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DTAU1010

Science News DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 10/2010 · 8. Oktober 20104 ALEXANDRIA/USA – Ge- schmacksgene beeinflussen das Vorkommen von Karies, wie Forscher/-innen aus den USA herausfanden. Die Karies entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel von genetischen und Umweltfaktoren, wie etwa der bakteriellen Flora, Ernährungsgewohnheiten, Flu- oridaufnahme, oralen Hygiene, dem Speichelfluss, der Speichel- zusammensetzung und Zahn- struktur. Forscher/-innen der Universität Pittsburgh und der West Virginia Universität stellten nun in einem Beitrag im Journal of Dental Research (JDR) die Hy- pothese auf, dass verschiedene Varianten der Geschmacksgene TAS2R38, TAS1R2 und GNAT3 das Kariesrisiko oder den Karies- schutzbeeinflussenkönnten.Für die Studie sammelte das Center of Oral Health in Appalachia (COHRA) von Familien biologi- sche Proben, demografische Da- ten und klinische Beurteilungen der Mundgesundheit inklusive des DMFT-Indexes. Für jedes Gen wurden multiple Einzelnu- kleotidpolymorphismen (SNP) untersucht und mittels eines Transmissions-Disequilibrium- Tests (TDT) für das Milch-, Wechsel- und bleibende Gebiss analysiert. Die Ergebnisse bele- gen, dass eine Verbindung zwi- schen den Genen TAS2R38 und TAS1R2 sowie dem Kariesbefall oder -schutz besteht. „Die Untersuchung ist wich- tig,dasiedieSchlüsselgeneiden- tifiziert hat, aus denen wahr- scheinlich die Kariesanfälligkeit eines Teils der Patienten resul- tiert“, sagte der JDR-Chefredak- teur Dr. William Giannoble. „Auch wenn es eine junge Studie ist, so zeigen ihre bahnbrechen- den Ergebnisse, dass bei einigen Patienten das Risiko des Karies- befalls genetisch vorbestimmt ist.“ Das JDR ist die Zeitschrift des Verbandes International As- sociation for Dental Research (IADR). Quelle: IADR DT Genebeeinflussen Kariesprävalenz ANZEIGE DRESDEN/LEIPZIG – Flexibel und fest wie der menschliche Knochen und sofort belast- bar: Ein neuartiges Implantat aus Titanschaum, das Wissen- schafter/-innen des Dresdner Fraunhofer-Instituts für Ferti- gungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) ent- wickelt haben, ähnelt im Auf- bau der Struktur im Knochen- inneren. Der Grundwerkstoff, den die Forscher/-innen für ihre Studie „TiFoam“ benutzten, ist derjeni- ge, der bevorzugt für Dauerim- plantate verwendet wird: die Ti- tanlegierung Ti6Al4V mit sechs ProzentAluminiumundvier Pro- zent Vanadium. „Das besondere andemhierentwickeltenImplan- tatwerkstoff ist seine Struktur“, sagte Dr. Peter Quadbeck, Mit- initiator und Koordinator von ‚TiFoam‘, gegenüber der Dental Tribune.„WirhabendiesenWerk- stoff in eine zellulare Struktur ge- bracht,mitderdieImplantateviel weniger steif werden. Diese Ei- genschaften ähneln jetzt denen des Knochens.“ Ein Implantat aus Titanschaum könnte die Belas- tung an den Knochen weiterge- ben und sein Wachstum stimu- lieren. Nur wenn ein Knochen ei- ner biomechanischen Belastung ausgesetztist,kannsoauchseiner Degeneration entgegengewirkt werden. „Zusätzlich wird durch das Einwachsen der Knochenzel- len eine mechanische Verklam- merung erreicht“, so Dr. Quad- beck über einen weiteren Vorteil des Titanschaums. Komplexe Innenstrukturen lassen sich mit den bisher eta- blierten Verfahren noch nicht herstellen. Deshalb werden bei Defekten lasttragender Knochen hauptsächlich massive Titan-Im- plantate