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  • BEGO Implant Systems GmbH & Co. KG

  • Editorial: „In einigen Jahren lassen wir Augmentate drucken“

    Priv.-Doz. Dr. Dr. Steffen G. Köhler, Berlin

    Versuche, die Natur nachzuahmen und damit Gewebeentnahmen am eigenen Körper zu vermeiden, haben eine lange Geschichte. Noch gibt es ihn, den Respekt vor der Vollkommenheit der Schöpfung . Noch immer gelten vielfach autogene Ma-terialien als der Golden Standard. Obwohl diese eigenen „Biomaterialien“ auch bekannte Nachteile aufweisen – Zweiteingriff mit möglichen Komplikationen, Volumenverlust nach einem Jahr von 30 bis 60 Prozent (Sbordone, 2009), Sensibilitätsstörungen und Schmerzen am Entnahmeort in bis zu 55 Prozent der Fälle (Schwartz et al., 2009) und mögliche Kontaminationen bei intraoraler Entnahme (Lambrecht et al., 2006) – werden sich Weiterentwicklungen biologischer oder synthetischer Materialien an den Erfahrungen mit autogenem Material messen lassen müssen...

  • Alveoläre Knochenneubildung nach geschlossener Taschentherapie

    Prof. Dr. Peter Cichon

    Das ideale Ziel der Parodontitistherapie ist die Ausheilung der Defekte mit einem Gewebe, das sowohl morphologisch als auch funktionell den verloren gegangenen Strukturen entspricht.

  • DENTSPLY Implants Manufacturing GmbH

  • Beidseitige externe Sinusboden-elevation mit Implantation

    Dr. Henrik-Christian Hollay

    In der Ausgangssituation stellte sich eine 74-jährige Patientin mit Schmerzen am rechten oberen Eckzahn vor und beklagte zudem den schlechten Halt ihrer Oberkiefer-Teleskopprothese, die auf den Zähnen 13, 17 und 23 gelagert war. Die Teleskopkrone auf dem Zahn 13 war abgebrochen, durch die Fraktur das Pulpen-cavum eröffnet. Zahn 17 zeigte klinisch und radiologisch mesial nach vestibulär verlaufend kariöse Defekte auf. Die bisherige Versorgung, eine Teleskopprothese, stellte sich nach einer Tragedauer von etwa 18 Jahren als insuffizient dar.

  • Nobel Biocare Deutschland GmbH

  • Festsitzende Prothetik im -Oberkiefer bei geringem -distalen Knochenangebot

    Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., Dr. Nina Wollenweber

    Der Anspruch der Patienten nach einer sofort festsitzenden Versorgung steigt zunehmend. Doch eine Sofortbelastung könnte bei geringem Knochenniveau nachteilig sein und eine deutliche Verlängerung des Behandlungszeitraums nach sich ziehen. Im folgenden Fachbeitrag wird dazu das 4-Comfort® System mit distalen Zygoma-Implantaten vorgestellt, das dem Behandler die Möglichkeit gibt, einen Patienten mit geringem Knochenangebot möglichst schonend mit sofortbelastbarer Implantatprothetik zu versorgen.

  • Interview: „Membrane sind aus der Praxis kaum noch wegzudenken“

    Ingo Schlager im Gespräch mit Dr. Bastian Wessing und Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner

    Regenerative Komponenten wie Membranen und Augmentationsmaterialien sind aus der heutigen Implantologie nicht mehr wegzudenken. Verfahren wie Guided Tissue Regeneration (GTR) und Guided Bone Regeneration (GBR) haben Anfang der 1980er-Jahre Einzug in die moderne Zahnmedizin gehalten. Seither schreitet die Weiterentwicklung der Materialien und Techniken ungebremst voran. Im Interview spricht Mag. Ingo Schlager, Chefredakteur von Zahn Arzt mit Dr. Bastian Wessing und Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner über den Stellenwert von Membranen in der Wissenschaft und deren Verwendung in der alltäglichen Praxis.

  • Wasserhygiene: Rechtssicherheit spart Kosten

    Jan Papenbrock, Christian Mönninghoff

    Häufig wird ob des steigenden Kostendruckes durch Hygieneanforderungen in der Zahnarztpraxis vonseiten der (Zahn-)Ärzteschaft geklagt. Dass sich aber gerade durch die korrekte und intelligente Umsetzung, beispielsweise der RKI-Empfehlung oder des MPG, in der täglichen Praxis genauso auch Kosteneinsparungen realisieren lassen, wird in der Regel selten erwartet. Dabei ist es gerade die oberflächliche oder gar gänzlich falsche Anwendung von Rechtsnormen, die sich besonders kostentreibend im Alltag auswirkt.

  • News

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  • Nobel Biocare Deutschland GmbH

