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News DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 6/2010 · 11. Juni 20102 durch das Rauchen. Männer wie Frauen würden durchschnitt- lich drei Versuche unterneh- men, das Rauchen aufzugeben. Wie Pfizer berichtet, hätten 51 Prozent der österreichischen Frauen, die einen Aufgabever- such wagten, auf die eigene Wil- lenskraft gesetzt. Wie andere Studien allerdings zeigen wür- den, ist der eigene Wille als Motor nicht vielversprechend: Gerade mal drei Prozent der Raucher/-innen seien nach ei- nem Jahr noch rauchfrei. Be- sondere Bedeutung kommt den Freunden/-innen und der Fami- liezugute.47Prozent,dieerfolg- reich ihr Laster aufgaben, hät- ten die Hilfe und Beratung von Freunden und Verwandten in Anspruch genommen. Ein Grund, warum die Pro- zentzahl der Raucherinnen in Österreich (30 Prozent) höher liegt als der Durchschnitt welt- weit (20 Prozent), könnte die weitverbreitete Position sein, bei der der Tabakkonsum weni- geralsUrsachevonKrankheiten gesehen wird. Vielmehr bewer- ten über die Hälfte der Frauen, 56 Prozent, das Rauchen als eine Entscheidung für einen be- stimmten Lebensstil. Junge Raucher Auch die Jugend Österreichs kann derzeit international kein Vorbild sein – im Gegenteil. Sie führt vor ihren Altersgenossen die Spitze der europäischen Raucher/-innen an. Etwa 45 Prozent der 15-Jährigen rau- chen hierzulande, rund 32 Pro- zentdavontäglich.Dasberichtet das Wiener Institut für Sozial- und Gesundheitspsychologie (ISG) anlässlich des Weltnicht- rauchertages, der jährlich am 31. Mai begangen wird. Das ISG wird Mitte Juni eine Informa- tionskampagne für junge Rau- cher/-innen starten. Die Kam- pagne „soll direkt in den Le- benswelten Jugendlicher Infor- mationenüberdieSchädlichkeit des Rauchens und über beste- hende Ausstiegshilfen für Ju- gendliche anbieten“, wie es in einer Mitteilung des Instituts heißt. Auch Zahnärzte/-innen können versuchen, ihre Patien- ten/-innen auf ihr Laster an- zusprechen und sie an eine Ini- tiative vermitteln, die bei der Tabakentwöhnung hilft. Ein landesweites Projekt bieten die österreichischen Sozialversi- cherungsträger, die Bundeslän- der und das Bundesministerium für Gesundheit an: das Raucher- telefon (vgl. Dental Tribune 5/2010). DT fl Seite 1DT Raucherinnen thematisiert „Hübsch? Nein, Lungenkrebs“. Ein Pos- ter der WHO-Kampagne zum Weltnicht- rauchertag. (Bild: WHO) barländern Deutschland und der Schweiz. Die Internationa- lität der Hersteller nahm in die- semJahrdeutlich zu. Viele Firmen aus eu- ropäischen Ländern, die im vergangenen Jahr nicht vertreten waren, präsentierten ihre Produktpalet- ten: etwa aus Frank- reich, Finnland und Polen. Auch aus den USA waren vier Unternehmen ver- treten. Am zweiten Mes- setag verloste der ODV zwei Vespa-Mo- torroller, die an die Zahnärzte DDr. Far- zad Ziya und Dr. A. Moniem Morgan aus Wien gingen. Alles in allem ein gelungenes Maiwo- chenende, das auf 2011 hoffen lässt. DT KREMS – Die Donau-Univer- sität Krems bietet eine Ausbil- dung für Ordinationsmanage- ment an. Mit dem neuen Lehrgang soll laut einer Mitteilung der Hoch- schule eine Lücke des human- wie zahnmedizinischen Studi- ums geschlossen werden, da Ma- nagementfähigkeit nicht zum Lehrplan gehören. Die Ausbil- dung „Ärztliche Niederlassung“ startet im kommenden Winterse- mester, dauert ein Semester und richtet sich an Studenten/-innen ab dem fünften Semester und Ab- solventen/-innen der Human- und Zahnmedizin. Patienten/-innen stellen heute hohe Ansprüche an die persönli- che Betreuung und die Ordina- tionsoptik. Die moderne Medizin erfordert eine zeitgemäße Gerä- teausstattung, was hohe Investi- tionenunddamiteinhohesunter- nehmerisches Risiko bedeutet. Da Ärzte/-innen und Zahnärzte/ -innen derzeit nur als Einzel- unternehmer oder im Rahmen von Personengesellschaften – also auf jeden Fall persönlich haftend – tätig werden dürfen, kann dieses Unternehmerrisiko auchzurExistenzbedrohungfüh- ren. Der neue Lehrgang „Ärztli- che Niederlassung“ der Donau- Universität Krems vermittelt die wichtigen Kompetenzen anhand realerProblemstellungenausder langjährigen Praxis der Vortra- genden. In einem Semester er- arbeiten die Teilnehmer/-innen Lösungen für alle relevanten Be- reiche der ärztlichen und zahn- ärztlichen Niederlassung. Zu den Inhalten zählen unter ande- rem Strategie, Marketing, Buch- haltung, die Erstellung eines Businessplans, Recht, EDV, Ver- sicherungen, Finanzierungen, Qualitätsmanagement und Füh- rungsstil. Die erarbeiteten Lö- sungen können in einer Projekt- arbeit direkt auf die eigene Niederlassungumgelegtwerden. DerLehrgangbeginntimWinter- semester 2010, die Absolventen/ -innen erhalten ein Zertifikat der Donau-Universität Krems. Quelle: Donau-Universität Krems DT MÜNSTER – Eine Universität in Deutschland bietet 3-D-Vor- lesungen in Zahnmedizin an. Mit der Hauptvorlesung „Zahnersatzkunde“ steht an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Uni- versität Münster (WWU) erst- mals eine 3-D-Vorlesung auf dem regulären Lehrplan – eine Premiere in Deutschland. Die neueTechniksolldenLerneffekt steigern. Nach der Erprobung in der Zahnmedizin könnten auch andere Fächer von der Innova- tion profitieren, so die Erwar- tung. Die Idee kam Priv.-Doz. Dr. Christoph Runte bei seinem Hobby: Als Amateurfotograf hat er sich schon vor rund zehn Jahren auf „dreidimensionale“, also stereoskopische Aufnah- men verlegt. „Solche Bilder er- fordernwenigerTechnikalsman denkt, eigentlich nur ein spe- zielles Objektiv und bestimmte Computerprogramme“, so der ZahnmedizinerausderPoliklink für Zahnärztliche Prothetik und Werkstoffkunde am Universi- tätsklinikum Münster. Warum die 3-D-Technik nicht auch in Vorlesungen einsetzen, dachte sich Runte dann vor rund zwei Jahren. Hintergrund: Flä- chenhafte Bilder bekannter Ob- jekte können auch nur flächen- haft wahrgenommen werden, allerdings vermögen Betrachter sie zumindest räumlich zu in- terpretieren. Der Rückgriff auf den eigenen Erfahrungsschatz und „Tricks“ des Gehirns wie etwa Überlagerungen helfen ih- nen dabei. Bei unbekannten Ob- jekten gelingt das aber nicht oder nur unzureichend. „In der Zahnmedizin betrifft dies vor allem Aufnahmen aus dem Mundraum, anatomische Bilder, Zahnersatz, Geräte und Instru- mente, mit denen die Studieren- den noch nicht vertraut sind“, sagtPriv.-Doz.Dr.Runte.Dieste- reoskopische Technik mit ihrer räumlichen Bildansicht kann den Nachteil ausgleichen: De- tails treten klarer hervor, Grö- ßenrelationen sind besser er- kennbar, das gezeigte Objekt wird „verständlicher“. Unter- stützung bekam der Hochschul- lehrer von dem in derselben Kli- nik tätigen Physiker Priv.