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Dental Tribune Austrian Edition

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hattederMedizinstudentOscarRaab am pharmakologischen Institut der Universität München beobachtet, dass die Applikation eines Farb- stoffs und seine Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge zum Absterben von Mikroorganis- men führte.1,2 Weder der Farbstoff noch das Licht für sich genommen konnten diesen Effekt auslösen. Der Leiter dieses Instituts, Prof. Dr. Herrmann von Tappeiner, stellte 1903 den ersten Fall einer erfolgrei- chen Behandlung eines Hautkarzi- nomsvor,beiderdie,wieeresnannte, „photodynamische Aktion“ zur An- wendung kam.3,4 Bis die Photodynamische Therapie (PDT) sich in der Diagnostik und Therapie in verschiedenen medizini- schen Fachrichtungen durchgesetzt hat, sind einige Jahrzehnte vergan- gen.Heutewirdsiebeispielsweisezur Verödung von Gefäßneubildungen innerhalb des Auges oder zur Be- handlung von Hauttumoren einge- setzt. In der Zahnheilkunde wird die photodynamische Therapie erst seit einigen Jahren zur Behandlung bak- terieller Infektionen als sogenannte antibakterielle Photodynamische Therapie (aPDT) in der endodonti- schen Behandlung oder in der Paro- dontitistherapie eingesetzt. Bei der antibakteriellen Photody- namischen Therapie wird ein photo- aktivierbarer Farbstoff, der soge- nannte Photosensitizer, in Kombi- nation mit einer Lichtquelle verwen- det.Die Bindung des Photosensitizer an die Zellwände der Bakterien oder diePenetrationindasInnerederBak- terien vor dessen Aktivierung sind Voraussetzung für den antibakteriel- len photodynamischen Prozess. Die Aktivierung erfolgt im Anschluss durcheinegeeigneteLichtquelle,bei- spielsweise einen Diodenlaser. Wie funktioniert die Photodynamische Therapie? Die Photodynamische Therapie ba- siert auf dem physikalischen Prinzip der Energieaufnahme und -übertra- gung von Molekül zu Molekül. Die Energie wird dabei im ersten Schritt durch den Laser auf den Photosensi- tizerübertragen.Dassomitaktivierte Farbstoffmolekül kann im zweiten Schritt ein Energieäquivalent an atomaren Gewebesauerstoff abge- ben. In der Folge entsteht sogenann- ter Singulettsauerstoff, ein Sauer- stoffradikal, das zu Oxidationspro- zessen an in Reichweite befindlichen Molekülen führt. Singulettsauerstoff weist unter den Sauerstoffradikalen die größte antibakterielle Wirkung auf. Es hat eine Wirkdistanz von un- gefähr 0,3µm und kann in Abhän- gigkeit seines Entstehungsortes zur Schädigung der bakteriellen Zell- wand oder zur Zerstörung der Erb- substanz und Zellorganellen füh- ren. Die Oxidationsprozesse haben unterschiedliche Auswirkungen: Eine Verletzung der Zellwand mit Porenbildung kann aufgrund eines hohen Zellinnendrucks in der Bakte- rienzelle zumAustreten von Zellflüs- sigkeit und in der Konsequenz zum Tod des Bakteriums führen. Wäh- rend in der Zahnmedizin der Fokus auf die Behandlung mikrobieller Infektionen gerichtet ist und der Photosensitizer vorwiegend an Bak- terien binden soll, kann die selektive Markierung von anderen Zielzellen durch einen Photosensitizer auch die Behandlung von Tumoren ermög- lichen. Wie sind die Photosensitizer charakterisiert? Photosensitizer leiten sich von zwei verschiedenen chemischen Grund- strukturen ab. Porphyrinderivate, Phthalcyanine und Chlorine sind Variationen des Porphyrins, einem Tetrapyrrolring-Molekül. Auch kör- pereigene Moleküle, zum Beispiel Hämin, eine eisenbindende Unter- einheit des Sauerstofftransportmo- leküls Hämoglobin, weist die gleiche chemische Grundstruktur auf. Das Vorhandensein von Porphyrinmole- külen im menschlichen Körper kann die Wirkung der Photodynamischen Therapie beeinflussen. Neben den Porphyrinfarbstoffen gibt es auch Farbstoffe aus der Gruppe der Phe- notiazine,z.B.MethylenblauundTo- luidinblau.DieseFarbstoffebestehen aus einem planaren Dreiringsystem miteinemzentralenThiazinringund zwei Benzolringen. Aufgrund der Tatsache,dass die elek- trische Ladung auf der Oberfläche vieler parodontopathogener Bakte- rien vorwiegend anionisch, d.h. ne- gativ, ist, sind die meisten verwende- ten oder getesteten