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identity - Dentsply Friadent

datenschutz in der zahnarztpraxis Worauf man im digitalen Zeitalter besonders achten muss I Thilo Weichert Stellen Sie sich vor, einer Ihrer Patienten googelt seinen Namen und findet persönliche Daten seines letzten Praxis- besuches im World Wide Web. Diagnose, Behandlungsempfeh- lung – für jeden online einsehbar. Sicherlich ein Worst-Case- Szenario, das man jedoch nur dann ausschließen kann, wenn bekannt ist, wie Patientendaten in Zeiten der digital dentistry sicher geschützt werden. Das ist unerlässlich, denn Daten- schutz und Diskretion sind wichtige Faktoren für das Vertrau- en, das Patienten ihrem Zahnarzt entgegenbringen, und für Weiterempfehlungen im Bekanntenkreis. Bereits vor mehr als 2000 Jahren war für Hippokrates die Wah- rung des Patientengeheimnisses eine „heilige Pflicht“. Heut- zutage ist es Gesetz. Da die Ärztekammer für die Archivierung von medizinischen Unterlagen der Patienten in der Regel eine Aufbewahrungszeit von zehn Jahren vorgibt, ist es für den Zahn- arzt unerlässlich, hier Schutzmaßnahmen für die vertrauliche Sicherung der Patientendaten zu ergreifen. Dabei kommt im Rahmen der datenschutzgerechten Gestaltung der EDV eine im- mer wichtigere Rolle zu, seitdem diese die Nutzung von Papier verdrängt. Sicherlich werden uns in den kommenden Jahren in diesem Bereich noch einige datenschutzrechtliche Änderungen erwarten, da derzeit noch nicht alle Fragen zur digitalisierten Aufbewahrung der Patientendaten adäquat geklärt sind. Aller- dings gibt es schon jetzt wichtige Verhaltensregeln, denen man im Sinne der Diskretion nachkommen sollte. DATENSCHUTZ IN ZEITEN DER DIGITAL DENTISTRY Bereits bei der Beschaffung von Hard- und Software sollte es zum Standard gehören, dass alle möglichen Datenschutz- und Datensicherheitsvorkehrungen mitgeliefert werden. Neben den für jede EDV nötigen Vorkehrungen wie zum Beispiel Passwortsicherung oder Bildschirmschoner sind bei Zahn- arztpraxissystemen zusätzliche Anforderungen zu beachten. Die wichtigste ist wohl die Abschottung der Patientendaten- verwaltung von Zugängen zu öffentlichen Netzen, also ins-besondere zum Internet. Am sichersten ist es, die Internet- Kommunikation mit einem vollständig getrennten System durchzuführen. Ist dies nicht möglich, so muss die Schnitt- stelle zwischen Patientendaten und öffentlichem Netz – etwa durch ausreichend verschlüsselte Datenbanken – sicher gestaltet sein. Anderenfalls läuft der Zahnarzt Gefahr, dass sich die Patientendaten mit Zahnstatus und nächstem Be- handlungstermin bei Google wiederfinden. Die Anforderungen an die Praxissoftware gehen aber noch weiter. Diese sollte so gestaltet sein, dass je nach Funktion in einer Zahnarztpraxis jeweils nur der Zugriff auf die benötigten Daten möglich ist. Bei einer Gemeinschaftspraxis sollten getrennte Patientenkonten jedes Zahnarztes eingerichtet sein, damit ein gemeinschaftlicher Zugriff im Grundsatz auf die Stammdaten beschränkt bleibt. Außerdem ist darauf zu achten, dass nur im Einzelfall auf die gemeinsame elektronische Patientenakte zugegriffen wird. Bei Praxisgemeinschaften ist 52 | IDENTITY 1_11