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Dental Tribune Austrian Edition

Esthetic Tribune DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2011 · 11. Februar 201110 die im deutschsprachigen Raum eher als digitale Volumentomografie bezeichnet wird. Nebst der Compu- terassistenz, die zum dreidimensio- nalen Bild geführt hat, macht man sich den Computer zunutze,um eine auf den Knochen abgestimmte Im- plantation zu ermöglichen. Diese wird entweder möglich, indem vir- tuell Implantate gesetzt werden und dann aufgrund dieser Daten eine Schablone hergestellt wird, mit wel- cher dann die Bohrlöcher gesetzt werden.IndiesemFallredetmanvon der statischen Methode (oder Splint- System).Andererseitserlaubtunsder Computer aber auch die Implanta- tion mit der intraoperativen Naviga- tion, auch dynamisches Verfahren genannt (oder Tracking-System).Bei der Navigation wird der Bohrvor- gang permanent mittels Infrarot- strahlen überwacht und nachkorri- giert. Diese Überwachung erfolgt aber via Infrarotstrahlen zwischen BohrmaschinenundEmpfängerund nicht via Röntgenstrahlen, wodurch sich dann eine Abweichung zur ge- wünschten Planungslage ergeben kann. Daraus resultiert auch schon die Frage: Wie genau ist die compu- terassistierte statische und dynami- sche Implantation in Bezug auf die Eintrittstelle, die Apexlage sowie die axiale Neigung? Und als ergänzende Frage: Wie ungenau sind diese Im- plantationsverfahren im schlechtes- ten Fall? Diese Frage stellt sich des- halb, weil man in vielen Studien be- schönigendeAussagenfindet,dassim Durchschnitt sehr gute Werte gefun- den worden sind, dabei werden aber die schlechten maximalen Werte als einzelne Ausreißer abgetan. Dies ist aber nicht zulässig, weil der Opera- teur sich nicht in 10% der Fälle eine Nervenverletzung erlauben und sich auf gute Durchschnittswerte beru- fen kann. Somit sind die maximalen WertabweichungeninvielerHinsicht wichtiger als Genauigkeitsdurch- schnittswerte. In der Masterthese habe ich 15 Studien untersucht und meine Resultate stelle ich im Folgen- den zusammengefasst vor. Resultate Bei den Studienergebnissen, die kleine Abweichungen zwischen ge- planter und realisierter Implantat- stellungpräsentierten,handeltessich meist um Durchschnitts- und nicht um Maximalwerte.Außerdem waren diese meist bei In-vitro-Studien und nicht bei In-vivo-Studien anzutref- fen, ferner wurden die Werte in den meisten Fällen mit sehr aufwendigen und teuren dynamischen Verfahren (Tracking-System) erzielt. Die Werte am Bohrungseingang waren oft bes- ser als die amApex. FürdieUmsetzunginderOrdination ist aber in Bezug auf die empfind- lichen Strukturen (z.B. N. mandibu- laris, Kieferhöhle) der „worst case“ relevant.Dieserentsprichtdenmaxi- malen Abweichungen zwischen ge- planter und realisierter Implantat- stellung am Apex, in vivo und scha- blonengeführtem Verfahren. Dieser so ermittelte Abweichungswert be- trägt 6,4mm (am Apex) bei 18° Nei- gungsabweichung. Die beste durch- schnittliche Abweichung in vivo be- trug am Apex 2,99 mm und die beste durchschnittliche Neigungsab- weichung betrug 6,4°. Im Vergleich dazu war der beste Durchschnitts- wertinvitro1,2mmamApexunddie