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Dental Success - Ratgeber zur Niederlassung

Die Entscheidung für die Niederlassung in eigener Praxis -eröffnet große Chancen. Gleichzeitig ist damit der Eintritt in unternehmerisches Risiko und die Frage nach dem passenden Finanzkonzept verbunden. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, Sie mit kredittechnischem Basiswissen und den entscheidenden Elementen eines Bankgespräches vertraut zu machen.

A m wichtigsten bei dem Eintritt in die Selbstständigkeit ist ein detailliertes Praxiskonzept. Das erwartet die Bank, schließlich möchtesiewissen,warumsieIhnenVer- trauen schenken und viel Geld leihen soll.EsgehtbeiderErstellungdesPraxis- konzeptes jedoch nicht darum, diese Vorgabe möglichst effizient abzuarbei- ten. Vielmehr sind Sie eingeladen, sich in Ihrem ureigenen Interesse intensiv mit entscheidenden Zukunftsfragen zu befassen. Zahnärzte und Zahnärztinnen gibt es viele. Fragen Sie sich also bitte kritisch: • Was macht meine Praxis attraktiv? • Was unterscheidet mein Konzept von denen der Kollegen am Ort? • Warum werden die Patienten zu mir kommen (bzw. der Praxis treu blei- ben)? • Wie gelingt mir eine langfristige Patientenbindung? Es wäre fatal, sich ausschließlich auf ein günstiges rechnerisches Verhältnis zwi- schen Einwohnern und Zahnärzten zu verlassen (der bundesweite Durch- schnitt liegt übrigens bei 1.247 Einwoh- nernproBehandler)oderdarauf,dassdie für eine Übernahme ins Auge gefasste Praxis über ein hohes Patientenvolumen verfügt.Odermanein„KindderStadt“ist und„diePatientenschonkommen“wer- den. Zu beantworten ist die zentrale Frage,warumderPatientdenWeginIhre Praxiswählt–undnichtindieeinesKol- legen. Leider gibt es eine nicht unerheb- liche Anzahl von zahnärztlichen Exis- tenzgründungen, die sich bereits in den ersten Jahren zum Sanierungsfall ent- wickeln. Hintergrund ist meistens eine unzureichende Planung im Vorfeld. Dies kann vermieden werden. Kernelement der Planungsphase ist also ein detailliertes Praxiskonzept, welches Sie nach reiflicher Überlegung mit ent- sprechendem Zeiteinsatz auf mehreren Seiten schriftlich ausgearbeitet haben. Inhaltlich geht es mindestens um fol- gende Themenbereiche: • Standortbegründung, Praxisform (Einzelpraxis, Berufsausübungs- gemeinschaft etc. ) • Darlegung Ihrer unternehmeri- schen Ziele (was will ich nach drei, fünf und zehn Jahren erreicht haben) • Leistungsspektrum der Praxis (all- gemeinzahnärztlich, konsequent spezialisiert, Ausprägung eines Tätigkeitsschwerpunktes etc.) • eigenes fachliches Profil, zukünfti- ger Fortbildungsschwerpunkt • Zusammensetzung und Qualifika- tionen des Teams • Technische Ausstattung, Anzahl der Behandlungszimmer • Dienstleistungs- und Servicekon- zept/Modus der Patientenbindung • Kommunikationsstandards (der Er- folg der Praxis hängt auch unmit- telbar damit zusammen, wie mit den Patienten gesprochen wird) • Verwaltungs- und Organisations- konzept (Software, Abrechnungs- systematik, Behandlungskomplexe, wie werden die erbrachten Leistun- gen zu Euros auf dem Konto etc.) • Marketingkonzept, Werbemaßnah- men, Patientenbindungssystem Und weitere Aspekte, die aus Ihrer Sicht relevant sind und Sie von Ihren Kolle- gen/-innen unterscheiden. Ein solches Konzept fordert heraus, weil viele ver- meintliche Kleinigkeiten durchdacht werden wollen. Diese Zeitinvestition lohnt sich jedoch auf jeden Fall, denn: Je detaillierter Ihre zukünftige Rolle und Ihr angestrebter Praxisalltag in Ihrem KopfGestaltannehmen,destokonkreter und sicherer werden Sie auf Ihrem Weg in die Selbstständigkeit. Investitionsplanung Nun geht es darum, die Höhe der benö- tigten Finanzmittel genau zu bestim- men. Gebraucht wird eine möglichst vollständigeInvestitionsliste,diejenach Vorhaben nur wenige Positionen enthält (z.B. bei Beteiligung in einer Gemein- schaftspraxis) oder auch komplex aus- fallen kann (z.B. bei Neugründung). Die Struktur sieht im Groben so aus: • Sachanlageinvestitionen (von Praxiskaufpreis über Geräte, Inven- tar, Einbauten in die Räume, Instru- Die Entscheidung für die Niederlassung in eigener Praxis eröffnet große Chancen. Gleichzeitig ist damit der Eintritt in unterneh- merisches Risiko und die Frage nach dem passenden Finanz- konzept verbunden. Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, Sie mit kredittechnischem Basiswissen und den entscheidenden Elementen eines Bankgespräches vertraut zu machen. Maike Klapdor, Bankfachwirtin/Münster DIE FINANZIERUNG meiner Praxis _Wie viel BWL braucht der Zahnarzt?_

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