2 Continuing Education DENTAL TRIBUNE Swiss Edition · Nr. 1/2012 · 13. Januar 2012 (cid:31)Fortsetzung von Seite 1: Traditioneller Jahresrückblick mit Blick in die Zukunft Anwendung des Lasers sind die resul- tierenden trockenen Wunden durch das sofortige Verschliessen der Blut- und Lymphgefässe. Aufgrund der Verödung der Nervenendigungen er- geben sich keine postoperativen In- fekte oder Gewebeschrumpfungen, die Ergebnisse lassen sich viel besser voraussagen. Dr. Centrella zeigte in verschiedenen klinischen Fällen, wie der CO2-Laser anzuwenden ist: eine Lippenband-Entfernung ohne Schwellung und Schmerzen oder eine Zahnfleischausformung, bei der nur die Oberfläche anästhesiert wurde, mit Wundheilung innert kürzester Zeit. Zahnfleischausformungen un- ter Brückenzwischengliedern muss - ten früher in mühsamer Abfolge mit Provisorien ausgeformt werden. Die reizlose Abtragung mit dem CO2-La- ser lässt eine viel schnellere und vor- aussagbarere Behandlung zu. Sogar empfindliche Zahnhälse lassen sich mittels „einlasern“ von Fluoridgel be- handeln. Müssen Wunden vernäht werden, ist die Anwendung des CO2- Lasers nicht günstig, denn die karbo- nisierten Oberflächen verbinden sich sehr schlecht und ergeben unschöne Narben. Mit dem Diodenlaser lässt sich aufgrund der tiefen Eindringung ins Gewebe keine Gingiva bearbeiten, hingegen werden Bakterien optimal zerstört. Für eine parodontale Be- handlung müssen erst die Konkre- mente konventionell entfernt wer- den, danach werden Bakterien mit ei- ner Mindestleistung von 2,5 Watt, 30 bis 60 Sekunden pro Tasche, mit ro- Dr. Andreas Grimm, Gastgeber und Moderator beim Jahresrückblick. Dr. Urs Zellweger, Zug, mit der „Cornet- Technik“ zum Erfolg. Dr. Frank Paqué, Einfeilensystem als Lösung? Dr. Claude Andreoni, Weichgewebs - management immer wichtiger. tierenden Bewegungen abgetötet. Die Laserbehandlung verursacht we- niger Schmerzen und ermöglicht eine bessere Wundheilung, es besteht aber die Gefahr eines Hot-Spots bei falscher Anwendung. Einfeilensystem als Lösung? Auch einfache Frontzähne kön- nen aufgrund möglicher Seitenka - näle eine erfolgreiche Wurzelkanal - aufbereitung erschweren und erfor- dern technische Raffinesse, um mög- lichst gut dekontaminiert werden zu können. Oberarzt Dr. Frank Paqué, ZZM Zürich, lobte das Bestreben der Industrie, die biologischen Aspekte zur chemo-mechanischen Aufberei- tung nicht zu vergessen und Produkte wie die Self-Adjusting-File oder Sys- teme zur Aktivierung von Spüllösun- gen (RinsEndo, EndoActivator oder EndoVac) zu entwickeln. Die Self- Adjusting-File passt sich selbststän- dig ovalen Kanalwänden an, benötigt aber zur Anwendung erst einen ge- radlinigen Zugang und einen Gleit- pfad von mindestens ISO-Grösse 20. Beim EndoVac wird Natriumhypo- chlorit, bestmöglich noch erwärmt, von der Zahnkrone her in die Spitze des Wurzelkanals appliziert. Über- bildungsfernen Schichten oder mit Migrationshintergrund besteht das Problem in der Vermittlung der In- halte in Bezug auf eine richtige Ernäh- rung und die entsprechende Zahn- pflege. Ein grosses Problem stellt auch die Schoppenflaschen-Karies und die Kleinkinder-Karies dar. Kinder mit kariösen Milchzähnen müssen bei ei- ner Behandlung kooperieren, bereits bei der Wahl der Anästhesie und Tech- nik werden Kinderzahnärzte mit ei- ner grossen Herausforderung kon- frontiert. Was möchten Sie mit dem