Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

iDENTity 2_2011_de

nahmen ergriffen werden. Für eine sichere Ausheilung der bei der Augmentation verwendeten Membranen und Weichgewebs- transplantate soll das Operationsfeld komplett abgedeckt sein und möglichst primär ausheilen. Idealerweise lässt man dem Weichgewebe vier bis sechs Wochen Zeit, sich zu regenerieren, bevor das Implantat eingesetzt wird. Mit einem freien Schleim- hauttransplantat, das über die Extraktionswunde gelegt wird, kann die primäre Wundheilung sichergestellt werden. Für den Langzeiterfolg der Implantate muss der enossale Implantatanteil komplett mit Knochen bedeckt sein. Hierbei spielen vor allem die vestibulären Bereiche der Implantate eine große Rolle. Nach knöcherner Rekonstruktion ist es ebenfalls wichtig, den gesamten Bereich mit Weichgewebe abzudecken. Als sehr praktikable Methode zur Augmentation hat sich die Kombination von Knochenersatz- oder Knochenaufbauma- terial mit autogenem Knochen erwiesen, der beispielsweise mit einer Knochenfalle aufgefangen werden kann. Mit einer darüber platzierten resorbierbaren Kollagenmembran werden die Weichgewebe vom Regenerationsbereich isoliert. Da im gezeigten Fall das Weichgewebe vestibulär trotz des freien Gingivatransplantats nicht ausreichend dimensioniert war, wurde zusätzlich auf den augmentierten Bereich ein palatinales Bindegewebstransplantat gelegt. Die Dicke des Weichgewebes hat Einfluss auf das Ausmaß der Rezession. Da dickes Zahnfleisch besser ernährt wird, setzt man in ästhetischen Bereichen oft ein Bindegewebstransplantat ein. Bei Einzelzahnrestaurationen ist die Lokalisation des Implan- tats der wichtigste Faktor bei der Erzielung einer ästhetisch ansprechenden Rekonstruktion. Für die Positionierung sollten Schablonen verwendet werden. Ist das nicht möglich, können auch die seit langem eingesetzten manuellen Methoden angewendet werden. Die mit der Parodontalsonde gemessene Papillenlänge, die Knochendicke und vestibuläre Lamellen sind sehr wichtig für die langzeitstabile Versorgung. In unserem Fall wurde mit dem Lokalisator nach Iglhaut bestimmt, dass das Implantat nicht direkt in die Extraktionsalveole, sondern in einer mehr nach palatinal orientierten Position inseriert werden sollte. Aus der Literatur wissen wir, dass das Weichgewebe der Spiegel des Knochens ist. Durch ein palatinales Bindegewebs- transplantat kann auch ein „dünner gingivaler Biotyp“ in einen „dicken Biotyp“ umgewandelt werden. Wir haben in unserem Fall eine Envelope-Technik zur Transplantation der palatinal ge- wonnenen ausreichend dimensionierten Schleimhaut verwen- det. Bei suffizienter Dicke des Weichgewebes wird es möglich, Zahnfleisch und Papillen mit provisorischen Kronen zu formen. Ist außerdem genügend Abstand zum Knochen vorhanden, können die Papillen sogar „verlängert“ werden. Die Papillen wurden gepresst, damit sie in die Richtung der Krone proli- ferieren. Eine ausreichende Bindegewebsdicke verhindert zwar das Durchscheinen von Titan, sicher wird eine dunkle Verfärbung aber durch die Verwendung von Zirkoniumdioxid- Aufbauten vermieden. ZUSAMMENFASSUNG Für eine langfristig ansprechende Versorgung mit Einzelim- plantaten in der ästhetischen Zone sind meist zusätzliche Knochen- und Weichgewebsrekonstruktionen notwendig, und die Lokalisation des Implantats muss präzise geplant werden. Das Implantat sollte so früh wie möglich nach dem Zahnverlust eingesetzt werden. Als Material für den Aufbau hat sich Zirko- niumdioxid bewährt. ■ Literatur auf Anfrage beim Verfasser 15_ 16_13_ 14_ 13_Die chair-side auf Basis der modifizierten TempBase-Cap gefertigte temporäre Krone wird mit Druck auf die umgebenden Weichgewebe eingesetzt. 14_Einprobe des im Labor individualisierten Cercon-Aufbaus für die definitive Versorgung. 15_Definitive Vollkeramikkrone in situ, passt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. 16_Die Röntgenkontrolle nach drei Jahren zeigt weitestgehend stabile knöcherne Verhältnisse. Dr. Ata Anil Ardent Dental Klinik Tesvikiye Cad. 49/10 34365 Nisantası, Istanbul / Türkei ataanil@ar-dent.com www.ar-dent.com IDENTITY 2_11 | 27