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Dental Tribune Austrian Edition

Der Wunsch der Patienten/-innen, verlorengegangeneZähnemitneuen festen Zähnen zu ersetzen, ist jeder Zahnärztin und jedem Zahnarzt be- kannt.EineprothetischeVersorgung mit Teil- oder Totalprothesen ist für die meisten Patienten/-innen wegen mangelnder Fixierung nicht befrie- digend.Mithilfe von Zahnimplanta- ten kann der Prothesenträger wieder feste Zähne erhalten und seinen Körper dadurch vervollständigen, die für immer verloren geglaubte Beißkraft wiedererlangen. Die Ein- heilungderImplantatebenötigtaber Zeit. Sie ist vielfach mit der Heilung eines gebrochenen Knochens ver- gleichbar, die bekanntlich Monate dauert. Die Einheilungsdauer der Zahnimplantate stellt viele Patien- ten vor zusätzliche Belastungen. Während dieser Zeit sind Halt und Ästhetik der Prothese zum Teil sogar schlechter als vorher, da zumeist nichtvielZeit undGeldineinProvi- sorium investiert wird, das nur für ein paar Monate gedacht ist. Damit stellt sich die Frage, ob es eine Chance gibt, Implantate möglichst ästhetisch, möglichst sofort und möglichst genau an die gewünschte Stelle zu setzen. AktuellePraxis Die Zahnimplantate werden in der Regel nach Studium eines Röntgen- bildes inseriert. Hierbei betrachtet man das Röntgenbild in Bezug auf Höhe des vorhandenen Knochens. Die Breite des vorhandenen Kno- chens wird mit den Fingern abgetas- tet und abgeschätzt. Wer es genauer haben will, versucht die Dicke der Gingiva zu messen und überträgt diese auf ein Gipsmodell. Entweder werden dann die Implantate ohne Übertragungsschablone eingesetzt, oder es wird eine mehr oder weniger genaue Schablone vorbereitet, mit deren Hilfe die Implantate gesetzt werden. Wenn die Implantate ohne Schablone gesetzt werden, orientiert man sich – wenn möglich – an den nochvorhandenenZähnenoderkor- rigiert die Implantatachse intraope- rativ, indem man eine Referenzlehre in das Implantatbett einsetzt und so die Achse mithilfe eines intraopera- tiv angefertigten Röntgenbilds ein- schätzt. Dies erlaubt, einen etwas falsch eingeschlagenen Weg noch zu korrigieren. Als Schablone wird von den Behandlern/-innen eine einfacheTiefziehschiene,diemanauf dem Wax-up oder einer alten Pro- these gemacht hat, verwendet. An- dere verwenden eine Schiene aus Hartplastik mit lateralen Öffnungen zum Einführen des Bohrers und wie- der andere Zahnärzte/-innen möch- ten es ganz genau machen und ver- wenden eine Hartplastikschiene mit Metallhülsen zur genauen Führung und Positionierung. Dabei macht man aber oft eine Planung, die zwar die geplante prothetische Versor- gung, aber meist ungenügend die knöcherne Situation berücksichtigt, was dann dazu führt, dass die ge- nauen Metallhülsen an einem ganz falschenOrtsitzen,weilmanauf dem Gipsmodell den Knochen nicht sieht und auf dem Röntgen nicht die zu- künftige Versorgung. Man versucht deshalb mit verschiedenen Hilfsmit- teln wie Kugeln oder Metallstäbchen die knöcherne Situation auf die Pro- thetik abzustimmen, was viel Zeit braucht und nicht immer die gestell- ten Anforderungen an Lage des Im- plantat-Eintrittpunktes, Lage des Implantat-ApexesunddieaxialeNei- gung erfüllt. MitdemtechnischenFortschritthielt der Computer auch in der Zahnheil- kunde Einzug, so auch in der Radio- logie. Dank der Computertechnik gibt es nun das digitale Einzelzahn- röntgen und das digitale Panorama- röntgen.DiesekonntendieStrahlen- dosis vermindern, manchmal die Qualitäterhöhen,abermanhatteim- mer noch nur zweidimensionale Bil- der. Für dreidimensionale Röntgen- bilder musste man die Computerto- mografie zur Hilfe nehmen, die aber die Nachteile einer sehr großen Strahlenbelastung und sehr hoher Kosten hat. Auf der Suche nach dem kostengünstigen dreidimensionalen Röntgen mit niedriger Röntgenbe- lastung wurde man bei der Cone- Beam-Computertomografie fündig, I n der Unter- haltungsin- dustrie sind Geräte,dieInter- net, Telefon, Fernsehen und Radio kombinieren, die Megaseller. Es ist leicht vorauszusehen, dass diese kinderleichtzubedienendenGeräte (z.B. das iPad) als Wissens- (Wiki- pedia, E-Learning), Spaß- (Enter- tainment), Kommunikations- (Internet, Telefon, Netzwerke), Ar- chivierungs- (Foto-,Audio-,Video- album) und Überwachungssysteme (intelligente Haussysteme) wichtig für das tägliche Leben aller Famili- enmitgliedermitihrenunterschied- lichen Interessen sein werden. EinevergleichbareKonzentrations- dynamik multipler Teilbereiche