Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

DigitaleKFO

Kieferorthopäden röntgen gern und viel zu viel. Dies möchten einige Kritiker angesichts der vielen Aufnahmen, die zum Zwecke der Diagnostik, Analyse und Überwachung des Behandlungsverlaufes angefertigt werden, behaupten. Böse Zungen sprechen sogar von „Strahlentherapie“.Dochmeistenssindesge- radedieKritiker,diedannvonStrahlenkunde, Äquivalenzdosis und Millisievert (mSv) die geringste Ahnung haben. Wir röntgen doch schon so viel, warum dann noch ein Röntgen und dann auch noch mit einer so großen In- formationsdichte,dassdochglattderwichtige Befund oder der böse Tumor übersehen wer- den könnten (und ich dafür zur Rechenschaft gezogen werden könnte). Da sprach der Blinde zum Arzt: „Warum denn sehen, wenn es im Dunklen so schön angenehm und ruhig ist?“undverweigertedieihnerhellendeOP. Nein, das kann auch nicht der richtige Weg sein.Betrachtetundvergleichtmanjedochdie herkömmlichen Möglichkeiten mit den neuen Röntgentechniken der digitalen Volumento- mografie, so sind dort plötzlich bei fast jedem erwachsenen Multibandpatienten mitunter erhebliche Wurzelspitzenresorptionen zu er- kennen. Apikale Prozesse sind nicht mehr wegzudiskutieren und so manche Wurzel- spitze ragt einfach aus dem umgebenden Knochenkompartimentheraus. Die Erwachsenentherapie sieht sich mit der 3-D-Betrachtung unter der DVT-Diagnostik ganz profunden Rechtfertigungszwängen ausgesetzt. Unter diesem Licht gewinnt die gerade so modern gewordene Folientechnik àlaInvisalign® odereCligner® anBedeutung, dahierbeisorgsamerAnwendungmitdenge- ringstenNebenwirkungenzurechnenist. Doch bevor ich die zum Abschluss dieses Ar- tikels aufgeführten iatrogenen Schäden der Kieferorthopädie vorstelle (Abb. 52 bis 61), ist ein kleiner Rückblick auf die historische Ent- wicklung der Röntgendiagnostik in der Kie- ferorthopädieangebracht. Historischer Rückblick DieRöntgendiagnostikhatinderKieferortho- pädie seit Langem einen hohen Stellenwert. SowurdeschonimJahr1931dieFernröntgen- seitenbildanalyse von H. Hofrath1 (Deutsch- land) und B. H. Broadbent2 (USA) in die Kie- ferorthopädieeingeführt. Zur Wachstumsvorhersage nutzte J. Tanner3 seit 1962 Röntgenaufnahmen der Hand. Diese wurden in der Kieferorthopädie zur besseren Einschätzung des günstigsten Behandlungs- zeitpunktes verwendet. Leider mit der fal- schen Annahme, dass mit dem skelettalen Größenwachstum auch gleichzeitig das Kie- ferwachstumamgrößtenunddamitambesten 32 I KOMPENDIUM 2014 DigitaleVolumentomografie in der KFO NeuesRöntgen,neueErkenntnisseundeinBlickindieZukunft.EinBeitrag vonProf.Dr.med.dent.GerhardPolzar(KKU)undDipl.-Inform.FrankHornung. Digitale Volumentomografie in der KFO Abb. 1: Vestibulär verlagerter Eckzahn, DVT von anterior-kaudal. – Abb. 2: Gleicher Patient mit Blickwinkel von distopalatinal.Esisteindeutigzuerkennen,dassderverlagerteEckzahnnichtvonpalatinaleingeordnetwerden kann.DiepalatinaleWurzeldeserstenPrämolarenliegtüberderEckzahnkrone. Abb.1 Abb.2

Seitenübersicht