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Dental Tribune Austrian Edition

Esthetic Tribune DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2011 · 11. Februar 201112 gestellt.2 Der mittlere, marginale Randspalt der konventionell herge- stellten Kronen betrug 71 µm gegen- über 49 µm bei den mit C.O.S. Lava hergestellten Kronen. Literaturbelegt ist für CEREC 3D eine Toleranz von 40µm(±21µm).3 EinweitererVorteil der optischen Abformung besteht darin, dass die eingescannte Präpara- tiondirektamBildschirmkontrolliert und gegebenenfalls vorhandene Un- zulänglichkeitendirektkorrigiertwer- den können (Abb. 6–8). Auch bieten die Scan-Verfahren gerade für Patien- ten/-innen mit starkem Würgereiz ei- nen deutlichen Gewinn an Behand- lungskomfort. Vorteile ergeben sich auch durch den Wegfall von Arbeits- schritten,besondersinderPraxis:Aus- wahl des Abformlöffels, Anmischen der Abformmasse, Abwarten von Ab- binde-undDesinfektionszeitensowie eventuelldieModellherstellung. Weniger Behandlungs- und Arbeits- schritte bedeuten auch weniger Feh- lerquellenundeinebessereStandardi- sierung, wodurch die Vorhersagbar- keit der Behandlungsergebnisse ver- bessert werden kann. Bei deutlich infragingival liegenden Kronenrän- dern stoßen optische Systeme laut Wöstmann noch an ihre Grenzen,so- dasshierweiterhinkonventionelleAb- formtechnikenzumEinsatzkommen. Digitalformtgenauerab Prof. Dr. Gerwin Arnetzl, Universität Graz,verglichaufderJahrestagungder Deutschen Gesellschaft für Compu- tergestützte Zahnheilkunde (DGCZ) die Abformpräzision digital generier- terAbformungenmitkonventionellen Elastomer-Abdrücken.Wennkonven- tionelle Abformungen eine Rückstel- lung nach Verformung von 98,5 Pro- zent aufweisen, bedeutet das für eine Inlaykavität eine Passungenauigkeit von35–75µm.Dazuaddierensichbei Gussobjekten noch Toleranzen von 46,5 µm, sodass im indirekten Ver- fahren hergestellte Kronen literatur- belegteAbweichungenvon114µmer- reichen.4,5 Unterschiedliche elasto- mere Abformtechniken verursachen zum Teil erhebliche Abweichungen. So wurden bei analoger Abformung eineAbweichung von 49 µm bei Stan- dardabformung und 122 µm bei Ver- gleichsabformung festgestellt.6 Die Untersuchungen zu analogen Ab- formverfahren waren in aller Regel jedoch2-D-Vermessungen;dieneuen Studien zur Abbildungsgenauigkeit von lichtoptischen Verfahren wurden mit 3-D-Volumendifferenzanalysen durchgeführt. Digitalbzw.optoelektronischerzeugte Messaufnahmen wiesen bei unter- schiedlichen Behandlern/-innen Messgenauigkeiten von 11 µm auf.7 DieAbweichungen,bezogenaufeinen ganzen Quadranten, liegen bei der analogenAbformtechnik zwischen 72 und 101 µm,während die Messfehler- toleranz bei digitalenAufnahmen un- ter Einbeziehung von präzisionsstei- gernden Winkelaufnahmen in der Größenordnung von 35 µm liegt. Po- tenzielle Fehlerquellen bieten hierbei die Scannerjustierung, magnetische Störfelder bei der Bildverarbeitung, Bildrauschen und die Software. Diese DatenbelegenlautArnetzl,dassdigital generierte Daten bei korrekter Hand- habungvonKameraoderScannerwe- niger Fehler und eine größere Präzi- sion aufweisen als die konventionelle AbdrucktechnikmitElastomeren.8 Aus den Scans der Quadranten oder des gesamten Kiefers mit Gegenbiss wirdcomputerunterstützteinvirtuel- les Oberkiefer- bzw. Unterkiefer-Mo- dell errechnet. Die Datensätze von C.O.S. Lava und iTero