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Health Politics DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2010 · 16. April 20102 D ie computerassistierte Implantologie hat in den vergangenen zehn Jah- ren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Gegensatz zur konventionellen Implantologie, die auf zweidimensionalen Röntgenbildern beruht, ver- wendet die computerassistierte Implantologie Computertomo- grafie (CT)-Datensätze zur 3-D- Evaluation des Knochenange- bots und Software-basierte pro- thetische Implantatplanung. Mit der Einführung der digita- len Volumentomografie (DVT) stehen heute kostengünstige- re, praxistaugliche CT-Geräte zur Verfügung. Zudem hat die DVT, im Vergleich mit der CT, eine drei bis zehn Mal geringere Strahlenbelastung. Im Gegen- satz zur konventionellen Frei- hand-Implantation, bietet die computerassistierte eine ge- führte Implantation via Bohr- schablonen oder chirurgischen Navigationssytemen. Für beide Techniken wurden hohe klini- sche Genauigkeiten, die erfolg- reiche „standard open flap“- und die transgingivale Implan- tologie, Früh- oder Sofortbe- lastungskonzepte sowie die Zy- gomaimplantat-Chirurgie be- schrieben. Über eine Methode zur verbesserten Stabilisierung von CT-Planungsschablonen und Bohrschablonen bei zahn- losen Patienten/-innen wird in einem Artikel der vorliegenden Ausgabe berichtet. Patienten/-innen profitieren von der computerassistierten Implantologie insbesondere dann, wenn eine CT zur Abklä- rung notwendig ist und wenn höchste Anforderungen an pro- thetisch orientierter Implanta- tion bestehen. Zudem wird das computergestützte Vorgehen erforderlich, wenn das vorhan- dene Knochenangebot maxi- mal ausgenützt werden soll und eine transgingivale mini- malinvasive Implantation so- wie Sofortbelastungskonzepte gewünscht sind. Schon heute lässt sich mit eini- ger Sicherheit voraussagen, dass die computerassistierte Implantologie künftig zum Standardrepertoire gehören wird.VieleGründesprechenfür die Entwicklung: die hohe Qua- litätderpräoperativenDiagnos- tik, die chirurgische Umset- zung, die zunehmend höheren Patientenansprüche und der fo- rensische Druck, die zuneh- mende Verbreitung der Tech- nologie und die zu erwartende Kostenreduktion.DasistdieZu- kunft der Implantologie. Dr.GerligWidmannundProf. DDr. Wolfgang Puelacher Bitte beachten Sie den Beitrag auf Seite 9f. Dr. Gerlig Widmann Die Zukunft der Implantologie Die Zukunft der Implantologie auf sich warten lässt, pries sie Clemens Auer, Sektionsleiter im Gesundheitsministerium, Mitte März auf der Tagung „E-Health und Krankenhausinformations- systeme“ in Wien an. „ELGA lebt“, so Auer. Mit der elektronischen Gesund- heitsakte seien viele Vor- teileverbunden.„ELGAist ein klassisches Instru- ment zur Vernetzung, mit dessen Hilfe Verbesserun- gen in Diagnostik und Therapie erreichbar wer- den“, sagte Auer laut der Agentur pressetext. Den verbindenden Aspekt des Systems strich auch Su- sanne Herbek, Geschäfts- führerin der ELGA GmbH, hervor, betonte aber auch gleichzeitig, dass es in die- sem Zusammenhang im- mer noch große Berüh- rungsängste bei Patienten und Gesundheitsdienste- anbieterngebenwürde. DT WIEN – Zum Weltgesundheits- tag 2010 bekräftigte Gesund- heitsminister Alois Stöger (SPÖ) die herausragende Qua- lität des österreichischen Ge- sundheitswesens. „WirhabenindenletztenMo- naten viele richtungsweisende Maßnahmen getroffen, um un- ser Gesundheitssystem fit für die Zukunft zu machen“, sagte Stö- ger. Mit dem Sanierungspaket für die Krankenkassen sei ein wichtigerSchrittgesetztworden, um Kostendämpfung und nach- haltige Weiterentwicklung der Versorgung zu vereinbaren, so der Gesundheitsminister. Als weitere große Herausforderung bezeichnete Stöger die Gesund- heitsprävention. „Hier setze ich seit Amtsbeginn insbesondere beim Thema Ernährung einen Schwerpunkt“, führte der Minis- ter aus. Ein umfangreiches Prä- ventionsprojekt sei der Natio- nale Aktionsplan Ernährung (NAP.e). Der Entwurf des Planes wurde Ende Jänner auf einer Pressekonferenz vorgestellt, etwa durch die sogenannte Er- nährungspyramide. Zum Abschluss unterstrich Stöger die Bedeutung eines soli- darischen Ausgleiches zwischen kranken und gesunden Men- schen. „Ein solidarisches Ge- sundheitssystem stellt sicher, dass jeder Mensch die Chance hat, sein Leben frei zu gestalten, ohne sich vor Alter, Krankheit, Arbeitslosigkeit und Unfällen fürchten zu müssen“, so Stöger abschließend. Der Weltgesund- heitstag wird weltweit am 7. April begangen und erinnert an die Gründung der Weltge- sundheitsorganisation (WHO) im Jahr 1948. Jährlich wird ein Thema von der WHO festge- legt, heuer lautet es: „Gesunde Städte“. Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, www.weltgesund- heitstag.de DT LEIPZIG–EndeFebruarveröf- fentlichte die Europäische Kommission eine Studie zur oralen Gesundheit in Europa. Die Bürger/-innen von 30 Län- dern wurden befragt, und die Antworten wurden verglichen. Neben den Mitgliedsländern der Europäischen Union (EU) wurdenauchUmfrageninMaze- donien, der Türkei und auf Zy- pern durchgeführt. Die Studie ist in drei Abschnitte geteilt: die orale Gesundheit, der Besuch von Zahnarzt/-ärztin und die Ernährung. Orale Gesundheit Um den Status der Zahnge- sundheitzuerfassen,wurdendie Bürger/-innen nach ihren natür- lichen Zähnen befragt. Das Er- gebnis: 41 Prozent der Euro- päer/-innen besitzen alle ihre natürlichen Zähne und 32 Pro- zent zwanzig oder mehr Zähne. Ganze sieben Prozent haben gar keine Zähne mehr. Österreich liegt mit 35 Prozent der Befrag- ten, die noch alle Zähne vorwei- sen können, unter dem europäi- schen Durchschnitt. Verglichen mit den Mitgliedsstaaten der EU, leben in der Türkei die meisten Menschen, die noch alle Zähne besitzen: 66 Prozent. NurwenigeEuropäer/-innen gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten Probleme mit dem Mundraum zu haben oder sich für ihre orale Ästhetik zu schämen. 16 Prozent hatten Zahnschmerzen, schmerzhaftes Zahnfleisch oder Aphthen. Nur sieben Prozent stimmten der Aussage zu, sich für das Erschei- nungsbild der Zähne oder des Zahnersatzes zu schämen. Vier Prozent sind es gar in Österreich. Das Land liegt damit im unteren Drittel im Ländervergleich. Nur in Deutschland, den Niederlan- den und auf Malta sind Befragte noch zufriedener mit der oralen Ästhetik (jeweils drei Prozent). Auch der Gang in die Ordina- tion wurde untersucht. 57 Pro- zent der europaweit befragten Personen suchten im vergange- nen Jahr ihren/ihre Zahnarzt/ -ärztin auf. Bei zwölf Prozent lag der Besuch schon zwei bis fünf Jahre zurück, bei neun gar mehr als fünf Jahre. Wenig Obst, wenig Kuchen Bei den Fragen zum Thema Ernährung wurde erhoben, wie hochderKonsumvonzuckerhal- tigen Lebensmitteln ist. Wie oft wirdetwafrischesObstverzehrt? 62 Prozent der Europäer/-innen nehmen oft Früchte zu sich, Ös- terreich bildet das Schlusslicht mit 43 Prozent. Aber auch Kekse und Kuchen scheinen den Durchschnittsösterreicher nicht zu begeistern: 15 Prozent in Eu- ropa naschen oft; Österreich be- legt mit neun Prozent den vor- letzten Platz. Erstaunliche Ergebnisse för- dern die Fragen zum Thema Kaugummi zutage. Nur acht Pro- zent kauen oft Kaugummis, die Zucker enthalten. 62 Prozent ga- ben an, nie zu solchen Kaugum- mis zu greifen. BesondersMazedoniensticht beimUmfragekomplexzumVer- zehr von zuckerhaltigen Le- bensmittel heraus: Oft führen dieBefragtendesLandesdieSta- tistiken an: Jeweils 30 Prozent greifen oft zu Süßigkeiten und zuckerhaltigen Kaugummis. Bei Limonade oder Cola sind es gar 58 Prozent. Die Macher der Studie resümieren, dass die Zu- friedenheit mit dem Erschei- nungsbild der Zähne keine Aus- wirkungen auf die Essgewohn- heiten hat. Wenn es um Süßig- keiten geht, greifen alle gern zu, unabhängig davon, ob sie mit ihrer oralen Ästhetik zufrieden sind. DT Seite 1DT Clemens Auer, Sektionsleiter im Gesundheits- ministerium (Foto: fotodienst/Julia Fuchs). Bundesgesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ). Schwerpunkt: Ernährung Europas Zähne studiert von Anja Worm IMPRESSUM Verleger Torsten Oemus Verlag Dental Tribune International GmbH Holbeinstraße 29 D-04229 Leipzig Tel.: +49-3 41/4 84 74-3 02 Fax: +49-3 41/4 84 74-1 73 Redaktion Anja Worm (V.i.S.d.P.) a.worm@dental-tribune.com Dental Tribune Austria ist ein eigen- ständiges redaktionelles Publikations- organ der Dental Tribune Internatio- nal GmbH. Die Zeitung und die enthaltenen Bei- träge und Abbildungen sind urheber- rechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Dental Tribune International GmbH unzulässig und strafbar. Dental Tribune ist eine einge- tragene Marke. Anzeigenverkauf Antje Kahnt/Peter Witteczek Dental Tribune International GmbH Holbeinstr. 29 D-04229 Leipzig Tel.: +49-3 41/4 84 74-3 02 Fax: +49-3 41/4 84 74-1 73 a.kahnt@dental-tribune.com Repräsentanzbüro Österreich Kaufmann KEG Hauptstraße 52 2381 Laab im Walde Tel.: 06 76/7 51 17 33 Fax: 0 22 39/3 42 68 matthias.kaufmann@tplus.at Es gilt die Anzeigen-Preisliste Nr. 7 vom 1.1.2010 (Mediadaten 2010).

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