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Dental Tribune German Edition

Als Kronen-Wurzel-Frakturen be- zeichnen wir Zahnfrakturen, bei denen eine oder mehrere Fraktur- liniensowohlTeilederKronealsauch der Wurzel erfassen (Andreasen/ Andreasen, 1994). Zumeist verläuft eineFrakturlinievonbukkal-koronal nach palatinal-apikal ins zervikale Wurzeldrittel, wo sie oft einen sehr steilenVerlauf nimmt,ehesieineiner kurzen Stufe nach koronal ausläuft (Abb.1). Diese komplizierte Verletzung stellt den Behandler vor eine schwie- rige Aufgabe, da für die Zahnerhal- tung chirurgische, endodontische, restaurative und auch orthodonti- sche Eingriffe vonnöten sind. In den meisten Fällen streben wir danach, keine Extraktion des koronalen Fragments vorzunehmen.Dies hätte nämlich mehrere Nachteile. Erstens: sie zwingt zur sofortigen Pulpa- exstirpation unter schlechten Rah- menbedingungen (Blutung aus dem Parodont,schlechteSicht).Zweitens: die Gingiva überzieht binnen kurzer Zeit das apikale Fragment und muss entfernt werden.Drittens: es kommt zu eines massiven ästhetischen Be- einträchtigung des Patienten. Die beste therapeutische Alternative ist folglich die Erhaltung des ganzen Zahnes mithilfe einer inneren Schie- nung (Ebelseder et al., 1993). In unserer Praxis verwenden wir in solchen Fällen glasfaserverstärkte Kompositwurzelstifte (Rebilda Post, VOCO). Fallbericht Ein20-jährigerPatientkamnach einem Unfall beim Kontaktsport in unsere Praxis. Die Krone des Zahnes 21 befand sich in einer Supraokklu- sion und erwies sich als sehr beweg- lich und empfindlich. Der zervikale Bereich der Krone wies dabei einen geraden Spalt auf, der leicht blutete (Abb.2). Die Diagnose der kombinierten Kronen-Wurzel-Frakturwurdedurch eine Röntgenaufnahme bestätigt, die eine unscharf begrenzte Ellipse zeigt. Die untere Linie stellt den intrakoronalen Anteil des Fraktur- spaltes (C-line), die obere Linie den intraradikulären Anteil (R-line) dar (Abb.3). Gleich nach der Diagnose er- folgteeinegenaueRepositionineiner lokalen Anästhesie. Den Spalt haben wir mit lichthärtendem Glasiono- mer-Kompositzement (Ionoseal, VOCO) abgedichtet. Das koronale Fragment wurde labial mit einem Glasfaserstreifen, der mit Komposit andieNachbarzähnebefestigtwurde, geschient (Abb.4).Dadurch wird der Patient sofort kautüchtig und ist ästhetisch nur wenig beeinträchtigt. NachderSchienungerfolgteeine Trepanation und Pulpaexstirpation. Eine definitive endodontische Be- handlungwarbeiderErstversorgung nicht möglich, weil der Wurzelkanal starkblutete.Darumappliziertenwir Kalziumhydroxid als temporäre Ein- lage.Beim zweiten Termin wurde der Wurzelkanal dann definitiv versorgt (Abb.5). Um das Refixationsergebnis zu sichern, wurde eine innere Schie- nung nach Ebelseder (Ebelseder et al., 1993) vorgenommen, wobei beide Fragmente mit einem glasfa- serverstärkten Kompositwurzelstift (Rebilda Post, VOCO, Abb. 6) ver- bunden wurden. Der Wurzenkanal wurde – mit Ausnahme der apikalen 4 mm – mit dem entsprechenden Bohrer aufbe- reitet. Dann haben wir den Wurzel- stift zunächst eingepasst und extra- oral auf die erforderliche Länge gekürzt. Nach der Applikation eines dualhärtenden Self-Etch-Adhäsivs (Futurabond DC, VOCO) wurde der Wurzelstift mit einer Drehbewe- gung in den Wurzelkanal eingesetzt (Abb. 7). NachderinnerenFixationbesei- tigten wir die kombinierte Labial- schiene. Den koronalen Spalt, der bei der Erstversorgung mit einem Glasionomer-Kompositzement ab- gedichtet worden war, haben wir vorsichtig ausgeschliffen und an- schließend mit einer Schicht hoch- ästhetischen lichthärtenden Kom- posits (Amaris, VOCO) überzogen. Der so versorgte Zahn konnte nun voll kaubelastet werden und die natürliche Ästhetik war wiederher- gestellt (Abb.8). Schlussbetrachtung Unter Einsatz verschiedener zahnärztlicher Teildisziplinen ist es möglich, auch kronen-/wurzelfrak- turierte Frontzähne zu restaurieren. Die Erhaltung des ganzen Zahnes mittels innerer Schienung mit Kompositwurzelstiften wie Rebilda Post ist nach