Neigungsabweichung betrug 1,80° (NobelGuide). Diskussion Bei der Zusammenfassung der Re- sultate wurde bereits vorweggenom- men, welche Prioritäten bei dieser Studie bestehen und was relevant für die Ordination sei. Die ermittel- ten Maximalwerte zeigen die Gren- zen der Genauigkeit einer compu- terassistierten Implantation auf. Dies wird insbesondere verdeutlicht, wenn man die computerassistierte ImplantationmitdenRisikofaktoren transgingivale Implantation, Sofort- versorgung und Sofortbelastung kombiniert,wiedieStudievonKlinge betreffend des Nobel-Biocares „Teeth-In-An-Hour™“-Konzeptes aufzeigt. Diese Studie beinhaltete 31 Fälle mit insgesamt 175 Implantaten mit einer Beobachtungsdauer von drei Monaten bis drei Jahre (im Schnitt ca. 1-jährige Beobachtungs- zeit) mit einer Erfolgsrate von 71% (bzw.eineMisserfolgsratevon29%). Die Durchschnittswerte der com- puterassistierten Implantation und die Vergleichstudien zeigen, dass die computerassistierte Implantations- technikderkonventionellenImplan- tationstechnikuntergewissenUnter- suchungsbedingungen überlegen ist. Dies wird beim Vergleich von Sar- ment et al. anhand der durchschnitt- lichenNeigungsabweichungvon4,5° bei der schablonengeführten Im- plantation gegenüber von 8° bei der konventionellen Implantation ver- deutlicht. Schlussfolgerung Solange man auf die computerassis- tierte Implantationstechnik nicht blind vertraut und immer wieder zu Kontrollmöglichkeiten greift – wie die Aufklappung in schwierigen Fällen, intraoperatives Röntgen in der Nähe von empfindlichen Struk- turen, Unterlassung der Kombina- tiontransgingivaleImplantation,So- fortversorgung und Sofortbelastung – führt die computerassistierte Im- plantationstechnik zu besseren Re- sultaten als die konventionelle. KritikandenaktuellenLösungen Es wurde keine Studie, welche die konventionelle Implantationstech- nikmit intraoperativerRöntgenkon- trolle kombiniert,herangezogen,um einen Vergleich zur computerassis- tierten Implantation zu ziehen. Ge- rade in Bezug auf die rein axiale Di- mension könnte diese Methode sich als relevant erweisen. In diesem Zu- sammenhang wären aber auch bes- sereWerte bei der computerassistier- ten Implantation erreichbar, wenn intraoperativ mit einem Zusatz- röntgen kontrolliert würde und die Navigation neu kalibriert und die Position nachkontrolliert werden könnte. Die Literaturliste ist unter www. dental-tribune.com unter der Rubrik Specialities nachzulesen. *DerArtikelistdieKurzfassungderMasterthese „Genauigkeit der computerassistierten Implan- tation unter besonderer Berücksichtigung der Maximalabweichungen (Literaturübersicht)“, die Dr. Marschall zur Erlangung des „Master of Science Ästhetisch-Rekonstruktive Zahnme- dizin“ (MSc) an der Donau-Universität Krems eingereicht hat. ET AutorundStudie AbweichunginGrad Standarddeviation Range Kramer et al.2005,Maximal CT,in vitro,Tracking-System IGI*3 ,n = 40 (Abweichung geschätzt aus Diagramm) 4,00 Kramer et al.2005,Maximal CT,in vitro,konventionell,n = 40 (Abweichung geschätzt aus Diagramm) 7,00 Hoffmann et al.2005 N,Durchschnitt CT,in vitro, Tracking-SystemVVCVectorVision Comp.,n = 112 4,20 (+/– 1,80° SD) (2,30°–11,50°) Hoffmann et al.2005 