Das Einsetzen der Apparatur in der Praxis Nach Herstellung der Apparatur im Labor wird diese zum vereinbarten Liefertermin zugestellt. Die Versandbox enthält die indivi- dualisierten Brackets in Übertragungstrays, dieindividuellenDrahtbögen,Bilddokumen- tationzumBracketsitzinMal-undZielokklu- sion, etwaige Zusatzinformationen und ein Merkblatt über das von Orthorobot empfoh- leneKlebeprotokoll. DadieBracketsbereitsexaktandieZahnmor- phologieangepassteBasenausKompositma- terial haben, ist zum klinischen Kleben nur noch dünnflüssiges Klebematerial (Bonding) nötig (Abb. 8). Orthorobot empfiehlt ein zwei- phasiges, chemisch aushärtendes Kleberset. Der Aushärteprozess dieses Klebers wird erst gestartet,wennTeilA(aufdenZahnaufgetra- gen)undTeilB(aufdieBracketbasisaufgetra- gen)beimPositionierendesTraysimMundzu- sammentreffen (Abb. 9). Dadurch kann beim indirekten Kleben ruhig, exakt und ohne Zeit- druckgearbeitetwerden. Um das Handling weiter zu erleichtern, wird empfohlen, die standardmäßig in Frontzahn- und Seitenzahnbereiche geteilten Klebe- trays einzeln nacheinander zu kleben. Auf der Website von Orthorobot finden sich De- tails zum Kleben in einem klinischen Video (www.orthorobot.com/videonews). Nach dem Kleben wird das weiche Tray abgelöst, gründlich gespült, etwaiger Bondingüber- schuss entfernt und der erste Draht einge- setzt. In der Praxis der Autorin sind für Ter- mine, in denen die Apparatur in beiden Kie- fern mittels indirekter Klebetechnik einge- setzt wird, selten mehr als 30 Minuten nötig (Abb.10). Vor- und Nachteile der indirek- ten Bracketpositionierung mittels digitalen Laborprozesses Nachteile Es entsteht praxisseitig Mehraufwand durch die Notwendigkeit einer Abdrucknahme oder eines Intraoralscans. Sollen alle Möglichkei- ten des eigenhändigen Eingreifens genutzt werden, ist die Software OnyxCeph³™ und Wissen über deren Funktionen nötig. Ent- sprechende Schulungen werden bei Ortho- robot in Wien angeboten. Durch den Labor- aufwandentstehenzusätzlicheKosten. Vorteile Durch die Übernahme von digitalen Scan- daten (Intraoral- oder Desktopscanner) ent- fälltderPostversandzumLabor.Durchdasvir- tuelle Set-up ist das genaue Behandlungsziel schon vor Behandlungsbeginn bekannt, da- fürnotwendigeZahnbewegungensinddurch die virtuelle Planung genau quantifizierbar, die Relation zur Malokklusion bleibt erhal- ten. Für die 3-D-Set-up-Vorschau und Klebe- freigabe erfolgt die Kommunikation über das Internet mittels OnyxCeph³™ oder mittels ei- nesunkompliziertenViewer-Programms. Beim verwendeten Bracketsystem gilt freie Wahl unter nahezu allen am Markt befindli- chen Typen. Die vom Auftraggeber bevorzug- ten Brackets werden mit einer individuellen Kompositbasis versehen und bilden so eine individuelle(=maßgeschneiderte)Apparatur. Das Kleben mittels indirekter Technik spart Stuhlzeit und stellt die korrekte Bracketposi- tionsicher.IndividuellrobotergebogeneDräh- te ermöglichen ein Finishing auf höchstem QualitätsniveauinkürzererBehandlungszeit. *Fa.OrthorobotMedizintechnikGmbH, www.orthorobot.com/de Orthorobot 122 I KOMPENDIUM 2014 Kurzvita Dipl.-Ing. Mag. Christian Url [Autoreninfo] DDr.SilviaM.Silli [Autoreninfo] Adresse DDr.SilviaM.Silli Waidhausenstraße11 1140Wien Österreich Tel.:+4319149090 silvia@silli.com www.kieferorthopaedie.at Abb.10 Abb.9a Abb.9b Abb.9a,b:ZweiphasigesKlebematerial.–Abb.10:In- dividuelle Brackets und Drahtbogen nach Einsetzen derApparatur.