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Dental Tribune German Edition

erhöhtes Knochen-,Desmodont- und Zementwachstum, Förderung der Wundheilung,undAbwehr und wirkt bakterienhemmend (vorwiegend be- stimmt durch die Trägersubstanz) erweisensichalsideal. Klinische Konzepte zur regenerativen Parodontaltherapie Prof. Anton Sculean stellte seine klinischen Konzepte für die regene- rative Parodontaltherapie vor.Bei den Knochenersatzmate- rialien haben sich autologer Knochen und xenogene Prä- parate (z.B. BioOss) durchgesetzt. Die al- loplastischen Materi- alien (Hydroxylapatit etc.)eignensichallen- falls als Füller. Bio- logische Effekte der alloplastischen Mate- rialien konnten kaum nachgewiesen wer- den, wenn sie alleine eingesetztwurden. Um die Wundheilung zu fördern und eine Regeneration zu induzieren, wird Emdogain eingesetzt, wobei die Wurzeloberfläche zuerst 2 Min. mit 24 % EDTA(PrefGel) konditioniert und dann das Emdogain von apikal nachkoronalaufdietrockene(!)Wur- zeloberflächeappliziertwird.Daskor- rekt eingesetzte Emdogain hinterlässt auf der Wurzeloberfläche ein Protein- präzipitat, das vier Wochen nachge- wiesen werden kann. Aus klinischer undhistologischerSichtführtderEin- satz von Emdogain oder einer Mem- bran zu ähnlichen Ergebnissen,wobei eine Kombination der beiden zu keinen zusätzlichen Verbesserungen führt.Grundsätzlichistaufeinestabile Wundversorgung zu achten, welche bei der Stabilisierung gelockerter Zähne (Schienung mittels Komposit) beginnt und mit einer dichten, gut adaptierten, spannungsfreien Naht mit ausreichender Liegedauer endet. Selbstverständlich ist die Infektions- kontrolle die Conditio sine qua non. Diese wird mit Chlorhexidinspülung (0,1 % 0,12 % oder 0,2 %) und Chlorhexidingel 1 % bewerkstel- ligt. Die mechanische Reinigung durch den Patienten erfolgt erst nach 4 Wochen mit wöchent- lichen zahnärztlichen Nachkon- trollen. Empfehlungen für die Praxis werden wie folgt abge- geben: •Tiefe schmale Knochentaschen (2- und 3-wandig und tiefer als 3 mm) werden mit Emdogain oderGTRohneKnochenersatz- materialtherapiert •TiefebreiteKnochenta- schen (1-wandig, Tiefe ≥ 3 mm und radio- logischer Winkel über 45°) werden mit Knochener- satzmaterialien und GTR therapiert, evtl. Emdogain undKnochenersatzmaterial. •Wird Emdogain mit Kno- chenersatzmaterial, z. B. BioOss, angewandt, ist auf eine ausreichende Durch- mischung (Benetzungszeit 5Min.)zuachten. Rezessionsdeckung mittels der Tunnelierungstechnik ImnächstenVortragwidmetesich Prof.SculeanseinerSpezialität,derRe- zessionsdeckungmittelsderTunnelie- rungstechnik mit Bindegewebstrans- plantat.Diese Technik hat denVorteil, dass vertikale Inzisionen vermieden werden und sie sich sowohl für die Therapie singulärer wie auch multipler Rezes- sionen eignet. Das Vorge- hengestaltetsichwiefolgt: 1.Lösen der Gingiva und Papillen bis und mit Nachbarzahn mesial und distal nach intrasulkulä- rerInzision(Mobilisation bistiefvestibulär)undmit der Hilfe von speziellen Tunnelinstrumenten. 2.Entnahme des Binde- gewebetransplantates im Gaumen 3.AuftragenPref Gel(2Min.) 4.Abspülen mit NaCl und Trocknen derWurzeloberfläche 5.ApplikationvonEmdogain 6.Durchziehen des BG-Transplanta- tesunterGingivaüberRezession 7.Fixation Transplantat mittels zwei Nähten 8.Koronale Reposition des Lappens mitspeziellenNahttechniken,wobei die Wundstabilität das entschei- dendeKriteriumist. Diese Technik bietet gute Voraus- sagbarkeit der Resultate, die Verschie- bung des Margo gingivae ist jedoch nur bis zur anatomischen Schmelz- Zementgrenze machbar. Ein vor- gängiges Füllunglegen am Zahnhals ist sinnvoll, um den neu gestalteten Margo gingivae nicht wieder zu trau- matisieren. Medikamentöse Unterstützung Priv.-Doz.Dr.Sigrun Eick beleuchtete die Aspekte der medika- mentösenUnterstützung der Parodontaltherapie. Indikationen für Anti- biosesind: •Aggressive Parodon- titiden •FortschreitenderAttach- mentverlust trotz The- rapie und guter Mund- hygiene •AusbreitenderParodontalabszess •NUG/NUP bei Beeinträchtigung des allgemeinenBefindens. Priv.