ZWP spezial 10/2015 (cid:129) Oktober (cid:129) 15. Jahrgang Neue regenerative Lösungen: SYMBIOS® Collagen Membrane SR SYMBIOS® Biphasisches Knochenaufbaumaterial Knochen- und Geweberegeneration
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„In einigen Jahren lassen wir Augmentate drucken“ Versuche, die Natur nachzuahmen und damit Ge- webeentnahmen am eigenen Körper zu vermei- den, haben eine lange Geschichte. Noch gibt es ihn, den Respekt vor der Vollkommenheit der Schöp- fung . Noch immer gelten vielfach autogene Ma - terialien als der Golden Standard. Obwohl diese eigenen „Biomaterialien“ auch bekannte Nach- teile aufweisen – Zweiteingriff mit möglichen Komplikationen, Volumenverlust nach einem Jahr von 30 bis 60 Prozent (Sbordone, 2009), Sensibili- tätsstörungen und Schmerzen am Entnahmeort in bis zu 55 Prozent der Fälle (Schwartz et al., 2009) und mögliche Kontaminationen bei intraoraler Entnahme (Lambrecht et al., 2006) – werden sich Weiterentwicklungen biologischer oder syn- thetischer Materialien an den Erfahrungen mit autogenem Material messen lassen müssen. Schon vor über 40 Jahren, also in Zeiten wo Publikationen noch nicht im World Wide Web erschienen sind und damit auch heute von den jungen Autoren nicht wahrgenommen werden, gab es wesentliche Grundlagenforschungen zur Entwicklung von Knochenersatzmaterialien. Be- reits 1971 wurden durch Bhaskar et al. Unter- suchungen zum biolo gischen Verhalten von TCP- Keramik durchgeführt. Vor allem die Arbeiten von Newesely und Osborn (1978/1980) trugen zur besseren Deutung des sich einstellenden hervor- ragenden Adaptionvorganges bei. Die erwünschten Wechselwirkungen zwischen Material und Lager- gewebe sind nach Newesely (1979) unter zwei Aspekten zu betrachten: 1. Aktivierung der Grenzflächen durch kontrol- lierte Oberflächenreaktionen mit Komponen- ten des Implantatlagers. 2. Vorgabe günstiger Elektrolytrelationen zur Inzwischen liegen unzählige Studien und klini- sche Kasuistiken zur Verwendung von Knochen - ersatzmaterialien vor. Die Palette reicht dabei von bovinem Material bis hin zu verschiedenen TCP- Varianten, nanopartikulären Materialien und Er- satzmaterialien auf Algenbasis, aber auch Grund- lagenstudien zu den verschiedenen Wachstums- faktoren. Die klinischen Erfahrungen mit reinen Ersatzmate- rialien sind dabei überwiegend positiv, was aller- dings den Verdacht nahelegt, dass all diese Mate- rialien, wenn sie denn mit Blut vermischt einge- setzt werden, lediglich ein Leitschieneneffekt für die Knochenneubildung zuzurechnen ist. Heute be - nötigen wir für die Behandlung kleinerer und mit - telgroßer Defekte keinen autologen Knochen mehr und man muss kein Hellseher sein, um zu behaup- ten, dass wir in einigen Jahren in der Lage sein wer- den, uns passende Augmentate drucken zu lassen, denn heute mehr denn je gilt „Bone research is an interdisciplinary science“ (Talmage 1970). Literatur: Bhaskar, S.N.; Brady, J.M.; Petter, L.; Grower, M.F.; Driskell, T.: Biodegredable Ceramic Implants in Bone Oral. Surg. 32 (1971) 346. Talmage, R.V.: Morphological and physiological consideratious in a new concept of calcium trans- port in bone. Amer. J. Anat. 129 (1970) 467. Newesely, H.; Osborn, J.F.: Structural and textured Implications of Calcium Phosphates in Ceramics. FDI Comission on Dental Research, Communication 3 (1978). Newesely, H.: Übersicht über Implantatwerkstoffe. Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift 34 (1979) 650. Induktion der knochenbildenden Zellen. Priv.-Doz. Dr. Dr. Steffen G. Köhler, Berlin EDITORIAL Priv.-Doz. Dr. Dr. Steffen G. Köhler, Berlin [Infos zum Autor] 10/2015 ZWP spezial 03
PARODONTOLOGIE Das ideale Ziel der Parodontitistherapie ist die Ausheilung der Defekte mit einem Gewebe, das sowohl morphologisch als auch funktionell den verloren gegangenen Strukturen entspricht. Alveoläre Knochenneubildung nach geschlossener Taschentherapie Autor: Prof. Dr. Peter Cichon a b Abb. 1a, b: Furkation Klasse II und zweiwandige Knochentasche mesial Zahn 46 bei einem 59-jährigen Patienten mit Diabetes Typ II vor und 2 Jahre nach geschlossener Taschentherapie und adjuvanter systemischer Antibiotikatherapie (Amoxicillin und Metronidazol). Prof. Dr. Peter Cichon [Infos zum Autor] Durch verschiedene re- generative Verfahren (zell - okklusive Barrieremem- branen, Verwendung von Knochenersatzmaterialien oder biologische Schmelz- Matrix-Proteine) ist eine Rekonstruktion von perio - dontalem Ligament, Ze- ment und Alveolarknochen möglich. Die - se Verfahren sind mit mehr oder weniger aufwendigen chirurgischen Eingriffen ver - bunden. Es soll in diesem Beitrag anhand von Fall- beispielen gezeigt werden, welche Heilungs- ergebnisse nach einer geschlossenen Ta- schentherapie erreicht werden können und ob diese zur Erhaltung eines dauerhaften parodontalen Gesundheitszustandes aus- reichend sind. Behandlung entzündlicher Parodontalerkrankungen Behandlungsabläufe Die marginale Parodontitis ist eine Entzündung des Zahnhalteapparats mit einem Verlust von zahntragenden Strukturen (AAP, 2000a). Sie ist das Ergebnis eines gestörten Gleichgewich- tes potenzieller pathogener Mikroorganismen und der lokalen sowie systemischen Abwehr- mechanismen (Offenbacher, 1996; Page & Korn- man, 1997). Die Behandlung der chronischen Parodontitis besteht in einer Reduktion der pathogenen Mikroflora mit dem sofortigen Ziel, die Progression der Erkrankungen aufzu- halten und ein Wiederaufflammen der chroni- schen Entzündung zu verhindern. Eine erfolg- reiche Parodontalbehandlung ist verbunden mit einer deutli chen Reduzierung der Erkran - kungs ak ti vität und einer Stabilisierung oder dem Gewinn von klinischem Attachment. Die Therapie von Parodontitiden gliedert sich in drei eng mitein ander verbundene Abschnitte: die antiinfektiöse Therapie (Hy- gienephase und subgingivales Debridement), die unterstützende Parodontitistherapie (UPT) und, falls notwendig, die weiterführende Parodontalchirurgie (AAP, 2000a). Die antiinfektiöse Therapie Die Initialtherapie oder Hygienephase der chronischen Parodontitis umfasst die Entfer- nung der supragingivalen Hart- und Weich - ablagerungen (inklusive der Instruktion zu einer adäquaten Mundhygiene sowie der Be seitigung kariöser Defekte und iatrogener Plaqueretentionsstellen). Danach schließt sich die geschlossene (konservative) Par-Therapie (Taschentherapie) an, die aus einer instrumen- 04 ZWP spezial 10/2015
tellen Reinigung und Glättung der Wurzel- oberflächen besteht (Deep Scaling und Root Planing). Bei bestimmten Patientengruppen (Patienten mit einem reduzierten Allgemeinbefund oder Abwehrsystem, Rauchern) (Landi et al., 1997; Slots & Rams, 1991), bei aggressiven Formen der Erkrankung (Schenkein & Van Dyke, 1994) oder bei einer persistierenden subgingivalen Keimflora (Renvert et al., 1990) kann die me - cha nische Therapie durch eine systemische oder lokale antimikrobielle Therapie unter- stützt werden (AAP, 2000c; AAP, 2004; Haffa- jee, 2003; Eickholz, 2008). Eine gute persönliche Belagskontrolle und eine regelmäßig durchgeführte Nachsorge- therapie sind essenziell für den dauerhaften Erfolg parodontaler Behandlungen (Nyman et al., 1975; Dahlen et al., 1992). Nach Abschluss der Taschentherapie wird in bestimmten Re- callintervallen die Erhaltungstherapie oder un terstützende Parodontitistherapie (UPT) durchgeführt (Lang et al., 2005). Durch regel- mäßig durchgeführte Nachsorgesitzungen kann so der erreichte Sanierungsgrad mög- lichst langfristig sta bilisiert werden. Die Fre- quenz der Recallsitzungen ergibt sich aus dem individuell ermittelten Ri sikoprofil (Lang & Tonetti, 2003). Weiterführende Parodontalchirurgie Ist es nicht möglich, durch die antiinfektiöse Therapie den parodontalen Gesundheits - zustand nachhaltig zu stabilisieren, kann ein weiterführendes chirurgisches Vorgehen mit resektiven oder regenerativen Behandlungs- methoden indiziert sein, um die Erkrankungs- progression aufzuhalten und/oder die anato- mischen Defekte zu verbessern (AAP, 2000b). Heilungsmechanismen Die parodontale Wundheilung ist ein komple- xer Prozess mit koordinierten Interaktionen verschiedener immunologischer und rekon- struktiver Prozesse, bei der grundsätzlich drei Phasen un ter schieden werden können: – die Exudations- oder Inflammationsphase, – die Proliferations- oder Granulationsphase und – die Reparations- oder Reifungsphase (John - stone et al., 2005; Lloyd-Jones, 2007). Unmittelbar nach mechanischen parodontal- therapeutischen Maßnahmen kommt es durch PARODONTOLOGIE b d a c Behandlungsfall 1 (Abb. 2a–d): Fortgeschrittene Form einer generalisierten chronischen