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International Events DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 10/2010 · 6. Oktober 201010 Das CEREC-Symposium war nicht nureineGeburtstagsfeierdesweltweit erfolgreichsten, computergestützten Restaurationssystems.DerCAD/CAM- Weltkongress eröffnete auch neue PerspektivenzurNutzungderDigital- technikinderZahnmedizin. Wenn in einem Vierteljahrhun- dert bis heute weltweit insgesamt ca. 26 Millionen vollkeramische Res- taurationenmithilfeallerCAD/CAM- Systeme konstruiert und NC-gesteu- ert ausgeschliffen worden sind, er- innertmansichkaumnochandasJahr 1985, als das erste computergestützt ausgeschliffene Keramikinlay an der Universität Zürich entstand. Der Er- folg der computergestützten Verfah- ren dominiert unser Erinnerungsver- mögen, weil wir uns daran gewöhnt haben, dass die Digitaltechnik heute viele restaurative Behandlungsschrit- te vereinfacht und klinisch dauerhafte Ergebnisseproduziert. Das CEREC-System war lange ZeitdereinzigeVertreterderoptoelek- tronischen Intraoralabformung und der computergestützten Rekonstruk- tion. Heute ist es das meistverbreitete CAD/CAM-Verfahren für vollkera- mische Versorgungen und kann als einzigesauf eine25-jährigeErfahrung in Klinik und Praxis zurückblicken. Die Geburtstagsfeier, die vor wenigen Tagen im Rahmen eines Welt-Kon- gresses in Las Vegas in Anwesenheit vonca.3.000System-Anwendernund CAD/CAM-Interessierten stattfand, war jedoch nicht nur dem Rückblick gewidmet. 40 international bekannte Referenten thematisierten auch neue Applikationen, die Praxis und ZT- Labor weitere Prozessschritte und Schnittstellen zur Vernetzung mit externenSystemenbieten. CAD/CAM zeigte neue Perspektiven Die Langlebigkeit der CAD/ CAM-Restaurationen ist laut Prof. Fasbinder, Ann Arbor, durch viele Studien hinlänglich bewiesen, sodass der „Gold-Standard“ nicht mehr allein metallgestützten Versorgungen zugeschrieben werden kann. Dass CEREC nicht stehen geblieben ist, sondern sich zusehends zum Nukleus für vernetzte Anwendungen entwi- ckelt, beschrieb Prof. Mörmann, Zü- rich, und verwies auf die„interaktive, abformfreiePraxis“,auf diearbeitstei- lige Schnittstelle zur Zahntechnik (Abb. 1) und zur digitalen Volumen- tomografie für die Implantologie.Die Weiterentwicklungderbiogenerischen Kauflächengestaltung für Kronenre- konstruktionen stellte Prof. Mehl, Zürich, vor – ein Verfahren, das die Gestaltung patientenspezifischer Ok- klusalflächenmitfunktionellenEigen- schaften ermöglicht (Abb. 2). Erfah- rungsberichte zur Biogenerik aus der Praxis boten die US-Zahnärzte Klim, Park,Puri, die der Software eine gute Praxistauglichkeit zur Herstellung in- dividuellerKauflächenbescheinigten. Zahnersatz modellfrei fertigen Vom Online-Datenaustausch in- traoral erzeugter, virtueller Modelle zum ZT-Labor mit CEREC Connect berichteten Skramstad und die Zahn- techniker NietingundSikes.Auf brei- ter Basis nutzen diese Software inzwi- schen die Glidewell-Labors in Kalifor- nien; der Inhaber des ZT-Labors mit 2.600Mitarbeiternverzeichnetzuneh- mende Eingänge von Digitaldaten- sätzen aus Praxen, die auf dem inLab- System zu vollkeramischen Kronen und Brücken verarbeitet werden. Mit den Worten„No Modell,no Problem“ gewinnt laut Glidewell die mittels Digitalabformung modellfrei herge- stellte, gerüstfreie Kronenrestauration zunehmend an Bedeutung (Abb. 3). Die im Vergleich zur konventionellen Abformung höhere Übertragungsprä- zision der via Internet übermittelten Datensätze wird laut Glidewell dazu führen,dasskünftigfürdieHerstellung von monolithisch gefrästen Kronen und 3- bis 4-gliedrigen