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Dental Tribune German Edition

Literaturliste DENTALTRIBUNE German Edition · Nr. 6/2011 · 1. Juni 2011 International Science 5 wird ergänzt durch den Diodenlaser (Wellenlängen 810 und 980 nm) für Weichgewebseingriffe, Dekontami- nation und Biostimulation. Der Nd:YAG-Laser findet hier seinen Einsatz in der Weichgewebs- modellierung, der Behandlung von AphthenundHerpesundfürdieEnt- fernung von vaskulären Läsionen. Der Er:YAG ist das Mittel der Wahl für eine selektive und bio- logische Knochenentfernung oder -remodellierung ohne klassische traumatische und thermische Ne- benwirkungen. Der Laser hinterlässt eine „na- tive“ d.h. ursprüngliche, stressfreie Knochenoberfläche, erlaubt somit eineschnelleRevaskularisierungund eine qualitativ sehr hochwertige Gewebsheilung. Dekontamination Laserunterstützte Endodontie Endodontie ist sicher eine der dankbarsten und bestuntersuchten Teilgebiete der laserunterstützten und evidenzbasierten Zahnheil- kunde.Dieschonklassischenäußerst wirksamen Wellenlängen 1.064 nm und 810 nm ermöglichen es,das sehr unregelmäßig verzweigte, dichte Mosaik der infizierten Dentintubuli sehr effektiv zu behandeln. Der Nd:YAG-Laser dekontami- niert effizienter und biologischer als jede Spüllösung oder vergleichbare Wellenlange die lateralen, stark ver- asteltenTubulibiszueinerTiefevonca. 1.100µm,miteinerca.95%igenWirk- samkeit, entsprechend der bestehen- den bakteriellen Tiefenwanderung. Wegen der starken Pigmentierung der beteiligten Bakterien (v.a.Enterococcus faecalis als einer der Problemkeime), ist der bakterizide Effekt sehr präzise, biologisch und bei richtiger Anwen- dung ohne schädlichen Nebeneffekt amNachbargewebe. Nebenwirkungen der Streu- strahlung sind, dank entsprechender Biostimulation, welche uns eine bes- sere Wundheilung und eine schnel- lere Zellregenerierung erlaubt, in diesem Sinne positiver Natur. Unser klinisches Protokoll beinhaltet meist zwei bis drei Sitzungen einer kom- binierten Behandlung von Er:YAG- und Nd:YAG-Laser. Dank neuer Quarzfasern, welche den Erbium- strahl in der Tiefe des Wurzelkanals auch seitlich die Kanalwand abtasten lassen (Preciso Tip, Fotona), ist die Smearlayer-Entfernung und eine erste Dekontamination bis ca.0,4 mm in den lateralen Tubuli möglich. Es folgen drei bis fünf Zyklen der Nd:YAG-Tiefendekontamination von jeweils einer konstanten, zügigen 2mm/Sekunde-Bewegungvonapikal nach koronal in einem Abkühlungs- intervall von ca. 30 Sekunden pro Kanal zwischen den Zyklen. Eine AlternativebietetdasindenUSAvon M. Colonna und E. DiVito entwi- ckelte PIPS (PhotonInduced Photo- acousticStreaming)-Protokoll, ba- sierendauf einerErbium-Quarzfaser (PIPS-Tip, Fotona), welche seitlich eine großzügigere Laserstrahlung er- laubt. Bei der Behandlung wird der Ansatz bis zu ca.einem Drittel in den mit EDTA gefüllten Kanal platziert. Die entsprechende Aktivierung ver- drängt durch eine fotoakustische Schockwelle das EDTA bis in die seit- lichen Tubuli (Abb. 14). Eine nach- folgende Nd:YAG-Dekontaminierung ist im USA-Protokoll nicht vorhan- den, wird aber bei uns als Schluss- dekontaminierung ins Protokoll in- tegriert (Abb.15). Die erwähnten Protokolle wer- denauchzurStiftkanalreinigungund Dekontaminierung vor dem Zemen- tieren von stiftgetragenen protheti- schen Lösungen eingesetzt. Sie ver- stärken so bei entsprechenden adhä- sivenVerfahren dieAdhäsion des Ze- mentes gegenüber den klassischen Methoden dank veränderter Dentin- oberflächenmorphologie. Bei periapikalen Läsionen sind FistelnofteinBegleitphänomen,wel- che zusätzlich effizient