Die chirurgische Behandlung von Falten des Gesichtes, nachfolgend Rhytidektomie genannt, hat in den letzten 15 Jahren nachhaltige Veränderungen erfahren, die in erster Linie aus dem besseren Verständnis des superficialen muskulo-aponeurotischen Systems (SMAS) und der ligamentären Strukturen des Gesichtes resultieren.4–6,8,9,12,14,28...
Nichts individualisiert einen Menschen mehr als sein Gesicht. Und nirgends treten die Merkmale des Reifens und Alterns deutlicher hervor als im Gesicht. Die Bedeutung speziell der Nase als prägendes Merkmal für Gesicht, Typ und Charakter, ihre Ästhetik im Hinblick auf die Wahrnehmung und Einschätzung durch die Umwelt und die Möglichkeiten ihrer Korrektur zur Verbesserung dieser Wirkungen wurden vom Autor an früherer Stelle ausführlich behandelt (face 3/2008, Seite 28). Gegenstand der folgenden Ausführungen sind die flächigen Gesichtsfelder, die weniger den individuellen Typus charakterisieren, dafür jedoch umso mehr den Alterungsgrad eines Menschen spiegeln. Hier wie dort bietet die ästhetische Chirurgie Wege, das Erscheinungsbild positiv zu beeinflussen. Das Facelift ist das geeignete Mittel, dem Wunsch nach höherer Sympathie durch ein frischeres, jugendlicheres Erscheinungsbild nachzukommen...
Mehrschichtige Faceliftings, bei denen das SMAS gezielt angehoben und gestrafft wird, ermöglichen eine besonders harmonische und anhaltende Verjüngung der Konturen von Gesicht und Hals. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Art und Weise der Verlagerung des Platysmas. Die hier vorgestellte Platzierung zusätzlicher Fixationsnähte unter dem Platysma-Muskel führt zu einer weitergehenden Optimierung der Halskonturen. Daneben ermöglicht diese Technik das gezielte Anheben abgesunkener hypertrophischer Submandibulardrüsen und verringert das Risiko typischer Komplikationen eines Halsliftings.
Facelift-Verfahren bedürfen einer geschlechtsspezifischen Abwägungen und einer differenzierten Planung, die vor allem beim männlichen Geschlecht einen hohen Stellenwert einnimmt. Das betrifft vor allem die Wahl der prä- und postauriklären Inzision sowie die Dissektion der Gewebe. Denn Männer weisen gegenüber dem weiblichen Geschlecht ein unterschiedliches Hauttegument mit vermehrten Adnexen auf. Die Haut ist dicker und schwerer...
In den letzten zehn Jahren haben sich die Techniken zur Anhebung und Verjüngung des abgesackten Mittelgesichtes deutlich verfeinert. In diesem Zusammenhang sind die Indikationen deutlich erweitert worden und die Ergebnisse eindrucksvoll. Nicht nur zur ästhetischen Verfeinerung der Unterlid- und Mittelgesichtspartie findet das Mittelgesichtslift Anwendung, sondern auch zur Behandlung von Komplikationen beispielsweise nach Unterlidkorrekturen oder auch zur Unterstützung der Behandlung der Lidchirurgie bei endokriner Ophthalmopathie.
In den letzten 20 Jahren hat die Rhytidektomie einen erheblichen Wandel in der plastisch-ästhetischen Gesichtschirurgie erfahren (Hönig 1993 und 2007). Während noch bis Anfang der 80er-Jahre vielfach die ausschließliche subkutane Rhytidektomie Anwendung fand, etablierte sich zunächst die durch Skoog 1974 inaugurierte Deep-Plane-Suspension-Technique, die auch unter dem Namen SMAS (superficiales musculo-aponeurotisches System)-Technik bekannt wurde (Mitz und Peyronie 1976)....
Die Stigmata des alternden Gesichtes sind ein klassisches Ziel der Ästhetischen Chirurgie. Bereits 1906 führte Erich Lexer eine Straffung der Gesichtshaut mit einem sogenannten S-Schnitt zusätzlich zu einer subkutanen Unterminierung sowie Stirnlifts durch. Lange Zeit waren diese sogenannten resezierenden Verfahren, bei denen im Bereich des seitlichen Gesichts-Haarüberganges Gewebe entfernt und die Gesichtshaut temporolateral aufgespannt wird, die einzigen Faceliftverfahren. In den 70er-Jahren wurde von Skoog erstmals ein Sub-SMAS Facelifting (SubMuscular Aponeurotic System) durchgeführt und damit die Verschiebeebene tiefer verlegt. Dies hat den Vorteil, dass eine festere, weniger relaxierende Schicht aufgespannt wird, um eine länger anhaltende Straffung zu bewirken und gezielte Kraftvektoren zu verteilen.