gehen vom Zahnarzt via Internet an den Herstel- ler,werdendortgeprüft,unddieFerti- gung eines Kunststoffmodells wird ausgelöst (Abb. 9, 10). Der Zahntech- nikerhatnachderCAD-Konstruktion der Restauration dieWahl,das Gerüst im Fräszentrum oder im Eigenlabor auszufräsen.Das Kunststoffmodell ist zur Schichtung der Verblendung und zur Artikulation erforderlich. CEREC AC berechnet ebenfalls ein virtuelles Modell (Abb. 11). Gerüstfreie Kronen und kurzspannige Brücken können direktvomDatensatzimOrdinations- labor oder im Zahntechniklabor mit Online-Anbindung sofort ausge- schliffenwerden.FürVerblendkronen und mehrgliedrige Brücken ist ein stereolithografisch gefertigtes Kunst- stoffmodell erforderlich,das von Infi- nident (Sirona) geliefert wird und die Verblendung des Gerüsts sowie die Artikulationermöglicht(Abb.12–15). Fazit Insgesamt bieten die optoelektroni- schen Abformsysteme ein großes Zu- kunftspotenzial. Aufgrund der Vor- teile in Bezug auf Standardisierung, Qualitätssicherung und Patienten- komfort haben digitale Intraoral-Ab- formsystemeinsgesamteingroßesZu- kunftspotenzial und werden in den kommenden Jahren immer zahlrei- cher im zahnärztlichen Alltag anzu- treffen sein. Die damit geschaffenen Datensätze vereinfachen im Online- Datenaustausch die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechni- ker, unabhängig von der Entfernung. Ergänzende Fazialfotos, Angaben zur Zahnfarbe, Individualisierung, zum Werkstoff, zum Okklusionskonzept etc.könnenangehängtwerden.Dasal- les geschieht ohne konventionelleAb- formungmitWürgereiz,ohneWachs- bissundohneGipsmodell. Die Literaturliste ist unter www. dental-tribune.com unter der Rubrik Specialities nachzulesen. ET ➟ ManfredKern Schriftführung derArbeits- gemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. info@ag-keramik.de www.ag-keramik.eu Kontakt Abb.1: Kurzwelliges Blaulicht mit Streifenlichtprojektion,System CERECAC.(Foto: Ender) – Abb.2: Einzelaufnahmen werden zu einem Modell zusammengefügt.(Foto: Sirona) – Abb.3: Optoelektronischer Intraoral-Scan des C.O.S.Lava-Systems.Kronenstumpf und Präp-Grenze sind exakt dargestellt.Der Datensatz erlaubt neben der Gerüstfertigung auch die Produktion eines stereolithografisch hergestellten Kunststoffmodells (SLA) mit Gegenbiss.(Bild:Wöstmann) 1 2 3 Abb.4: Intraoral-Scan (C.O.S.) eines Molaren mit höckerunterstützender Präparation für ein ZrO2-Kronengerüst.(Bild:Wöstmann) – Abb.5: iTero scannt den Zahn mit Laser- Triangulation über mehrere Ebenen.(Foto: Straumann) – Abb.6 und 7: Der virtuelle „Präp-Check“ kontrolliert die Präparationsgrenzen sowie die okklusale Reduktion mit Gegenbiss. (Foto: Lauer) 4 5 6 Abb.8: Der Ganzkiefer-Scan für eine Brückenkonstruktion,System iTero.(Foto: Straumann) – Abb.9: Stereolithografisches Kunststoffmodell (SLA),System C.O.S.Lava.(Foto: 3M ESPE) 7 8 9 Abb.10: Digital gefrästes Kunststoffmodell,System iTero.(Foto: Straumann) – Abb.11: Digitales Ganzkiefermodell,mit CEREC Connect-Software gerechnet,Basis für die Modellferti- gung,die Konstruktion und für denAusschleifprozess des Gerüsts.(Foto: Sirona) – Abb.12: CEREC-Konstruktion für eine Brücke.(Foto: Baltzer) 10 11 12 Abb.13: SLA-Modell (Acryl) für dieAufpassung des Gerüsts.(Foto: Baltzer) – Abb.14: ZrO2-Gerüst bei derAufpassung.(Foto: Baltzer) – Abb.15:Verblendung undArtikulation,System CERECAC und inLab.(Foto: Baltzer) 14 1513