Parodontitis bei einer 35-jährigen Patientin mit hohem Zigarettenkonsum (> 20 p. d.). Klinischer und röntgenologischer Zustand im OK-Frontzahnbereich vor und 13 Jahre nach geschlossener Taschentherapie mit adjuvanter systemischer Anti- biotikatherapie (Amoxicillin und Metronidazol) und prothetischer Versorgung der OK-Frontzähne mit ver- blockten Kronen. die Verletzung der Blutgefäße zu Einblutun- gen und Bildung eines Blutpropfes, welcher den trau ma tisierten Bereich schützt und die provisorische Matrix für weiter einwachsende Zellen bildet (Clark, 1996). Das entstandene Koagulum enthält außer den Ery throzyten, Thrombozyten, weißen Blutzellen und Wachs- tumsfaktoren Fibronektin und Fibrin, welches für den Zusammenhalt des Koagulums und für die Anheftung an die Wurzeloberfäche verantwortlich ist (Melcher, 1976). In dieser frühen Phase der Entzündung wird die Wunde gereinigt von Bakterien, Fremdkörpern und nekrotischen Gewebsanteilen durch neutro- phile Granulozyten und Makrophagen. Diese Phase dauert normalerweise etwa zwei bis drei Tage. Unter dem Einfluss von Wachstumsfaktoren (FGFs, TGFs-␤ und VEGFs) kommt es am Ende der Reinigungsphase zu einem Einstrom und zu einer Proliferation von Fibroblasten, Kera- tinozyten und Gefäßendothelzellen sowie zur Bildung einer amorphen Grundsubstanz, bestehend aus Fibrin, Fibronektin und Glyko- saminoglykanen. In der nachfolgenden Proliferations-/Granu- lationsphase (2. bis 12. Tag) wird durch die Synthese von extrazellulären Matrixpro te - inen und neuen Gefäßen die provisorische Matrix ersetzt durch ein Granulationsgewebe mit Glykosaminoglykanen, Proteoglykanen und struktuiertem Kollagen. Die in diesem Stadium der Wundheilung auftretenden Myo - fibro blasten (modifizierte Fibroblasten) ent- halten kontraktile Fasern und sind verant- wortlich für Kon traktion und Verkleinerung der Wundfläche. In der abschließenden Reparationsphase der Wundheilung (4. bis 20. Tag) kommt es zu einer Reifung und Umbildung des neu gebildeten Granulationsgewebes mit einer Abnahme der Gefäßdichte und Myofibrillen und einer Epi- thelisierung der Wundoberfläche. Nach einer (chirurgischen) Paro dontitis - behandlung entsteht entweder ein Narben - gewebe (Repair) oder es können verloren ge gan gene parodontale Strukturen mithilfe verschiedener Therapieverfahren wieder - hergestellt (Regeneration) werden. Repair Wegen der hohen Umsatzraten des Saum - epithels und des gin givalen Bindegewebes entsteht nach mechanischen Eingriffen an der Wurzeloberfläche (Deep Scaling und Root Planing) zunächst ein langes Saumepithel, das die gesamte bearbeitete Wurzeloberflä- che bedeckt (Taylor & Campbell, 1972; Nara - yanan & Page, 1983). Gleichzeitig bildet sich ein neues Bindegewebe mit parallel zur Wurzel- oberfläche verlaufenden Fasern (Stahl et al., 1972, Nyman et al., 1980; Cole et al., 1980). Bei 10/2015 ZWP spezial 05
PARODONTOLOGIE einem ungestörten Heilungsverlauf kann sich nach einigen Monaten das Saumepithel pro- liferativ bis zum verbleibenden Restdesmo- dont ausdehnen, oder es legt sich auf einen Teil der gereinigten Wurzeloberfläche eine Bindegewebsschicht, die allerdings nicht mit dem Zement verwächst. In beiden Fällen kann sich im apikalen Teil der Wunde teilweise neuer Alveolarknochen mit Fasereinbau bil- den (Schröder, 1996). Parodontale Regeneration Das ideale Ziel parodontal(-chi rurgischer) Maßnahmen ist die vollständige Wiederher- stellung verloren gegangener parodontaler Strukturen mit der Neubildung eines morpho- lisch und funktionell identischen Gewebes (neues Zement, neues periodontales Ligament und neuer Alveolarknochen) (Polimeni 2006). Zu den gängigen und bewährten Therapiever- fahren zur parodontalen Regeneration zählen die gesteuerte Geweberegeneration (Guided Tissue Regeneration/GTR) mithilfe zellokklu- siver Membranen (ggf. mit der Stabilisierung durch Knochersatzmaterialien) und die Ap - plikation biologisch aktiver Substanzen wie die Schmelz-Matrix-Proteine (Emdogain®). Beide Verfahren sind verbunden mit mehr oder weniger aufwendigen chirugischen Ein- griffen (Lappen-OP) und – beson ders bei fort- geschrittenen Defekten – nicht immer vorher- sagbar. Heilungsvorgänge nach konventioneller (geschlossener) Taschentherapie In der Regel gelingt es, durch eine geschlos- sene Taschentherapie (ggf. in Verbindung mit einer adjuvanten systemischen oder lokalen b d a c e Behandlungsfall 2 (Abb. 3a–e): Taschenabszess, starker Attachmentverlust sowie Lockerung und Elongation Zahn 37. Abb. 3a, b: Klinische und röntgenologische Ausgangssituation Zahn 37 mit akuten Entzündungserschei- nungen (bukkal) und starkem Attachmentverlust (Furkation Klasse II) bei einem 40-jährigen Patienten. Abb. 3c: Präoperative okklusale Adjustierung und Schienung des stark gelockerten Zahnes 37 (Grad III) durch einen Ver- bund mit Zahn 36 mithilfe eines individuell gegossenen Metallbarrens und AgAm-Füllungen. Abb. 3d: Röntgen- kontrollaufnahme 12 Monate nach geschlossener Taschentherapie und lokaler Antibiotikatherapie mit einer Chlortetracyclin HCl-haltigen Paste (Aureomycin®). Abb. 3e: Zustand 5 Jahre nach der geschlossenen Taschen- therapie und prothetischer Versorgung der Zähne 36 und 37 mit Kronen. 06 ZWP spezial 10/2015 antimikrobiellen Medikation) die akuten Ent- zündungserscheinungen zu beseitigen und eine weitere Erkrankungsprogression aufzu- halten. Nach konventioneller nichtchirurgi- scher Parodontaltherapie entsteht immer ein neues Attachment, bestehend aus einem lan- gen Saumepithel und kollagenreichem Binde- gewebe (Listgarten & Rosenberg, 1979), und ent- spricht per definitionem einem Repair (Caton & Nyman, 1980; Caton et al., 1980). Eine paro- dontale Regeneration (mit der Bildung eines neuen Zementes, Desmodonts und Alveolar- knochens) ist gar nicht oder nur als Teilrege- neration des Restdesmodonts möglich (Schrö- der, 1996). In einigen Fällen können jedoch auch nach einer nichtchirurgischen Taschentherapie De- fektauffüllungen röntgenologisch nachge- wiesen werden (Abb. 1a und b). Anhand von Behandlungsfällen sollen die Neubildungen des Alveolarknochens gezeigt und diskutiert werden. Defektauffüllungen nach geschlossener Taschentherapie In den vier Behandlungsfällen konnten ent- sprechend der Defektmorphologie mehr oder weniger stark ausgeprägte Knochenneubil- dungen nachgewiesen werden. Bis auf drei Zähne (Zahn 27, 37 und 35 im 3. Behandlungs- fall) konnten die gewonnenen Knochenfor- mationen über einen Beobachtungszeit raum von 5 Jahren (Behandlungsfall 2), 9 Jahren (Behandlungsfall 4), 12 Jahren (Behandlungs- fall 3) und 13 Jahren (Behandlungsfall 1) er- halten werden. Sie sind das Produkt von Osteo blasten, die sich unter dem Einfluss von Wachstumsfak - toren (PDGFs, BMPs) (Lynch et al., 1987; Boyan et al., 1994) aus Progenitorzellen des perio - dontalen Ligamentes (periodontal ligament- derived stem cells) (McCulloch & Melcher, 1983; Bartold & Nara yanan, 1998; Isaka et al., 2001; Chen et al., 2006) und mesenchymalen Stamm- zellen des Knochenmarks (bone marrow stro- mal stem cells) entwickelt haben (Hasegawa et al., 2006; Hynes et al., 2012). Der günstige Heilungsverlauf bei den beschrie- benen Behandlungsfällen lässt sich durch: 1. eine erfolgreich durchgeführte antiinfek - tiöse Therapie, 2. eine gute Plaquekontrolle, 3. eine ungestörte Wundheilung und 4. günstige Heilungsvoraussetzungen erklären.
PARODONTOLOGIE a c g i n b d e f Behandlungsfall 3 (Abb. 4a–r): Klinische und röntgenologische Ausgangssituation einer fortgeschrittenen Form einer generali- sierten chronischen Parodontitis mit starkem Attachmentverlust an den Zähnen 16, 12, 11, 26, 27, 35, 37 und 46 bei einer 43-jährigen Patientin. Abb. 4h: Definitive Versorgung mit neuen Kronen und Brücken 1 Jahr nach geschlossener Taschentherapie mit adjuvan- ter systemischer Antibiotikatherapie (Clindamycin). Abb. 4i–m: Röntgen-Kontroll aufnahmen 3 Jahre und … Abb. 4n–r: … 12 Jahre nach Abschluss der Behandlung. l q m r h j o k p Ad 1 Das supra- und subgingivale Debride ment wurde sowohl mit Handinstrumenten (Gra- cey-Küretten) als auch mit Ultraschall-Sca- lern durchgeführt. Bei einer ungünstigen Morphologie der Defekte (tiefe Taschen, Furkationsbefall) erwies sich der Einsatz der grazilen Ultraschallansätze dem von Handinstrumenten als überlegen (Dragoo, 1992; Takacs et al., 1993). Bei allen vier Be- handlungsfällen wurden adjuvant Antibio- tika systemisch oder lokal verabreicht. Ad 2 Alle Patienten haben eine gute Zahnpflege und erscheinen regelmäßig zu den Kontroll- terminen. Ad 3 Eine wichtige Voraussetzung für die ossäre Regeneration war eine ungestörten Wund- heilung. Elongationen und/oder okklusale In terferenzen wurden (nach Modellanalyse) beseitigt, gelockerte Zäh ne mithilfe von indi- viduell gegossenen Schienen an die Nachbar- zähne adhäsiv fixiert. So konn te die fibrinöse Adhäsion des Koagulums an der Wurzelober- fläche in der frühen Phase der Wundheilung erhalten und eine apikale Migration von gingivalen Epithelzellen (?) und eine Rein- fektion der Wunde verhindert werden (Ling- horne & O’Connell, 1950; Polson & Proye, 1983; Wikesjö et al., 1992). Ad 4 Nicht alle Menschen reagieren gleich auf eine Parodontitistherapie (Offenbacher et al., 2008). 10/2015 ZWP spezial 07
