DTAU0410

AIX-EN-PROVENCE – Zirko- niumoxid ist ein hochfestes Material, das vorwiegend für die Herstellung von Seiten- zahnrestaurationen und Im- plantatsuprakonstruktionen Anwendung findet. Ein An- wenderbericht belegt die Eig- nung des Keramikmaterials. Die Tauglichkeit für den Sei- tenzahnbereichistaufdiehohen Kaukräfte zurückzuführen. Die Verwendung von Zirkoniumoxid für Implantatsuprakonstruktio- nen basiert hingegen auf dem Umstand, dass das Material aufgrund des Unterschiedes zwischen dem Durchmesser des Implantates und der Kauflä- che den daraus resultierenden höheren Belastungen besser standhält. Wir verwenden in un- serem inLab-Gerät (Sirona) IPS e.max ZirCAD-Zirkoniumoxid- blöcke. Ausgangssituation Zahn 46 wurde extrahiert und an dessen Stelle ein Snappy- Implantat (Nobel Biocare) ge- setzt. Zahn 47 steht als natür- licher Pfeiler mit Stumpfaufbau und soll wie das Implantat mit einer Vollkeramik-Einzelkrone versorgt werden. Vorgehensweise Aus den Abbildungen 2 bis 3c werden die Ausmaße der zu- künftigen Restauration ersicht- lich. Die Verwendung von Zir- koniumoxid ist dadurch be- gründet, dass das Verblendma- terial vom Gerüst unterstützt werden muss. Das Gerüst muss in verkleinerter Form die fertige Restauration wiedergeben (Abb. 3a-b). Durch diese korrekte Gestal- tung ist sichergestellt, dass die Verblendkeramik in gleichmä- ßigerStärkeappliziertundsomit vom Gerüst unterstützt werden kann. Man beachte die notwen- dige dickere Gestaltung der zer- vikalen Ränder, die die optische Datenerfassung des Scanners verbessern. Zudem ermöglicht der leichte Materialüberschuss die perfekte Adaption des Ge- rüsts an den Implantataufbau. Wird diese Verdickung nicht be- rücksichtigt, können bei der Da- tenerfassung Fehler auftreten. Die Gerüstgestaltung wird da- durch unmöglich. Zudem kann durch die Unterdimensionie- rung der Gerüstrand während des Schleifvorgangs splittern oder frakturieren. Im Artikula- tor wird ersichtlich, wie viel Platz für die Verblendkeramik zur Verfügung steht (Abb. 3c). Nach dem Schleifen werden die beiden Gerüste ausgearbei- tetundbeieinerTemperaturvon 1.500 °C während sieben Stun- den dichtgesintert. Auf dem Bild istersichtlich,dassdieRestaura- tionen mit der Kaufläche nach unten auf Zirkoniumoxidkugeln liegen (Abb. 4). Dieses Vorgehen ist bei Brückengerüsten das- selbe. Diese Methode wird ge- wählt, um sicherzustellen, dass das Zirkoniumoxid während der Sinterung gut abgestützt wird und Verformungen dadurch ver- mieden werden. Das Zirkoniumoxidmaterial schrumpft während der Sinte- rungumetwa20Prozent.Umdie Gerüste genau auf die Stümpfe aufpassen zu können, müssen sie auch heute noch zwingend auf einem entsprechenden Sin- terbett dichtgesintert werden. Die dichtgesinterten Zirkoni- umoxidgerüstewerdenbeinied- riger Drehzahl (5.000 UpM) mit einem Keramikschleifkör- per (Typ Duragreen) und wenig Anpressdruck aufgepasst und nachbearbeitet. Erfahrungsge- mäß ist es ratsam, eine Schaum- stoffmatte als Unterlage zu ver- wenden. Dadurch verhindern wir, dass die Zirkoniumoxidob- jekte beim Herunterfallen Scha- den nehmen – Mikrorisse sind mitdembloßenAugenichtsicht- bar (Abb. 5). Sollte die Nachbe- arbeitung größere Ausmaße an- nehmen, wird eine nachge- schaltete Wärmebehandlung notwendig. Dazu stellen wir das Gerüst in meinen Programat P100, in dem es bei 1.000 °C 20 Minuten verbleibt. Abbildung 6 zeigt das Probe- Einsetzen der Zirkoniumoxid- gerüste. Das Gerüst für die im- plantatgetragene Krone in Regio 