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Dental Tribune Austrian Edition

News DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 6/2011 · 17. Juni 20112 I m Rahmen der Zahnärz- tekammer- Wahlen hat die Sicherung der „Frei- beruflichkeit“ für die Zahnärzte- schaft die oberste Priorität für jeden Funktionsbewerber als Präsident. Eine „Freiberuflichkeit“, die sich am Gemeinwohl orientiert, so der Präsi- dent der Österreichischen Zahnärz- tekammer (ÖZÄK), und die von der Zwangsmitgliedschafts-Körper- schaft Kammer „einerseits als Be- hörde“ und andererseits als„Interes- sensvertretung“ repräsentiert wird. Ein Widerspruch in sich? Auf den ersten Blick ja, muss aber nicht sein, wenn die Spitzenfunktionäre in ih- remKörperschafts-Handeln„Freibe- ruflichkeit“ leben. Ob sie das auch tun, wenn sie einmal die Macht der Gestaltung des Berufsstandes in Händen haben,sei dahingestellt. „Freiberuflichkeit“ des Zahnarz- tes kann nur, aufbauend auf einer liberalen Berufsordnung,gelebt wer- den, die nicht jede Gestaltung der Ordinationsorganisation fast stran- gulierend aus Funktionärs-Macht- Interessen heraus selbst in alles qua AufsichteingreifenzukönnenimDe- tail zu regeln sucht. Freiberuflichkeit fordert Selbstverantwortung, muss aber auch Freiräume zur Verantwor- tungsübernahme offen halten. Frei- beruflichkeit ist in unserer von im- mer tieferen Bürokratismen be- stimmten Gesellschaft einAnspruch, der einer hohen Förderung aus dem Beruf selbst heraus bedarf,will sie als Wert gesichert werden. Freiberuf- lichkeit ist aber auch die Antwort auf die Herausforderungen aus den Ent- wicklungen in der Zahnmedizin,z.B. hin zur immer tieferen Spezialisie- runginderVersorgungderPatienten, der als zunehmender Selbstzahler in die Rolle des„Klienten“ wechselt. Antworten im Sinne der hochge- haltenen Freiberuflichkeit müssen Wege hin zur Spezialisierung des Zahnarztes öffnen. Dies im Fach- zahnarztoderimpostgradualuniver- sitärmitwissenschaftlicherArbeiter- fülltenMasterof Science-Fachgebiet. Spezialisierung kann nicht allein im Wege der Selbsterkenntnis definiert werden. Spezialisierung, aber noch mehr der „Klient“-Patient bedingen neue Formen der Praxisorganisation in Kooperation.Mehrbehandler-Or- dinationen in Fachbereichen, indivi- duelle Öffnungszeiten, Anstellung von Zahnärzten/-innen, verstärkter Einsatz von Heilhilfskräften, z. B. in Delegation präventiver Leistungen unter Zahnarztaufsicht, breite Infor- mation der Öffentlichkeit über das Praxis-Leistungssprektrum und die Therapiebedingungen sind Stich- worte, die einer Lösung harren. An- dere tun dies, nicht nur in Ungarn, Tschechien oder der Slowakei, nein vor allem in Deutschland, und so ge- hen, ohne dass dies groß besonders in Österreich beworben werden muss, dorthin mehr Patienten/-in- nen in deutsche Ordinationen als – viel beklagt – nach Ungarn. Neben- bei zu Fragen der Anstellung und neuen Praxis-Kooperationsformen bemerkt, sei gefragt, wie bitte soll bei zunehmendem Investitionsvolumen der Praxen die zunehmend hohe Quote von Frauen mit ihren beson- deren Eckdaten der Lebensplanung (Familie)indenBerufintegriertwer- den. Nur wenige Beispiele eines mög- lichenbreitenFächerszurFörderung der viel gepriesenen Freiberuflichkeit, die,wie gesagt,nur in Liberalität und Öffnung von Alternativen gesichert werden kann. Die dagegengestellte Angst,sicherauchdurchWirtschafts- kammeraktivitäten geschürt, dass „Industrieketten“ den Freien Beruf Zahnarzt dominieren könnten, ist dann unbegründet, wenn Zahnärzte Selbstverantwortung leben können, nur Mut, toi,toi,toi,Ihr Jürgen Pischel „Freiberuflichkeit“ muss gelebt werden Jürgen Pischel spricht Klartext WIEN – Schon seit Monaten weisen Vertreter der Ärzteschaft auf Pro- bleme in Bezug auf die neue elek- tronische Gesundheitskarte, kurz ELGA, hin. In einer Stellungnahme der ÖZÄK, die der Dental Tribune vorliegt, wird der Nutzen der ELGA in Zweifel gezogen.