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DTGER1010

Professionelle Implantatpflege www.tepe.com/implantcare TePe Implant CareTM Eine innovative Bürste mit einem einzigartigen Winkel erleichtert die schwere palatinale und linguale Reinigung bei Implantaten. ANZEIGE State of the Art IMPLANTTRIBUNE German Edition · Nr. 10/2010 · 6. Oktober 201022 ChairmanDr.AntonWetzel,Fachzahn- arzt für Parodontologie und Rekon- struktiveZahnmedizin,St.Gallen,eröff- nete die Fortbildung im Züricher Hotel Marriott mit der Frage „Wie lange lohnt sich eine PAR-Therapie?“ Eine Studie von Lund- gren über fiktive paro- dontale oder periim- plantäre Gewebever- luste ohne effiziente Betreuung zeigt, dass sowohl Zahn als auch Implantat ohne adä- quate Pflege mit der Zeit ungefähr gleicher- maßen an Knochenhöhe verlieren. Die Geschwindigkeit dieses Vorgangs kann durch eine optimale Pflege verlangsamt werden. Die Kurve beginnt bei einem neu gesetzten Implantat, also bei der Baseline und verläuft kongruent zur „Attachment-loss“-Kurve des Zahnes. Daraus kann gefolgert werden, dass, je später ein Implantat gesetzt wird, umsoälterderPatientbeidessenVerlust ist. Dies spricht dafür, mit paro- oder endodontischer Therapie den Zahn möglichst lange zu erhalten. Durch die Periimplantitis wird der „Attachment- verlust“ des Implantates zusätzlich be- schleunigt, und bei Parodontalbehand- lungen gibt es keine Frühmisserfolge, was beides für eine möglichst lange Erhaltung des Zahnes spricht. Der Zusammenhang„Extraktion+Implan- tation = endgültige Problemlösung“ ist somit definitiv obsolet, und die Parodontologie und Endodontologiestelleninder Privatpraxis nach wie vor die Grundpfeilerdar–dasPendel schlägtzurück. Periimplantitis durch den Behandler ImplantologeDr.Claude Andreoni, Zürich, stellt sich hinter das Konzept „Back to the roots“, was für eine mög- lichst lange Zahnerhaltung spricht. Chirurgische Parodontologie und re- sektive Therapien stünden vor einem Comeback,undjelängereinZahnerhal- ten werde, umso besser. Ausnahmen stellen größere Rekonstruktionen dar, welche statt auf zweifelhaften Zähnen doch lieber auf neu inserierten Implan- tateneinzugliedernseien.Dabeiistaber auch zu beachten, dass insbesondere derparodontaleZustandderRestbezah- nung die Prognose eines Implantates beeinflusst. Periimplantitis kann laut Andreoni auch durch den Behandler ausgelöst werden, zum Beispiel bei Ze- mentüberschüssen(darum,wennimmer möglich, verschraubte Rekonstruktio- nen empfohlen) oder bei fehlender ke- ratinisierterGingivaumdasImplantat. Die richtige Diagnostik der Periimplantitis Prof. Dr. Andrea Mombelli, Universität Genf, widmete sich in seinemVortragder Dia- gnosevonPeriimplanti- tis – Klinische Zeichen wie Suppuration und kraterförmiger Kno- chenverlust(welcherim GegensatzzurParodon- titisobligatzirkulärund ausgeprägter ist als im Rx vermutet). Da Son- dieren wegenAufstehens der Parosonde aufdenGewindegängenunzuverlässiger und die Beweglichkeit des Implantates nichterhöhtist,stelltsichdieDiagnostik der Periimplantitis schwieriger dar. Zudem muss eine „Zementitis“, aus- gelöst durch Zementüberschüsse oder physiologische Adaptation (sogenannte Saucer)beiderDiagnoseausgeschlossen werden. Bei der Mikrobiologie handelt es sich um ähnliche Keime wie bei der Parodontitis. Für dieGleichungParodontitis= Periimplantitis sprechen die Punkte: – Klinische und mikrobiologische Ähnlich- keit, – Gemeinsame Risiko- faktoren (Hygiene,Rauchen, Genetik), – Mehr Periim- plantitis bei Paropatienten. Folgende Punkte sprechen dagegen: – Periimplantitis kann ohne Parodontitis am selben Patienten vorkom- men,– Krankheit ist definiert durch kli- nische Zeichen (analog der Diagnose „Pneumonie“, die auch nicht deren Ursache verrät). Den aktuellen Stand des Cist- oder Akut-Protokolls stellte Mombelli,wieinTabelle1dargestellt,vor. Mit Laser gegen Bakterien Dr. Gérald Mettraux, Parodonto- loge in Bern, erklärte die Wirkungs- mechanismen der Lasertherapie. Die elektromagnetischen Wellen des Lasers transportieren Wärme, auf die der WellenlängeentsprechendenStoffe.Der Laserkannhelfen:–InderHygienephase (also geschlossen mittels Fasersystem oder transgingival nach Markieren der Bakterien),–inderchirurgischenPhase (offen, direkte Dekontamination der Zahn- oder Implantatoberfläche) und – in der Erhaltungsphase bei der Elimi- nation pathogener Keime bei Parodon- titis und Periimplantitis. Auf diesem Gebiet darf man auf zukünftige wissen- schaftlicheStudiengespanntsein. Fazit: Das Implantat sollte nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu den „altbewährten“ Konzepten der Parodontologie und Endodontologie gesehenwerden. KompletterBeitrag:DentalTribuneSchweiz9/10 IT Parodontitis – Periimplantitis: Das Pendel schlägt zurück Über 300 Zahnärzte verfolgten am 12. Juni 2010 in Zürich das Symposium „Parodontitis – Periimplantitis“. Dr. med. dent. Bendicht Scheidegger fasst zusammen. Stufe Beschrieb Therapie 0. Totalmisserfolg: Implantatbruch, Primärkomplikation < 6 Monate Explantation 1. Infektion wegen Fremdkörper („Zementitis“) mechanische Reinigung, Politur 2. Mukositis, ST > 3 mm ohne radiologischen Knochenverlust mechanische Reinigung, Politur, Desinfektion mit CHX 3. Leichte Periimplantitis ST ≥ 4 mm, Knochenverlust < 2 mm mechanische Reinigung, Politur, Desinfektion mit CHX, Antibiose Metronidazol + Amoxicillin 4. Fortgeschrittene Periimplantitis ST > 5 mm, Knochenverlust ≥ 2 mm Chirurgische Intervention: Situs darstellen, Konkremente und Biofilm entfernen, Knochenersatzmaterial, z.B. Bio-Oss, zur Defektstabilität, Membran, z.B. Bio-Gide, und dichter Verschluss insbesondere um Implantat, Antibiose Metronidazol + AmoxicillinTabelle 1: Aktueller Stand des Cist- oderAkut-Protokolls. Prof. Dr. Andrea Mombelli, Universität Genf Dr.ClaudeAndreoni,Zürich