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Dental Tribune Austrian Edition

International Business DENTALTRIBUNE Austrian Edition · Nr. 6/2011 · 17. Juni 20116 Herr Thun-Hohenstein, 3M Öster- reich feiert sein fünfzigjähriges Ju- biläum.Wiebegannalles? Felix Thun-Hohenstein: Bis 1961 war 3M nur in großen Ländern miteigenenNiederlassungenvorOrt, in Ländern wie Österreich aber nur durchHändlerundPartnervertreten. Ab1960änderte3MdieStrategieund begannauchindenkleinerenwesteu- ropäischen Ländern in eigenständige Niederlassungen zu investieren – wie sich mit der Zeit herausgestellt hat, eine sehr gute Entscheidung. WiemussmansichdasGründungs- jahr 1961 von 3M Österreich vor- stellen, wie viele Mitarbeiter gab es etwa? Die 3M hat klein begonnen, zu Beginn mit etwa 10 Mitarbeitern. Welcher Firmenphilosophie geht 3MinÖsterreichnach? Die Firmenphilosophie von 3M basiert auf dem Prinzip der Delega- tion von Verantwortung und der Er- kenntnis, dass Mitarbeiter und Kun- den die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Innovation sind. Eine lokale Niederlassung wie die 3M Österreich ist daher voll ergebnisverantwortlich und hat die Aufgabe, im Konzern lo- kale Kundenbedürfnisse selbstbe- wusst zu vertreten und sicherzustel- len, dass 3M die Wachstumsmöglich- keiten in Österreich optimal nutzt. Dafür benötigen wir unternehme- risch orientierte, selbstbewusste und mit den Kunden erstklassig vernetzte MitarbeiterinnenundMitarbeiter. InnovationscheintdasneueSchlag- wort von 3M Österreich zu sein.Sie haben zum Beispiel die Plattform www.zukunft-innovation.com ins Leben gerufen und Ihr Festvortrag zumJubiläumheißt„Innovationin, mit und für Österreich“.Was steckt hinterdieserInitiative? Für 3M ist Innovation nicht bloß ein modisches Schlagwort. Dieses Prinzip sowie der Leitgedanke „Lea- ding through Innovation“ ermög- lichen es uns,bereits seit 1902 erfolg- reichzusein.Wirsindüberzeugt,dass diegrößteAufgabeetablierterUnter- nehmen wie der 3M und ihrer Kun- den, aber auch westlicher Gesell- schaften ist, durch Innovation wett- bewerbsfähig zu bleiben und einen wesentlichenBeitragzuLösungenfür die großen und wichtigen Aufgaben unserer Gesellschaft zu bringen: Wie stellen wir die Energieversorgung in der Zukunft sicher? Wie gehen wir mit der Knappheit natürlicher Ressourcen um? Wie sichern wir die VersorgungältererMenschenineiner alternden Gesellschaft? Wir haben uns deshalb entschlossen, unser Know-how im Bereich Open-Inno- vation auch Unternehmen und Part- nern zurVerfügung zu stellen,für die es schwieriger ist, solche Prozesse selbst zu entwickeln. Die Plattform Zukunft-Innovation funktioniert ganz einfach: Sie sponsern als Unter- nehmen einen Betrag von 1.200 Euro fürPrämienanInnovatorenundstel- len eine Frage auf der Plattform – ca. 1.000 Innovatoren im deutschspra- chigen Raum kreieren Ideen und mögliche Lösungen auf Ihre Frage – die Community der Innovatoren be- wertet diese Ideen und die besten Ideen werden mit dem Geld prä- miert. Sie haben damit in dreißig Ta- gen mindestens hundert neue ‚Out- of-the-box‘-Ideen, die besten Inno- vatoren bekommen Prämien – und wenn Sie eine der Ideen verwirk- lichen möchten,können Sie mit dem Innovator den Prozess bis zur Kon- zeptfertigstellung weitergehen. Un- sere Partner haben mit diesem Pro- zessimerstenJahrderPlattformüber 2.500Ideenund48neueKonzepteer- halten. Mit welchem Produkt startete 3M imDentalbereich? 3M führt Schleifmittel, Kleb- stoffe und spezialisierte Kunststoff- materialen für die Industrie – es war damit vor mehr als vierzig Jahren nur ein kleiner Schritt, Werkstoffe und Verfahren für die spezifischen Anwendungen im Dentalbereich weiterzuentwickeln. Das gab der 3M auch den ersten Zugang zu innovati- ven Zahnärzten, Kliniken und Opi- nion-Leadern, um über weitere ‚Pain-Points‘ zu lernen und neue Lö- sungen zu entwickeln. Start für den Dentalbereich war 1964 mit Addent Anterior, dem ersten zahnfarbenen Füllungsmaterial für den Frontzahn- bereich. Wie groß ist das Produktsegment für die Zahnmedizin im Vergleich zu den anderen Produktbereichen von3MinÖsterreich? 