Editorial \\ Mundhygiene – das kann doch jeder. Wozu soll ich damit eine ganze Fortbildung verbringen? Diese Frage mögen Sie sich vielleicht stellen, wenn Sie das Programm des Mundhygiene - tages, der 2014 erstmalig in Düsseldorf stattfindet, in die Hand be- kommen. Aber wahrscheinlicher ist, dass Ihre eigene tägliche Erfahrung Ihnen etwas anderes sagt, nämlich dass bei der Mund- hygiene unserer Patienten noch einiges im Argen liegt und dass es sich lohnt, einen Tag damit zu verbringen. Tatsächlich ist es zwar so, dass nahezu jeder Deutsche regelmäßig Mundhygiene betreibt, aber leider nicht besonders erfolgreich. Sonst wäre es wohl kaum erklärbar, dass nur 2 % der Erwachsenen plaquefreie Zähne haben und nur 7,4 % ein blutungsfreies Zahn- fleisch (Quelle: IDZ: DMS IV-Studie 2006). Eine aktuelle repräsen- tative Studie der AXA-Krankenversicherung in Zusammenarbeit mit der Universität Witten/Herdecke hat auch gezeigt, dass nur 54 % der Befragten sich bei ihrem Zahnarzt schon einmal über die richtige Putztechnik beraten ließen. Die gleiche Studie ergab, dass 57 % der Befragten beim Zähneputzen kreisende und 33 % schrub- bende Bewegungen ausführen, nur 2 % führen die bei der BASS- Technik erforderlichen rüttelnden Bewegungen aus. Die Beispiele fehlgeleiteter Mundhygiene ließen sich weiter ergänzen. Es gibt also einigen Veränderungsbedarf, denn der alte Grundsatz „Ohne Plaque keine Karies und (meist) keine Parodontitis“ besitzt weiterhin Gültigkeit. Der Mundhygienetag 2014 vermittelt Ihnen dazu das notwendige Handwerkszeug, von der Bürste über die Zahnpasta, die Mundspüllösung, die Hilfsmittel für die Inter - dental- und Zungenpflege bis hin zu Fluoridierungsmaßnahmen und der Frage, ob Parodontitis wirklich immer nur eine Frage schlechter Mundhygiene ist. Ich glaube, dass wir ein spannendes Programm zu einer spannen- den Frage zusammengestellt haben und freue mich, wenn ich Sie am 26./27.09.2014 in Düsseldorf begrüßen darf. Prof. Dr. Stefan Zimmer Universität Witten/Herdecke 3