-Doz. Dr.DieterDirksen,dessenSpezi- algebiet die Optik ist. Gemein- sam mit weiteren Wissenschaf- tern entwickelten die beiden Projektinitiatoren „StePDent“, die „Stereoskopische Projektion in der Zahnmedizin“. Die For- schungswerkstätten der Fakul- tät bauten nach ihren Entwürfen ein Präsentationssystem, das nun – vor über 50 überraschten Studierenden – seinen Erstein- satz in der Prothetik-Vorlesung hatte. „Das verwendete Verfah- ren ähnelt dem in den Kinos“, sagt Priv.-Doz. Dr. Dirksen. Zwei Einzelbilderwerdengleichzeitig auf eine spezielle Leinwand pro- jiziert, wobei Filter zwischen Projektor und Leinwand das Licht der beiden Bilder unter- schiedlich polarisieren. Für den dreidimensionalenEindruckbe- nutzendieBetrachter/-innendie aus Kinos bekannten Brillen mit Polarisationsfiltern. Gekostet hat die Innovation lediglich 7.200 Euro, die aus Stu- dienbeiträgen stammen. „Davon Teuerste war noch die Spezial- leinwand mit allein 1.300 Euro“, so Priv.-Doz. Dr. Runte. Da sich das Entwicklerteam auf markt- gängige, somit bezahlbare Kom- ponenten stützen konnte und die Software sogar kostenlos im Internet zu haben war, bestand die Hauptaufgabe darin, diese aufeinander abzustimmen und das System praxistauglich zu machen. Projektionstechnik und Leinwand sind nun transporta- bel, damit auch in anderen Hörsälen einsetzbar. Vertreter/ -innen weiterer medizinischer Fächer zeigten Interesse an der neuen Vorlesungsmethode. DT Lehrgang zur Ordinationsführung Studium im 3-D-Format V.l.n.r.: Mag. Helmut Wakolbinger, ODV-Präsident, Dr. A. Moniem Morgan (Gewinner des Vespa-Rol- les), Hannu Schütze, der die Gewinnerkarten zog, Matthias Kaufmann, ODV-Generalsekretär, DDr. Farzad Ziya (Gewinner des zweiten Motorrollers), Wolfgang Fraundörfer, Ausstellungsleiter, und Mag. Carmen Greider, 3M ESPE. Ungewohntes Bild im Hörsaal: Studierende mit 3-D-Brillen in der Prothetik- Vorlesung „Zahnersatzkunde“. (Foto: FZ/Deiters) Priv.-Doz. Dr. Robert Bucek hat den neuen Lehrgang „Ärztliche Niederlas- sung“ für die Donau- Universität Krems kon- zipiert. IMPRESSUM Dental Tribune Austrian Edition Peter Witteczek Froschheimstraße 2 A-5700 Zell am See Tel.: +43 676 6606410 Redaktion Anja Worm (V.i.S.d.P.) a.worm@dental-tribune.com Dental Tribune Austrian Edition erscheint in Lizenz und mit Geneh- migung der Dental Tribune Interna- tional GmbH. Dental Tribune ist eine Marke der Dental Tribune Interna- tional GmbH. Die Zeitung und die enthaltenen Bei- träge und Abbildungen sind urheber- rechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Dental Tri- bune International GmbH unzulässig und strafbar. Anzeigenverkauf Peter Witteczek Tel.: +43 676 6606410 p.witteczek@dental-tribune.com Antje Kahnt Tel.: +49 341 48474-302 Fax: +49 341 48474-173 a.kahnt@dental-tribune.com Es gilt die Anzeigen-Preisliste Nr. 7 vom 1.1.2010 (Mediadaten 2010). Über unverlangt eingesandte Manus- kripte und Leserbriefe, Fotos und Zeichnungen freuen wir uns, können dafür aber dennoch keine Haftung übernehmen. Einsender erklären sich damit einverstanden, dass die Redak- tion Leserbriefe kürzen darf, wenn da- durch deren Sinn nicht entstellt wird. Dentalmesse wird internationaler fl Seite 1DT Foto:Bucek

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