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Dental Tribune German Edition

nationalen Normen beruhen. Da- durch sollen länderspezifische höhere (oder andersartige) Anfor- derungen auf ein Minimum redu- ziert werden. Jede Sonderanfor- derung in den nationalen Normen bedeutet für den Zahnarzt, der als Anwender letztendlich das Dental- produkt bezahlen muss, eine Er- höhung der Kosten. 3.Die internationale Normungsorga- nisation (ISO) verlangt seit 2005 von den einzelnen Technischen Komitees den Nachweis über die globale Bedeutung der erstellten ISO-Normen.EinemessbareKenn- größe dafür ist die Anzahl der Um- setzungen einer ISO-Norm in eine nationale Norm. Diese Umsetzung wird bei der systematischen Revi- sionsumfrage (drei Jahre nach Er- stellung einer neuen ISO-Norm) abgefragt. Als Beispiel dafür dient das Ergebnis aus dem Jahre 2010 zur Umfrage über die ISO 15912 „Einbettmassen“. Hier haben fol- gende 12 Länder angegeben, dass diese ISO-Norm in eine nationale Norm umgesetzt wurde: • Amerika:USA. • Asien:Japan,Südkorea,Thailand. Europa: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Schweden, Spanien, Vereinigtes Königreich. • Nicht umgesetzt wurde diese Norm in Kanada. Die Erkenntnis aus diesen Um- fragen ist, dass die weltweite Umset- zung der Dentalnormen (z.B. vergli- chenmit1990,sieheStatistik)immer weiter zunimmt. Die Teilnahme einer großen An- zahl von Dentalexperten aus vielen LänderndemonstriertdieWichtigkeit und Bedeutung der internationalen Normungsarbeit, deren Ergebnisse in Europa die Grundlage für die Zulassung von Dentalprodukten zumEuropäischenBinnenmarkt(CE- Kennzeichnung entsprechend dem Medizinproduktegesetz) darstellen. Bemerkenswert ist, dass sich die Ge- samtzahl der DIN-Normen im Den- talbereichseit1990(damals140natio- nale DIN-Normen) nur geringfügig erhöht hat. Durch die Entwicklung von über 120 Europäischen Normen wurde die Anzahl der verschiedenen nationalen Dentalnormen in Europa von über 1.000 (Stand 1990) auf etwa 150(Stand2011)Normenreduziert. Im Folgenden werden aktuelle Normvorhaben kurz umrissen: Der internationale Norm-Ent- wurf ISO/DIS 13017 „Magnetische Retentionselemente“ ist im Januar 2011 erschienen und soll die 2008 veröffentlichte Norm DIN 13992 „Magnetische Retentionselemente“ ersetzen. Die Zuordnung dieses Norm-Entwurfes zur Prothetik (SC 2/ WG22)liegtdaran,dasseinMagnetin der herausnehmbaren Prothese und der andere Magnet international unterschiedlich verwendet wird, z.B. werden in Japan magnetische Wur- zelstiftkappen häufiger verwendet, während in Deutschland der Anteil der Implantatmagnete dominiert. DerKomitee-EntwurfISO/CD13017 über die magnetischen Befestigungs- elementewurdeberaten.DasPrüfver- fahrenfürdiemagnetischeHaltekraft wurde revidiert. In der Abzugsappa- raturentstehtder„Slip-Stick“-Effekt, der aus der Tribologie bekannt ist. ISO/CD16498Implantdataset Das von Frankreich vorgeschla- geneNormungsvorhabenzur„Patient implant data card“ wurde zur Bear- beitung angenommen. Darin sollen die Minimaldaten angegeben wer- den, die z.B. auf einer elektronischen Patientenimplantatkarte abgespei- chert sein sollen, die den bisherigen schriftlichen Implantatpass ersetzen könnte,z.B.durch eine Chipkarte. Der Inhalt des von der WG 1 aus- gearbeitetenISO/CD16498„Implant data set“ wurde kontrovers beraten. Beratungüberdendeutschen NormvorschlagzurRevision vonISO14801 Für die Zulassung von Dentalim- plantaten wird eine Ermüdungsprü- fung(Lebensdauerprüfung)nachISO 14801 benötigt. Um die Prüfung kos- tengünstiger zu gestalten, ist ein ent- scheidenderFaktordierichtigeAnwen- dung der „worst-case-situation“ für eineImplantatserie.Falldarstellungen lange versus kurze Implantate, dünne versus dicke Implantate. Informatio- nen über mechanische Prüfungen bei hohenundniedrigenPrüffrequenzen. Für die Dauer der Prüfung bedeutet dies4Tagebzw.12Tage. Ist das für Titanimplantate aus- gearbeitete