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identity - Dentsply Friadent

Biologische Breite und parodontaler Biotyp sind wichtige Parameter in der implantologischen Planung. Nur wenn Qua- lität und Dimensionen der peri-implantären Gewebe richtig eingeschätzt werden, kann die Therapie erfolgreich sein. Ideal wären exakte Messwerte, die mit einem bestimmten Behand- lungsprotokoll verknüpft sind. Die dreidimensionale Planung eröffnet hier in Verbindung mit CAD/CAM neue Möglichkeiten. Wie bereits im ersten Teil dieser Reihe dargelegt, hat sich als Definition der biologischen Breite die Distanz vom krestalen Knochenrand bis zum Boden des gingivalen Sulkus etabliert. Für den gesamten Weichgewebskomplex bis zum Gingivalrand sollte ein minimaler Wert von zirka drei Millimetern einge- halten werden, sowohl bei natürlichen Zähnen als auch bei Implantaten. In der klinischen Realität ist es aber nicht immer möglich, ideale Dimensionen zu erreichen. Schwierigkeiten bereitet oft schon die unregelmäßige Knochenmorphologie im Implantationsbe- reich (Abb. 1). Hinzu kommt, dass die peri-implantäre biolo- gische Breite sehr variieren kann. So wurde in einer Autopsie- studie für den Oberkiefer ein Wert von 6,5 ± 2,5 mm gefunden, im Unterkiefer waren es 4,8 ± 1,3 mm. Entsprechend unterschiedlich kann die jeweils optimale vertikale Position der Implantatschulter im Verhältnis zum Knochen ausfallen. Auf das Ergebnis wirken sich auch die orovestibuläre Knochen- distanz und die Höhe der interdentalen Knochensepten aus. Nach neuen Studien ist es zudem denkbar, dass dünne Weich- gewebe und eine zierliche Knochenarchitektur tendenziell zusammen auftreten – trotz embryologisch unterschiedlicher Herkunft beider Gewebe. 3-D-PLANUNG UND CAD/CAM Die dreidimensionale Planung mithilfe von Tomografie-Röntgen- geräten und Programmen wie ExpertEase ist in vielen Praxen schon Routine. Das gilt vor allem für komplexe Fälle, aber auch bei ästhetischen Versorgungen kann computergestützte Implantologie sinnvoll sein. Zwar ist die „direkte“ Vermessung des Weichgewebes mittels tomografischer Daten wegen der hohen Strahlenbelastung noch nicht Standard, ExpertEase erlaubt aber mit dem Optical-Scan-Modul, Hart- und Weichge- webe sehr elegant in die Planung zu integrieren. Auf diese Weise wird es sogar möglich, bei der Freilegung sofort den definitiven Aufbau einzuschrauben und so unter maximaler Schonung der peri-implantären Gewebe weiter zu arbeiten. Durch die Kombination von 3-D-Planung und CAD/CAM lässt sich der Implantat-Aufbau-Komplex so gestalten, dass er den biologischen Anforderungen entspricht. Optimal geeignet ist dabei die Kombination eines individuell gefertigten CAD/CAM- Aufbaus (Custom-Abutments by Compartis) mit einer subkrestal platzierten Implantatschulter. Der Verlauf des Restaurations- randes lässt sich mit CAD/CAM sehr gut auf die Gingivakontur abstimmen, sodass die biologische Breite nicht durch einen subgingivalen Kronenrand kompromittiert ist. DIE ROLLE DES PHÄNOTYPS In Bezug auf den Weichgewebs-Phänotyp (Biotyp) spricht vieles dafür, dass bei eher zartem Gewebe besondere Vorsicht geboten ist. Ein dünner Phänotyp kann angenommen werden, wenn eine in den Sulkus eingeführte Parodontalsonde durch das Gewebe sichtbar ist. Dies ist nach einer aktuellen Unter- suchung der Fall, wenn die freie Gingivadicke weniger als ein Millimeter beträgt. Sofortimplantationen bei dünnem Biotyp biotyp und biologische breite Teil 2 – Was sind die klinischen Konsequenzen? I Jan Hermann Koch 46 | IDENTITY 1_11