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identity - Dentsply Friadent

VOM WEICHGEWEBSMANAGEMENT ÜBER DIE ABFORMUNG BIS ZUM DEFINITIVEN AUFBAU Für Schritt zwei, dem individuellen Weichgewebsmanagement, kommen anatomisch geformte Provisorien zur Anwendung. Damit das so ausgeformte Gewebe seine Entsprechung in der definitiven Krone findet, verwenden wir eine spezielle Abform- technik. Dieser dritte Schritt hilft, das klinisch erzielte Emergenz- profil exakt auf das Modell zu übertragen, um dann im letzten Schritt eine patientenspezifische Versorgung auf höchstem Niveau herstellen zu können. Der folgende Fall zeigt die detaillierte Vorgehensweise für dieses Xive-Individualkonzept, inklusive einer Beschreibung der Parameter zur Ermittlung des ideal auf den Patienten abgestimmten chirurgisch-prothetischen Konzepts. Zur Veranschaulichung der verfügbaren Varianten in- dividuell gefertigter Abutments haben wir, basierend auf diesem Fall, verschiedene Versionen der Einzelzahnversorgung herge- stellt. Diese werden im zweiten Teil detailliert vorgestellt. FALLBESCHREIBUNG AUSGANGSSITUATION Bei einer 53-jährigen Patientin war vor zwei Jahren am Zahn 11 eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt worden, allerdings hatte sich in der Zwischenzeit apikal eine rezidivierende Ent- zündung mit Fistel ausgebildet (Abb. 1). Aufgrund der zusätz- lichen starken Lockerung entschieden wir uns dafür, den Zahn zu entfernen und durch ein Einzelzahnimplantat zu ersetzen. OPERATIVES VORGEHEN Präoperativ wurde der Patientin für eine Woche ein Antibio- tikum per oral verordnet, sodass sich zum Zeitpunkt der Ex- traktion der Fistelgang bereits komplett zurückgebildet hatte. Nach der schonenden Extraktion (Abb. 2) wurde die Alveole mit einem Gelatineschwamm verschlossen, um das Blutkoagu- lum zu stabilisieren. Die Lücke wurde anschließend direkt mit einer Marylandbrücke versorgt. Das weitere Vorgehen ist von verschiedenen Parametern abhängig. Die folgenden Entschei- dungkriterien helfen, das ideale chirurgisch-prothetische Konzept zum Implantationszeitpunkt zu definieren: ■ Biotyp: Es handelte sich hier in diesem speziellen Fall um einen „mixed biotyp patient“. Das bedeutet, dass eine verzögerte Sofortimplantation nach vier bis acht Wochen (Typ-2-Implantation) möglich ist. ■ Zustand der Alveole: Koronal ist die vestibuläre Knochen- lamelle über einen Bereich von drei Millimetern unversehrt. Man kann daher davon ausgehen, dass der bukkale Knochen, so wie in diesem Fall, zum Implantationszeitpunkt ebenfalls noch vorhanden ist. Eine zusätzliche vertikale Augmentation ist dann nicht erforderlich. Entspricht die klinische Situation nicht den Kriterien, kann der fehlende Knochen mit der Knochenringtechnik rekonstruiert werden. ■ Die Lachlinie: Bei dieser Patientin verlief sie nicht sehr hoch, sodass der Zahnfleischsaum nur bei extremem Lachen sichtbar werden würde. Deshalb verzichteten wir intraoperativ auf eine ergänzende Weichgewebsaugmentation, um der Pa- tientin eine palatinale Bindegewebsentnahme zu ersparen. In manchen Fällen ist eine zusätzliche Weichgewebsplastik aller- dings ratsam, da das Zahnfleisch dazu tendiert, sich nach der Implantatinsertion um etwa einen Millimeter zurückzubilden. IMPLANTATINSERTION MIT DEM INDIVIDUELL ANPASSBAREN XIVE-CHIRURGIEPROTOKOLL Meist reichen schon sechs Wochen für eine natürliche Rege- neration aus, um nach Entfernung des schuldigen Zahns – und damit der Beseitigung des Infektionsauslösers – eine 1_Der Röntgenbefund zeigt neben der insuffizienten WSR mit großer apikaler Aufhellung einen starken horizontalen Knochenabbau. 2_Atraumatische Extraktion 3_Faziale Ansicht der eingegliederten Marylandbrücke 4_Einfache Indexregistrierung zur Übertragung der klinischen Situation nach Implantatinsertion auf das Situationsmodell: Ein Standard-Übertragungspfosten wird in das Implantat eingesetzt und seine Position mittels Abdruckmaterial verschlüsselt. 4_3_1_ 2_ IDENTITY 1_11 | 21