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Dental Tribune German Edition

DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 12/2010 · 1. Dezember 2010 International News 3 ZÜRICH – Noch bis zum Frühjahr 2011 bietet das Ausstellungsbüro des Medizinhistorischen Instituts und Museum der Universität Zürich einen Rundgang durch die Ge- schichte der Zahnheilkunde. Von fahrenden Zahnbrechern, groben Zahnzangen,ZahnpulveroderElfen- bein-Zahnstochernbiszumodernen restaurativen und orthopädischen Maßnahmen der Gegenwart – die Ausstellung „Mit Biss – Geschichten zurZahmedizin“setztbeialltagskul- turellen Erfahrungen an und stellt sie ineinenZusammenhangmithistori- schen Entwicklungen in der Zahnmedizin und der Mundhygiene. Nebendertechnischen bildet die Entwicklung des Zahnarztberufes einen ei- genen Komplex innerhalb der Ausstellung. Ratgeber, Lehrmittel sowie Zahn- pflegemittel dokumentie- ren außerdem historische und gegenwärtige Kon- zepte der Mundhygiene. Diese stehen nicht selten im Kontext unterschied- licher gesundheitspoliti- scher und gesellschaft- licher Debatten, wie sie etwa zur Frage der gesunden Ernährung bei der Kariesprophylaxe geführt wur- den und werden. Detaillierte Informationen un- ter:www.medizin-museum.uzh.ch DT TELAVIV/FRANKFURTAMMAIN – Organische Nanostrukturen sind Schlüsselelemente für die Nano- technologie, denn diese Bausteine lassen sich mit maßgeschneiderten chemischen Eigenschaften aus- statten. Nachteil waren bisher ihre imVergleichzumetallischenNano- strukturen deutlich unterlegenen mechanischen Eigenschaften. Ehud Gazit, Itay Rousso und ein Team von der Universität Tel Aviv, dem Weizmann Institute of SciencesowiederBen-GurionUni- versität, Israel, entwickelten jüngst organische Nanokügelchen, die eine starre organische Struktur aufweisen.Wie die Wissenschaftler in der jüngsten Ausgabe der Zeit- schrift Angewandte Chemie be- richten, sind sie interessante Bau- steinefür hochfesteBiokomposit- materialien. 25 Mal fester als Stahl Nanoskalige biologische Struk- turen weisen oft einzigartige me- chanische Eigenschaften auf, etwa Spinnenseide, die, bezogen auf ihr Gewicht, 25 Mal fester ist als Stahl. Die festesten künstlichen orga- nischen Materialien sind derzeit Aramide wie Kevlar. Erfolgsge- heimnisisteinespezielleräumliche Anordnung ihrer aromatischen Ringsysteme und ein Netz aus Wechselwirkungen zwi- schen ihren planaren Amidbindungen. Ein ähnliches Bauprinzip liegt auch den Nanokügelchen zugrunde. An- ders als bei den langen Polymer- ketten der Aramide entstehen diese Strukturen je- doch in einem Selbstorgani- sationsprozess aus kleinen, sehr einfachen Molekülen auf Basis aromatischer Dipeptide der Ami- nosäure Phenylalanin. Mithilfe eines Rasterkraftmi- kroskops untersuchten die Wis- senschaftler die mechanischen Eigenschaften dieser Nanokügel- chen und errechneten ein bemer- kenswert hohes Elastizitätsmodul (275 GPa), das höher ist als bei vielenMetallenundähnlicheWerte erreicht wie Stahl. Diese Nano- strukturen sind damit die bisher starrsten organischen Materialien und können sogar Aramide in den Schatten stellen. Zudem sind die Nanokügelchen transparent. Das macht sie zu idealen Ele- menten für die Verstärkung von hochfesten Biokompositmateria- lien, wie verstärkte Kunststoffe für Implantate oder Zahnersatz- materialien, Luft- und Raumfahrt und andere Anwendungen, die kostengünstige, leichte Stoffe mit hoher Steifigkeit und außer- gewöhnlicher Stabilität benöti- gen. Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker DT Bausteine für hochfeste Biokompositmaterialien Israelische Forscher entwickelten Nanokügelchen, die starr wie Metall sind. Von Angst und Schmerz bis Zahnreißer Die Sonderausstellung „Mit Biss – Geschichten zur Zahnmedizin“ des Medizinhistorischen Museums Zürich dokumentiert die Historie der Zahnheilkunde. Siehe auch S. 22 ANZEIGE das FDI-eigene Projekt Live.Learn. Laugh., der Weltentwicklungsfond für Mundgesundheit, die Globale Kariesinitiativeundweitereregionale Strategien. Weltweite Mundgesund- heitsprojektekönnendarüberhinaus mithilfe dieser Daten besser geplant, durchgeführt sowie evaluiert wer- den. Ebenfalls wird das Tool bei der Generierung aktueller Daten für diezweiteAusgabedesMundgesund- heitsatlas hilfreich sein. Die FDI World Dental Federa- tion vertritt ca. 200 nationale Zahn- ärzteverbände und Fachverbände. Gemeinsam mit der Mexican Dental Association bereitet der Weltver- band der Zahnärzte den nächsten Jahreskongress vor, welcher 2011 in Mexiko-Stadt unter dem Thema: „Neue Horizonte in der zahnme- dizinischen Versorgung“ stattfinden wird. Weitere Informationen finden Sie unter: www.fdiworldental.org. DT Abb. 1: Vordergrund: Zahnärztlicher Be- handlungsstuhl, C. Ash & Sons (Patent vom 30.7.1895), um 1900 – Geschenk von Dr. med. dent. Peter Netzle, Diessenhofen, an das Medizinhistorische Museum Zürich. Tretbohrer, C. Ash & Sons, um 1900 – Medizinhistorisches Institut und Museum der Universität Zürich. Hintergrund: Foto- grafie des Laboratoire de Prothèse, Ecole dentaire Genève,um 1900 – Schweizerisches Nationalmuseum, Landesmuseum Zürich. – Abb. 2: Dass die Pflege der Zähne vor Zahnschmerzen und Zahnausfall schützen kann, ist bereits seit dem Altertum bekannt. Im Mittelalter dienten Mundspülungen mit klarem Wasser oder Minze-, Salbei- oder Kamille-Lösungen zur Gesunderhaltung der Zähne und zur Verhinderung von Mund- geruch. Unter anderem erfand Richard Seifert Ende des 19. Jahrhunderts mit Odol das erste antibakterielle Mundwasser, das rasch populär wurde (Fotos: Jürg Stauffer, Medizinhistorisches Institut und Museum der Universität Zürich). 1 2 ÁFortsetzung von Seite 1 oben