PARODONTOLOGIE a d c b e f Behandlungsfall 4 (Abb. 5a–f): Akute Tascheninfektion und starker vertikaler Einbruch Zahn 21 mesial bei einer 19-jährigen Patientin. Abb. 5a, b: Klinische und rönt- genologische Ausgangssituation bei Behandlungsbeginn. Abb. 5c, d: 2 Jahre nach Taschentherapie mit adjuvanter systemischer Antibiotikatherapie (Amoxicillin und Metronidazol), okklusaler Adjustierung, Odontoplastik und Schienung des Zahnes 21. Abb. 5e: Zustand nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung (Intru- sion des Zahnes 21). Abb. 5f: Röntgenkontrollaufnahme 9 Jahre nach Behandlungsbeginn. So kann der Heilungsverlauf – ebenso wie die Entstehung und der Verlauf der Erkrankung – durch verschiedene Faktoren günstig oder ungünstig beeinflusst werden. Dazu zählen die genetische Prädiposition, der gesund heit - liche Allgemeinzustand sowie Lebensgewohn- heiten (Michalowicz et al., 2000; Schenkein, 2002; Page & Kornman, 1997). Kritische Bewertung Die röntgenologisch nachweisbaren Knochen - neubildungen sind nach geltenden Vorstel- lungen der parodontalen Wundheilung nicht über den Faserapparat des perio dontalen Ligamentes mit den Wurzeloberflächen ver - bunden und daher nicht Ausdruck eines neu gebildeten Zahnhalteapparates (Polson & Heijl, 1978). Eine endgültige Beurteilung, ob es sich hier- bei um eine echte parodontale Regeneration mit inserierenden kollagenen Fasern oder um ein Repair mit einem langen epithelialen At- tachment zwischen der Wurzeloberfläche und dem neugebildeten Alveolarknochen handelt, ist weder klinisch noch radiologisch, sondern nur histologisch möglich. Dabei stellt sich die Frage, ob die Stabilisie- rung des Knochenni veaus – trotz einer mög- lichen Epithelschicht auf der Zahnwurzel – nicht doch eine gute Voraus setzung für eine längerfristige Gesunderhaltung parodontaler Strukturen bildet. Die wiederaufgetretenen Knochendefekte im Bereich der Zähne 27, 37 und 35 im 3. Behandlungsfall müssen als Ent- wicklungen bewertet werden, die durch eine hormonelle Ver änderung (Menopause) (Da- niell, 1983; Grodstein et al., 1996) zwar erklärt, aber durch eine frühzeitigere (röntgenologi- sche) Diagnose und therapeutisches Eingrei- fen unter Umständen hätten vermieden wer- den können. trolle, systemischer Faktoren (Diabetes) oder ungünstiger Lebensgewohnheiten (Rau- chen), die durch chirurgische Maßnahmen auch nicht beseitigt werden können und häufig nur zu einem unnötigen (gingivalen) Gewebsverlust führen. – Eine knöcherne Defektauffüllung nach ei- ner geschlossenen Taschentherapie ist nicht vorhersagbar.3 Schlussfolgerung für die Praxis Literaturliste – Im Rahmen einer systematischen Paro - dontalbehandlung sollten Zähne mit einer verstärkten Lockerung zum Schutz des post- operativen Koagulums durch geeignete (ggf. gegossene) Schienen stabilisiert werden. – Die Beurteilung eines Erfolges oder Miss - erfolges einer anti infektiösen Therapie sollte im Verlauf eines angemessen Zeit raumes erfolgen. Erst nach einer genügend langen Beobachtungszeit sollte bei einem nega - tiven Verlauf entschieden werden, ob und welche weiterführenden chi rurgischen Behandlungen notwendig sind. – Chirurgische Rezidivbehandlungen inner- halb der ersten drei postoperativen Monate sind häufig überflüssig, da weder durch Sondierungstiefenmessungen noch röntge- nologisch eindeutig der Heilungsverlauf be- wertet werden kann. Lokale Entzündungs- erscheinungen sind in vielen Fällen das Resultat einer ungenügenden Belagskon- kontakt Prof. Dr. Peter Cichon Lehrstuhl für Behinderten- orientierte Zahnmedizin Leiter: Prof. Dr. A. Schulte Zahnklinik der Universität Witten/Herdecke Fakultät für Gesundheit Alfred-Herrhausen-Straße 50 58448 Witten Tel.: 02861 5151 pcichon@t-online.de 08 ZWP spezial 10/2015
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LATERALER SINUSLIFT · ANWENDERBERICHT In der Ausgangssituation stellte sich eine 74-jährige Patientin mit Schmerzen am rechten oberen Eckzahn vor und beklagte zudem den schlechten Halt ihrer Oberkiefer-Teleskopprothese, die auf den Zähnen 13, 17 und 23 gelagert war. Die Teleskopkrone auf dem Zahn 13 war abgebrochen, durch die Fraktur das Pulpen - cavum eröffnet. Zahn 17 zeigte klinisch und radiologisch mesial nach vestibulär verlaufend kariöse Defekte auf. Die bisherige Versorgung, eine Teleskopprothese, stellte sich nach einer Trage - dauer von etwa 18 Jahren als insuffizient dar. Dr. Henrik-Christian Hollay [Infos zum Autor] Beidseitige externe Sinusboden - elevation mit Implantation Autor: Dr. Henrik-Christian Hollay ten Quadranten ein vermindertes Knochen - angebot, was eine beidseitige Sinusboden - elevation unumgänglich machte (Abb. 1). Operationsvorbereitung Um die Planung des Eingriffes so genau als möglich durchführen zu können, wurde zur eindeutigeren Diagnose der Knochenverhält- nisse ein Dental-CT angefertigt. Die Aufbereitung des Bildmaterials im DICOM- Format erfolgte mit der Software Simplant®Pro der Firma DENTSPLYMaterialise® (Abb. 2). Die Restknochenstärke lag Regio bei 5,4 mm be- messen, Regio 26 bei 4,4 mm. Während der Processus alveolaris im 1. Quadranten sich in seiner typischen, anatomisch korrekten Form darstellte, war im 2. Quadranten ein deutlich ausgeprägterer Aufbrauch der knöchernen Substanz insbesondere im Bereich der Crista alveolaris zu erkennen, welche Dachgiebel- förmig zusammenlief und damit die Restkno- chenhöhe in der Planung weiter reduzierte. In den Bereichen 14 und 24 hingegen fand sich ausreichend Knochensubstanz für eine Implantation ohne weitere augmentative Abb. 2: Auswertung Dental-CT, Planung der Implantatpositionierung und der Sinusbodenelevationen. Abb. 1: Ausgangssituation, Orthopantomogramm, reduzierter Knochenbestand Regio 16 und 26 erkennbar. Als Vorbereitung erfolgte zur Reduktion der pathogenen bakteriellen Mundflora eine aus- führliche Dentalhygiene. In der Folge stellten wir die Funktion der Prothese als Langzeit- Provisorium wieder her, indem wir den Zahn 13 endodontisch vorbehandelten, mit einem Stiftaufbau stabilisierten und die alte Krone repositionierten. Der mesiale und vestibuläre Kronenrand des Zahnes 17 wurden exkaviert und provisorisch mit Komposit verschlossen. Nach ausführlicher Beratung folgten wir dem Wunsch der Patientin nach festsitzendem Zahnersatz und entschlossen uns zu einer rein implantatgetragenen Neuversorgung mit dreigliedrigen Brücken. Aufgrund der verkürz- ten Zahnreihen im Unterkiefer entschied sich die Patientin gegen eine Vollbezahnung des Oberkiefers und einen Erhalt des Zahnes 17 über die Zeit des Provisoriums hinaus. Bereits das Orthopantomogramm der Ur- sprungssituation zeigte im ersten und zwei- 10 ZWP spezial 10/2015
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LATERALER SINUSLIFT · ANWENDERBERICHT Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 3: Lappenbildung. – Abb. 4: Entfernen des Knochendeckels der vestibulären Wand des Sinus maxillaris 2. Quadrant. – Abb. 5: Präparation der Schneider’schen Membran 2. Quadrant. – Abb. 6: Ruptur der Schneider’schen Membran 2. Quadrant. – Abb. 7: Einlegen einer Kollagenmembran zur Abdeckung des Risses in der Schneider’schen Membran 2. Quadrant. – Abb. 8: Einbringen der Implantate Regio 24 und 26. Maßnahmen. In beiden Nasennebenhöhlen war eine diskrete Schwellung der Schneider’- schen Membran erkennbar. Obwohl die Pa- tientin angab, keine Beschwerden zu haben, der Palpationstest des N. infraorbitalis beid- seits negativ war, baten wir sie um eine Ab- klärung durch ihren behandelnden Hals-, Nasen- und Ohren-Arzt. Der Abstrich in Re- gio des Ostium naturale ergab keine patho- gene bakterielle Belastung, der Ultraschall- befund bestätigte die diskrete Schwel- lung, zeigte allerdings keine Flüssigkeits- einschlüsse oder polypösen Wucherungen, die Verdickung war somit als unkritisch ein- zustufen. Operationsverlauf Der Eingriff erfolgte in Lokalanästhesie und im Verlauf auf beiden Seiten beinahe iden- tisch. Zunächst bildeten wir mittels eines nach palatinal