der Zahnheilkunde entwickelt die äs- thetisch-rekonstruktive Zahnme- dizin. Das Ergebnis ist dabei eben nicht nur die Summe der Teilberei- che,sondernetwasNeues,qualitativ Besseres.DasBessereistebenderge- nuine Feind des Guten. Denkt man beispielsweise,dasszumThemaEr- lernen einer zahnmedizinischen Präparation alles gesagt sei, irrt man. Simulationskonzepte, die der Computerspiel-Industrie entlehnt sind, zeigen, dass ideale zahnmedi- zinische Präparationen eben auch virtuell lehrbar gemacht werden können,umsoauchdenindividuel- len Fortschritt der Studierenden verfolgen zu können. Ist zukünftig die, nach dem Hüll- kurvenkonzept rückwärtsgeplante, reale Präparation gelungen, wird die auf optoelektronischen oder tomografischen Verfahren basie- rendeintraoraleAbformungderdi- gitale Anfang zur Weiterentwick- lung klinischer Rekonstruktions- techniken sein.Die rechnergestützte Vermählung der Datensätze des Ober- und Unterkiefers ist heute schon ein Standardverfahren. Mit ihmkönnenBisserhöhungendurch die elastischen Verwindungen der Unterkieferspange vor der Herstel- lung okklusaler Rekonstruktionen herausgerechnet werden, um eine einschleiflose okklusale Passgenau- igkeit erreichen zu können. Eine moderne Problemstellung, an wel- cherderklassischealsauchdersoge- nannte virtuelle Artikulator seit Jahrzehnten dezent versagt. Wie nebenbei werden durch materialty- pische Cutbackverfahren ideale Materialstärken keramischer Ge- rüste und ihrer Verblendung er- zeugt und damit die Gefahr von Frakturen (Chipping) minimiert. NichtnurdiePräzision,auchderäs- thetische Erfolg wird planbar. Konzepte zur Rückwärtsplanung ästhetischer Hüllkurven des späte- ren Zahnersatzes sind schon jetzt der Goldstandard in der ästhetisch- rekonstruktiven Therapie.Aus dem „schau’n mer mal“ werden erfolgs- orientierte, risikominimierte Be- handlungskonzepte, die zielgerich- tetästhetischeundfunktionelleGe- danken der oralen Rehabilitations- medizin vereinigen. Damit ist die ästhetisch-rekonstruktive Zahn- medizin die zentrale Verbindungs- stelle und umfassende Antwort auf steigende Wünsche und Forderun- gen (Ästhetik) sowie medizinischer Bedürfnisse (Funktion) der uns an- vertrauten Patienten/-innen bei gleichzeitiger Minimierung des Ri- sikos umfangreicher rekonstrukti- ver Maßnahmen. Alleswächstzusammen vonProf.Dr.WalterLückerath ESTHETIC TRIBUNE Genauigkeitdercomputerassistierten Implantationsarten Das digitale Zeitalter hat auch die dentale Implantation revolutioniert. Doch wie genau ist die computergestützte Implantation? Wissenschaftliche Studien haben sich dem Thema angenommen und konventionelle wie digitale Verfahren untersucht. Von Dr. Daniel Marschall MSc, MSc, Schweiz.* GeometrischeDarstellung derAbweichungen A:Apex, E: Eingang (engl.Entry) 1:(totale) Abweichung am Apex (in mm) 2:AbweichungamEingang(inmm) 3:Abweichungnuraxial/vertikalam Apex (in mm) 4: Neigungsabweichung (in Grad) 5:Abweichung nur transversal am Apex (in mm) GeometrischeDarstellungderAbwei- chung zwischen der geplanten und realisierten Implantatstellung. AutorundStudie Abweichunginmm Standarddeviation Range Kramer et al.2005,Maximal CT,in vitro,Tracking-System IGI,n = 40 (Abweichung geschätzt aus Diagramm) 0,30 Kramer et al.2005,Maximal CT,in vitro,konventionell,n = 40 (Abweichung geschätzt aus Diagramm) 0,60 Hoffmannetal.2005N,DurchschnittApexaxial,invitro,Tracking-System(NG)VVCVectorVisionComp.,n=112 0,70 (+/– 0,5 SD) (0,1–1,8mm) Hoffmann et al.2005 N,DurchschnittApex axial,in vitro,konventionell-freihändig (CF),n = 112 1,10 (+/– 0,6 SD) (0,1–2,3mm) Hoffmann et al.2005 N,MaximalApex axial,in vitro,Tracking-System,(NG)VVCVectorVision Comp.,n = 112 1,80 Hoffmann et al.2005 N,MaximalApex axial,in vitro,konventionell-freihändig (CF),n = 112 2,30 Sarment et al.2003,Durchschnitt Entry,CBCT,in vitro,st-lit.Splint Materialise SimPlant,n = 25 0,90 (+/– 0,5 SD) Sarment et al.2003,DurchschnittApex CBCT,in vitro,st-lit.Splint Materialise SimPlant,n = 25 1,00 (+/– 0,6 SD) Sarment et al.2003,MaximalApex CBCT,in vitro,st-lit.Splint Materialise SimPlant,n = 25 1,20 Sarment et al.2003,Durchschnitt Entry,CBCT,in vitro,konventionelle Standard-Schablone,n = 25 1,50 (+/– 0,7 SD) Sarment et al.2003,DurchschnittApex,CBCT,in vitro,konventionelle Standard-Schablone,n = 25 2,10 (+/– 0,5 SD) Aufstellung derVergleiche zwischen navigierter und konventioneller Implantation. ➟ Grafik 1:Vergleiche zwischen navigierter und konventioneller Implantation.