Brücken kein Modell mehr erforderlich sein wird. Durch die modellfreie Fertigung wür- denZeitaufwandundHerstellungskos- tenohneQualitätseinbußenreduziert. Wachstum prognostizierte Glidewell ebenso der Multilayertechnik auf Kro- nen- und Brückengerüsten. Hierbei wird die Verblendung computerge- stützt aus Feldspatkeramik oder Lithi- umdisilikatausgeschliffenundmitdem anatomisch reduzierten Zirkonoxid- Gerüstdauerhaftverbunden(Abb.4). DenvirtuellenImportvonCEREC- Scans in die digitale Volumentomo- grafie(GALILEOS)thematisiertendie Zahnärzte Agarwal, Bindl, Kusama, Reznick, Patel. Mit diesem Verfahren kann erstmalig die Planung einer implantologischen Versorgung präzi- siert, die Behandlung vereinfacht und die klinische Sicherheit erheblich gesteigert werden. CEREC hat auch wirtschaftliche Aspekte bedient. So könnenästhetischeRestaurationenzu sehr unterschiedlichen Arbeitskosten erzielt werden. Das haben Referenten in Las Vegas belegt. Monolithisch ausgeschliffene Kronen aus Feldspat oder Lithiumdisilikat, poliert, glasiert odercharakterisiert,alternativmitder Cut-Back-Methode im Schichtsinter- oder Pressverfahren verblendet – alle diese Techniken verfolgen zwei Ziele: Ästhetik für jeden individuellen An- spruchundzuunterschiedlichenKos- ten zu fertigen, die im Einzelfall den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Patienten entgegenkommen. Vollke- ramikundCAD/CAMhabenÄsthetik zu wirtschaftlichen Bedingungen möglichgemacht. IndenUSA,wosichdertechnische Fortschritt in allen Bereichen der Medizin besonders schnell durchsetzt, ist das CEREC-Verfahren besonders schnellaufgenommenworden.Mitden Worten „Yes we scan!“ sagte Gordon Christensen vom CRA-Letter ein dy- namisches Wachstum voraus. Die Re- ferentenauf demCEREC-Symposium ließen aber auch keinen Zweifel daran, dassdieAnforderungenderAnwender hinsichtlich Produktivität, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit weiterhin stei- gen werden.LasVegas hat gezeigt,dass CEREC das Rüstzeug dazu hat, auch weiterhin den Standard in der CAD/ CAM-Technikzuprägen. Implantatplanung mit Volumentomografie und CEREC – Safety first beim Implantieren DigitaleVolumentomografensind die modernsten Röntgensysteme un- serer Zeit. Der Blick in die dritte Dimension erleichtert die Diagnostik, erhöhtdieBehandlungssicherheitund senkt die Strahlenbelastung für den Patienten. Auch forensische Gründe empfehlen das DVT aufgrund der besseren Interpretationsfähigkeit der Befunde; im Gegensatz dazu ist bei einer Zonografie durch Bildüberlage- rungen die dritte Dimension nicht er- kennbar.Mitder3-D-Aufnahmekann der Behandler die klinische Situation ohne Dimensionsverlust sehr gut be- urteilen. Die anwählbaren Ansichten bieten Darstellungen aus saggitaler, koronaler, axialer Perspektive zur Be- urteilung der optimalen Bohrwinkel sowie Transversalansichten und die Panoramaübersicht. Verschattungen oder Septen in der Kieferhöhle sind eindeutig zu erkennen. Ferner ist die Empfindlichkeit des DVT geringer gegenüber Metallartefakten als beim CT. Mit der 3-D-Bildgebung kann der Zahnarzt besser entscheiden, ob ein Fall ohne Risiko noch in der eigenen Praxis gelöst werden kann. Das DVT bietet dem Behandler auch die Mög- lichkeit, die Vernetzung von Ärzten zu fördern und sich für Überweiser- praxen als Dienstleister zu profilieren. So gewinnen Überweiser, die ihre Pa- tienten zur DVT-Aufnahme senden, einehöhereSicherheitinderDiagnos- tik und Therapie für die Endodontie und Parodontologie,in der Implanto- logie und Kieferorthopädie, für die Kiefergelenkdiagnostik. Gewissheit ge- ben3-D-Aufnahmenvorchirurgischen