mit dem Dio- den- oder Nd:YAG-Laser therapiert werden.Dabei geht es primär um die DekontaminationdesKanals,gefolgt durch eine minutiöse Deepithelia- lisierung der Innenwände und Ver- schorfung des Eingangs. Eine Bio- modulation ist v.a.beim Diodenlaser mit 810 nm Wellenlänge inklusive (Abb.16 und 17). Laserunterstützte Parodontologie Der bakterizide Effekt und die konsequente Entfernung von gra- nulomatösem Weichgewebe und infiziertem Hartgewebe gehören, einschließlich der Oberflächenreak- tivierung und der darauffolgenden Biomodulation/Biostimulation des zu regenerierenden Gewebes, zu den Grundpfeilern einer Parodontal- therapie. Ein entsprechender Laser- einsatz ist deshalb äußerst effizient, wie durch mehrere Methoden wie LANAP & Co vor allem in den letz- ten zehn Jahren bereits erfolgreich geschildert wurde. Im Vergleich, bei- spielsweise zur laserassistierten En- dodontie, bestehen über die Vorteile gegenüber rein klassischen Metho- den teils noch Unklarheiten, obwohl der kombinierte Einsatz von Laser und klassische Methoden in mehre- renStudienalsvorteilhafterbewiesen wurde. In unserer Praxis haben wir das computerunterstützte, behand- lerunabhängige Florida Probe 32 System zur Erstellung von Parodon- talstaten eingeführt. Es erlaubt uns einen objektiven behandlerunab- hängigen Vergleich der Ergebnisse und gewährleistet somit eine objek- tive Beurteilung des Anfangsbildes und dessen zeitlichenVerlaufs. Während einer geschlossenen Pa- rodontalbehandlung bei Taschen bis ca.6mm(inSpezialfällenauchmehr), werden der Er:YAG-, der Dioden- (810nm)und/oderderNd:YAG-Laser eingesetzt (Abb. 18 bis 23). Bei einer offenen Behandlung kommt primär der Er:YAG-,evt.kombiniert mit dem Dioden- (810 nm) oder Nd:YAG-La- ser (zur Dekontamination, Biostimu- lation und Deepithelialisierung),zum Einsatz. Die abschließende Deepi- thelialisierung erlaubt ein diskretes Reattachment in der Tiefe der Tasche, bevor der äußere Reepithelialisie- rungsprozess mittels eines Saumepi- thels fortschreitet. Dieses Protokoll schließt auch Perimukositis und Peri- implantitis ein, beide geschlossen als Notfallsituation oder in zweiter In- stanz offen therapiert. Die Verwen- dungdesNd:YAG-Lasersistwegender Gefahr von thermischen Nebeneffek- ten an der Titanoberfläche in unserer Praxis trotz der aktuellen Verfügbar- keit längerer Pulsdauern immer noch kontraindiziert. ImPrinzipwirdeineprimäreSte- rilisationmitdemDioden-,Nd:YAG- (bei engeren aktiven Taschen) oder Er:YAG-Laser(beiweiteremZugang) gewährleistet,umeineintraoperative bakterielle Ausbreitung in die Tiefe undindenBlutkreislauf zuminimie- ren.Diesisteinesinnvollezusätzliche Schutzmaßnahme, vor allem bei im- munschwachen, medizinisch kom- promittierten Risikopatienten. Danach folgt eine klassische ge- schlossene Kürettage manuell, mit Ultraschall oder Piezogerät, unter- stützt durch eine Er:YAG-unter- stützte Konkremententfernung auf der Wurzeloberfläche und des ver- lorenen Granulationsgewebes auf der Taschenseite,mit anschließender Er:YAG-unterstützten Wurzelober- flächenbehandlungundDekontami- nierung zur Förderung einer lokalen Regenerierung. Zur Vervollständi- gung erfolgt eine Tiefendekontami- nierung in drei bis fünf Zyklen mit einer zügigen nonstop 2 mm/Sekun- de mäanderförmigen Faserführung mittels Dioden- oder Nd:YAG-Laser. Der letzte Laserdurchgang bis zu ca. 4 mm Tiefe dient der Bildung eines oberflächlichen Koagulums als „bio- logischer“ Wundverband. Zu erwäh- nen ist ebenfalls die erstpublizierte Methode WPT (wavelenght optimi- zed periodontal therapy) von R.Barr und M. Colonna/USA, mit welcher