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iDENTity 2_2011_de

2_Die radiologische Ausgangsituation zeigt die endodontisch versorgten mittleren Schneidezähne und die Wurzelfraktur an Zahn 11. 1_Elongierter Zahn 11 am Beginn der Behandlung 5_Atraumatische Zahnextraktion3_Detaillierter Röntgenbefund 4_Durchtrennen der Parodontalfasern mit dem Periotom 6_Die horizontale Zahnfraktur ist am extrahierten Zahn evident. ZIEL In diesem Fallbericht sollen die klinischen Phasen zur Reha- bilitation eines mittleren Schneidezahns verdeutlicht werden – von der Diagnose bis zur definitiven Versorgung. FALLDARSTELLUNG Die 29-jährige Patientin mit unauffälliger Anamnese klagte über den unbefriedigenden ästhetischen Eindruck des an- terioren maxillaren Bereichs. Der elongierte rechte mittlere Schneidezahn war druckempfindlich und zeigte eine erhöhte Mobilität (Klasse 1+). Der Gingivalsaum dieses Zahns zeigte Anzeichen einer Infektion, sowohl labial als auch palatinal und unterschied sich somit deutlich vom Parodontalzustand der anderen Zähne. Darüber hinaus war der linke mittlere Schnei- dezahn verfärbt und wies zudem umfassende großflächige Kompositfüllungen mit insuffizienten Rändern auf (Abb. 1). Eine mögliche Zahn- oder Wurzelfraktur wurde vermutet. Daher wurde die Patientin über kürzlich erfolgte Verletzun- gen oder Traumata im maxillaren Bereich befragt und sie berichtete von einem Verkehrsunfall vor sechs Monaten. Nach diesem Unfall waren beide Zähne äußerst empfindlich und wurden endodontisch versorgt. Die Röntgendiagnostik mittels OPG- und Zahnfilm ergab eine Wurzelfraktur des Zahns 11 zwei Millimeter unter der Schmelz-Zement-Grenze (Abb. 2 und 3). Aufgrund der schlechten Prognose war eine Extraktion unum- gänglich. Im Gegensatz dazu zeigte der linke mittlere Schneide- zahn keinerlei Anzeichen einer Wurzelfraktur. Der Behandlungs- plan umfasste, neben der Entfernung des Zahns 11, eine Sofortimplantation sowie die Verwendung eines Sofortprovi- soriums. Die Rehabilitation wurde durch die Neuversorgung des natürlichen Zahns 21 vervollständigt. Beide Schneide- zähne sollten nach erfolgreicher Implantatosseointegration definitiv mit Vollkeramikkronen versorgt werden. Die Patientin hatte eine hohe Lachlinie und war daher während des gesamten Behandlungszeitraums um ihr Aussehen besorgt. Vor Beginn des chirurgischen Eingriffs wurden Situations- abformungen mit Alginat hergestellt, auf deren Basis Studien- modelle angefertigt und in einem halbindividuellen Artiku- lator montiert. Für Zahn 11 wurde ein detailliertes Wax-up erstellt und eine provisorische Krone aus zahnfarbenem Auto- polymerisat hergestellt. Die provisorische Krone wurde an den Innenflächen für die Kombination mit einem provisorischen Abutment entsprechend modifiziert. Die parodontalen Fasern um Zahn 11 wurden mit dem Perio- tom gelöst und der Zahn so atraumatisch wie möglich extra- hiert (Abb. 4 und 5). Der entfernte Zahn zeigte deutlich eine horizontale Wurzelfraktur unterhalb des Zahnhalses, was die IDENTITY 2_11 | 35