N,Durchschnitt CT in vitro, konventionell-freihändig (CF).,n = 112 11,20 (+/–5,6°) (4,1–25,3°) Hoffmann et al.2005 N,Maximal CT,in vitro, Tracking-SystemVVCVectorVision Comp.,n = 112 11,50 Hoffmann et al.2005 N,Maximal CT,in vitro, konventionell-freihändig (CF).,n=112 25,3 Sarment et al.2003,Durchschnitt CBCT,in vitro,st-lit.Schablone Materialise SimPlant,n = 25 4,50 (+/–2° SD) Sarment et al.2003,Maximal CBCT,in vitro,st-lit.Schablone Materialise SimPlant,n = 25 5,40 SD1,4–2,3 Sarment et al.2003,Durchschnitt CBCT,in vitro,konventionelle Standard-Schablone,n = 25 8,00 (+/–4,5 SD ) Sarment et al.2003,Maximal CBCT,in vitro,konventionelle Standard-Schablone ,n = 25 8,70 SD: 3,3–5,6 SD: 3,3–5,6 AutorundStudie Misserfolgein% Ewers et al.2004,CT,Tracking-System (dynamischesVerfahren) in vivo,n = 327gramm) KeineKomplikationen Mischkowski et al.2006,splint-System (statischesVerfahren) in vivo*1*3 ,n = 611/746 1,31% Mischkowski et al.2006,Tracking-System (dynamischesVerfahren) in vivo*2,*3 , n = 135/746 2,96% Aufstellung derAbweichung in Grad. Aufstellung der Misserfolgsrate.*1: Splint-Systeme: Med3D, coDiagnostix/gonyX,SimPlant/SurgiGuide,*2:Tracking-Systeme: Robo- Dent,VectorVision ? *3: verlorene Implantate in % nach sechs Monaten von total 746 Implantaten. ➟ Dr.DanielMarschallMSc,MSc AAZ –AmAeschenplatz Zahnklinik Dufourstraße 49 4052 Basel,Schweiz Tel.: +41 61 2769000 www.aaz-zahnklinik.ch Kontakt Ästhetisch-rekonstruktive Zahnmedizin „Vollkeramische Restaurationen erfül- len in unübertroffener Weise den Wunsch nach einer perfekten Ästhetik und Funktion und stellen mittlerweile einenfestenBestandteileineszeitgemä- ßen Praxiskonzeptes dar. Die stetigen Neu- und Weiterentwicklungen auf diesem Gebiet erfordern ein differen- ziertes Vorgehen bei der Behandlungs- planung,Materialauswahl,Präparation und Befestigung.Der Erhalt von Zahn- schmelz ist ein wesentlicher, die Präpa- rationbestimmenderFaktorgeworden. Konventionelle, zum Teil weitaus inva- sivereRestaurationsformenwerdenda- mit zunehmend infrage gestellt. Durch dasUnterrichtsfach„Ästhetisch-rekon- struktive Zahnmedizin“ werden wich- tige Entscheidungshilfen bei der Mate- rialauswahl für verschiedene Anwen- dungsbereiche, vom Veneer bis zur mehrgliedrigen Brücke,vermittelt.An- hand zahlreicher klinischer Beispiele wird schrittweise ein praxisgerechtes Behandlungskonzept für den erfolgrei- chenEinsatzderVollkeramikvonAwie Adhäsivtechnik bis Z wie Zirkonium- dioxid-Keramik vermittelt.“ Prof.Dr.Daniel Edehoff,Uni München Masterof ScienceÄsthetisch- rekonstruktiveZahnmedizin(MSc) Wissenschaftlicher Leiter – Prof. Dr. WalterLückerath,UniversitätBonn(DE) Studienort – Studienzentrum Donau- Universität,Bonn (DE) Studienbeginn – aktuelle Termine fin- den Sie online auf www.duk-push.de Studiendauer – 5 Semester Sprache – Deutsch Studiengebühr – EUR 23.750,– Weitere Informationen erhalten Sie via: E-Mail: Info@DP-Uni.ac.at Tel.: +49 228 96942518 Grafik 3:Vergleiche zwischen navigierter und konventioneller Implantation. Grafik 2:Vergleiche zwischen navigierter und konventioneller Implantation. DieStudiezeigtauch, wie hoch die Abwei- chung zwischen den verschiedenen Im- plantationsarten ist.