verlagerten Krestalschnittes mit vertikalen Entlastungsinzisionen einen Muko periostlappen (Abb. 3). Die Fenestrie- rung durch die verstibuläre Knochenwand des Sinus maxillaris, kranial der Regio 14 und 16 bzw. 24 und 26, erfolgte mit dem SL1-Auf- satz für das Piezotome® (ACTEON Satelec®) (Abb. 15), wir legten die Schnittführung dabei in vertikaler und horizontaler Richtung mit gegeneinander zur Raute versetzten Linien. Mit dem SL3-Aufsatz (Elefantenfuß) lösten wir die Schneider’sche Membran vorsichtig zirkulär von den Schnittkanten ab und lösten den freipräparierten Knochendeckel von der Schleimhaut ab (Abb. 4). Die Schleimhaut - deckel wurden von Weichgeweberesten be- freit und in Kochsalzlösung gelagert. Die Elevation der Membran erfolgte mit piezo - elektrischen Aufsätzen und Handinstrumen- ten (Abb. 5, 16, 17). Obwohl durch die oszillie- rende Schwingung der Aufsätze, welche so- wohl die Membran bewegen kann als auch den Kavitationseffekt durch Vernebeln der einge- setzten Kühlflüssigkeit auslöst, ein sanftes Ausstreichen genügt, um die Membran sehr Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 9, 10: Einbringen von BioLinker aktiviertem GUIDOR easy-graft® CRYSTAL über den geschaffenen Zugang in den Hohlraum 2. Quadrant. – Abb. 11: Stabilisiertes Knochenersatzmaterial 2. Quadrant. – Abb. 12: Aufsetzen des Knochendeckels 2. Quadrant. – Abb. 13, 14: Abdecken des Augmentationsfeldes und des Knochendeckels mit GUIDOR easy-graft® CLASSIC als Resorptionsschutz und Membran 2. Quadrant. 12 ZWP spezial 10/2015
leicht bewegen und einen Hohlraum schaffen zu können, kam es zu einer Ruptur der Schleimhaut im linken Sinus maxillaris (Abb. 6). Der im Durchmesser etwa 8 bis 9 mm große Riss wurde mit einer Bilayer-Kollagenmembran (Geistlich® Biomaterials, Bio-Gide® Mem- bran, 30 x 40 mm) abgedeckt (Abb. 7). Auch im rechten Sinus maxilla- ris legten wir eine Kollagenmembran desselben Typs ein, sie dient als Schutz vor den scharfen Kanten der Implantate und dem Druck des eingefüllten Ersatzmaterials (Abb. 18). Um die Dichtigkeit der gedeckten Schneider’schen Membran zu überprü- fen, befüllten wir den geschaffenen Raum drucklos mit Kochsalzlösung. Die Vorbohrungen für die zu inserierenden Implantate konnten so begünstigt durch die vestibuläre Fenestrierung und die schützende Aufdoppelung der Schneider’schen mit einer Kollagenmembran unter Sicht gesetzt werden (Abb. 19). Tiefenmessungen waren leicht mit den dem Implantat-Set beiliegenden Sonden oder einer Parodontalsonde möglich. Wir inserierten Implantate der Größe 3,75 x 9 mm Regio 14 und 24 sowie 4,75 x 9 mm Regio 16 und 26 (Nemris® Aesthura® Classic). Die Primärstabilität des Implantates konnte trotz einer reduzierten Restknochenstärke von nur etwa 3,5 mm durch die intakte und stabile Kompakta bei etwa 30 Ncm als gut bewertet werden (Abb. 8, 20). Wir befüllten jeden Hohlraum mit zwei Applikationskanülen à 400 ml GUIDOR easy-graft® CRYSTAL der Körnungsgröße 500 bis 1.000 μm, der mit BioLinker aktiviert wurde und somit einen festen, stabilen, unbeweglichen Verbund erreichte (Abb. 9, 10, 21). Das Befüllen er- folgte direkt aus den Applikationskanülen und somit vollkommen steril; durch sanftes Ausstreichen in den Hohlraum erreichten wir während der vorgegebenen Verarbeitungszeit eine gute Verteilung, ohne die Schneider’sche Membran dabei zu verletzen (Abb. 11, 22). Ein vollständiges Auskleiden des geschaffenen Hohlraumes mit Ersatzmaterial wird häufig diskutiert, ist allerdings nach heutigem Wissensstand nicht notwendig, da die Einblutungen aus dem um - gebenden Operationsfeld die Hohlräume ausfüllen und in der Folge zu Knochen umgebaut werden. Nach wenigen Minuten war das GUIDOR easy-graft® 400 CRYSTAL vollständig durchgehärtet und nicht mehr beweglich. Diese Stabili- sierung des Augmentationsbereiches bringt etliche Vorteile. Neben der Umfassung der inserierten Implantate und der festen Lagerung der Schneider’schen Membran reduzieren sich auch die bekannten Risiken in den ersten Wochen des Heilungsverlaufes, die mithilfe des MAV-Protokolls vermieden werden sollen. Vor allem durch auf die Nasennebenhöhlen ausgeübten Druck, wie zum Beispiel durch hef - tiges Niesen oder versehentliches Schnäuzen, kann es zu postope - rativen Rupturen der Nebenhöhlenschleimhaut kommen. Durch die flächige Verteilung eventuell auftretender Kräfte auf dem in sich sta- bilen Ersatzmaterial, statt punktueller Belastung auf dem Implantat- Apex bei beweglichen Granulaten oder Eigenknochenspänen, kann dieses Phänomen vermieden werden. Den vestibulären Knochendeckel legten wir an seine ursprüngliche Position zurück (Abb. 12, 23). Zur Stabilisierung und als Resorptions- schutz wurde jeweils eine Applikation GUIDOR easy-graft® 400 CLASSIC auf den Knochendeckel aufgebracht und fein verstrichen (Abb. 13, 14, 24). Zur besseren Durchhärtung wurde der BioLinker aktiv mit in Kochsalzlösung getränkten Tupfern entzogen (Abb. 25). Das Ersatz- material wirkte in diesem Fall also eher wie eine Membran und nicht als Matrix zur Osteoneogenese. Der größte Teil des Materials wird in I E G E Z N A ANWENDERBERICHT · LATERALER SINUSLIFT Geringer Bedarf an Sterilisationsverpackungen? Dann sind die selbstklebenden und validier- baren Sterilisationsbeutel PeelVue+ für Sie eine sichere, einfache und preiswerte Alternative zum Einschweißen. So sparen Sie Kosten, Zeit und Arbeitsaufwand! PeelVue+ selbstklebenden Sterilisationsbeutel (cid:172) machen ein sperriges, arbeits- und kosten- intensives Schweißgerät überflüssig (cid:172) standard mit integrierten äußeren und inneren Prozessindikatoren (cid:172) ausgestattet mit praktischer Farbkodierung der einzelnen Größen (cid:172) praktisch in der Handhabung (cid:172) in 12 Größen erhältlich, für alle Arten von Sterilgut (cid:172) mit Validierungssystem gemäß ISO 11607-2 (cid:172) erfüllen die RKI Anforderungen Steril und sicher, geht auch ohne Aufwand! Testen Sie PeelVue+ Erfahren Sie die Vorteile der PeelVue+ Sterilisationsbeutel für Ihre Praxis und fordern Sie jetzt gratis Ihr PeelVue+ Kit an: info@dux-dental.com. Sie erhalten eine PeelVue+ Probepackung mit 16 Beuteln und Beutelschablone, einen Leitfaden zur Validierungsanleitung, einen Validierungsplan und die Konformitätserklärung. DUX Dental Zonnebaan 14 (cid:172)(cid:202)NL-3542 EC Utrecht (cid:172)(cid:202)The Netherlands Tel. +(31) 30 241 0924 (cid:172)(cid:202)Fax. +(31) 30 241 0054 Email: info@dux-dental.com (cid:172)(cid:202)www.dux-dental.com 10/2015 ZWP spezial 00
LATERALER SINUSLIFT · ANWENDERBERICHT Abb. 15 Abb. 16 Abb. 17 Abb. 18 Abb. 19 Abb. 20 Abb. 15: Präparation des lateralen Zugangs zum Sinus maxillaris rechtsseitig. – Abb. 16: Intakte Schneider’sche Membran in situ 1. Quadrant. – Abb. 17: Sinusbodenelevation 1. Quadrant. – Abb. 18: Kollagenmembran zum Schutz der Schleimhaut vor Ruptur 1. Quadrant. – Abb. 19: Präparation der Implantatlager 1. Quadrant. – Abb. 20: Inserierte Implantate 14 und 16. der Folge resorbiert werden oder sich in der anliegenden Schleimhaut einlagern. Durch das membranähnliche Verhalten wird jedoch die durch die Deperiostierung zu erwartende Resorption des ortsständigen Knochens ab- gedämpft bis verhindert. Der gesamte Eingriffsbereich wurde in der Folge mit GORE-TEX®-Nähten der Stärke 5–0 spannungsfrei vernäht (Abb. 26). Direkt im Anschluss wurde als Schwellungsprophylaxe ein einmaliger Bolus von 200mg Prednisolon, Jenapharm®, mibe® GmbH gegeben. Die ab- schließende radiologische Aufnahme zeigt das Ergebnis des gesamten Eingriffs (Abb. 27). Nachbehandlung Postoperativ verordneten wir dem Patienten ein zweiwöchiges Schnäuzverbot, als Begleit- medikation Antibiose (Clindamycin 600 mg) für sieben Tage und abschwellende Nasen- tropfen (nasic®) für insgesamt 14 Tage. Prothetische Versorgung Nach sechs Monaten Einheilzeit erstellten wir ein Kontroll-OPG (Abb. 28), wurden die Implan- tate mittels Diodenlaser freigelegt und Sulcus- former eingebracht. Dadurch, dass wir vermei- den konnten, während des primären Augmen- tationseingriffes Narbenbildung im Bereich der keratinisierten Gingiva zu provozieren, blieb der Anteil der Attached Gingiva stabil. Die Abformung erfolgte eine Woche später. Alle Implantate wurden mit Zirkonoxidkera- mik-Abutments (Simeda®) auf Reintitan-Kle- bebasen (Nemris®) versorgt. Die Gerüste der Brücken wurden mit der Sirona CEREC® 3MC XL-Schleifeinheit aus VITA In-Ceram® YZ-Blö- cken der Größe 40/19 im CAD/CAM-Verfahren ausgefräst, gesintert und anschließend mit VITA VM®9-Keramik verblendet. Die Zähne 13 und 23 wurden mit Vollkeramik-Kronen ver- Abb. 21 Abb. 22 Abb. 23 Abb. 24 Abb. 25 Abb. 26 Abb. 21: Einbringen von BioLinker aktiviertem GUIDOR easy-graft® CRYSTAL über den geschaffenen Zugang in den Hohlraum 1. Quadrant. – Abb. 22: Stabilisiertes Knochenersatzmaterial 1. Quadrant. – Abb. 23: Aufsetzen des Knochendeckels 1. Quadrant. – Abb. 24: Abdecken des Augmentationsfeldes und des Knochendeckels mit GUIDOR easy-graft® CLASSIC als Resorptionsschutz und Membran 1. Quadrant. – Abb. 25: Entziehen des Biolinkers mit in Kochsalzlösung getränktem Mulltupfer 1. Quadrant. – Abb. 26: Wundverschluss mit Einzelknopfnähten, Nahtmaterial der Fadenstärke 5–0. 14 ZWP spezial 10/2015
