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Dental Tribune German Edition

SeitEinsteindieNaturdesLichtesbe- schriebenhatteundsomitdieGrund- lagendesLaserprinzipsvorüberhun- dert Jahren postulierte, verging eine lange und teils widerspenstige „Zeit der Experimente“, bevor wir endlich inunseremZeitaltereineschnelleund breitflächigeAusbreitungdiesesfaszi- nierenden,biologischen Instruments des Lichtes über alle Bereiche der Zahnmedizin erleben durften und weiterhin auch dürfen. Anfang der Sechzigerjahre baute Maiman den ersten Laser, einen Ru- binlaser. So war „a solution looking for a problem“, eine Lösung nach der Suche eines Problems, geboren, ohne damals einen definierten Einsatz prä- gen zu können. Erst in der Morgen- dämmerung unseres Millenniums erzielte man eine beträchtliche Band- breite von Wellenlängen, Pulsdauern und Leistungen, um heute einen si- cherenundeffizientenklinischenEin- satzinderZahnmedizinzuunterstüt- zen.Wirsindnuninderprivilegierten Lage,denLaseralsunterstützendesIn- strumentundeinekompletteundun- abhängige Anwendungsmöglichkeit in fast allen zahnärztlichen Indikatio- nen als evidenzbasierte, laserunter- stützte Zahnmedizin im Sinne eines „Multiwave“-Konzepts einsetzen zu können. In diesem Sinne teilen wir die laserunterstützte Zahntherapie in unsererPraxisgemäßdemgewünsch- tenHaupteffektamZielgewebeindrei Hauptkategorienein: 1.Ablation: vorwiegend in der ästhe- tischen, kosmetischen und kon- servativen Zahnmedizin und der Chirurgie 2.Dekontamination:voralleminder Endodontie und Parodontologie 3.Biomodulation LLLT/LILT als zu- sätzlicheKonstantederobenerwähn- ten Therapieformen oder im Sinne eineralleinständigenTherapiez.B.in derBiomodulationundderPDT. Im „Multiwave“-Konzept har- monieren natürlich alle drei Thera- pieansätze als ein Team, wobei die entsprechende Kategorie nur die prädominierende Wirkung aus- spricht. Dazu gesellt sich die Dia- gnostik – oft als erster Zugang zur la- serunterstützten Befundaufnahme für den Patienten. Somit kommen in unsererPraxisfolgendeWellenlängen zum Einsatz: 630/670 nm, 810 nm, 980 nm,1.064 nm und 2.940 nm.Die Wahl resultierte stufenweise aus der Konsultation/AnalysederBasistabel- le der laserunterstützten Zahnme- dizin der Universität Aachen (Prof. Gutknecht). Je nach gewünschtem ZielgewebeundentsprechendemAb- sorptionskoeffizienten eruieren wir entlangderHorizontalendieWellen- länge mit der effizientesten Inter- aktion mit dem zu therapierenden Gewebe und definieren somit die La- serquelle. Unsere Patienten erhalten ein Faltblatt mit einer kurzen Be- schreibung des Lasereinsatzes in unsererPraxis,begleitetvoneinerin- dividuellen Aufklärung durch unser Team über die Rolle des Lasers in der vorgesehenen Therapie. Vom Suchen und Finden In der Diagnostik unterscheiden wir zwischen der laserunterstützten Detektion von Plaque, Karies, Zahn- stein und Konkrementen mittels flu- oreszenzbasierten Hilfsmitteln (z.B. DIAGNOdent Pen, VistaProof LED Intraoralkamera).Ergänzendwirken der Pulpatest basierend auf der Doppler-Flowmetrie und die intra orale FV Fluorescence Visualisation zur primären Früherkennung von verdächtigen intraoralen Schleim- hautveränderungen durch vermin- derte Fluoreszierung des Gewebes in den betroffenen Gebieten. In diesem SinnehatderPatientdenerstenKon- takt mit Laserlicht während einer Neuaufnahme, einer Notfallsitzung oder im Recall, wenn eine Plaque-, Karies- und Konkrementerfassung oder ein Vitalitätstest notwendig sind. Beide Produkte analisieren die Bandbreite zwischen der Qualität der Lichtemission von gesundem Schmelz/Dentin im grün-blauen Wellenlängenbereich und der Licht- emission der bakteriellen Stoffwech- selprodukte im tieferen, roten Wel- lenlängenbereich. Daraus ergibt sich eine numerische oder/und visuelle AngabederNotwendigkeitzurÜber- wachung oder Therapie. Es handelt sich hierbei jedoch nur um Hilfs- mittel im Rahmen einer laserunter- stützten Diagnostik. Entsprechende Röntgenbilder und ein kompletter Parodontalstatus, wo erforderlich, sind für eine vollständige Untersu- chung, Dokumentation und Thera- pieplanung unabdingbar. Ablation