-Doz. Dr. Eick empfiehlt ein vorgängiges Bestimmen des Keimspek- trums, um zu entscheiden, ob nur Metronidazol oder Metronidazol in Kombi- nation mitAmoxicillin ver- abreicht werden soll. Bei Rauchern wird eine Gabe- dauer von zehn Tagen empfohlen. Aufgrund der nicht ausgeschlossenen möglichen Kanzerogenität von Metronidazol ist ein sparsamer Umgang zu empfehlen. Chirurgische Parodontalbehandlungen stellen per se keine Indika- tionfürAntibiotikadar.DasMakrolid Azithromycin könnte in ZukunfteineAlternativezu Amoxicillin/Metronidazol darstellen. Interessante Ausblicke gewährte Dr. Christoph Ramseier betreffend mo- tivierender Gesprächsfüh- rung. Aktives Zuhören, WertschätzungundAkzep- tanz des „Fehlverhaltens“ hilft dem Patienten bei der Verhaltensänderung, sei dies bei der Raucherent- wöhnung oder der Verbes- serung der Mundhygiene. DieMitarbeitdesPatientenbetreffend Hygiene und Einhalten des Recall- intervalles, welches durch die „Berner Spinne“ bestimmt wird, sind die Er- folgsfaktoren für die Erhaltung einer erfolgreichenParodontaltherapie. Praktische Aspekte ImzweitenTeilhattendieTeilneh- mer die Gelegenheit, das theoretisch Erlernte am Schweinekiefer praktisch umzusetzen. In vier Übungen wurden Inzi- sions- und Nahttechniken, Anwen- dung von Emdogain sowie GTR mit BioOss und BioGide nochmals demonstriert und dann selbstständig „operiert“. Zum Schluss wurde die Rezessionsdeckung mittels Tunnel- technikundBindegewebstransplantat geübt. Tipps und Tricks •Beim Einsatz von Emdogain muss auf eine trockene absolut blut- (protein-)freie Wurzeloberfläche geachtetwerden. •DieNahtsollvorderApplikationvon Emdogain vorbereitend gelegt wer- den •Stabile Wundversorgung ist ent- scheidendfürdenTherapieerfolg •Bei der Tunneltechnik sollte auf den Einsatz geeigneter Instrumente (sogenannte Tunnelierungsinstru- mente, von denen einige an der KlinikfürParodontologieentwickelt wurden), eine sorgfältige und span- nungsfreie Mobilisierung der Lap- pensowieauf präziseNahttechniken geachtet werden, um die Wund- heilung zu optimieren und eine vorhersagbare Rezessionsdeckung zu erreichen. Der Fortbildungs- tag behandelte nach Grundlagenrepetition theoretische wie auch praktische innovative Aspekte und man kann durchaus behaupten: „Da war Fleisch oder besser gesagt Desmo- dont am Knochen.“ Die konstruktive Weise, wie Prof. Anton Sculean an die Fortbil- dung herangeht, ist allein schon im Detail ersichtlich, dass alle Vorlesun- gen und Bilder auf einem USB-Stick mitgeliefertwerden. Erstveröffentlichung: DentalTribuneSwissEdition4/11 PT Paro News PERIOTRIBUNE German Edition · Nr. 5/2011 · 4. Mai 201122 Kongress des FIZ und der Jungen Implantologen in Heidelberg - anmelden:www.update-implantologie.de Wissenschaftliche Leitung: Dr. med. dent. Marius Steigmann, Prof. Dr. Syngcuk Kim Nach acht Jahren erfolgreicher Implantat-Fortbildung, sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die Entscheidungsfindung zwischen Zahnerhalt und Implantat immer mehr in den Fokus gerät. Wir präsentieren u. a. : Thema Endo: Prof. Samuel I. Kratchman, USA, Dr. Francesco Maggiore, Aschaffenburg, Dr. Claus Lauterbach, Plankstadt Thema Implantologie und modere Verfahren: Dr. Hugo Rui Franco Basteiro, Spanien, Dr. Fred Bergmann, Viernheim, Dr. Ophir Fromovich, Israel, Dr. Janusz Greschak, Darmstadt, Dr. Tidu Mankoo, UK, Dr. Frank Kistler, Landsberg, Dr. Eric-Jan Royakkers, Niederlande, Dr. Jörg Schmoll, Eppelheim, Dr. Marius Steigmann, Neckargemünd, Dr. Roland Török, Nürnberg, ZTM Wolfgang Bollack, Gaiberg Erfahren Sie mehr über neueste Verfahren und Instrumente in der Implantologie und Endodontie. Wohin geht die Reise durch die Digitalisierung der Zahnmedizin? Digitale Abformung - 3D Implantatplanung, was ist sinnvoll? GBR-Materialien der nächsten Generation: neue Lösungen für die Praxis. ANZEIGE ➟ Dr. Bendicht Scheidegger (rechts) lässt sich von Kathrin Schöler (links),ms-dental,die Sculean-Instrumente von Stoma erklären. Priv.-Doz. Dr. Sigrun Eick referierte über die medika- mentöseUnterstützungbei der Parodontaltherapie. Auf die präzise Nahttech- nik kommt es an, Prof.An- ton Sculean erklärt wie. Dr. Christoph Ramseier gab einen Einblick in die Gesprächsführung mit Patienten. Prof.Dr.med.dent,Dr.h.c. (mult.),AntonSculean,M.Sc. Zahnmedizinische Kliniken der Universität Bern Klinik für Parodontologie Freiburgstr.7,3010 Bern,Schweiz Tel.: +41 31 6322577 anton.sculean@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch Kontakt