ANWENDERBERICHT · LATERALER SINUSLIFT Abb. 27 Abb. 28 Abb. 29 Abb. 30 Abb. 32 Abb. 27: Orthopantomogramm zur radiologischen Kontrolle des Ergebnisses der Sinusbodenelevation. – Abb. 28: Orthopantomogramm zur radiologischen Kontrolle des Heilungsergebnisses nach sechs Monaten. – Abb. 29: Eingegliederte dreigliedrige Brücke auf Keramik-Abutments 1. Quadrant. – Abb. 30: Eingegliederte drei- gliedrige Brücke auf Keramik-Abutments 2. Quadrant. – Abb. 32: Klinische Situation, 1,5 Jahre nach definitiver Versorgung. sorgt. Der Zahn 17 konnte durch seine Vorschä- digung und die außerordentlich lange Proviso - rientragezeit leider nicht erhalten werden. Die Kronen wurden mit PANAVIA® SA-Zement® (Kuraray®) definitiv eingegliedert (Abb. 29, 30). Follow-up Bei einer weiteren Implantation Regio 45 er- gab sich die Gelegenheit einer Kontrolle des Resultates durch ein weiteres OPG nach etwa 1,5 Jahren Standzeit der definitiven Versorgung (Abb. 31). Hierbei zeigten sich stabile knöcher - ne Verhältnisse in beiden Augmentationsge- bieten der Sinus maxillaris. Im radiologischen Vergleich lässt sich ein fortgeschrittener, wenn auch noch nicht vollständig abgeschlossener Umbau des Anteils an ␤-Trikalziumphosphat erkennen, während die Hydroxylapatitteile des easy-graft® 400 CRYSTAL nach wie vor kör- nig imponieren. Klinisch zeigte sich die Brücken- versorgung stabil und gut gepflegt mit anlie- gendem reizlosem Gingivalsaum (Abb. 32).3 kontakt Dr. Henrik-Christian Hollay Albert-Roßhaupter-Str. 94 81369 München info@dr-hollay.de www.dr-hollay.de/zahnarztpraxis Dr. Hollay & Neugebauer Greinwaldstr. 1, 82327 Tutzing www.zahnaerzte-tutzing.de 10/2015 ZWP spezial 15 Abb. 31: Kontroll-OPG, 1,5 Jahre nach definitiver Versorgung. info Verwendete Materialien Medikation Sunstar® GUIDOR®: easy-graft® 400 CRYSTAL easy-graft® 400 CLASSIC Nemris®: Aesthura® Classic 3,75 x 9 mm, 4,75 x 9 mm Geistlich®Biomaterials: Bio-Gide® Membran, 30 x 40 mm Gore®: GORE-TEX® Nahtmaterial Stärke 5–0 CV-5 RT-16 Simeda®: Zirkondioxidkeramik-Abutment mit Reintitan-Klebebasis, individualisiert VITA®: In-Ceram® YZ; VM®9 Kuraray®: PANAVIA® SA-Zement® Der Eingriff erfolgte in Lokalanästhesie vestibulär und palatinal mit etwa 6 ml Ultracain® DS forte (Aventis®). Postoperativ wurde als Schwellungspro- phylaxe ein einmaliger Bolus von 200 mg Prednisolon, Jenapharm®, mibe® GmbH, verabreicht. Als antibiotische Abdeckung für den Ein- griff verwendeten wir Clindamycin 600 mg, Gesamtmedikation über 7 Tage, 2 Tabletten pro Tag. Zusätzlich wurden nasic® – abschwellende Nasentropfen der Firma Klosterfrau® Health- care Group über einen Zeitraum von 14 Ta- gen verordnet. Als Analgetikum wurde Ibuprofen 600 mg, einzunehmen bei Bedarf, verschrieben.
SOFORTBELASTUNG Der Anspruch der Patienten nach einer sofort festsitzenden Ver - sorgung steigt zunehmend. Doch eine Sofortbelastung könnte bei geringem Knochenniveau nachteilig sein und eine deutliche Verlän- gerung des Behandlungszeitraums nach sich ziehen. Im folgenden Fachbeitrag wird dazu das 4-Comfort® System mit distalen Zygoma- Implantaten vorgestellt, das dem Behandler die Möglichkeit gibt, einen Patienten mit geringem Knochenangebot möglichst scho- nend mit sofortbelastbarer Implantatprothetik zu versorgen. Dr. Richard J. Meissen Dr. Nina Wollenweber [Infos zum Autor] [Infos zur Autorin] Festsitzende Prothetik im Oberkiefer bei geringem distalen Knochenangebot Autoren: Dr. Richard J. Meissen, M.Sc., Dr. Nina Wollenweber Fallbeschreibung Der 64-jährige Patient wurde im Oktober des letzten Jahres mit dem Wunsch nach Anfer - tigung einer Oberkiefer-Teleskopversorgung in unserem Hause vorstellig. Nach Entfer- nung der insuffizienten Brückenkonstruk- tion (Abb. 1–4) stellten sich die Zähne 23 und 27 als konservierend nicht erhaltungswür- dig heraus. Aufgrund der ebenfalls mäßigen Langzeitprognosen der Zähne 16, 15 und 13 äußerte der Patient im Weiteren den Wunsch nach einer festsitzenden, sofortbelasteten Implantatversorgung (Tab. 1). Unter Berücksichtigung der digitalen Volu- mentomografie wurde sich aufgrund des ge- ringen Knochenangebots im distalen Seiten- zahnbereich sowie der großen Ausdehnung des Sinus maxillaris gegen jedwede Aug- mentationstechniken in den Kieferhöhlen (mit Beckenkammaugmentaten oder xenoge- nem bzw. alloplatischen Knochenersatzmate- rialien) und zugunsten einer sofortbelasteten 4-Comfort®-Versorgung mit distalen Zygoma- Implantaten (Zygoma, Nobel Biocare) ent- schieden (Abb. 5 und 6). Der Eingriff sollte in Intubationsnarkose er- folgen. Allgemeinanamnestisch zeigte der Pa- tient keine Besonderheiten, die Einnahme einer Regelmedikation wurde von ihm ver- neint. Darüber hinaus gab er an, Nichtraucher zu sein. Im Rahmen der vorbereitenden Maß- nahmen vor der Implantation wurden Situa- tionsabformungen des Ober- und Unterkie- fers genommen und dem Patienten ein Rezept zur Antibiotika-Prophylaxe ausgehändigt. Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1–3: Der Fotostatus bei Erstvorstellung. Augenscheinlich scheint die prothetische Versorgung des Oberkiefers intakt. Der Patient klagte jedoch zunehmend über starke Halitosis und diffusem Schmerz im linken Oberkiefer. – Abb. 1: Lippenbild vorher. – Abb. 2: Okklusion vorher. – Abb. 3: Leicht geöffnet vorher. – Abb. 4: Das Orthopan - tomogramm bei Erstvorstellung. Im Oberkiefer zeigt sich ein prothetisch als auch parodontologisch/konservierend unzureichend versorgtes Lückengebiss. Die Rand- schlüsse der Oberkiefer-Versorgung sind allesamt insuffizient. Zudem lassen sich ein starker genera lisierter horizontaler Knochenabbau sowie ebenfalls vereinzelte ver - tikale Einbrüche erkennen. Die Situ ation im Unterkiefer wird an dieser Stelle ver- nachlässigt. Abb. 4 16 ZWP spezial 10/2015
kw kw bw kw bw bw bw bw kw bw f 14 44 13 43 12 42 11 41 21 31 22 32 23 33 24 34 25 35 f 18 48 f f 17 47 k 16 46 )( 15 45 k SOFORTBELASTUNG f 26 36 kw f 27 37 28 38 Das chirurgische Vorgehen Nach Extraktion der ehemals prothe tischen Pfeilerzähne wurde das Operationsfeld mit - tels krestaler Inzision freigelegt und zunächst die Implantate an Position 12 und 22 einge- bracht (beide 4,1 x 13 mm, PerioType®, Clinical House). Nach bilateraler Fensterung der Kie- ferhöhlen folgte unter visueller und taktiler Kontrolle die Insertion der Zygoma-Implan - tate (15: 4,0 x 45 mm, 25: 4,0 x 47,5 mm). Der durch die Mobili sation der Sinusschleimhaut entstandene Hohlraum wurde mit autogenem Knochenmaterial aus der Tuberregion sowie der Knochenfalle aufgefüllt und die Kiefer- höhlen mithilfe des erhaltenen Knochende- ckels und einer Membran (creos xenoprotect, Nobel Biocare) verschlossen. Die gesetzten Implantate wurden allesamt mit entspre- chend abgewinkelten Multi-Unit Abutments (PerioType® Rapid, Clinical House) versorgt. Unmittelbar nach Adaptation aller Wund - ränder erfolgte die intraoperative Polyether - abformung über die Multi-Unit Abutments zur Herstellung der Kieferrelationsschablone und des späteren Provisoriums. Nach Abdruck- nahme wurden die Multi-Unit Abutments mit Schutzkappen abgedeckt und der Patient un- ter Aufsicht des Anästhesieteams in die Auf- wachphase überführt. Die Einheilzeit der Im- plantate wurde intraoperativ auf acht Wochen in Sofortbelastung festgelegt (Abb. 7–12). KM BM BM BM KM Tab. 1: Der Zahnstatus des Patienten bei Erstvorstellung. Abb. 5 Abb. 6 Abb. 5: Die orthopanthomografische Auswertung des DVTs zeigt analog zum konventionellen OPG eine massive Ausdehnung der Kieferhöhle sowie ein geringes Knochenangebot im distalen Bereich des Oberkiefers. – Abb. 6: Axiale Schnittauswertung durch den Alveolarkamm des Oberkiefers zur Festlegung der Implantatpositionen und -längen. Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 7: Nach Fenestration der Kieferhöhle erfolgt die Zygoma-Bohrung unter direkter Sicht. Die Kontrolle der Bohrung am Os zygomaticum erfolgt rein taktil. – Abb. 8: Die Einbringung des Zygoma-Implantats in Regio 25 ebenfalls unter visueller und taktiler Kontrolle. – Abb. 9: Das Zygoma-Implantat in situ: Die Kieferhöhlenschleimhaut ist intakt. – Abb. 10: Auffüllen des Hohlraumes in der Kieferhöhle mit autogenem Knochenmaterial sowie dem erhaltenen Knochen deckel. – Abb. 11: Anpassung einer Membran an das Operationsfeld. – Abb. 12: Abschließende Situation nach erfolgter Adaptation der Wundränder. 10/2015 ZWP spezial 17
