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DigitaleKFO

„Muss denn alles digital sein? Es ging doch bisher auch ohne!“ So mag der eine oder an- dere Kieferorthopäde bei sich denken. Ande- re werden posten: „Cool, der erste Schritt zu eineriLingual-App.“Diemeistenwerdenaber fragen: „Lohnt sich der Aufwand für meine Praxis?“ Um diese Frage zu beantworten, soll es in diesem Artikel gehen, und zwar in erster Linie aus der Sicht eines niedergelassenen Kieferorthopäden. Für den klinisch tätigen Kieferorthopäden gilt durchausnichtimmer„neu=besser“.Neuerun- gen müssen immer auch beweisen, dass sie durch Verbesserungen des Ergebnisses oder der Prozesse auch eine Berechtigung haben. Ist das Ergebnis oder der Prozess nur gleich gut, so hat die Neuerung in dem Wirtschaftsunter- nehmenPraxiskeinenPlatz,auchwennderei- neoderandereaustechnischemInteresseoder Hobby anderen Beweggründen Beachtung schenkenwird.Sosollenzunächstdiepoten- ziellen Verbesserungsmöglichkeiten ana- lysiert und dann beschrieben werden, inwieweit diese Verbesserungsmög- lichkeitenrealisiertwerdenkonnten. Wo gibt esVerbesserungs- möglichkeiten in der lingualen Kieferorthopädie? Diese Frage kann zunächst einmal unabhän- gig davon beantwortet werden, ob Arbeits- schritte digital oder konventionell analog durchgeführt werden. Der Kieferorthopäde wünscht sich, dass die einzelnen Arbeits- schritte Abformung, Kleben der Apparatur, In- sertion und Wechsel der Bögen, und schließ- lich die Entfernung der Apparatur möglichst einfach und angenehm sind. Behandler und Patient wünschen sich, dass das angestrebte Behandlungszielmöglichstschnellunddirekt und ohne aufwendige Korrekturen erreicht wird.Umdieszuerreichen,wirdheuteinder Lingualbehandlung fast ausnahmslos ein Prozess verwendet, der auf einem Set-up (Zielmodell) und dem indirekten Kleben mit Übertragungstraysbasiert. Grundlage des ganzen Prozesses ist die Abfor- mung. Mit den PVS bzw. additionsvernetzten SilikonenhatsicheinrechtzuverlässigesVer- fahren etabliert. Viele Patienten bemängeln jedoch die lange Verweildauer des Abdrucks im Mund und empfinden Abdrücke allgemein als wenig angenehm. Der Postversand und der Verbleib der qualitativ hochwertigen Ab- drucklöffel sind weitere Aspekte, bei denen Verbesserungenwünschenswertwären. Das Set-up, welches im Rahmen des Laborprozesses hergestellt wird, ba- siert auf einer Kombination aus all- gemeinen Vorgaben (zahntechnisches Grundwissen, wie ein Gebiss ausse- hen soll) und den Angaben des Be- handlers, welches Behandlungskon- zeptdurchgeführtwerdensollundwel- che speziellen Positionierungswünsche bei der konkreten Behandlung beste- hen. Dies erfordert einen Informations- fluss vom Arzt zum Labortechniker, der z.B. durch ein Auftragsformular erfolgen kann, welches den Abdrücken beigefügt wird. Verbesserungsmöglichkeiten hier 84 I KOMPENDIUM 2014 EinBeitragvonProf.Dr.DietmarSegnerausHamburg. Vorteileder Digitaltechnik in der Lingualbehandlung IncognitoTM Abb. 1: Indirekte Klebe- schiene „Clear Precision Tray“von3MUnitek. Abb. 2: MacBook mit 3-D-PDF. Die Datei kommt als Anhang einerE-Mailundistpasswortgeschützt.DieBeurteilungdes Set-ups kann offline erfolgen. Die Betrachtungssoftware AdobeReadergibtesfürpraktischalleBetriebssysteme.

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