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DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 11/2010 · 3. November 2010 International News 3 LEIPZIG – Käme Marco Polo heute nach China, hätte er kein Problem, einen Spezialisten für Zahnprobleme aufzutreiben. Seit Einführung der chi- nesischen Marktreformen Ende der 70er-Jahre floriert die Zahnmedizin in demLand,indemnurjederzweiteEin- wohner eine Zahnbürste besitzt. Nach Angaben der Millennium Research Group,einem Marktforschungsunter- nehmen in Kanada, wächst vor allem der Implantatmarkt in China derzeit jährlichummehrals30Prozent. Für den ärztlichen Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kie- ferheilkunde der Universitätsklinik in Tübingen Prof.Dr.Heiner Weber sind diese Entwicklungen nicht neu. Seit Mitte der 80er-Jahre sind im Institut des60-JährigenregelmäßigZahnärzte, Zahntechniker und Wissenschaftler aus asiatischen Ländern zu Gast, die sich über universitären Austausch deutsches Wissen aneignen und die Grundlagen der Implantologie in ihre Heimatländer exportieren. Nehmen in Deutschland gerade mal 10 Prozent der Zahnärzteschaft im- plantologische Eingriffe vor, so sind es beispiels- weise in Südkorea schon überzweiDrittel.Amim- plantologischen Institut der Pekinger Klinik für Zahnheilkunde in China werden laut Angaben des klinischenDirektorsProf. Dr. Ye Lin pro Jahr in- zwischen an die 2.000 bis 3.000 Implantate gesetzt. Das Know-how dafür stammt weit- gehendausDeutschland. Die neuesten Ergebnisse seiner Arbeit wurden Ende September auf einer gemeinsamen Tagung in Tü- bingen diskutiert. Neben Lin nahmen 180 ehemalige Tübinger Kollegen sowie weitere Experten aus China, Japan und Korea an dem Symposium „Modern/Advanced State-of-the-Art Dentistry Including Implantology – AnAsian/EuropeanView“ teil.Disku- tiertwurdenunterandereminterdiszi- plinäre Ansätze in der Implantologie- behandlung sowie die Nutzung der Drahtfunkenerosion.Prof.Dr.Takashi Miyazaki von der Showa Universität in Japan präsentierte Ergebnisse, wie die Technik zur Oberflächenbehand- lungvonTitanimplantatenunddamit zur Erhöhung der Biokompatibilität eingesetztwerdenkann. ObwohleinigederimSymposium vorgestellten Ansätze kritisch zu hin- terfragensind,hältWebereineBetrach- tung der klinischen Ergebnisse für sinnvoll.Sokönnemanaufgrundderin Asien rasch ansteigenden Anzahl von Implantationen wertvolle Ergebnisse für das Weichgewebemanagement innerhalbderwestlichenZahnmedizin gewinnen. „Eins ist sicher, die Asiaten sindimKommen“,soWeber. DT ALEXANDRIA/USA – Wissenschaftler der Uni- versitätPittsburghundder West Virginia Universität stellten in einem Beitrag im Journal of Dental Research (JDR) die Hypothese auf, dass ver- schiedene Varianten der Ge- schmacksgene TAS2R38, TAS1R2 und GNAT3 das Kariesrisiko oder -schutz beeinflussenkönnten.Für die Studie sammelte das Center of Oral Health in Appalachia (COHRA) von Fa- milien biologische Proben, demografische Daten und klinische Beur- teilungen der Mund- gesundheit inklusive des DMFT-Indexes. Für jedes Gen wurden multipleEinzelnukleo- tidpolymorphismen (SNP) untersucht und mittels eines Transmis- sions-Disequilibrium- Tests (TDT) für das Milch-, Wechsel- und bleibende Gebiss analysiert.Die Ergeb- nisse belegen, dass eine Ver- bindung zwischen den Genen TAS2R38undTAS1R2sowiedem Kariesbefalloder-schutzbesteht. „Die Untersuchung ist wich- tig, da sie die Schlüsselgene identifiziert hat, aus denen wahrscheinlich die Karies- anfälligkeit eines Teils der Patienten resultiert“, sagte der JDR-ChefredakteurDr.William Giannoble, „auch wenn es eine junge Studie ist, so zeigen ihre bahnbrechenden Ergebnisse, dass bei einigen Patienten das Risiko des Kariesbe- fallsgenetischvorbestimmt ist.