Narbensparende Facelifttechniken finden zunehmende Verbreitung in der ästhetischen Chirurgie, weil sie eine kurze Rekonvaleszenzzeit, kürzere Narben, eine verminderte Morbidität besitzen und weniger Risiken für den Patienten im Vergleich zu den traditionellen SMAS-Platysma- Plastiken beinhalten und darüber hinaus weniger chirurgisch aufwendig sind. Welchen Vor- und Nachteil diese sogenannten Short Scar-Verfahren tatsächlich gegenüber den traditionellen SMAS-Platysma-Advancement-Rotationsplastiken besitzen, wird in einer Gegenüberstellung der beiden Techniken aufgezeigt und ihre Indikation und Kontraindikation dargestellt.
In den letzten beiden Dekaden haben sich die Techniken zur Verjüngung des Gesichtes und Halses in vielerlei Hinsicht verändert. Minimalinvasive Methoden wie der Volumenaufbau mittels Füllsubstanzen und die Eigenfett-Implantation haben stärkere Bedeutung erlangt. Diese Methoden versprechen einen verjüngenden Effekt des Gesichtes mit attraktiven Rahmenbedingungen für Patienten. Hierzu zählen die ambulante Durchführbarkeit der Eingriffe in Lokalanästhesie neben einer raschen Rekonvaleszenz bei geringen Komplikationsraten.
Im Rahmen des natürlichen Alterungsprozesses des Gesichtes beginnt meist um das 40. Lebensjahr eine Erschlaffung der Weichteile in der Wangenregion, die vor allem beim Blick nach unten zu einer Veränderung der Kinnlinie mit sogenannten Hängebäckchen und zu einem Hautüberschuss im oberen Hals- und Kinnbereich führt. Die Nasolabialfalten und Mundwinkel prägen sich deutlicher aus. Der Volumenverlust in der oberen Wangenregion macht den Gesichtsausdruck müde...
Der State of the Art der modernen Facelift-Chirurgie wurde wesentlich durch Bruce Connell und Yoram Levy geprägt. Am Superextended Face-Neck-Lift mit dynamischer Straffung des SMAS müssen sich alle anderen und insbesondere neue Verfahren messen lassen. VIMOTIS ist eine Präparationstechnik, kein neues Verfahren. Es verfeinert den State of the Art.
Seit der Einführung des „klassischen“ SMAS Faceliftes durch Skoog und seine Weiterentwicklung durch Mitz in den70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts1, 2 hat sich der Fokus bei chirurgischen Eingriffen zur Verjüngung des Gesichtes zu minimalinvasiven Eingriffen des Mittelgesichtes mit kurzen Narbenverläufen verlagert. Bei Patientinnen im höheren Lebensalter finden sich jedoch viele altersbedingte Veränderungen in der unteren Gesichtshälfte und im Halsbereich.
Moderne Faceliftvarianten (SMAS-Facelift, Sub- SMAS-Techniken, SMAS-Platysma-Dissektionen, SMAS-Resektionen, Plikaturen) können in der Hand des erfahrenen plastischen Chirurgen als Beitrag zur natürlichen und individuellen Gesichtsverjüngung hervorragende Ergebnisse leisten.
Waren es früher eher ältere Damen, die einen Schönheitschirurgen aufsuchten, um sich durch eine „Gesichtsspannung“ die Falten „wegstraffen“ zu lassen, sind es in der heutigen Zeit auch vorwiegend junge Frauen und Männer, die alle Möglichkeiten ausschöpfen, um ihre jugendliche Attraktivität und ihr gutes Aussehen zu erhalten...
Neben straffenden und augmentierenden Verfahren sind die mannigfaltigen Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung der Gesichtshaut im Rahmen der ästhetischen Gesichtschirurgie ein wichtiger Bestandteil im Zusammenwirken zur Erhaltung eines optimalen Ergebnisses. Dabei sind es in den meisten Fällen abladierende Maßnahmen wie Dermabrasion, die verschiedenen Lasersysteme sowie die unterschiedlichsten Peelings, die eine entsprechende Wirkung „entfalten“. Dazu gehören aber auch das Needling, die Thermage und ähnliche Verfahren...