Kurs- Untertitel „Modern, kompetent und erfolgreich“ ausdrücken? Prof. Tuomas Waltimo: Dank der Prophylaxe ist das Auftreten von Karies bei Kindern und Jugendlichen stetig zurückgegangen, es sind aber noch nicht alle Kinder erreicht. Da- her muss weiter in die Vorsorge, in die Untersuchung sowie in den Erhalt der Prophylaxe investiert werden. Sonst gehen die erreichten guten Re- sultate der letzten Jahre wieder verlo- ren. Die SSO, hier sei besonders die Sektion Basel-Land erwähnt, von der die Initiative für diese Fortbildung gekommen ist, setzt sich dafür enga- giert ein. Die Bildung von Netzwerken, in denen sich Kinderarzt, Tagesstätten und alle anderen sozialen Einrich- spülungen des Kanals werden somit vermieden, Strömungs diagramme zeigen jedoch bessere Ausspülungen des kritischen Wurzelspitzenberei- ches bei konventionellen Kanülen. Für eine effizientere Aufbereitung sind reziproke Feilensysteme wie WaveOne oder RECIPROC erhält- lich, die aufgrund ihrer Geometrie und Antriebsart zu weniger Fraktu- ren neigen. Die Literatur zeigt trotz Mikroskop und modernsten NiTi- Feilensystemen seit Jahrzehnten un- veränderte Erfolgsraten bei Wurzel - kanalbehandlungen: 80 % bei apika- len Aufhellungen, 90 % bei vitalen Gut besuchter Jahresrückblick der Fortbildung Zürichsee im Kaufleuten Zürich. tungen miteinander absprechen, wird der nächste Schritt sein. Mit die- sem Kurs, der in Zukunft regelmässig angeboten werden soll, steht eine zu- kunftsorientierte Struktur für den Wissenstransfer zur Verfügung. Eine spannende Veranstaltung, die alle Bereiche der modernen Kin- derzahnmedizin kompakt und pra- xisnah abdeckt. DT Anmeldung: Anita Wälti anita.waelti@unibas.ch Tel.: 061 267 26 00 Fax: 061 267 26 58 Kleinanzeigen in Dental Tribune Zahnarztpraxis zu verkaufen In Agglomeration Zürich Kleinere, in ruhiger Umgebung gelegene, langjährig bestehende Zahnarztpraxis zu verkaufen. Renovierte, helle, freundliche Räume, voll ausgerüstet, Behandlungsstühle Siemens M1 (älter). 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Auch der Einbezug von Partnerorganisationen im Frühbereich, wie dem Zentrum für Frühförderung, die Mütter- und Vä- terberatung, die Stiftung UKBB, die Fachstelle für Tagesbetreuung, Vita- lina, sowie der Kinder- und Jugendge- sundheitsdienst, unterstützt nicht nur die Prophylaxe, sondern fördert auch das Verständnis für die Zahnge- sundheit. An wen richtet sich diese Weiterbil- dung? Ingo Ziswiler: Der Kurs richtet sich an alle Zahnärztinnen und Zahn- ärzte, die mit Kindern arbeiten, unab- hängig davon, ob sie eine Kinder- zahnarztpraxis betreiben oder nur gelegentlich Kinder als Patienten ha- ben. Auch Pädiater sind herzlich ein- geladen, sind es doch gerade sie, die die Kinder als erstes sehen. Die Kin- derarztpraxis ist die wichtigste Ingo Ziswiler, Leiter Zahnerhaltung, Schulzahnklinik Basel. Schnittstelle zur zahnmedizinischen Frühbetreuung. Was sind häufige Schwierigkeiten in der Kinderzahnmedizin? Ingo Ziswiler: Kinderzahnmedi- zin kann nicht mit der Erwachsenen- zahnmedizin verglichen werden. Dies hängt schon allein mit dem unter- schiedlichen Aufbau von Milchzahn und bleibendem Zahn zusammen. In der Kinderzahnmedizin stehen der Erhalt der Milchzähne, die Gesunder- haltung der durchbrechenden Zähne ab dem sechsten Altersjahr und die kieferorthopädische Therapie im Vordergrund. Gerade bei Kindern aus