„Die Österreichi- sche Zahnärztekammer sieht jeden- falls im derzeitigen Entwicklungssta- dium keinerlei Nutzen durch die ELGA – weder für die Patienten noch fürdieZahnärzte“,soderStandpunkt der ÖZÄK. „Durch die umfassende Opting-out-Möglichkeit des Patien- ten entsteht ein höchst unvollständi- gesundverzerrtesBildderPatienten- dokumentation, was wegen der per- manenten, nicht auszuschließenden Gefahr fehlender oder von vornher- ein nicht vorhandener Gesundheits- datenzuenormenProblemensowohl die Gesundheit der Patienten betref- fend als auch betreffend allfällige Haftungen von Zahnärzten führen kann.“Undweiter:„Dasvorgegebene Ziel des Gesetzgebers, Behandlungs- prozessezuoptimieren,wirdeindeu- tig verfehlt.“ Die ÖZÄK schlägt hingegen vor, Notfalldaten, wie etwa über vorhan- dene Allergien oder Informationen über verordnete Medikamente, auf derelektronischenGesundheitskarte zuspeichern.DieVertreterderZahn- ärzteschaft weisen in ihrer Stellung- nahme darauf hin, dass die zahn- ärztliche Behandlung „sehr häufig eine Akutbehandlung“ sei. Insofern könntendieBehandler/-innenwenig mit älteren Röntgenaufnahmen an- fangen, die auf der Chipkarte ge- speichert werden sollen.„Insofern ist schon der theoretische Ansatz der ELGA im zahnärztlichen Bereich häufig falsch“,so die ÖZÄK. Auch die Ärztekammern kriti- sieren das Projekt ELGA. In einer Stellungnahme der Ärztekammer Niederösterreich, die Ende Mai ver- öffentlicht wurde, wird der Ansatz zwar gelobt, dass die Patientendaten gespeichert und bei Bedarf genutzt werden können. Doch die Umset- zung sei nicht zielführend. „Wenn einfachnurallemedizinischenInfor- mationen, wie sie anfallen, gespei- chertwerden,entstehteinDatenkon- volut, aus dem man ohne Nachbear- beitung mit der Zeit immer weniger nützliche Informationen gewinnen kann“, sagte Dr. Christoph Reisner, Präsident der NÖ Ärztekammer. Reisner schlägt vor, die Informatio- nen, die für eine weitere Behandlung notwendig sind, herauszufiltern. Dass die Ärzte/-innen diese Aufgabe übernehmen und „nebenher“ die neue Gesundheitskarte warten, sei aufgrund des enormen Arbeitspen- sums nicht möglich. Reisner macht daher einen konkreten Vorschlag: die Hausärzte/-innen sollten diese Aufgabe übernehmen. „Unsere All- gemeinmedizinerinnen und Allge- meinmedizinerverfügenimRahmen ihrerTätigkeitinihrenOrdinationen heutzutage flächendeckend über alle notwendigen EDV-Instrumente, um eine preiswerte, effektive Kanalisa- tion und Pflege aller Patientendaten zu gewährleisten“, so der Präsident der NÖ Ärztekammer. „Bei den je- weiligen Hausärztinnen und Haus- ärzten müssten alle wichtigen Infor- mationenzusammenlaufen,daswäre ideal. Es fehlt lediglich der politische Wille, dieses Modell einer schlanken Lösung auch umzusetzen.“ Auch die Österreichische Ärzte- kammer (ÖAK) äußerte im April Vorbehalte gegen den Entwurf der ELGA. Walter Dorner, ÖAK-Präsi- dent,kritisierte,werauf diegesamten Daten Zugriff hat.Eine„Blanko-Ver- ordnungsermächtigung“ sei „indis- kutabel“. Die Zugriffsberechtigung müssten im Konsens entwickelt und im Gesetz festgeschrieben werden, so der ÖAK-Vertreter.(aw) DT BERN – Die Europäischen Dental- markt-Statistiken zeigen für 2010 einen Anstieg von 1,5 Prozent beim gesamten Umsatz für alle an der Er- hebungbeteiligtenLänder.BeimVer- brauchsmaterialbeträgtderZuwachs 2,9 Prozent, während die Zahlen für Geräte und Einrichtungen um 2,6 Prozent sanken. Dies geht aus dem Dentalmarktbericht 2011 der Asso- ciation of Dental Dealers in Europe (ADDE) – in Zusammenarbeit mit der Federation oft the European Dental Industry (FIDE) – hervor. Umfassende Studie präsentiert Dr. Ulrich Wanner, ADDE-Ge- neralsekretär, stellte die jüngsten Er- gebnisse anlässlich der Internationa- len Dental-Schau (IDS) in Köln vor. Sie umfassen die letzten fünf Jahre (2006 bis 2010) und sind für die jüngsten Entwicklungen