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identity - Dentsply Friadent

mittels retromolar gewonnenen Transplantats versorgten Patientin wurden nachträglich die beiden weiteren in Frage kommenden Behandlungsoptionen geplant. Dies erlaubt einen direkten Vergleich der Knochenblockentnahme, der sagittalen Knochenspaltung und der Knochenringtechnik. Die dreidimen- sionale Planung wurde in Zusammenarbeit mit VIP (Virtual Implant Planning, Klein-Winternheim) durchgeführt. KLINISCHER FALL Die 70-jährige Patientin konsultierte uns ursprünglich zur Rekonstruktion fehlender Zähne im unteren linken Quadranten. Der zweite Prämolar und die folgenden beiden Molaren sollten durch Implantate ersetzt werden. Da die Zähne bereits vor län- gerer Zeit verloren gegangen waren, hatten sich auch die knö- chernen Strukturen entsprechend zurückgebildet. Die genaue Analyse zeigte, dass eine Augmentation zwingend erforderlich war, um eine Implantatinsertion zu ermöglichen. AUSGANGSSITUATION Die ExpertEase 3-D-Planungs-Software erlaubt verschiedene Ansichten der zur Verfügung stehenden DVT-Daten. Neben der detailgetreuen Abbildung des Kiefers sind auch sensible Strukturen wie der Verlauf des nervus alveolaris inferior unter anderem auch im Knochenquerschnitt darstellbar. Die idealen Positionen der Suprakonstruktion und der entsprechenden Implantate mit Länge und Durchmesser können genau festge- legt werden. Dieses klassische „Backward Planning“ machte außerdem das ganze Ausmaß des Knochendefizits sichtbar und ließ erkennen, dass eine Übertragung der idealen Rekon- struktion auf die klinische Situation ohne weitere Maßnahmen nicht möglich war (Abb. 1 bis 2b). Auf dieser Basis wurden nun die drei Optionen zur virtuellen Augmentation durchgespielt. KNOCHENREKONSTRUKTION Für die Augmentation des Implantatlagers wurde zuerst die retromolare Knochenblockentnahme digital geplant. Eine Ge- winnung von autologem Material an der linea obliqua externa bot sich an, da sie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Emp- fängerort liegt. Die Ausdehnung und Form des Defekts können detailgetreu auf den retromolaren Bereich übertragen werden (Abb. 3). In allen Dimensionen lässt sich der Knochenaufbau beurteilen. Nicht nur die Positionen der Implantate, sondern sogar die Lokalisationen der Schrauben zur Fixierung des Kno- chenblocks können präzise festgelegt werden. Dabei bleibt Ergebnis. Das gilt insbesondere für auftretende Komplikati- onen wie Frakturen oder Sensibilitätsstörungen in der Spender- region bis hin zu ungenügender Weichgewebsabdeckung. In unserer Praxis verwenden wir zunehmend als alternative Vorgehensweise die von Giesenhagen weiterentwickelte Knochenringtechnik, da sein Protokoll die dreidimensionale Rekonstruktion des knöchernen Defekts mit simultaner Implantatinsertion kombiniert. Dazu wird mit einer Trepanfrä- se ein auf die Empfängerregion angepasster Knochenring aus der Spenderregion, in unserem Fall aus dem Kinn, entnommen und zur vertikalen Knochenrekonstruktion im Bereich des zu inserierenden Implantats eingesetzt. Das Implantatbett wird durch den Ring präpariert, dieser dann durch Presspassung zunächst stabilisiert und schließlich durch das Implantat fi- xiert (siehe auch Grafik 1). Besonders in Kombination mit dem Ankylos-Implantat lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen, wie in verschiedenen Fallberichten dargelegt werden konnte. Durch das progressive Gewindedesign wird einerseits apikal eine gute Primärstabilität erreicht, während andererseits der krestale Bereich gewindefrei ist und so eine Überbela- stung des verankerten Knochenrings vermieden wird. Mit der aktuellen ExpertEase-Software ist es möglich, auch die exakte Planung der Knochenentnahme für diese Ringtechnik in 3-D vorzunehmen. Und nicht nur das: Mittels genormter Instru- mente ist auch eine geführte Chirurgie durchführbar. Denn die Zeit ist reif, die Techniken aus dem letzten Jahrhundert mit den Möglichkeiten des neuen Jahrtausends zu kombinieren! Dazu haben wir ein Protokoll entwickelt, in dem normierte Instrumente (Flexi-Kit mit Bone & Implant Modul, Ustomed, Tuttlingen Deutschland ), ausgehend von der dreidimensio- nalen Planung mit ExpertEase, über die Augmentation bis hin zur Implantation ein komplett computerunterstütztes Vorgehen ermöglichen. Diese neuartige Kombination aus Hard- und Software wird als „Bone & Implant“-Protokoll bezeichnet. Im Folgenden stellen wir diese zukunftsweisende Interpretation von „Guided Bone Regeneration“ vor. Der ausgewählte Fall wur- de bereits vor einiger Zeit in unserer Praxis versorgt. Aufgrund der eingeschränkten technischen Möglichkeiten, die uns in den Anfängen der Digital Dentistry zur Verfügung standen, ent- schieden wir uns damals für die Knochenblockentnahme. Heute allerdings könnten wir die Therapie noch individueller planen und durch die Kombination aus realen Instrumenten und den dazugehörigen virtuellen Analogen weitaus sicherer und vorher- sagbarer arbeiten. Anhand der vorhandenen Daten der bereits 32 | IDENTITY 1_11