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iDENTity 2_2011_de

Diese erlaubt eine adäquate Dimensionierung der Krone einerseits und sorgt für ausreichend labiales Gewebevolumen andererseits. Das Implantatbett wurde für die Aufnahme eines Xive-S-plus (D 3,8 / L 15) aufbereitet. Durch die Miteinbeziehung der palati- nalen Kortikalis und die knochenspezifische Aufbereitung, die Xive ermöglicht, sowie mithilfe des kondensierenden Gewindes des Implantats erreichten wir bei der Insertion einen Drehmo- mentwert von 50 Ncm. Es zeigte sich, dass nach Einbringen des Xive-Implantats in seine endgültige Position ein etwa zwei Millimeter breiter Spalt zur Lamina vestibularis verblieb (Abb. 6). Die während der Präparation des Implantatbetts standardmäßig mit einer Knochenfalle aufgefangenen Bohrspäne vermischten wir mit einem xenogenen Knochenersatzmaterial und füllten den Defekt auf. Zum Schutz adaptierten wir darauf eine entspre- chend getrimmte resorbierbare Membran. Ein palatinal gewon- nenes Bindegewebstransplant wurde darüber platziert, der Lappen reponiert und vernäht (resorbierbares Nahtmaterial 4.0; Abb. 7 und 8). Die Patientin erhielt analog zum ersten chirurgischen Eingriff Amoxicillin (Augmentin 1.000 mg) zur antibiotischen Abdeckung, sowie Chlorhexidin Mundspül- lösung und Naproksen sodium (Apranax 275 mg) zur Einnahme bei Bedarf. Der Heilungsprozess verlief problemlos. Weitere sechs Monate später und nach erfolgreicher Osseoin- tegration erfolgte die Freilegung mittels Skalpell (Abb. 9 bis 11). Die TempBase, die als Einbringpfosten gedient hatte und nach der Insertion gegen eine Verschluss-Schraube getauscht worden war, wurde wieder eingesetzt und mithilfe einer ent- sprechend chair-side modifizierten TempBase-Cap proviso- risch versorgt (Abb. 12). Dazu wurde der Übergang zwischen der Kunststoffkappe und der zuvor angefertigten proviso- rischen Krone mit Kompositmaterial aufgefüllt. Bei der Ein- gliederung der temporären Krone wurde so lange Druck auf das darunterliegende Weichgewebe sowie die Papillen ausgeübt, bis der Bereich ischämisch wurde (Abb. 13). Dieser Zustand muss reversibel sein, und es ist essentiell zu über- prüfen, dass das Gewebe nach einigen Minuten wieder seine rote Färbung zeigt. Mit dieser Methode erreicht man unserer Erfahrung nach eine Proliferation der Papillen nach koronal. Nach vier Wochen wurde das Provisorium abgenommen, ein Übertragungsaufbau eingesetzt und mit Typ-I-Polyvinylsiloxan abgeformt. Die daraufhin im Labor hergestellte vollkera- mische Krone ist mittels eines lichthärtenden Adhäsiv nach Einprobe auf dem dazugehörenden Cercon-Abutment ver- klebt worden (Abb. 14). Nach drei Jahren finden sich stabile Verhältnisse mit einem zufriedenstellenden ästhetischen Ergebnis (Abb. 15 und 16). DISKUSSION Implantate zum Einzelzahnersatz sind ein wichtiges und etabliertes Therapiekonzept. Im gezeigten Fall wurde zeitnah nach Extraktion des traumatisierten Zahns ein Implantat gesetzt, da dies die sinnvollste Vorgehensweise auch im Bezug auf den guten Zustand der Restbezahnung war. Eine Vielzahl von Untersuchungen haben gezeigt, dass es im ersten Jahr nach Zahnverlust zu einer Resorption des Kiefer- kamms kommt. Die Resorption beginnt in der Regel ab der dritten Woche, und innerhalb eines Jahres nimmt die Crista Alveolaris um 30 bis 50 Prozent ab. Um den Knochen durch physiologische Belastung vor dem zunehmenden Abbau zu schützen, sollte das Implantat am besten direkt nach der Zahn- extraktion (Sofortimplantation) oder spätestens nach vier bis sechs Wochen (verzögerte Sofortimplantation) inseriert wer- den, wenn die Weichgewebsheilung abgeschlossen ist. Sind Gingiva und Knochen nicht in Mitleidenschaft gezogen, kann das Implantat sofort inseriert werden. In Fällen, bei denen aus endodontischen Gründen aufgrund von Parodontopathien oder nach Trauma mit Knochen- und Gingivaverlust der Zahn verloren gegangen ist, müssen meist auch augmentative Maß- 9_ 11_ 12_10_ 9_Der Zahnfilm nach sechs Monaten zeigt eine gute knöcherne Regeneration. 10_Die klinische Situation zum selben Zeitpunkt nach Entfernung der Interims-Versorgung. 11_Freilegung des Implantats mittels Skalpell 12_Der TempBase-Aufbau wird wieder eingesetzt und mit einer TempBase-Cap zur provisorischen Versorgung versehen. 26 | IDENTITY 2_11