aus dem Jahr 2010 besonders interessant. Die Stu- die enthält 15 Länderberichte und zeigtdieDynamikderDentalbranche in den Ländern sowie europaweit auf. Der Bericht bietet eine Fülle von Daten, die folgende Feststellungen zulassen: Die Zahl der praktizieren- den Zahnärzte/-innen ist europaweit mit 263.756 leicht gestiegen, wohin- gegen die Zahl der Dentallabore mit 155.994 rückläufig ist, während jene der Dentalhygienikerinnen mit 21.360 steigt. Die Anzahl der Zahn- ärzte/-innen mit 3.950 und Zahn- techniker/-innen mit 2.850 ist in Ös- terreich gleich geblieben. Die Zahl der Labore (650) hat sich verringert, wobei die Anzahl der Dentalhygieni- kerinnen leicht angestiegen ist. Mehr Umsatz bei Verbrauchsmaterialien Wie viele Einwohner hat ein Zahnarzt zu versorgen? Da liegt der europäische Durchschnitt bei 1.536 Einwohnern. In Österreich sind es 2.152 Einwohner pro Zahnarzt. Die Zahl ist seit 2009 nur leicht ange- stiegen. Für das Verbrauchsmaterial wurde eine Umsatzzunahme im eu- ropäischenDurchschnittum2,9Pro- zent verzeichnet, während der Ver- kauf vonGerätenundEinrichtungen um2,6Prozentsank.InÖsterreichist der Umsatz an Verbrauchsmaterial gegenüber 2009 gleich geblieben. Der Verkauf von Geräten und Ein- richtungen ist gegenüber 2006 um rund 3 Prozent gestiegen. Diese Sammlung aufschlussrei- cher Marktdaten bietet ein interes- santes Spektrum der Dentalbranche auf der Hersteller-, Zulieferer- und derEndbenutzerseite.WeitereErgeb- nisse sind auf der ADDE-Web- site nachlesbar und die vollständige Studie können Interessierte beim Verband bestellen (ADDE General- sekretariat, Moosstrasse 2, 3073 Gümligen, Schweiz, info@adde.info, www.adde.info) DT ELGA: Heftige Kritik der Kammern Die Österreichische Zahnärztekammer (ÖZÄK) sieht keinen Nutzen in der neuen elektronischen Gesundheitskarte. Die Ärztekammern warnen vor einer Flut und dem Missbrauch von Daten. Mehr Zahnärzte in Europa Der Verband der Dentalhändler in Europa stellte die neuesten Zahlen über den Dentalmarkt vor. Foto:sheff KODAK RVG 6500 Sensor jetzt mit Wi-Fi-Technologie Carestream Dental Innovation Tour 2011 Tourdaten unter www.carestreamdental.com Tel. + 49 (0) 711-207 07 03 06 © Carestream Health, Inc., 2011. Nie wieder Kabelsalat! ANZEIGE Die Österreichische Zahnärztekammer und Ärztekammer üben Kritik dem Ent- wurf der ELGA. Dr.UlrichWanner,Generalsekretär des ADDE. IMPRESSUM Erscheint im Verlag DPU - Danube Private University Dr.-Karl-Dorrek-Straße 23 Campus West A–3500 Krems Tel.: +43 2732 70478 Fax: +43 2732 70478 7060 www.dp-uni.ac.at Herausgeber Jürgen Pischel (jp) (V.i.S.d.P.) Juergen.Pischel@DP-Uni.ac.at Redaktionsleitung Mag. Anja Worm (aw) Tel.: +49 341 48474-110 a.worm@dental-tribune.com Redaktion Mag. Jeannette Enders (je) Tel.: +49 341 48474-133 j.enders@oemus-media.de Mag. Kristin Jahn Tel.: +49 341 48474-102 k.jahn@oemus-media.de Wissenschaftlicher Beirat HR Prof. Dr. Robert Fischer (rf) Robert.Fischer@DP-Uni.ac.at Mag. Robert Wagner (rw) Robert.Wagner@DP-Uni.ac.at Anzeigenverkauf Nadine Naumann Tel.: +49 341 48474-402 n.naumann@oemus-media.de Layout/Satz Matteo Arena m.arena@oemus-media.de Dental Tribune Austrian Edition erscheint in Lizenz und mit Genehmigung der Dental Tribune International GmbH. Dental Tribune ist eine Marke der Dental Tribune International GmbH. Die Zeitung und die enthaltenen Beiträge und Abbildun- gensindurheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertungist ohneZustimmungderDentalTribuneInternationalGmbH unzulässig und strafbar. Es gilt die Anzeigen-Preisliste Nr. 8 vom 1.1.2011 (Me- diadaten 2011). Über unverlangt eingesandte Manuskripte und Leser- briefe, Fotos und Zeichnungen freuen wir uns, können dafür aber dennoch keine Haftung übernehmen. Einsen- dererklärensichdamiteinverstanden,dassdieRedaktion Leserbriefe kürzen darf, wenn dadurch deren Sinn nicht entstellt wird. Foto: Johannes Eschmann