Prüfverfahren auch für keramische Implantate geeignet? In derNormwerdendreiPrüfkörperbe- schrieben, während für die Keramik 10 Prüfkörper benötigt werden. Beratung über den Normvorschlag „Anforderungen an Bohrhülsen für Planungs-undBohrschablonen“ Bohrschablonen werden indivi- duell für jeden Patienten angefertigt. Die Herstellung kann im Zahntech- nikerlabor (z.B. durch Tiefziehen aus dem Duplikat eines Wax-up) oder industriell in Zentren erfolgen. Im Normvorhaben soll als erster Schritt die Dimensionen der Bohrhülsen (Nennweite der Hülsen und zulässi- ge Herstellungstoleranzen) mit den Durchmessern der Bohrer abge- stimmt werden. Welche Toleranz- bereiche sollen für die Hülsen sowie für die Bohrer verwendet werden (Plustoleranzen, Minustoleranzen, symmetrische Toleranzen)? Der Zusammenhang mit dem verwendetenSpiralbohrer(Pilotboh- rer) muss geklärt werden. Hat die Hülse eine Toleranz nach oben und der Bohrer nach unten? Wenn die Toleranzen nicht pas- sen, „fräst es sich ein“, da das wei- che Titanmaterial der Hülse vom Bohrer weggefräst wird.Das Problem sind die Späne, die im Implantat- bett verbleiben können. Daher ist auch hier eine Normung strikt not- wendig. ArbeitskreisNA014-00-21-01AK Terminologiedentaler Implantatsysteme Als neues Vorhaben soll eine Terminologienorm(VorsitzenderDr. H. B. Engels) für die Thematik „Von der 3-D-Implantatplanung zur navi- gierten Chirurgie“ erstellt werden. Mithilfe von verschiedenen Soft- wareprogrammen, die durch unter- schiedliche Techniken eine Um- setzung der präoperativ geplanten Implantatposition auf die während derImplantationverwendetenBohr-/ Führungsschablone realisieren, kann heute eine exakte Umsetzung der prothetischen Zielsetzung unter Be- rücksichtigung der anatomischen Situation erfolgen. Die Schnittstellen sind derzeit in der Implantatplanung, der schablo- nengeführten Implantatnavigation sowie im Bereich der Implantatabut- ments zu sehen. Als neueste Variante einer CAD/ CAM-gestützten Herstellung von Implantatprothetiksindopto-digitale Verfahrenentwickeltworden,dieganz ohne(Gips-)Modellauskommen.Be- sondere Sorgfalt erfordert allerdings die fehlerfreie Abstimmung der ge- samten digitalen Prozesskette, die als Voraussetzung für eine modellfreie prothetischeVersorgunggilt. Dreidimensionale röntgenolo- gische Navigationsverfahren bieten in Kombination mit Gipsmodell- Laserscans und spezieller Konstruk- tionssoftware dem Zahnarzt opti- male Planungssicherheit für implan- tologische Maßnahmen. Im Verbund mit moderner Pla- nungs- und Konstruktionssoftware können Implantologen äußerst exakte stereolithografische Füh- rungsschablonen erhalten, die eine Implantatbettaufbereitung und Im- plantatinsertion mit bisher nicht gekannter Präzision ermöglichen. Durch die Kombination der ver- schiedenen Arbeitsschritte und Soft- wareprogramme ergeben sich neue terminologische Herausforderun- gen. Die geplante Terminologienorm gehört in die Gruppe der Verstän- digungsnormen.Verständigungsnor- men legen terminologische Sach- verhalte, Zeichen oder Systeme zur eindeutigen und rationellen Verstän- digung fest. DienächsteSitzungdesdeutschen Arbeitskreises ist für Freitag, den 21. Oktober 2011 beim VDZI in Frankfurt am Main geplant. ArbeitskreisNA014-00-21-02AK „Implantatinstrumente“ Die letzte Sitzung fand am 20. Oktober 2010 in Neuss statt. Der vom Arbeitskreis eingebrachte inter- nationale Normentwurf ISO/DIS 13504 „Zahnheilkunde – Allgemeine Anforderungen an bei der Implanta- tion verwendete Instrumente und Zubehör“erschienimJanuar2011. Weitere Informationen zum DZOI unter: www.zwp-online.info/kammern_verbaende IT DZOI Exclusive IMPLANTTRIBUNE German Edition · Nr. 4/2011 · 8. April 201120 DeutschesZentrumfürorale Implantologiee.V.(DZOI) Rebhuhnweg2 84036Landshut Tel.:08716600934 Fax:08719664478 www.dzoi.de www.twitter.com/DZOI_News Kontakt ANZEIGE ª Statistik: Zeitliche Entwicklung der Dentalnormen.