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iDENTity 2_2011_de

3_ 2_ 3_1_ In ästhetischer Hinsicht stellt die Implantattherapie im Oberkiefer-Frontzahnbereich sehr hohe Anforderungen an den implantologisch tätigen Zahnarzt. Kleinste Fehler in der Implantatpositionierung oder ein unsachgemäßer Umgang mit den peri-implantären Hart- und Weichgeweben können zu einem irreversiblen kosmetischen Misserfolg führen. Beson- ders Einzelzahnimplantate erfordern das ganze Können des Zahnarztes. Bei Patienten mit einem dünnen Biotyp stellt das Durchschimmern des Abutments durch die dünne Gingiva ein weitverbreitetes Problem dar. Postoperative Rezessionen, die dazu führen, dass Anteile des Implantats sichtbar werden, sind ebenfalls nicht selten. Diese Rezessionen entstehen meist dann, wenn ein zu breiter Implantat-Durchmesser gewählt oder das Implantat zu weit nach vestibulär positioniert wurde. Ein zu geringes Angebot an Weich- und Hartgewebe schließ- lich kann dazu führen, dass die Implantatversorgung sich nicht ästhetisch in die bestehende Zahnreihe einfügt. Häufig ist eine Rekonstruktion der Interdentalpapille nicht möglich, und der Verlauf der marginalen Gingiva lässt sich nicht harmonisch gestalten. Eine hohe Lachlinie lässt keinerlei Kompromisse in der Weichgewebs-Ästhetik zu, da Farbe und Verlauf der peri-implantären Mukosa dem Weichgewebe im Bereich der natürlichen Nachbarzähne entsprechen müssen. Eine sorgfältige Planung unter Berücksichtigung aller relevanten klinischen und patientenbezogenen Parameter ist daher sehr wichtig, um ein vorhersehbares und ästhetisch zufriedenstel- lendes Behandlungsergebnis bei der Einzelzahnimplantat- Versorgung zu erzielen. Bei einem Einzelzahnersatz nach traumatischem Frontzahnver- lust im Oberkiefer steht der Behandler vor dem Problem, dass in der Regel ein reduziertes Angebot an Hart- und Weichgewe- be vorhanden ist. Häufig sind neben dem Zahn auch Anteile des knöchernen Alveolarfortsatzes traumatisch oder durch natürliche Resorptionsvorgänge verloren gegangen. Die sinnvolle Kombination von augmentativen Verfahren und Implantaten mit einer osteokonduktiv gestalteten Oberfläche macht einen Behandlungserfolg hinsichtlich Implantatsta- bilität und Ästhetik vorhersehbar. Neben freien Bindege- webstransplantaten und einer „Guided Bone Regeneration“ (GBR) mittels autologer oder xenogener Knochenmaterialien kommen zur Rekonstruktion auch piezoelektrisch gestützte „Bone Splitting“- oder „Bone Spreading“-Verfahren in Frage. Die Piezo-Chirurgie hat sich in den letzten zehn Jahren in verschiedenen zahnärztlichen Disziplinen als ein erfolgreiches Verfahren etabliert. Aufgrund der modulierbaren Arbeitsfre- quenz des Ultraschalls können verschiedene Gewebearten ohne Verletzungsrisiken selektiv bearbeitet werden. Die reibungs- und vibrationsfreie Schnittführung unterschreitet mit einer 60 bis 200 μm dünnen Breite deutlich die mittels konventioneller Instrumente erzeugte Schnittbreite. Das Bone Splitting gilt heute als eine sichere und einfache Me- thode zur Expansion von Knochengewebe. In einem systema- tischen Review wird von Erfolgsraten von 95 bis 100 Prozent bei Anwendung dieses Verfahrens in Kombination mit einer einzeitigen oder zweizeitigen Implantatversorgung berichtet. Komplettiert wird das Konzept durch die Wahl des richtigen Implantattyps: Einheilung und ossäre Integration sind signifi- kant von der chemischen Zusammensetzung, der Ladung, der Rauigkeit und der Morphologie der Oberfläche des Implantats abhängig. Aufgrund der guten Knochen-Implantat-Interface- Eigenschaften und der damit verbundenen erhöhten Primärsta- bilität kann das Xive-Implantatsystem auch im lagerschwachen 1_Das Ausgangs-OPG zeigt, neben dem naturgesunden Gebiss, die kieferorthopädischen Brackets und Bögen in Ober- und Unterkiefer. 2_In der TSA-Ansicht des DVT wird ein Xive-Implantat D 3,8 / L 13 in der optimalen Implantatposition virtuell eingefügt. Die bukkale Lamelle unterschreitet die notwendige Schichtstärke von 1 bis 1,5 mm. 3_Auf der Axialschicht der 3-D-Aufnahme ist auch der Verlauf des nervus nasopalatinus beurteilbar. IDENTITY 2_11 | 29