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identity - Dentsply Friadent

DER RETROMOLARE BEREICH IM UNTERKIEFER Der Knochen im retromolaren Bereich des Unterkiefers verfügt – verglichen mit den anderen Spenderregionen – über volumi- nöse kortikale Anteile. Dieser Vorteil wird durch die Probleme bei der Entnahme relativiert. Aus dieser Region kann immer nur ein Knochenring gewonnen werden (Abb. 7 bis 9). Zudem kann die Entnahme durch eine eingeschränkte Mundöffnung oder einen hoch verlaufenden Alveolarnerv erschwert werden. Um ihn nicht zu verletzen, ist ein Sicherheitsabstand von ein, besser zwei Millimetern einzuhalten. Bei allen Bohrungen sollte der nervus lingualis mit einem Instrument geschützt werden. Ebenso ist auf einen Erhalt der lingualen Lamelle in ausreichender Dimension zu achten, um die strukturelle Integrität zu wahren und das Risiko intra- beziehungsweise postoperativer Frakturen auszuschließen. INDIKATIONEN FÜR DIE KNOCHENRINGTECHNIK Der große Vorteil der Ringtechnik ist, dass zeitgleich vertikal augmentiert und implantiert werden kann. Eine Augmentation mit Knochenringen bietet sich unter anderem in folgenden Fällen an: beim externen Sinuslift, bei starker Atrophie im Un- terkiefer oder nach dem Entfernen von retinierten Eckzähnen. SINUSLIFT In der Regel kann ein Implantat nicht mehr primärstabil inseriert werden, wenn die Stärke des Sinusbodens weniger als drei Millimeter beträgt. In solchen Fällen ist der herkömmliche Weg ein zweizeitiges Vorgehen. Zunächst augmentiert man die Kieferhöhle, um drei bis sechs Monate danach die Implantate zu setzen. Mithilfe der Knochenringtechnik kann durch das einzeitige Vorgehen die Zeit bis zur definitiven Versorgung und die Belastung des Patienten deutlich gesenkt werden. Im hier vorzustellenden Fall (Abb. 10) wurden zwei Knochen- ringe aus der Kinnregion entnommen, wovon einer kortikal nicht erweitert wurde. Bis der laterale Zugang zur Kieferhöhle prä- pariert ist (Abb. 11), lagert man die Knochenringe in Eigenblut (Abb. 12). Die Knochenringe wurden von lateral in die Kieferhöhle eingebracht. Sie stabilisieren die Implantate wie ein Widerlager. Der kortikale Anteil der Ringe wurde nach kranial ausgerichtet, da die Adaptation des spongiösen Anteils des Rings auf dem konkav geformten Kieferhöhlenboden sehr viel einfacher ist (Abb. 13). Die noch vorhandenen Hohlräume füllt man mit Knochenersatzmaterial. Dafür bietet sich Frios-Algipore an. Mit den Implantaten wurden die Knochenringe stabilisiert. Durch das Einschrauben einer Membranschraube wird damit 9_Retromolar gewonnener Knochenring 10_Umfangreicher Knochenabbau in regio 25 mit einem etwa einen Millimeter dünnen Sinusboden 11_Lateraler Zugang zur Kieferhöhle für die Positionierung des Knochenrings 12_Die beiden Knochenringe aus der Kinnregion in Eigenblut. Gut erkennbar der nicht erweiterte kortikale Anteil im linken Knochenring (vgl. Teil 1, 3. Schritt) 13_In die Kieferhöhle eingebrachter Knochenring. Zur besseren Adaption an den Sinusboden wird der kortikale Anteil des Rings nach kranial ausgerichtet. 14_Mit der Membranschraube wird die gewünschte Primärstabilität des Knochenrings erreicht. 15_Klinische Situation drei Jahre nach Belastung 9_ 11_ 12_10_ 13_ 15_14_ 42 | IDENTITY 1_11