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DigitaleKFO

Repositionierung auf Malokklusionsmodell Im Sinne der Effizienzsteigerung der Praxis und des besseren Komforts kleben viele Kie- ferorthopäden alle Lingualbrackets eines Kiefers gleichzeitig mit einer einzigen Posi- tionierungsschiene. Um diese herzustellen, müssendieBracketsimLaborwiederpräzise auf das Malokklusionsmodell übertragen werden. Dazu gibt es verschiedene Techni- ken mit Übertragungs-Jigs, Ausnutzung der Passform der individuellen Basis oder gra- fische Darstellung der Bracketposition auf dem Zahn (sogenannte Plots). Um diesen Prozessschritt zu digitalisieren, gibt es auch Verfahren, bei denen das Bracket von einem Roboterarm digital gesteuert platziert wird. Auf jeden Fall ist es wünschenswert, dass Ungenauigkeiten durch manuelle Verrich- tungen in diesem sensiblen Arbeitsschritt vermieden werden. Herstellung des Klebetrays Traditionell wurden die Klebetrays im Labor durch Überziehen der Brackets auf den Mal- okklusionsmodellen mit einem thermoelas- tischem Material (z.B. Polyethylen) oder mit SilikonenunterschiedlicherShore-Härteher- gestellt. Die Herstellung der Klebetrays kann heute digital erfolgen, indem der Umweg über die Brackets auf dem Malokklusionsmodell (siehe Prozess 10 in Tabelle 1) umgangen und ein Silikontray direkt hergestellt wird, in das die Brackets dann passgenau eingesetzt wer- den (Abb. 1) – Clear Precision Tray. Durch die Elimination des manuellen Repositionierens der Brackets wird eine potenzielle Quelle für Ungenauigkeitenvermieden. Wie weit diese einzelnen Arbeitsschritte heute schon digital erfolgen können, ist in Tabelle1dargestellt. Wie laufen die digitalen Prozesse beim Hersteller ab und wo geht derWeg hin? Um hier möglichst aktuelle und genaue In- formationengebenzukönnen,habeichDipl.- Ing. Ralf Paehl aus der Abteilung Research & Development beim Hersteller der IncognitoTM - Brackets der Firma 3M Unitek/TOP-Service für Lingualtechnik GmbH in Bad Essen, ge- beten, die Abläufe bei den neu entwickelten digitalen Prozessen in dieser Firma zu be- schreiben.HierseinBericht: Viele unserer Kunden haben uns schon in Bad Essen besucht und Einblick in die Her- stellung erhalten. Darum und weil Prof. Dr. DietmarSegnerschondieArbeitsschritteim Workflow vorgestellt hat, beschränke ich michdarauf,aufaktuelleEntwicklungenund Veränderungen bei der TOP-Service in Zu- sammenhang mit der Digitalisierung in der lingualen Kieferorthopädie einzugehen. Intraoralscans Eine wichtige Grundlage für die Anfertigung individueller lingualer Apparaturen bei der 3MUnitek/TOP-ServiceistdieÜbermittlungder Malokklusion des Patienten. Bis vor etwa zwei Jahren geschah dies ausschließlich durch Sili- konabformungen, die dann bei uns im Labor ausgegossenwurden.DieresultierendenGips- modelle wurden dreidimensional eingescannt undsomitdemdigitalenDesignprozesszugäng- lichgemacht.Einimmerwiederauftauchendes Problem dabei waren fehlerhafte Abformun- gen. Waren diese qualitativ so problematisch, dassdaraufkeinepräziseApparaturzufertigen war,sorgtediesfürFrustbeiallenBeteiligten. Heute werden wir immer mehr mit Anfragen konfrontiert, IncognitoTM-Apparaturen basie- rend auf digitalen Intraoralscans zu fertigen. Diese Daten kommen von Scannern unter- schiedlicher Hersteller. Sowohl die Präzision als auch die Struktur der Daten variiert dabei. Darum haben wir ein Protokoll entwickelt, in demwirunsvorderFreigabeeinesScansystems dieQualitätderDatensowiedieKompatibilität mitunserenweiterenHerstellungsschrittenim Labor genau ansehen. Es wurde zudem eine neue Abteilung mit dem Namen Digital Model Lab geschaffen, die sich ausschließlich mit der AufbereitungintraoralerScandatenbefasst. Um den Vorteil der digitalen Abformung zu nutzen, macht natürlich eine elektronische Übermittlung Sinn. Hier bieten wir mit einem IncognitoTM 88 I KOMPENDIUM 2014 PATIENTIN2(Abb.8bis13) Abb.8:Patientin2vorderBehandlung. Abb.9a–e:IntraoraleSituationderPatientin2vorderBehandlung:DeutlicherEngstandinderUnterkiefer- frontsowieeinunästhetischnachaußenrotierterobererSchneidezahn21beinahezuKlasseI-Verzahnung. a d e b c

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