eingesetzt. Viele verfü- genzwarüberstrukturierteOber- flächen, um Knochenzellen Halt zu bieten. Doch die entstandene Verbindung bleibt fragil. Hinzu kommt, dass massive Implantate andere mechanische Eigenschaf- ten aufweisen als das menschli- che Skelett: Sie sind wesentlich steifer. Heuer im März veröffent- lichte eine Forschergruppe der North Carolina State University ihre Ergebnisse über ein neu ent- wickeltes Implantatmaterial aus Metallschaum (Dental Tribune berichtete). Als Grundwerkstoff gaben die Forscher/-innen reines Stahl oder eine Mischung aus Stahl und Aluminium an. Auf die Frage, warum sich die Dresdner Forschergruppe für Titan ent- schieden hatte, wies Dr. Quad- beckdaraufhin,dassStahlnurbei temporären Implantaten einge- setzt werde. „Im Gegensatz zu Titan wächst Knochen auf Stahl nichtübermäßiggutan“,sagteder Koordinator des Forschungspro- jektes. „Wir haben ja auch Versu- che mit Stahlschäumen gemacht, die signifikant schlechter ein- wachsen. Ärzte/-innen würden auch Aluminium als Grundwerk- stoff nicht befürworten, da das Metall im Verdacht stehe, Mor- bus-Parkinson und Alzheimer auszulösen. Der Titanschaum ist immer noch in der Entwicklung. Wann es zu einer Markteinfüh- rung kommen könnte, wollte der Wissenschafter Dr. Quadbeck nicht abschätzen, da „noch viele Faktoren eine Rolle spielen“, die nicht übersehen werden dürften. Seit acht Jahren arbeitet das Dresdner Fraunhofer-Institut an Metallschäumen, 2007 startete das Projekt „TiFoam“. Zur Fraun- hofer Gesellschaft gehören über 80ForschungsinstituteinEuropa, die meisten haben ihren Standort in Deutschland. Auch in Öster- reich ist die Forschungsorganisa- tion vertreten. (aw) DT Titanschaum für Implantate Der neue Titan-Werkstoff weist eine schaumartige Struktur auf. (Foto: Fraunhofer IFAM) Der Kariesbefall oder -schutz steht in Verbindung mit Geschmacksgenen. Foto:Fahrner MICHIGAN – Tragbare Geräte mit schmerzlosenLaserstrahlensollen die Röntgenstrahlen bei der Dia- gnose von Krankheiten ersetzen. Wissenschafter wie Prof. Dr. Mi- chael Morris von der Universität Mi- chigan gehen laut der BBC davon aus, dass die sogenannte Raman- Spektroskopie in rund fünf Jahren bereits allgemein verfügbar sein könnte. Sie soll die Erkennung frü- her Anzeichen von Brustkrebs, Ka- ries und Osteoporose erleichtern. Mit diesem Verfahren wird die Dia- gnose von Krankheiten rascher, preiswerter und genauer möglich sein. Die Raman-Spektroskopie be- ruht auf der Messung der Intensität und der Wellenlänge der Lichtstreu- ung von Molekülen. Das Verfahren wird bereits in der chemischen und pharmazeutischen Industrie einge- setzt. Prof. Morris untersucht bereits seit einigen Jahren menschliche Knochen mit diesem Verfahren. Er istdavonüberzeugt,dassdieRaman- Spektroskopie auch bei Patienten/ -innen eingesetzt werden kann. Der chemische Aufbau des Gewebes bei einem kranken Menschen unter- scheidet sich deutlich von jenem eines Gesunden. Das Raman-Spek- trum verändert sich je nach dem analysierten Gewebe. Daher liefert dieses Verfahren laut Morris einen molekularen Fingerabdruck von dem, was gemessen wurde. „Bei Krankheiten ist die chemische Zu- sammensetzung entweder leicht oder sehr deutlich abweichend. Das hängt von der jeweiligen Krankheit ab“, sagt Prof. Morris. Die Diagnose könnte innerhalb von wenigen Mi- nuten erfolgen, Röntgenstrahlung wird nicht mehr benötigt. Quelle: zahn-online DT Ersatz für Röntgenstrahlen