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Dental Tribune Austrian Edition

DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2011 · 15. April 2011 Implant Tribune 11 Die Implantologie ist heutzutage als wichtige und komplexe Behand- lungsmethode in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde fest integriert undalssolchenichtmehrwegzuden- ken.Dabei gilt eine Implantatversor- gung mittlerweile schon beim ersten ZahnverlustalseinemöglicheThera- piealternative neben der konventio- nellen Versorgungsmöglichkeit. Un- abhängig von der Indikationsstel- lungstelltsichnacherfolgreicherIm- plantatinsertion die Frage nach der geeigneten Abformtechnik sowie dem geeigneten Abformmaterial. Dabei stehen bei der Abformung im Rahmen der Anfertigung implantat- getragenen Zahnersatzes im Ver- gleich mit der Darstellung präparier- ter Zähne andere Probleme im Vordergrund. So ist die Abformung einzelner Implantate heute weitge- hend unproblematisch. Implantat- oberfläche und -rand müssen nicht mehr so exakt abgebildet werden wie beiderPräparationeinesnatürlichen Zahnes,dadiemeistenheuteverwen- deten Implantatsysteme mit vorge- fertigten Präzisionsteilen arbeiten. Andererseits kommt der möglichst exakten dreidimensionalen Fixie- rung der Implantatposition bei ver- blockten Restaurationen gleich wel- cher Ausführungsform und ihrer fehlerfreien Übertragung auf das Ar- beitsmodell eine besondere Bedeu- tung zu.1-3 Im Gegensatz zu natür- lichen Zähnen sind Implantate os- seointegriertundweisennichtdiege- ringste Eigenbeweglichkeit auf, um eventuellauftretendeminimalePass- ungenauigkeiten der Restauration ausgleichen zu können. Die daraus resultierenden Spannungen zwi- schen den Implantaten gelten nach wie vor als Risikofaktoren für einen frühen Implantatverlust.4 Hinzu kommenmöglicheMikrospalten,die die Ansiedelung pathogener Keime erlauben.5 Infolge eventueller Pumpwirkungen wird dann das periimplantäre Ge- webestetigbelastetundsoeinerPeri- implantitis Vorschub geleistet.6 Hin- sichtlich der Abformung lassen sich abhängig vom gewählten Implantat- typ grundsätzlich drei verschiedene klinische Ausgangssituationen und damit verbundene Übertragungs- techniken unterscheiden: Pickup- Technik, Repositionstechnik und konventionelleAbformung. Pickup-Technik Die Übertragung der Implantatposi- tionerfolgtüberunterschnitteneAb- formpfosten, die in der Abformung verbleiben. Mit dieser Technik lässt sich die höchste Genauigkeit bei der Übertragung der dreidimensionalen Implantatposition auf die Modell- situation erzielen.3,7,8 Die Wieder- gabe der Implantatneigung und -po- sition ist bei der Pickup-Technik bes- ser als bei der Repositionstechnik.8 Daher bieten die meisten Implantat- hersteller solche Systeme an. Hierbei wirdderAbformpfostenmittelseiner Halteschraube im Implantat fixiert (Abb. 1), welche vor der Entnahme der Abformung aus der Mundhöhle wieder gelöst wird, sodass der Über- tragungsaufbau in der Abformung verbleiben kann. Für diese Pickup-Technik ist daher ein individueller Löffel erforderlich, derimBereichderÜbertragungsauf- bauten Perforationen aufweist.9 Die Schrauben ragen aus den Aufbauten und dem perforierten individuellen Kunststofflöffel heraus. Dadurch ist eine positionsstabile Fixierung vor und ein Lösen der Übertragungsauf- bauten nach der Abformung leicht möglich. Hierzu muss dieser Löffel eine ausreichende Verwindungsstei- figkeit aufweisen, wie sie beispiels- weise durch mehrere Platten eines lichthärtenden Kunststoffes erreicht wird.Idealerweisesolltevorallemder Bereich der Perforationen verstärkt sein und nicht nur kleine Löcher, sondernvielmehrkleineKamineauf- weisen (Abb. 2), in denen die Ab- formpfosten nur von einer dünnen Schicht Abformmaterial umhüllt sind.DiesträgtzusätzlichzurStabili- sierung derAbformpfosten bei.10 Die Pickup-Technik kann als Ein- phasenabformung (Abb. 3) oder als zweiphasige Abformtechnik (Abb. 4) eingesetzt werden. Als Abformmate- rialien sollten bevorzugt A-Silikone oder Polyether eingesetzt werden, da sie die genauesten Ergebnisse er- zielen.Bei Einzel- oder wenigen bzw. nicht verblockten Implantaten ha- ben Polyether aufgrund ihrer Adhä- sivität, die zusätzlich zur sicheren Fixierung der Pfosten in der Ab- formung beiträgt, gegenüber den Sili-konen Vorteile. Ist jedoch eine verblockte Arbeit über mehrere Im- plantate vorgesehen, sollte vor- teilhaft auf ein A-Silikon zurückge- griffen werden, da diese Material- klasse tendenziell genauere Abform- ergebnisse als ein Polyether liefert und aufgrund ihrer hohen Shore- Härte unempfindlicher gegenüber Manipulationen im Herstellungs- prozess ist.8,10 Repositionstechnik Die Übertragung der Implantatposi- tion erfolgt über nicht unterschnit- tene Abformpfosten, die primär auf dem Implantat fixiert sind und bei der Entnahme der Abformung aus der Mundhöhle im Implantat ver- bleiben (Abb. 5 und 6). Erst danach werdensiewiederausdemImplantat herausgeschraubt und in die Abfor- mung reponiert (Abb. 7). Als Ab- formtechnik dient eine Sandwich- oderDoppelmischabformungmitei- nem herkömmlichen Serienlöffel oder einem halbindividuellen Ab- formlöffel. Eine einzeitige Abfor- mungmiteinemindividuellenLöffel istebenfallsmöglich,jedochnichter- forderlich. Als Abformmaterial soll- ten wegen ihrer exzellenten Dimen- sionstreue bevorzugt A-Silikone ein- gesetzt werden. Die Adhäsivität des Polyethers ist in dieser Situation eher von Nachteil, da der Pfosten primär nicht in derAbformung verbleibt. Die Probleme dieser Übertragungs- weise der Implantatposition liegen vor allem in der Notwendigkeit, die Abformpfosten exakt in die Abfor- mungreponierenzumüssen.Sozeig- tenineinerUntersuchungdiemittels der Repositionstechnik gewonnenen Modelle in Bezug auf ein Urmodell eine dreimal größere Abweichung der Implantatachsenneigung als bei derAbformungmitderPickup-Tech- nik.8 Ursächlich dafür kann eine nichtvollständigeRepositiondesAb- formpfostens in dieAbformung sein. EbenfallsistaneineDeformationder Abformmasse durch den manuellen Druck beim Vorgang des „Reponie- rens“ zu denken. Hinzu kommt das Risiko, dass sich die Pfosten bei der Modellherstellung durch Vibratio- nen des Rüttlers beim Ausgießen aus der Abformung unbemerkt „hoch- rütteln“. Von Systemen, die mit unterschnittenen Abformpfosten ar- beiten, ist gänzlich abzuraten, da diese nachträglich nur schwer in die Abformung reponierbar sind. Dies kann zu erheblichen Ungenauigkei- ten führen. Selbst bei sorgfältiger Vorgehens- weise sind Fehler nicht sicher zu ver- ➟ DieImplantatabformung–dreiTechnikenimÜberblick Nach der Insertion einer künstlichen Zahnwurzel gilt es stets, sich für eine Methode zur Abformung zu entscheiden. Je nach Implantattyp stehen verschiedene Vorgehensweisen zur Verfügung, die entsprechend mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen verbunden sind. Von Dr. Peter Rehmann, Sandra Schierz, Gero Winkler, Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen. ZERAMEX® T setzt mit metallfreiem Zirkonoxid ganz auf die Natur. Das technisch ausgereifte, 2-teilige Implantatsystem zeichnet sich durch Ästhetik, Biokompatibilität, Bruchstabilität und Plaqueresistenz aus. ZERAMEX® T ein Plus für Sie und Ihre Patienten! Überzeugen Sie sich selbst! 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