3M ist sehr stark diversifiziert – damit ist kein Bereich umsatzmäßig innerhalb der 3M dominant. 3M ESPE ist im Bereich der Präzisions- abformung – Basis eines jeden Zah- nersatzes–undbeiästhetischenFüll- materialien Weltmarktführer und der Garant für hoch qualitative, widerstandsfähige Hightech-Pro- dukte. Ziel ist es auch, die Arbeits- abläufe in Zahnarztordinationen zu vereinfachen oder zu verbessern.Zur umfangreichen Produktpalette von 3M ESPE gehören neben Lokalan- ästhetika auch Materialien zur Her- stellung von Kronen, Brücken und Mini-Implantaten.AdhäsiveundZe- mentesindweiterestarkeStandbeine im Dentalprogramm von 3M ESPE. Der gesamte Gesundheitsbereich macht ca. ein Viertel unseres Umsat- zes aus. 3M produziert für viele Bereiche Erzeugnisse,nichtnurfürdieMedi- zin und Zahnmedizin, sondern auch fürWerbemittel oder die Tele- kommunikation. Wie schafft es ein Unternehmen, sich auf so viele unterschiedliche Bereiche zu kon- zentrieren? Das Element, das all diese Berei- cheverbindet,istunsergemeinsames Technologie-Portfolio und die 3M Innovationskultur.Wir lernen durch diese hohe Diversifikation in vielen Märkten, sehen Technologietrends oft zuerst in einzelnen Märkten, die dann für andere auch eine große Re- levanz haben und nutzen die große kritische Masse für die Forschung, aber auch für die globale Vermark- tung unserer Produkte. HerrThun-Hohenstein,alsSie2008 als Managing Director von 3M Ös- terreich angefangen haben, war Ihr Ziel, die jährliche Wachstumsrate zuverdoppeln.KurzeZeitspäterbe- gann die Weltwirtschaftskrise. Was istausIhremZielgeworden? Wir sind 2010 knapp doppelstel- lig gewachsen und haben unseren 2008 Umsatz klar übertroffen – insofern hat uns zwar die Krise ein Jahr zurückgeworfen, wir sind aber ‚on-track‘ gegenüber unserem Ziel, das Wachstum der 3M Österreich zu beschleunigen. Gleichzeitig haben wir mit der Winterthur Technologie AG in ein Unternehmen mit einer starken Präsenz in Österreich inves- tiert, insofern erwarten wir für 2011 ein Wachstum von über 20 Prozent. In welchen Bereichen wird 3M Ös- terreich zukünftig seine Produkt- paletteausbauen? Ausbau und Erneuerung unserer Produktpalette ist in allen Geschäfts- einheiten Ziel und Strategie; unser Ziel ist es, 30 Prozent des Umsatzes mit Produkten zu machen, die nicht länger als 4 Jahre am Markt sind.Un- ser CEO George Buckley hat dieses Ziel für 2015 auf 40 Prozent hin- aufgesetzt – das heißt, wir müssen 2015 ca.50 Prozent des Umsatzes mit Produkten und Serviceleistungen machen, die heute noch nicht am Markt sind. Dies ist auch notwendig, da die Produktlebenszyklen und auch die ‚Time-to-Market‘ neuer Produkte immer kürzer werden. Das bedeutet für den Dentalbereich, dass Sie auch in den nächsten Jahren mit interes- santen Neuentwicklungen von 3M rechnen dürfen. DT ANZEIGE „Unsere Philosophie basiert auf der Erkenntnis, dass Mitarbeiter und Kunden die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Innovation sind.“ Das Unternehmen 3M Österreich feierte Mitte Mai sein fünfzigjähriges Bestehen mit einem Festakt auf der Burg Perchtoldsdorf. Die Niederlassung ist Teil des international agierenden amerikanischen Konzerns 3M, zu dem auch 3M ESPE gehört. Mag. Anja Worm sprach mit Felix Thun-Hohenstein, Managing Director für 3M Österreich und die Schweiz, über die Firmenphilosophie, die Geschichte und Zukunft des Unternehmens. Foto:3MÖsterreich FelixThun-Hohenstein sprach auf dem Festakt zum fünfzigjährigen Jubiläum zu der Bedeutung von Innovation für 3M.