SOFORTBELASTUNG Abb. 13 Abb. 14 Abb. 13: Das postoperative OPG mit verschraubter Wachsbissnahme. Die intraoperative Abformung verlief feh- lerfrei, die Kieferrelationsschablone lässt sich spannungsfrei und randschlüssig auf die Multi-Unit Abutments schrauben. – Abb. 14: Schleimhautsituation vor endgültiger Abdrucknahme, acht Wochen postoperativ. Abb. 15 Abb. 16 Das prothetische Vorgehen Die postoperativen Provisorien Nach einer etwa 60-minütigen Wartezeit konn te bereits mittels der verschraubten Bissregistrationsschablone eine exakte Über- prüfung und Einstellung der Kieferrelation durchgeführt werden. Darüber hinaus wurde die schädelbezogene Gelenkbahnneigung mit einem Gesichtsbogen (Artex, Amann Girr - bach) registriert. Mithilfe dieser Registra - tions behelfe erfolgten im haus internen La- bor die Remontage der Modelle und die Fer- tigstellung des festsitzenden Provisoriums. Ein postoperatives OPG wurde angefertigt (Abb. 13). Nach etwa 90-minütiger Wartezeit konnte die Behandlung mit der Eingliederung des Pro - visoriums abgeschlossen werden. Selbiges wurde handfest auf die Multi-Unit Abutments geschraubt und die Schraubkanäle mit einem lichthärtenden Kunststoff verschlossen. Die Nahtentfernung (Nahtmaterial GORE Suture 5.0, GORE-TEX) erfolgte sieben Tage nach Implantation. Der Patient hatte die Wo- che über keinerlei Beschwerden und gab le- diglich eine leichte, beidseitige Druckdolenz im Bereich der Jochbeine an. Die Wund hei - lung war zeitgemäß. Das Provi sorium wurde zur Nahtentfernung nicht herausgeschraubt. Nach erneuter Kontrolle von Ästhetik und Abb. 17 Abb. 18 Abb. 15–18: Klinische Situation postoperativ: Abb. 15: Lippenbild, nachher. – Abb. 16: Okklusion, nachher. – Abb. 17: Leicht geöffnet, nachher. – Abb. 18: Brückenaufsicht. 18 ZWP spezial 10/2015
I E G E Z N A Knochenersatzmaterial GUIDOR® easy-graft 100 % alloplastisches Knochenersatzmaterial Soft aus der Spritze Im Defekt modellierbar Härtet in situ zum stabilen Formkörper www.easy-graft.com Verkauf: Sunstar Deutschland GmbH Aiterfeld 1 · 79677 Schönau Fon: +49 7673 885 10855 Fax: +49 7673 885 10844 service@de.sunstar.com Abb. 19 Abb. 20 Abb. 19: Situation nach OP und prothetischer Versorgung – geschlossene Mundpartie. – Abb. 20: Lächelnder Patient mit offener Mundpartie. Okklusion erhielt der Patient spezielle Mund- hygiene-Instruktionen zur besseren Rege - neration der Gingiva und wurde in einen siebenwöchigen Eingewöhnungszeitraum entlassen. Herstellung der definitiven Versorgung Nach Ablauf der sieben Wochen leitete die er- neute Polyetherabformung (Impregum Penta, 3M Dental Products) des Implantationsge- biets die Herstellung der definitiven Versor- gungen ein. Der Patient ist mit dem bisher ge- tragenen Provisorium absolut zufrieden und wünscht die Überführung dessen in die end- gültige Prothetik (Abb. 14) Nach weiteren vier bis sechs Arbeits tagen – und mittlerweile etwa acht Wochen nach der Implantation – fand die Gerüst- und Ästhetik- anprobe statt. Hierbei wurden die Frontzähne von 13 bis 23 in angedachter Stellung aufge- stellt und die registrierte Bisslage in Wachs verschlüsselt. Der Patient zeigte sich wiederum mit dem ästhetischen Entwurf einverstanden. Die horizontale und vertikale Kieferrelation entsprach den anatomischen Strukturen und ließ das Lippenbild natürlich erscheinen. Die Fertigstellung der Oberkieferversorgung wur - de in Auftrag gegeben. Neun Wochen nach Implantation konnte die fertiggestellte Versorgung eingesetzt wer- den. Hierbei wurden die Multi-Unit Abut- ments der Oberkieferimplantate mit einem Drehmoment von 20 Ncm angezogen und die end gültige Prothetik aufgeschraubt. Die Bohr kanäle wurden mittels Wattepallets und fließfähigem Kompositmaterial verschlos sen (Abb. 15–20). Fazit Zumeist ist das Knochenangebot im distalen Oberkiefer der limitierende Faktor innerhalb der implantologisch-prothetischen Behand- lungsplanung. Der Anspruch der Patienten nach „sofort festsitzender Versorgung“ steigt jedoch zunehmend. Eine Augmentation mit jedweden Knochen(ersatz)materialien in Ver- bindung mit einer Sinusbodenelevation stünde einer Sofortbelastung im Wege und zöge eine deutliche Verlängerung des Behandlungs - zeitraumes nach sich. Der Einsatz distaler Zygoma-Implantate bietet dem Behandler die Möglichkeit, einen Patienten mit geringem Knochenniveau am Operationstag festsitzend und sofort belastet prothetisch zu versorgen. Aktuelle Ergebnisse evidenzbasierter, klini- scher Langzeitstudien eines Beobachtungs- zeitraumes von 72 bis 108 Monaten belegen der Verwendung von Zygoma-Implantaten da rüber hinaus Erfolgsquoten von 94 bis 97 Prozent. Demnach ist eine Verwendung von Zygoma-Implantaten – unter Voraussetzung entsprechendem fachlichen Know-hows des Behandlers – als eine probate Versorgungs- methode anzusehen.3 kontakt Dr. Richard J. Meissen, M.Sc. Brånemark Osseointegration Center Germany Education Program Mülheimer Str. 48 47057 Duisburg info@boc-education.de www.boc-education.de
INTERVIEW Nobel Biocare [Infos zum Unternehmen] Regenerative Komponenten wie Membranen und Augmenta- tionsmaterialien sind aus der heutigen Implantologie nicht mehr wegzudenken. Verfahren wie Guided Tissue Regeneration (GTR) und Guided Bone Regeneration (GBR) haben Anfang der 1980er- Jahre Einzug in die moderne Zahnmedizin gehalten. Seither schreitet die Weiterentwicklung der Materialien und Techniken ungebremst voran. Im Interview spricht Mag. Ingo Schlager, Chef- redakteur von Zahn Arzt mit Dr. Bastian Wessing und Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner über den Stellenwert von Membranen in der Wissenschaft und deren Verwendung in der alltäglichen Praxis. „Membrane sind aus der Praxis kaum noch wegzudenken“ – Teil 1 Knochenregeneration und Weichgewebsmanagement sind derzeit in aller Munde – Eine Momentaufnahme. Der Einsatz von Membranen hat in der moder- nen Therapie mit Implantaten einen hohen Stellenwert eingenommen. Das dahin gehende Forschungsinteresse ist weiterhin intensiv. Was hat zu dieser Entwicklung geführt? Zechner:Die zahnärztliche Implantologie hat sich in den letzten drei Jahrzehnten zu einem hervorragend dokumentierten, überaus zu- verlässigen und ergebnissicheren klinischen Routineverfahren entwickelt. Selbst Patien- ten mit insuffizientem Knochenangebot er- warten einen Implantattherapie-Erfolg, der nicht nur zu einer Verbesserung der Funktion führt, sondern auch mit hohem Erfolgsan- spruch an die Ästhetik. Gleichzeitig jedoch nimmt die Akzeptanz aufwendiger Augmen- tationstechniken und Zweitoperationen sei- tens der Patienten ab. Dies alles hat dazu ge- führt, dass Membranen, verschiedene Kno- chenersatzmaterialien und stellenweise auch wachstumsunterstützende Stoffe ihren Weg in den niedergelas- Dr. Bastian Wessing (Aachen) (l.) und Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner senen Bereich suchen bzw. bereits in die all- tägliche Praxis gefunden haben. Wessing:Die Membran ist in der Tat aus der alltäglichen Praxis kaum noch wegzudenken. Ihr Einsatz kann uns helfen, vorhersagbarere Ergebnisse zu erzielen und größere Defekte sicherer und zuverlässiger zu regenieren. Die wissenschaftliche Entwicklung neuer Materia- lien und Techniken, seit den Anfängen von GTR und GBR, führte zu einem großen Spektrum an Einsatzmöglichkeiten mit zunehmender Indikationsbreite. Diese Entwicklung be- günstigte auch die wirtschaftliche Seite: Durch den zunehmenden Einsatz und die Verbreitung regenerativer Komponenten sind diese auch erschwinglicher geworden. Welche sind die wichtigsten Einsatzgebiete? Gibt es Limitationen? Wessing:Wir verwenden die creos Membran und setzen sie hauptsächlich im Bereich Kno- chenaufbauten im Sinne der Guided Bone Regeneration (GBR) ein. Ebenfalls sehr häufig kommt sie bei uns nach Zahnentfernung zur Socket Preservation oder Ridge Preservation zum Einsatz. Limitationen gibt es im Bereich der vertikalen Kieferkammerhöhung – wie bei allen resorbierbaren Membranen. Spezielle (Wien). 20 ZWP spezial 10/2015