Farbstoffe ent- gegengesetzt, also kationisch, gela- den. Die entgegengesetzte Ladung von Farbstoff und Bakterienoberflä- cheunterstütztdieBindungdesFarb- stoffs an die Bakterien. Während Toluidinblau und Methylenblau eine keimeliminierende Wirkung auf pa- rodontopathogene Bakterienspezies wie beispielsweise P. gingivalis und A. actinomycetemcomitans zeigen, PERIO TRIBUNE D ie öster- reichi- sche Ge- sellschaft für Parodontologie feiert 2011 ihr zehnjähriges Bestehen. Dies ist Grund genug, auf die An- fänge der Parodontologie in Öster- reich zurückzublicken und auch ei- nen Überblick über die derzeitigen Aktivitäten der Gesellschaft zu ge- ben.InAnlehnung an dieARGE für Parodontoseforschung (ARPA) in Deutschland (1924 gegründet) in- itiierte Prof. Dr. Franz Pèter 1946 die Gründung der Austro-ARPA. Aus dieser ging 1977 die ARGE für Parodontologie unter der Leitung von Univ.-Doz. Dr. Erich Schuh hervor. 1991 übernahm Dr. Peter Kotschy die Leitung der ARGE, und in die- sem Jahr fand auch zum ersten Mal die Jahrestagung in St. Wolfgang statt. Am 28. April 2001 wurde schließlich die Österreichische Ge- sellschaftfürParodontologie(ÖGP) als eigenständiger Verein gegrün- det, ihr erster Präsident wurde Dr. Peter Kotschy. Im Oktober 2002 folgteihmDr.WolfgangMüllerund ein Jahr später übernahm ich die ehrenvolleAufgabe. Europerio 2012 Schon unter der Präsidentschaft vonDr.MüllerbewarbsichdieÖGP – unter Leitung des Delegierten der European Federation of Parodon- tology, Doz. Dr. Gernot Wimmer – für die Europerio 2012. Die ÖGP erhielt den Zuschlag, den interna- tionalen Wissenschaftskongress in Wien auszurichten. Seit diesem Moment ist eine Aufbruchsstim- mungimÖGP-Vorstandzuspüren. Die Europerio ist nicht nur eine große Ehre, vielmehr auch eine große Herausforderung. Jahrestagung in Kitzbühel 2011 feiert die ÖGP nicht nur ihr zehnjähriges Bestehen als eigen- ständige Gesellschaft, auch unsere Jahrestagung,die von derARGE für Parodontologie ins Leben gerufen wurde,findet zum zwanzigsten Mal statt. Unter der Leitung von Univ.- Prof. Dr. Michael Matejka und Dr. Andreas Fuchs-Martschitz wurde ein hochkarätiges Programm für dieKollegenschaftundfürdiezahn- ärztlichen Assistentinnen organi- siert.DerAustragungsortKitzbühel sollte aber auch zum Ausgleich der wissenschaftlichen Sitzungen Ga- rantfürerholsameStundenfürTeil- nehmer und ihre Familien sein. Die erwähnte Aufbruchsstimmung zeigtsichaberauchnochinanderen Bereichen. Die Entscheidung des Vorstandes, eine Bundesländer- Struktur einzuführen, hat sich als absolut richtig erwiesen. Die mitt- lerweile zahlreichen Veranstaltun- gen in den einzelnen Bundeslän- dern erfreuen sich großer Beliebt- heit und haben zu einem starken Anstieg der Mitgliederzahl der ÖGP geführt. Auch die Initiative „SchauaufdeinZahnfleisch“,dieim Herbst2010inKooperationmitder Ärztekammer, Zahnärztekammer und dem Bundesministerium für Gesundheit von der ÖGP ins Leben gerufen wurde, wird – und ich bin überzeugt – die Bedeutung der Pa- rodontologie für die Gesundheit stärken. Hier liegt aber sicher noch viel Arbeit vor uns. Die größte Be- stätigung unserer Bemühungen der vergangenen Jahre wäre mit Sicher- heit eine hohe Teilnehmerzahl in Kitzbühel und eine starke österrei- chischePräsenzbeiderEuroperio7. Univ.-Doz.Dr.Werner Lill, Präsident der ÖGP Parodontologie im Wandel der Zeit von Univ.-Doz. Dr. Werner Lill Antibakterielle Photodynamische Therapie – Standpunkt und Ausblick Seit der Entdeckung des Potenzials der antibakteriellen Photodynamischen Therapie (aPDT) für die Behandlung bakterieller Infektionen wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Der Artikel gibt einen Überblick über den aktuellen Wissensstand. Von Dr. Daniela Stephan, Berlin. ➟ TePe Angle erweitert unsere Produktpalette der Interdentalbürsten. Sie ist eine einfach anzuwendende Interdentalbürste, die eine gründliche Reinigung aller Interdentalräume ermöglicht. Durch den schmalen, gewinkelten Bürstenkopf ist die Reinigung im Molarenbereich (bukkal, palatinal als auch lingual) möglich. TePe AngleTM – für noch bessere Zugänglichkeit NEU www.tepe.com Der Marktführer präsentiert: ANZEIGE