“ Das JDR ist die Zeit- schrift des Verbandes Inter- national Association for DentalResearch(IADR). Quelle: International Associa- tion for Dental Research, Dental Tribune online DT Geschmacksgenebeeinflussen das Kariesvorkommen AmerikanischeStudieidentifizierteSchlüsselgenefürKariesrisiko. Europäisch-AsiatischerImplantologiegipfel Neue Methoden in der Oberflächen- und Weichgewebsbehandlung auf gemeinsamer Tagung in Tübingen diskutiert. Von Daniel Zimmermann, Dental Tribune International. Tiefenfluorid® Die einfache, sichere Langzeit-Remineralisation Tiefenfluorid® erzielt im Vergleich mit her- kömmlichen Fluoridierungen nicht nur eine deutlich länger anhaltende, sondern auch etwa 100-fach stärkere Remineralisation* des Zahnes. Ermöglicht wird dies durch die Fällung von submikroskopischem CaF2 und antibak- teriell wirkenden Cu-Salzen in den vor Abrasion geschützten Poren der Auflockerungszone. Tiefenfluorid® bietet: erstklassige Kariesprophylaxe Langzeit-Remineralisation auch schwer erreichbarer Stellen wie z.B. bei Brackets; dabei auch wirksam gegen White Spots effiziente Zahnhals-Desensibili- tkeffE-topeDtimgnureis höchste Erfolgsquote bei mineralischer Fissurenversiegelung* * ZMK 1-2/99 Ergebnisse der Knappwost-Forschung In nur zwei Schritten zum Erfolg** ** DZZ 6/2004; ZMK 9/95 Touchierlösung einfach mit Wattepellet auftragen. Die Schmelzstruktur wird freigelegt und die komplexen Fluor- und Kupferionen können bis tief in die Trichterporen des Zahnschmelzes vordringen. Die Nachtouchierlösung kann direkt danach bis in die Tiefe ein- wirken und erzeugt eine sofortige Ausfällung. Die Trichterporen der Auflockerungszone sind homogen durch submikroskopische Calciumfluorid-Kristalle von ca. 5 nm aufgefüllt. Dort wirken sie lang anhaltend und sind sicher vor Abrasion geschützt. Aufbringen der Ca(OH)2-haltigen Nachtouchierlösung :sinbegrE:ttirhcSretiewZ:ttirhcSretsrE Humanchemie GmbH · Hinter dem Kruge 5 · D-31061 Alfeld/Leine www.humanchemie.de · eMail info@humanchemie.de Telefon +49 (0) 51 81 - 2 46 33 · Telefax +49 (0) 51 81 8 - 12 26 ANZEIGE „Damit erreichen wir eine hohe Grün- festigkeit, sodass der erzeugte Körper nicht mehr gesintert werden muss,son- dern mit der ‚Rapid Freeze Gelation‘- Technik eine für viele Einsatzmöglich- keitenschonausreichendeFestigkeiter- hält.In diesem Fall ist es sogar möglich, direkt bei der Formgebung Proteine oder Mikroorganismen hinzuzugeben, umeinezusätzlicheBiofunktionalitätder Produkte zu erreichen und sozusagen eine‚lebendeKeramik‘herzustellen.“ Biokompatible Keramiken für Knochen- und Zahnproduktion Noch erlaubt die RFG-Anlage im Laborunteranderemwegenihrerrecht einfachen Ansteuerung der Achsen nur das Nachbilden eher simpler Geo- metrien wie Gitterstrukturen. Mit den Fördergeldern kann die Forscher- gruppe das System nun weiter aus- bauenundgemeinsammitderInnoWi nach Entwicklungspartnern sowie Lizenznehmern suchen.„Wir arbeiten daran,dasswirausgehendvondigitalen 3-D-Datensätzen auch komplexere Bauteile erzeugen können“, sagt Koch. „WirsinddanochlangenichtamEnde mitunserenForschungen.“ Forschungstrend Biomaterialien „EingroßesAnwendungsfeldsehen wir in der Herstellung detailgenauer, biokompatibler Keramikstrukturen zum Beispiel als Knochen- oder Zahn- ersatzmaterialinderImplantatmedizin“, sagt Birgit Funk, Innovationsmanage- rin von der InnoWi. Ziele seien hier, die Biokompatibilität und Biofunk- tionalität von keramischen Implanta- ten und Knochenersatzmaterialien zu verbessern.„Da bietet die RFG-Anlage gleichzweiVorteile:Erstenskönnenmit ihrfiligraneStrukturenhergestelltwer- den, die besonders als Knochenersatz- material geeignet sind. Und zweitens istdiePorositätdeskeramischenWerk- stoffsbeliebigeinstellbar.“ DT ÁFortsetzung von Seite 1 Leitartikel Abb. 1: Prof. Weber und Prof. Lin. – Abb. 2: Gruppenbild bei derTagung inTübingen. Die verschiedenen Strukturen zeigen die Variabilität desVerfahrens. 4 2 1