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Dental Tribune German Edition 1+2/11

ESTHETICTRIBUNE German Edition · Nr. 1+2/2011 · 2. Februar 2011 User Report 23 Die Implantation künstlicher Zahnwurzeln hat nicht nur wegen der ungewöhnlich guten kosmetischenErgebnissezurückliegendimmer größereBedeutungerlangt.DieImplantatesind im Kiefer fest integriert und erzeugen kein Fremdkörpergefühl. Während und nach der Implantation ergeben sich aber unter Um- ständen Situationen, die eine medikamentöse Therapie mit möglichst definierter Wirkung auf Schwellungszuständeund/oderHämatome erfordern. Hier hat sich zwischenzeitlich in praxi die Enzymtherapie mit Bromelain sehr gut bewährt. Mit dem Einbringen von schrauben- oder dübelförmigen Implantaten werden weitere, zum Teil erhebliche, chirurgische Maßnahmen notwendig: Knochenaufbau, Knochentrans- plantation oder Einbringen von Knochener- satzmaterialien, Anhebung des Kieferhöhlen- bodens und schließlich auch Schrauben oder Nägel zur Fixation der Transplantate. Wie nach allen chirurgischen Eingriffen reagiert der Organismus mit einer typischen in mehreren Phasen verlaufenden entzündlichen Heilreaktion, an deren Ende – wie im Bereich der Haut am bes- ten zu ver- folgen – eine feste und reiz- lose Narbe ent- steht. Diese Heilreaktion ist notwendig, muss aber be- sonders im Bereich der Implantologie besonders gut kontrolliert werden. Das entzünd- licheÖdemistsozusageningerin- gem Ausmaß sogar notwendig, um die Wunde zu spülen, aber natürlich darf es den Heilver- lauf nicht verzögern.Mit diesem lokalen Ödem sind typische Schmerzen verbunden, die durch dasAuftreten von Mediatoren,den lokalen pH- Wert-Abfall und andere Faktoren verursacht werden. Nicht zuletzt übt das lokale Ödem, in dem sich auch Produkte aus Gerinnungsvor- gängen finden, einen nicht unerheblichen Druck auf umliegende Nervenendigungen aus. ObwohldieBasismechanismenbislangnurteil- weise erforscht wurden, sind antiödematöse, antiphlogistische, antithrombotisch-fibrinoly- tischeEigenschaftenexperimentellundklinisch dokumentiert.1 DerWirkansatz von Bromelain liegt dabei in der Unterstützung eines vom Organismus kontrollierten Entzündungsge- schehens, insbesondere wenn die Therapeuten die Therapie bereits zwei bis drei Tage vor der geplanten Operation beginnen und etwa fünf bis sieben Tage nach der OP fortsetzen. In ähnlich profitabler Weise kann Brome- lain bei weiteren ästhetisch-chirurgischen Ein- griffeneingesetztwerden.SoberichtenManget al.2 über 20 Patienten (davon 19 Frauen), die nachstandardisiertemFaceliftpostoperativmit Bromelain therapiert wurden. Dabei wurden Schwellung, Schmerz, Hämatombildung sowie das Allgemeinbefinden am ersten, zweiten und zehnten Tag postoperativ anhand eines einfa- chen Scores beurteilt (0= kein bis 4 = sehr stark ausgeprägt). Zudem wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit getrennt zwischen Arzt und Pa- tientmittelseinesGlobalurteils(gut,zufrieden- stellend, schlecht) erhoben sowie eine Foto- dokumentation erstellt. Nach zehn Tagen waren Schwellung und Hämatombildung bei 80 % der Patienten feh- lend oder geringfügig, bei 20 % mäßig ausge- prägt. 80 % der Operierten gaben Schmerzfrei- heitund20%geringeSchmerzenan.DasAllge- meinbefinden war unter der Therapie bereits nach zwei Tagen nicht mehr gestört. Verträg- lichkeit und Wirk- samkeit wurden von Arzt und Patient ähnlich hoch mit 89 % bzw. bis zu 94 % als gut angegeben. Substanzspezifische Nebenwir- kungen wurden von keinem Patienten berich- tet. Eine Placebogruppe wurde aus ethischen Gründen nicht mitgeführt. Die komplexe Wirkungsweise des Enzyms als Zusammenspiel verschiedenster Faktoren: • Das entzündliche Exsudat mit Gerinnungs- produkten wird depolymerisiert und enzy- matisch aufgespalten. • Die notwendige entzündliche Reaktion wird nicht blockiert, sondern deren Ablauf be- schleunigt. • Entzündungsmediatoren werden reduziert und damit der Schmerz gelindert. • Hämatome werden rascher resor- biert. • Immunzellen werden entspre- chend ihrem Funktionszustand moduliert. • Bei eventuell notwendiger Anti- biotikagabe wirkt Bromelain alsVehikel und generiert höhereWirkspiegel. Weitere Informationen finden Sie unter www.ursapharm.de. 1.Dumbach J. Dentale Implantate: Chancen, Risiken und additive medikamentöseBehandlungsmöglichkeiten. 2.Mang WL, Mertz I, Inderst R. Erste Ergebnisse zum Einsatz von AnanasenzymennachstandardisiertemFacelift.Face,2007,3. ET ANZEIGE Ergebnissicherung nach orofazialen Eingriffen durch Enzymtherapie Postoperativer Einsatz von Bromelain reduziert Schwellungen und Schmerzen. Ein Beitrag von Dr. Michael Flegel, Saarbrücken.