die geschlossene Parodontaltasche alternierend im Fünf-Schritt-Modus mittels Nd:YAG-/Er:YAG-Laser the- rapiert wird. Es handelt sich hierbei eigentlich um eine erweiterte Um- setzung der bestehenden Protokolle. Low-Level/ Intensity-Laser-Therapie Biostimulative oder biomodu- lative Eigenschaften sind eine nach- gewiesene Eigenschaft einer laser- unterstützten Therapie. Dennoch gibt es auch eigenständige Indikatio- nen der Low-Level-Laser-Therapie (LLLT): die antimikrobielle oder transgingivale photodynamische Therapie (meist im Recall integriert) und die Biostimulation oder Bio- modulation auf Zellebene. Letztere kommt bei der optimier- tenWundheilung,z.B.bei Myoarthro- pathien, in der Laser-Akupunktur, bei örtlichen Schmerztherapien oder all- gemein bei Neuralgien, Verletzungen gewisserNervareale,Phantomschmer- zen usw. zum Einsatz. Aus diesem GrundistdieBiomodulationderdritte Pfeilerunseres„Multiwave“-Konzepts. Zusammenfassung Im vorliegenden Beitrag wurde bewusst auf Parameter für jegliche oben erwähnte Indikationen oder Therapieabläufe verzichtet. Ziel war es,wenigereineBedienungsanleitung, sondernvielmehreineInspirationfür die tägliche Arbeit zu bieten. Die ent- sprechenden Parameter werden von den Herstellern zur Verfügung ge- stellt, um den Start in die laserunter- stützte zahnmedizinische Therapie, mitvorausgesetztemBasiswissenüber die laserunterstützte Zahnheilkun- de und entsprechendem ethischen Selbstvertrauenzu gewährleisten. Ausgiebigere Nachschlagewerke, wie Fachbücher, Fachzeitschriften, Internet, und vor allem theoretische und praktische Fortbildungskurse undWorkshops sind absolut notwen- dig für einen sicheren und produkti- ven Lasereinsatz in der evi- denzbasierten laserunter- stütztenZahnmedizin. EinspeziellerDankgiltmeinemVater,einer der Pioniere der LLLT, welcher mich durch großen Willen, enormen Credo und kon- stanten Tatendrang ständig inspiriert und unterstützt, Alwin Schönenberger, Pascal Müller & Co., ein Team, welches unsere laserunterstützten Präparationen mit viel Liebe zum Detail in Kunstwerke übersetzt (www.dentalceramics.ch) und gemeinsame Projekte täglich mit Hingabe unterstützt. Erstveröffentlichung: Laser Journal 2/10 DT Dr.KresimirSimunovic Med.dent.AndréScholtz Praxis für laserunterstützte Zahnmedizin Seefeldstr.128,8008 Zürich, Schweiz Tel.: +41 44 3834070 ksimunovic@smile.ch www.simident.ch Kontakt Swiss Blend Zahnersatz: Schweizer Qualität zum Bombenpreis! Rufen Sie jetzt an! 0800 – 2070222 (aus Deutschland) Aktionspreise bis 15.07.2011 Zirkonbrücke (3-gl, Schichttechnik) 390,- Euro (Swiss Made) 290,- Euro (Swiss Proofed) Inkl. Modelle, Artikulator, Versand und gesetzl. MwSt. Swiss Blend AG, Turbinenweg 2, CH-8866 Ziegelbrücke info@swissblend.ch, www.swissblend.ch ANZEIGE Abb.16und17:AlleinigelaserunterstützteFistelbehandlungzurmittelfristigenErhaltungdesZahnes26ausberuflichenGründenderPatientin.Ablauf:Spülung,Dekontamination,Deepithelialisierung desFistelkanalsundVerschorfunginklusiveBiostimulationmitDioden-(810nm)oderNd:YAG-Laser.–Abb.18bis23:BehandlungsablaufeinergeschlossenenParodontitistherapie:primäreoberfläch- liche Taschendekontaminierung und Ablation des Granulationsgewebes einer breiteren Tasche mit dem Er:YAG-Laser, unterstützt durch einen ersten Durchlauf mit Dioden- bzw. Nd:YAG-Laser. Anschließende CHX-Spülung und Kürettage mit Konkrementlokalisierung mittels PerioScan (Sirona). Abschließende Taschentiefdekontaminierung und Biostimulation, beides mit Nd:YAG- bzw. Diodenlaser(810nm).BlutkoagulumalsWundverbandmithilfedesNd:YAG-LasersmitlangerPulsdauer. 16 17 18 19 23222120 Autor Autor