EingriffenoderbeiderDiagnostikun- klarer Beschwerden, die mit 2-D-Ver- fahren nicht geklärt werden können. Die Aufnahmen können jederzeit di- gital, ohne Bildqualitätsverlust, dupli- ziertundanKollegenimRahmeneiner Überweisung oder Zweitmeinung übermittelt werden. Für implantie- rendeZahnärzteeröffnetdiesoftware- seitigeVernetzungvonDVTmiteinem CAD/CAM-SystemneuePerspektiven fürdieimplantatbasierteProthetik. Jay B. Reznick, M.D., M.D.M., Tarzana,Kalifornien, DVT-Anwender (GALILEOS) seit 2008 und CEREC- Nutzerseit2009,stellteseineErfahrun- genmitdem3-D-bildgebendenSystem undderBackward-PlanungmitCEREC AC in der Implantologie zur Diskus- sion.AusschlaggebendfürdieAnschaf- fungdesDVTwar,dassderReferentdie ÜberweisungderPatientenandenRa- diologenstetsalszeitraubendempfand – sowohl für die Patienten als auch für den Implantologen. Auch „no shows“, d.h. Patientenverluste nach der Über- weisung,sindgelegentlicheingetreten. Ferner kamen die Befunde verspätet, oderdieBerichtewarennichtdemBild unmittelbar zugeordnet. Auch fand es der Behandler als störend, die Patien- tenberatungfürdieexterneRadiologie unterbrechen zu müssen. Die Erfah- rung hat gezeigt, dass Patienten die Kompetenz der Praxis höher einschät- zen, wenn alle Leistungen aus einer HandkommenunderselbstindieBe- fundung der Aufnahmen einbezogen wird.DiehöherenKostenfürdieDVT- AufnahmegegenüberdemOPGlassen sich gut verargumentieren mit dem Hinweis, dass die Investition des Pa- tienten in diesen Behandlungsschritt einesichereDiagnoseundTherapiezur Folge haben. So erklären GALILEOS- Anwender oftmals im Patientenge- spräch den wesentlich höheren Infor- mationsgehalt der 3-D-Volumenauf- nahmen damit, dass das DVT einen 300 MB-Datensatz generiert,das OPG hingegennur5MB. 4 5 6 12 Zahnärzte aus den Vereinigten Staaten sagen: „Yes We Scan!” Das 25th CEREC Anniversary Symposium im August in Las Vegas (USA) war die bisher größte wissenschaftliche Veranstaltung zum Thema „CAD/CAM in der Praxis“. Dental Tribune war vor Ort und berichtet über die wichtigsten Referentenbeiträge. Teil 2. 1 2 3 1110987 Abb.1: Die digitale Intraoral-Abformung mit Gegenbiss ist das künftige Medium zwischen Zahnarztpraxis und ZT-Labor.Der Datensatz ist präziser als ein konventionellerAbdruck.(Foto: DGCZ) – Abb.2:MitdemScaneinesbenachbartenReferenzzahnsberechnetundrekonstruiertdiebiogenerischeSoftwareFormundOkklusalflächederFZ-Krone.(Foto:Klim)–Abb.3:DieGenauigkeitdesDa- tensatzesermöglichtdieFertigungvongerüstfreien,monolithischenKronenundBrückenausLithiumdisilikat(LS2,e.maxCAD)ohneeineModellaufpassung.(Foto:Ganz)–Abb.4:FürhoheÄsthetik- ansprüchelassensichVerblendungencomputergestütztausschleifenundaufdasGerüstsintern.Links:ZrO2-Gerüst,Mitte:LS2-VerblendungvordemKristallisieren,rechts:VerblendungbereitzumAuf- sintern(e.maxCAD-on).(Foto:Ivoclar)–Abb.5:JayB.Reznick,M.D.,M.D.M.,leiteteinePraxisfürOralandMaxillofacialSurgeryinTarzanabeiLosAngeles.InseinerPraxiskonzentriertersichheute aufCBCT-guideddentalimplantsurgeryandboneandtissuereconstruction.–Abb.6:NealS.Patel,D.D.S.,PraxisinhaberinPowell,Ohio,installiertedasCEREC-SystemmitderMCXL-Schleifeinheit. DieDVT-Befundung,dieeranderUniversitätkennengelernthatte,übernahmermitGALILEOSinseinePraxis.PatelistAdvancedTrainerfürGALILEOSundleitetIn-OfficeTrainingsfürKliniker.– Abb.7:3-D-VolumentomogrammmitimportiertemScaneinerCEREC-Krone.(Foto:Reznick)–Abb.8:SICATOperations-Schablone.(Foto:Sicat/Patel)–Abb.9:InserierteZrO2 Abutments.(Foto:Patel)– Abb.10:CAD-KonstruktioneinerImplantat-Krone.(Foto:Patel)–Abb.11:LS2-KronenmitadhäsivverbundenenAbutments.(Foto:Patel)–Abb.12:ImplantateundSuprastruktureninsitu.(Foto:Patel)