46weistbereitseinestarkausge- prägte anatomische Form auf, während das Gerüst für die Voll- keramikkrone auf Zahn 47 erst später angepasst wird. Geschichtete Vollkeramikkrone Im nächsten Arbeitsschritt werden ZirLiner „ZL3“ und „Gingiva“ auf die Okklusalflä- che aufgetragen (Abb. 7a und b). Die ZirLiner-Schicht beein- flusst den Farbwert und das Chroma der Restauration und erhöht den Verbund zwischen dem Gerüst und der Schicht- keramik. Der ZirLiner ist in den wichtigsten Farbnuancen erhältlich. Gingiva bringe ich auf die Okklusalfläche auf, da der natürliche Zahn eine rote Pulpa aufweist. Der orange Farbeindruck, der die natür- lichen Kauflächen imitiert, ent- steht dadurch, dass das Rot der Pulpa durch die gelbe Farbe des Dentins scheint. Die Eigen- schaften des hier verwendeten Keramiksystems sind ausge- zeichnet. Die täuschend echt wirkende Farbgrundlage er- laubt es, der Restauration Leben einzuhauchen – mit einer war- men Wirkung aus dem Inneren des Objektes und einer natür- lichen Fluoreszenz. Die nur ein Mal gebrannten und glasierten Ergebnisse der Vollkeramikkrone auf 46 und der Implantatkrone auf 47 sind in den Abbildungen 8a bis c zu sehen. Für die Schichtung wur- den IPS e.max Ceram-Massen verwendet. In den Abbildungen 9 und 10 sind die Kronen von bukkal und lingual zu sehen. Fazit Nach einem Zeitraum von ei- nem Jahr ist deutlich zu sehen, wie sich die Restaurationen per- fekt in das natürliche Umfeld eingefügt haben (Abb. 11). Der naturkonformen Schichtung und Ausformung der Kronen ist es zu verdanken, dass sie nicht als künstlich oder störend emp- funden werden. Das gesunde Parodontalgewebe zeigt keine Irritationen im Bereich des Kon- taktes mit der Glaskeramik. Kontakt: Denis Elkaïm 150 av Georges Pompidou 13100 Aix-en-Provence Frankreich www.happyworkdental.com IT Implant Tribune DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2010 · 16. April 201014 Suprakonstruktionen aus Zirkoniumoxid Das Keramikmaterial hat eine natürliche Farbe und hält hohen Belastungen stand. von Dr. Valerie Thomas-Elkaïm und Denis Elkaïm, Frankreich Abb. 1: Klinische Ausgangssituation – nach Extraktion von Zahn 46 wurde ein Implantat inseriert. 47 wurde nach einem Stumpfaufbau für eine Kronenversorgung präpariert. Abb. 2: Die Ausmaße der zukünftigen Restauration werden in der Okklu- salansicht ersichtlich. Abb. 3a: Wachsaufbau des zu schlei- fenden Gerüsts. Abb. 3b: Das Gerüst muss die Form der fertigen Restauration im verklei- nerten Verhältnis genau wiederge- ben, um die Verblendkeramik ideal zu unterstützen. Abb. 3c: Überprüfung des benötigten verfügbaren Volumens für die Ver- blendkeramik im sensiblen Okklusal- bereich. Abb. 4: Die gefrästen Weißlingsge- rüste liegen mit der Kaufläche nach unten auf Aluminiumoxid-Kugeln, um beim Dichtsintern Verformungen zu verhindern. Abb. 11: Der Patientenfall nach einem Jahr – die Gewebe zeigen sich stabil und die zirkoniumdioxidbasierten Kronen weisen keinerlei Abplatzun- gen auf. Abb. 5: Um die Käppchen genau auf die Stümpfe aufzupassen, muss das Gerüst verarbeitet werden. Abb. 6: Einprobe der Zirkoniumoxid- gerüste auf Zahn 47 und dem Im- plantataufbau in Regio 46. Abb. 7a und b: Auftrag von ZirLiner „ZL3“ und „Gingiva“ auf die Okklusalfläche. Abb. 8a bis c: Die Ergebnisse nach nur einem Brand und der Glasur. Abb. 9 und 10: Bukkale und linguale Ansicht der Restaurationen nach der definitiven Eingliederung. Denis Elkaïm und Dr. Valerie Thomas-Elkaïm.

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