unseren klinischen Erfahrungen eine gute Behand- lungsalternative, durch die ein dau- erhaftes und biologisch einwandfreies Ergebnis erzielt wird. ET User Report ENDOTRIBUNE German Edition · Nr. 6/2011 · 1. Juni 201120 1 2 3 4 5 Abb. 1: Typischer Velauf einer Kronen-Wurzel-Fraktur (Ebelseder/Glockner, 2000). – Abb. 2: Kronen-Wurzel-Fraktur: der koronare Spalt kommuniziert direkt mit der Pulpa. – Abb. 3: Röntgenaufnahme des Zahnes 21 mit typischem Verlauf. – Abb. 4: Schienung des kronentragenden Fragments mittels Glasfaserstreifen und Komposit. – Abb. 5: Definitive Wurzelkanal- behandlung des Zahnes 21.Abb.6a & b: Rebilda Post System (VOCO).– Abb.7: Der eingesetzteWurzelstift Rebilda Post (palatinaleAnsicht).– Abb.8: Zahn 21 nach der Behandlung. Literaturliste Dr.Jozef Mincík Universität Pavol Jozef Safarik 1.Stom.Klinik-Abteilung der Konservierenden Zahnheilkunde Tr.SNP 1 04011 Košice,Slowakei Tel: +42 1907928200 jozefmin@zoznam.sk Dr.MariánTulenko Kontakt BehandlungeinerKronen-Wurzel-FrakturmittelsKompositwurzelstift Unter Einsatz verschiedener zahnärztlicher Teildisziplinen ist es möglich, auch komplizierte Verletzungen wie kronen-/wurzelfrakturierte Frontzähne zu restaurieren. Die beste therapeutische Alternative ist die Zahnerhaltung mithilfe einer inneren Schienung. Ein Fallbericht von Dr. Jozef Mincík und Dr. Marián Tulenko, Košice, Slowakei. 6a 6b 7 8 Autor Autor › › AndersalsbeirotierendenNiTi-Sys- temen mit aufwendigen Instrumen- tensequenzen erfolgt mit RECIPROC® die vollständige Aufbereitung und Formung des Wurzelkanals mit einem einzigen Instrument: One File Endo. Das RECIPROC® System wurde von VDW/München zur systemati- schen Vereinfachung der Kanalauf- bereitung bei hoher Si- cherheit entwickelt. Das Aufbereitungs- ergebnis entspricht dabei höchsten Qua- litätsanforderungen. Ermöglichtwirdsoviel Einfachheit durch die neue reziproke Bewe- gung und das spezielle Instrumentendesign von RECIPROC® . In der Hin- und Herbewegung mit unterschiedlichen Drehwin- keln schneidet das Instrument in der längeren Vorwärts- bewegung, in der kürzeren Rückwärts- bewegung wird es entlastet. Diese Dreh- winkel sind im VDW.SILVER® RECIPROC® - Motor gespeichert und verhindern, dass ein Instrument über sein spezi- fisches elastisches Limit bewegt wird. Das Risiko einer Instrumen- tenfraktur wird dadurch minimiert. Das spezifische Instrumenten- design zusammen mit der neuarti- gen reziproken Bewegung ermög- licht sogar die einfache Aufberei- tung von stark gekrümmten und engen Kanälen. RECIPROC® Instrumente werden aus der innovativenLegierungM-Wire® Nickel-Titan hergestellt. Dieses Material bietet höhere Resis- tenz gegen zyklische Ermü- dung und größere Flexibilität als die gebräuchlichen Ni- ckel-Titan-Legierungen. Ein RECIPROC® Instru- ment ersetzt mehrere Hand- und rotierende Instrumente und ist deshalbzurVerwen- dung für maximal einen Molaren bestimmt. Gebrauchsfertig, steril in Blistern verpackt, wird es nach der Verwendung ent- sorgt. Durch die beque- me Einmal- verwendung werden die Arbeits- abläufeinderPraxis effizienter und das Risiko einer Kreuzkontamination eliminiert, darüber hinaus schützt sie vor Materialermüdung durch Überbeanspruchung. Beim RECIPROC® System wird aus drei verfügbaren Instrumenten- größen die zur Kanalgröße am bes- ten passende nach klar definierten Kriterien ausgewählt. Mit jeder der drei Instrumentengrößen kann eine optimale Kanalformung für alle modernen Obtura- tionsmethoden er- reicht werden. Zum System gehören maßlichabgestimm- te Papierspitzen und Guttapercha-Stifte zur Erleichterung der Arbeits- schritte Trocknen und Füllen. Eine neue Ära hat begonnen. Zahlreiche Instrumentenwechsel und zeitraubende Arbeitsschritte sind damit Geschichte. VDW GmbH Bayerwaldstraße 15 81737 München info@vdw-dental.com www.vdw-dental.com www.reciproc.com Innovative Reziproktechnik eröffnet neue Ära RECIPROC®: die wohl bedeutendste Neuentwicklung seit der ersten Nutzung von Nickel-Titan Instrumenten zur Wurzelkanalaufbereitung.