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iDENTity 2_2011_de

In Kombination mit diesen evidenzbasierten Konzepten können mithilfe der 3-D-Röntgenanalyse und virtueller Planung neben der Identifizierung des sinnvollsten Therapiekonzepts auch ein präziser und sicher vorhersagbarer Behandlungsablauf gewährleistet werden. KONVENTIONELLES PROTOKOLL ZUR PROVISORISCHEN SOFORTVERSORGUNG Eine provisorische Sofortversorgung ist nicht nur nach Spät- implantation, sondern auch nach Sofortimplantation und ver- zögerter Sofortimplantation denkbar. Sowohl bei Einzelzahn- implantaten, wie auch bei primär verblockten Versorgungen in Reihe und bei polygonaler Abstützung, sind folgende Kriterien für den Erfolg der Sofortversorgung ausschlaggebend: ■ Ein Insertionsdrehmoment von 25 Ncm ist zurzeit als unterer Grenzwert für eine suffiziente Primärstabilität gefordert. ■ Die Knochendichte sollte D III nicht unterschreiten. Die Dichte- klasse D IV ist bei belastungsfähiger Kortikalis für die Sofortver- sorgung nur mit Einschränkungen geeignet. Bei fehlender belast- barer Kortikalis ist eine Einheilzeit von vier bis sechs Monaten, entsprechend der Standardeinheilzeiten, zu empfehlen. ■ Eine provisorische Versorgung mit statischer und dyna- mischer Non-Okklusion bei Einzelzahnimplantaten garantiert eine subkritische Belastung. ■ Die definitive Versorgung kann frühestens nach zwei Monaten im Unterkiefer und vier Monaten im Oberkiefer, also nach abgeschlossener Osseointegration des Implantats, erfolgen. Nach dieser Zeit ist eine Optimierung der roten und weißen Ästhetik sicher möglich. ■ Der primär mechanischen Integration des Implantats folgt sekundär die eigentliche Osseointegration, wobei in dieser sensiblen Phase die prothetische Suprakonstruktion so angefertigt sein muss, dass Makrobewegungen am Interface ausgeschlossen sind. Die anschließende tertiäre Phase ist durch das knöcherne Remodelling geprägt. Hierbei führen An- passungsvorgänge im Knochen mit einer verstärkten Minerali- sation peri-implantär zu einer erhöhten Belastungsfähigkeit. MATERIAL UND METHODE DER PATENTIERTEN IMPLANTATBETTAUFBEREITUNG MIT XIVE Die Erzielung einer suffizienten Primärstabilität unabhängig von der lokalen Knochenqualität setzt voraus, dass das ver- wendete Implantat mit einem speziellen Gewinde ausgestattet ist. Durch unterschiedlich dimensionierte krestale und apikale Gewindeflächen ist es optimal auf die Knochendichte in diesen Bereichen abgestimmt. In Kombination mit dem speziellen Kerndesign wird in spongiösem Knochen nicht nur eine Ver- dichtung des Knochens nach lateral, sondern auch in Richtung der Kortikalis erzeugt, wodurch der Eindrehwiderstand und damit die Primärstabilität erhöht wird. Dazu wird im Anschluss an diese standardisierte Bohrerfolge das Implantatbett an die knöcherne Situation mit dem Spiralbohrer krestal angepasst. Je nach Knochendichte und Kortikalisdicke ist so die indivi- duelle Aufbereitung möglich. Durch die beschriebene interne Kondensation lässt sich das Insertionsdrehmoment, das als Maß für die Primärstabilität angesehen wird, steigern, ohne dass es zu einer unphysiologischen Erhöhung des Eindreh- widerstands im kortikalen Anteil kommt. Nicht nur wegen der Möglichkeit der Dokumentation des erzielten Drehmoments, sondern auch weil das Einbringinstrument fest auf dem Win- kelstück montiert ist, kann der maschinellen Insertion gegenüber dem manuellen Vorgehen mittels Ratsche der Vorzug gegeben werden. Durch die stabile Verbindung zwischen Eindrehinstru- ment und dem fest in der internen Implantat-Aufbauverbindung fixierten Einbringpfosten kann das Implantat steril entnommen, sicher platziert und kraftschlüssig eingedreht werden. PROTOKOLL ZUR COMPUTERNAVIGIERTEN IMPLANTAT- PLANUNG SOWIE DER SCHABLONENGEFÜHRTEN IMPLAN- TATBETTAUFBEREITUNG UND IMPLANTATINSERTION Grundlage der computerunterstützten Implantatplanung stellt nach klinischer Untersuchung und Befunderhebung die Durchführung einer Computertomographie (CT) oder einer digitalen Volumentomographie (DVT) mit einer laborgefertig- ten Scan-Schablone dar, die nach einem separaten Set-up mit röntgenopaken Zähnen und einer ebenfalls röntgen- opaken Basis die optimale zukünftige Prothetik aufzeigt. Mit ihrer Hilfe können in der Planung chirurgische und prothe- tische Achsen abgebildet werden. Zur besseren Orientierung bei der Planung der Implantatpositionen wird empfohlen, in der prothetischen Mitte der röntgenopaken Zähne eine Bohrung mit einem Millimeter Durchmesser anzulegen. Die so erstellte Scan-Schablone wird mit leicht gesperrten Zahnrei- hen am Patienten eingesetzt, und es kann jetzt ein digitales Volumentomogramm des Oberkiefers angefertigt werden. Der Datensatz wird gespeichert und zur Implantatplanung in die ExpertEase-Software importiert. Nach Konvertieren der Daten und Berechnung der 3-D-Volumina kann die bestmögliche Implantatposition und -angulation entsprechend des Knochen- angebots nach prothetischen Anforderungen festgelegt werden. Anschließend erfolgen die virtuelle Planung und Positionierung der Fixierungsschrauben für die sichere intraorale Befestigung der ExpertEase-Schablone. Mit dem speziellen Sleeve-on- Drill-System (Hülse-auf-Bohrer) kann intraoperativ eine voll- ständige Aufbereitung des Implantatlagers und eine schablo- nengeführte Implantatinsertion erfolgen – selbst mit D 3,0. IDENTITY 2_11 | 9