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iDENTity 2_2011_de

DISKUSSION Unter Berücksichtigung eines adäquaten Okklusions- und Artikulationskonzepts erhält der Knochen durch eine belas- tungslimitierte provisorische Versorgung eventuell mit einem progressiven Belastungsmodus die Chance zur Adaptation durch Remodellierung. Diese Möglichkeit sollte insbesondere bei redu- zierter Implantatanzahl, geringer Knochendichte und in Kombi- nation mit oder nach augmentativen Verfahren genutzt werden. Zur Identifizierung des passenden Einheil- beziehungsweise Belastungskonzepts müssen konkrete Voraussetzungen, wie eine ausreichende Primärstabilität, erfüllt sein. Außerdem ist ein entsprechendes Patientenverhalten unabdingbar für die sofortige funktionelle Rehabilitation. Ein praxistaugliches Implantatsystem sollte daher Optionen zur Sofortbelastung, der transgingivalen Einheilung und zur gedeckten Vorgehensweise beinhalten. Mikrobewegungen, das heißt minimale Dehnung und Kompression des Knochens während der Osseointegration, werden dabei als physio- logisch für die Knochenheilung angesehen. Eine limitierte Belastung stellt ein nützliches Knochentraining dar. Bei der Sofortimplantation mit provisorischer Sofortversorgung muss also eine Gratwanderung zwischen physiologischen Minimalbe- wegungen und schädlichen Makrobewegungen gelingen. Die für eine Sofortversorgung erforderliche ausreichende Primärsta- bilität lässt sich am sichersten durch ein Schraubendesign mit Kompressionsverschraubung des Implantats erzielen. Bei ausreichender Makroretention der Implantate, hoher Knochendichte und polygonaler Lastverteilung können Bedin- gungen geschaffen werden, die auch bei einer Sofortbelastung eine sichere Osseointegration ermöglichen. Biomechanisch ist die Osseointegration polygonal abge- stützter und verblockter Implantate mit der Frakturheilung nach einer Versorgung mit Osteosyntheseplatten unter funktioneller Belastung vergleichbar. Bei initial belasteten Einzelzahnimplantaten fehlt diese Art der Lastverteilung. Sie sind in einem hohen Maße verlustgefährdet, da Überlas- tungen durch Makrobewegungen zu einer bindegewebigen Einscheidung führen können. Für die Osseointegration sind da- her sowohl die erzielte Primärstabilität, als auch die Höhe der Belastung verantwortlich. Studien und klinische Erfahrungen haben gezeigt, dass transgingivale Implantate trotz einer ge- ringen Belastung erfolgreich osseointegrierten. Da eine große Anlagerungsfläche des Implantats die Krafteinwirkung und damit die Möglichkeit einer mechanischen Verformung des Knochens reduziert, ist eine Implantatgeometrie mit idealer Oberflächenvergrößerung durch das Mikrodesign wichtig für die Osseointegration unter Belastung. Ziel der provisorischen Sofortversorgung ist also die Ver- kürzung von Behandlungszeiten mittels eines ästhetisch 16a_ 17a_ 17b_16b_ 18_ 19b_ 20_19a_ 16a, 16b_Virtuelle Implantatplanung mit der ExpertEase- Planungssoftware 17a, 17b_Individualisierte Xive-TempBase-Aufbauten und angefertigtes Langzeitprovisorium 18_Positionierung der Bohrschablone intraoperativ 19a, 19b_Schablonengeführte Implantatbettaufbereitung 20_Insertion der Xive-S-plus-Implantate mit 3-D-Bohrschablone (Safe Guide, ExpertEase) 12 | IDENTITY 2_11