Anwendung in der konservierenden Zahnheilkunde Seit die neue Generation von Er:YAG-Laserneinesehrfeineundva- riable Einstellung der Pulsdauer, Fre- quenz und Energie erlaubt, erweitert sich das Indikationsspektrum auf fast allemöglichenAnwendungenzurBe- arbeitung der Zahnhartsubstanz, von einer einfachen Fissurenversiegelung über Onlays/Veneers bis zu komple- xen CAD/CAM- bzw. CEREC-Fällen (Abb.1und2).Zubetonenistauchder positive prophylaktische „Nebenef- fekt“ der dabei entstandenen Mikro- poren, als Auffänger von Kalzium-, Phosphat-undFluoridionen,zueiner Optimierung der Kristallgitterstruk- tur von ursprünglich Karbonatapatit über Hydroxylapatit bis letzthin zu dem säureresistenteren Fluorapatit. Ausgeschlossen ist immer noch das EntfernenvonMetall-undPorzellan- füllungen. Laserunterstützte ästhetische und kosmetische Zahnmedizin Der Lasereinsatz in diesem Indi- kationsbereichumfasstdasAufhellen von Zähnen, das Bearbeiten von Weich- und Knochengewebe sowie von Zahnhartsubstanz für laborher- gestellte oder direkte CERECs, Teil- kronen und Veneers. Unser Power- Bleaching besteht aus demAuftragen eines30%H2O2-Gels,aktiviertdurch eine Dioden- oder Nd:YAG-Bestrah- lung von 30 Sekunden pro Zahn, bis maximal drei Zyklen pro Sitzung. Es handelt sich um ein laseraktiviertes BleachingdirektdurchdenAktivator im Pulver, wobei der sehr geringe Wärmeanstieg nur minimal zum eigentlichen Bleichen beiträgt. Die Modellierung von Weich- und Knochengewebe ist oft notwen- dig zur Gestaltung einer angeneh- men, symmetrischen Lachlinie und zurGewährleistungdernotwendigen biologischen Breite. Die Wellenlänge 2.940nmistheutedankentsprechen- derPulsdauerwerteauchidealfürdie Weichteilchirurgie, wo wir Gingiva, Knochen und Zahnhartsubstanz mit einem einzigen Laser bearbeiten können. Laserunterstützte Chirurgie Die Chirurgie bietet den um- fangreichsten Indikationsbereich für den Lasereinsatz. Bei uns setzt der Er:YAG-Laser dank effizienter Mo- dulation der Pulsdauer, der Taktrate sowie der Energie- und Wasser/Luft- Regulierung einen Goldstandard für eine exzellente Weich- und Hartge- websbehandlung (Abb. 3 bis 8) und International Science DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 6/2011 · 1. Juni 20114 Kostenloser, elektronischer Auftragszettel. Online Versandt Ihrer ZE-Aufträge! Eindeutig & Datensicher an Ihre ausgewählten Laborpartner So sieht Sparen in der Praxis aus! De-Wiss.com De-Wiss.com UG - D-78404 Konstanz - Postfach 10042 Tel: 0049 4661 18 53 699 - E-Mail: info@de-wiss.com ANZEIGE Abb. 1: Erfassung von Karies und Konkremente durch numerische Differenzierung zwischen gesunder Zahnhartsubstanz, den Konkrementen und bakteriellen Stoffwechselprodukten mit dem DIAGNOdent pen (KaVo). – Abb. 2: Ermittlung von Plaque und Karies durch computerunterstützte Differenzierung zwischen gesunder Zahnhartsubstanz und bakteriellen Stoffwechselprodukten mit der VistaProof intraorale LED-Kamera (DÜRR DENTAL). – Abb. 3 bis 8: Teilablation mit dem Er:YAG-Laser, Entfernung des zweiten Teils nach sieben Tagen, Nachkontrolle nach zwei bis drei WochenundbeijedemRecall,inderZwischenzeitinstruierteSelbstbeobachtungdurchPatient. 1 2 3 4 8765 9 10 12 13 15 Die laserunterstützte Zahnmedizin in der täglichen Praxisroutine: Ein „Multiwave“-Konzept Was die Natur hervorbringt und der Mensch als Techniker „formt“, kann am Ende in den richtigen Händen viel Nützliches vollbringen. Gemeint ist der Laser und dessen Einsatz in der Zahnmedizin. Von Dr. Kresimir Simunovic, med. dent. André Scholtz, Zürich, Schweiz. 14 11 Abb.9und10:BukkaleEröffnung,WurzelspitzenresektionundOberflächenbehandlungderHöhle Zahn 36 mit dem Er:YAG-Laser, Dekontamination mit Nd:YAG und LLLT nach Nahtverschluss mit Softlaser. – Abb. 11 bis 13: Etappenweise Hämangiomentfernung an der Oberlippe mithilfe des Nd:YAG-Lasers und der „Eiswürfel-Technik“, d.h. keine Eröffnung, sondern eher eine „innere Resorption bzw.Verkochen“ der Läsion. Fünf kurze vier- bis fünfminütige Sitzungen im Wochen- rhythmus. – Abb. 14 und 15: PIPS-Protokoll, ergänzt in der Schlussphase durch eine gründliche Nd:YAG-Laser-Tiefendekontamination.