DTAU0910

PARIS/LEIPZIG – Begonnen hat alles mit einer Nervnadel im Jahr 1907. Seit über hundert Jahren produziert MICRO- MEGA, dessen Hauptsitz in Besançon liegt, endodontische Instrumente. Das internatio- nal vertretene Unternehmen lädt jährlich Wissenschafter/ -innen aus aller Welt zum Symposium „Adviser Group of Endodontics“ (AGE) nach Paris ein, die den aktuellen Wissensstand der Endodonto- logie referieren. Auch heuer fand Anfang Juli die Tagung statt. Mag. Jeannette Enders, DT Germany, sprach mit Dr. Stephan Gruner, Country Manager von MICRO-MEGA Deutschland, und Dr. Khaled A. Balto, ein Referent von der Universität King Abdulaziz in Jeddah, Saudi Arabien, über das Meeting. Jeannette Enders: Herr Dr. Gruner, welche Erwartungen hatten Sie an das AGE-Meeting und konnten diese erfüllt wer- den? Dr. Stephan Gruner: Ich habe von diesem Meeting erwar- tet, dass unsere Firma als inter- nationaler Player wieder viel wissenschaftlichen Input be- kommt und dass uns der Stand der Dinge in der Welt der Endo- dontie definiert, präsentiert und erläutert wird, damit unsere Forschungs- und Entwicklungs- abteilungen ihre Arbeit daran ausrichten können. Das AGE- Meeting hat uns in diesem Jahr wissenschaftlichsehrvielweiter- gebracht. Die Referenten hatten hochklassige Forschungsergeb- nisse zu präsentieren und auch die dargestellten Forderungen der internationalen Märkte konn- ten anlässlich der für dieses Meeting obligatorischen MICRO- MEGA-internen Sitzungen dis- kutiert, auf ihre Machbarkeit geprüft und zu Projekten ge- macht werden. Prof. Dr. Shimon Friedman ausTorontoreferierteüberdas Thema: „Das endodontische Behandlungsergebnis: Der Ein- fluss neuer Technologie“. Kön- nen Sie für unsere Leserinnen und Leser die wichtigsten Punkte zusammenfassen? Dr. Gruner: Zunächst muss wohl erwähnt werden, dass Dr. Shimon Friedman auf dem Ge- bietderEndodontieweltbekannt ist.ZusammenmitseinerCo-Au- torin Frau Dr. Bettina Basrani, die ebenfalls regelmäßig an un- seren Meetings teilnimmt, hat er mitweiterenAutorendieweltbe- kannte Toronto-Studie verfasst. Eine umfangreiche Arbeit, die den Stand der Endodontie, be- ginnend mit der Veröffentli- chung erster Ergebnisse im No- vember 2003 bis ins Jahr 2010, allumfassend im Journal of En- dodontics dargestellt und analy- sierthat.Prof.Friedmanistdaher mitseinemErfahrungsschatzfür uns als Referent äußerst wert- voll. Sein Vortrag, der didaktisch exzellent aufgebaut war, be- schäftigte sich mit den Ergebnis- sen endodontischer Behandlun- gen und Revisionen und mit dem Einfluss neuer Technologien auf diese. Er machte klar, dass Diffe- renzen in der Bewertung und dem Gelingen oder Misslingen einer endodontischen Behand- lung stark von den Methodiken und dem Aufbau der bewerten- den Studien selbst abhängt. Wenn man die richtigen Aus- wertungskriterien anlegt, liegt dieErfolgsquoteendodontischer Behandlungen der letzten zehn Jahre bei 88 bis 95 Prozent. Hier- beikonnteunterdenverschiede- nen Autoren eine hohe Konsis- tenz der Ergebnisse festgestellt werden. Die Studien machen Mut. Das neue Produkt Revo-S war auch Bestandteil weite- rer, zum Teil kritisch ver- gleichender Referate. Herr Dr. Balto, Sie sprachen im Zu- sammenhang mit dem inno- vativen Revo-S-Konzept auch von der sogenannten dritten Dimension der endodonti- schen Behandlung. Was sind die markantesten Punkte des Systems? Dr. Khaled A. Balto: Mit der dritten Dimension ist in die- sem Zusammenhang nicht nur das Revo-S-System gemeint, sondern vor allem auch die Me- thoden zur Erreichung besse- rer Sicht, wie eine Vergröße- rung mittels einer Lupe oder OP-Mikroskop, eine Mikro- Computertomografie oder sogar ein Cone-Beam-CT. Rechner- gestützt kann heute mithilfe ent- sprechender Aufnahmen auch in das Innere des Kanalsystems geschaut werden. Zur dritten Dimension gehören aber auch die Kenntnis der sogenannten „mecano-dynamics“ von Spül- und Desinfektionsflüssigkeiten, Materialwissen, die intensive KenntnisdesmechanischenVer- haltens und der Architektur von Feilen. Hier nimmt Revo-S eine Position ein, die dem aktuellsten Stand der Wissenschaft ent- spricht oder diesen sogar selbst setzt. Zum State of the Art gehö- ren, um nur einige zu nennen, die Hightech-Architektur der Helix, ein positiver Schneidwin- kel und eine niedrige mechani- sche Belastung unter Rotation sowie eine verringerte Bruchge- fahr. Welche neuen Entwicklun- genbeidenProduktenundMa- terialien von MICRO-MEGA gibt es aktuell? Dr. Gruner: Durch die Ko- operation mit unserem Mutter- haus SycoTec werden in Kürze Neuerungen bei Hand- und Win- kelstücken und andere, derzeit noch in der Entwicklung befind- liche Produktneuerungen auf den Markt kommen. Zur Inter- nationalen Dental-Schau 2011 in Köln kann darf man gespannt sein. Sie können davon ausge- hen, dass wir die Zahnärzte rechtzeitig informieren werden, wenn es etwas Interessantes für die Dentalwelt gibt. DT International Business DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 9/2010 · 3. September 20106 ANZEIGE „Das AGE-Meeting hat uns wissenschaftlich sehr viel weitergebracht.“ Dr. Khaled A. Balto Dr. Stephan Gruner Workshop auf dem AGE-Meeting. (Fotos: Steffi Goldmann) „Hier nimmt Revo-S eine Position ein, die dem aktuellsten Stand der Wissenschaft entspricht oder diesen sogar selbst setzt.“

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