info Mit creos hat Nobel Biocare nun auch eine regenerative Lösung im Produktportfolio. Die bioresorbierbare nicht vernetzte Kollagenmem- bran auf porciner Basis eignet sich für Verfahren der gesteuerten Knochen- (GBR) sowie Gewe- beregeneration (GTR). Die Membran wird in Deutschland hergestellt und ist in drei verschie- denen Größen erhältlich (15 x 20mm; 25 x 30mm und 30 x 40mm). Dr. Bastian Wessing,Aachen, arbeitet seit 2010 mit der creos Membran und hat mit seinen Kollegen klinische wie In-vitro-Ergebnisse zusammengestellt. Er arbeitet in einer gemein- schaftlichen Praxisklinik, angeschlossen an ein städtisches Krankenhaus in Aachen. Zu seinen Hauptarbeitsgebieten gehören die Implantatchirurgie und -prothetik sowie die allgemeine zahnärztliche Prothetik. Er forscht im Bereich GBR und Biomaterialien, über die er auch re- gelmäßig veröffentlicht. Univ.-Prof. DDr. Werner Zechner,Wien, ist stellvertretender Departmentleiter an der Ab- teilung für Orale Chirurgie an der Universitätszahnklinik Wien mit langjähriger Forschungs- und Lehrtätigkeit. Zudem führt er in Wien eine Spezialpraxis für Zahnimplantologie und arbeitet seit Jahren als chirurgischer Partner mit Zahnärzten aus Wien und Umgebung zusammen. Prof. Zechner leitet u.a. die Arbeitsgruppe „Computergestützte Implantation und Implantatprothetik” der Abteilung für Orale Chirurgie der Bernhard-Gottlieb-Universi- tätszahnklinik der Medizinischen Universität Wien (MUW). Techniken zeigen in Verbindung mit den an- sonsten sehr guten Eigenschaften der Mem- bran erste Erfolge auch in diesem Bereich. Erste aktuelle Studien dazu gibt es schon heuer in namhaften wissenschaftlichen Organen. Welche Membran wählt man wann aus? Zechner: Die ersten Erfahrungen mit der Membrantechnik habe ich vor 20 Jahren in der Übergangszeit von nicht resorbierbaren zu resorbierbaren Membranen erlebt und ge- macht. Deren Hauptindikation bestand in der lateralen und eingeschränkt in der vertikalen Augmentation. Das ist bis dato gültig. Seit et - wa 15 Jahren mit zunehmendem Evidenzlevel haben resorbierbare Membranen mit dem gro- ßen Vorteil des nicht notwendigen Reentrys Einzug in die präimplantäre und auch simul- tane Augmentationstechnik gehalten. In die- sem Zusammenhang ist auch die Bedeutung der Platzhaltefunktion von Membranen zu er- wähnen, deren Ausmaß von Fall zu Fall abhän- gig ist und eines der wesentlichen Auswahl- kriterien hinsichtlich verschiedener Eigen- schaften der verfügbaren Membranen darstellt – wie übrigens auch die Barrieredauer, die das Behandlungsergebnis des GBR wesent- lich mitbestimmt. Es gibt viele Membranen auf dem Markt – Warum haben Sie sich für die erwähnte creos Membran entschieden? Wessing: Die einfache und sichere Handha- bung während der Operation haben mich im ersten Eindruck überzeugt. Hier hat die Mem- bran einen großen Vorteil gegenüber dem zu- vor von uns verwendeten Produkt. Beide Seiten der creos Membran sind sich sehr ähnlich und die Verwechslungsgefahr scheidet aus. Denn: Ob man nun die eine oder die andere Seite zum Knochen oder zum Weichgewebe gelegen hat, bisher haben wir zu keinem Zeitpunkt einen Unterschied im Ergebnis erkennen können. Außerdem klebt die Membran weniger, wenn sie mit Weichgewebe in Kontakt kommt. Vor der Rehydrierung – etwa durch sterile Kochsalz - lösung – ist sie deutlich stabiler und lässt sich sehr gut an den Defekt anpassen. Nach Rehy- drierung lässt sie sich bei dem von uns favori- sierten GBR-Verfahren mithilfe von Titanpins aufgrund ihrer hohen Ausreißfestigkeit sicher über das Augmentat spannen, um eine Immo- bilisation zu erreichen. Bei Zug- und Nahtaus- reißversuchen zeigt creos selbst im nassen Zu- stand höhere Festigkeiten als manch andere Kollagen- und sogar eine ePTFE-Membran. Zechner:Dazu ergänzend überzeugt mich die sehr gute Gewebeverträglichkeit, die unter an derem auf die Tatsache zurückgeführt wer- den kann, dass diese Membran der Gruppe der nicht chemisch vernetzten Membrantypen zu- zuordnen ist. Auch eine geringere Dehiszenz- bildung sowie das günstige Verhalten bei frühzeitiger Exposition von resorbierbaren INTERVIEW Membranen generell haben uns bewogen, die creos Membran einzusetzen. Die mit die- ser Membran erzielten Ergebnisse in einer aktuellen wissenschaftlichen Untersuchung haben dies vorläufig bestätigt. Zudem spricht die von Bozkurt et al. (2013) nachgewiesene längere Barrierefunktion von 12 bis 16 Wochen für diese Membran. Wie ist die aktuelle Studienlage zur creos Membran? Zechner: In mehreren vorklinischen und kli - nischen bereits vorliegenden Ergebnissen von Bozkurt et al. (2013) und Wessing (2014) sowie in einer laufenden prospektiven klini- schen Multicenter-Studie mit unserer Betei - ligung können wir nach vorliegenden Zwi - schenergebnissen eine hohe Behandlungs- verlässlichkeit und den klinischen Erfolg dieser Membran be stätigen. In welchem Bereich der Regenerativen Zahn- medizin sehen Sie noch Entwicklungspoten- zial? Welche Trends halten Sie für aussichts- reich? Wessing:Großes Entwicklungspotenzial und Notwendigkeit sehe ich sowohl im Bereich der Kieferkammprophylaxe nach Zahnextrak- tion als auch der vertikalen Kieferkammaug- mentation. Zechner: Die GBR ist eine wissenschaftlich über viele Jahre gut dokumentierte Behand- lungsoption, bei der aber auch zahlreiche bio- logische Mechanismen noch nicht vollständig bekannt sind. Es geht also nicht nur darum, neue Techniken und Materialien zu entwickeln. Es gilt auch, bestehende Verfahren in Bezug auf die Anwendungssicherung durch weitere evidenzgestützte Erkenntnisse zu verfeinern. Der von Patientenseite verstärkt geforderte ästhetische Behandlungserfolg wird sich zu- künftig in einem erhöhten simultanen Aug- mentationsbedarf widerspiegeln. So ist es kon- sequenterweise von großer Bedeutung, eben diese chirurgischen Techniken in praxisnahen Ausbildungssituationen einer breiteren In - teressensgruppe zu vermitteln.3 Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus: Zahn Arzt 10/2014, S. 18, Springer- Verlag GmbH. Der zweite Teil des Interviews erscheint in der nächsten ZWP Zahnarzt Wirtschaft Praxis (Ausgabe 11/15). 10/2015 ZWP spezial 21
WASSERHYGIENE Häufig wird ob des steigenden Kostendruckes durch Hygieneanfor- derungen in der Zahnarztpraxis vonseiten der (Zahn-)Ärzteschaft geklagt. Dass sich aber gerade durch die korrekte und intelligente Umsetzung, beispielsweise der RKI-Empfehlung oder des MPG, in der täglichen Praxis genauso auch Kosteneinsparungen realisie- ren lassen, wird in der Regel selten erwartet. Dabei ist es gerade die oberflächliche oder gar gänzlich falsche Anwendung von Rechts- normen, die sich besonders kostentreibend im Alltag auswirkt. Rechtssicherheit spart Kosten Autoren: Jan Papenbrock, Christian Mönninghoff hängigen Beratungsfirmen, die sich dann bei genauerem Betrachten als Tochtergesell- schaften von Fachhandelsunternehmen mit Konzernstruktur erweisen, einge- schätzt werden. Wohl kaum durch die Helferin. Derartige Strategien sind dabei Abb. 1b: Mit SAFEWATER von BLUE SAFETY. Abb. 1a: Wegen H2O2: Biofilmbildung. Vor allem in dem oftmals ungeliebten Themenfeld Hygiene wirkt sich eine genaue Kenntnis der Materie als messbarer direkter und indirekter Wettbewerbsvorteil aus. Kos - ten ersparnisse sind zeitnah in jeder Bilanz nachvollziehbar, die Früchte der zuvor her - gestellten Rechtssicherheit immer nach Ein- tritt des Ernstfalls. Laufende Kosten von Medizinprodukten Hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen, um beurteilen zu können, welche Maßnahmen aus rechtlicher, technischer und wissenschaftli - cher Sicht geboten sind und welche nicht. Der Wunsch, sich „nur aufs Arbeiten“ konzentrie- ren zu können, ist zwar sehr gut verständlich, hat nach unserer Erfahrung jedoch wenig mit der Realität gemein, wenn auch auf wirt- schaftliche Effizienz Gewicht gelegt wird. Dubiose Beratungsangebote Insbesondere beim Betrieb von Medizinpro- dukten sind die Kosten durch Wartung, Repa- raturen und Verbrauchsmaterialien gestiegen. Wie sonst sollten überteuerte Angebote für die Erstellung von QM-Konzepten ohne recht- lich tragfähige Inhalte von scheinbar unab- 22 ZWP spezial 10/2015 nur ein Teil des Problems. Mit Expertenwissen zur Fehleranalyse Einer der höchsten Kostenposten in der Zahn- arztpraxis wird bauartbedingt durch Den - tal einheiten verursacht. Materialwahl von Schläuchen und Verbindern sowie das Design der Bauteile verhindern eine sehr gute Halt- barkeit und fördern speziell durch Biofilm induzierte Defekte. Die dann oftmals vorge- schlagenen Intensiventkeimungen der Ein- heiten aufgrund von wasserhygienischen Mängeln führen dabei zu Kosten von bis zu mehreren Tausend Euro jährlich – und das ohne Garantie auf Teile oder eine dauerhafte hygienische Problemlösung herbeiführen zu können, dafür aber oft verbunden mit Korro- sions- oder Degradationsschäden, die erneut immense Reparaturkosten zur Folge haben können. Darüber hinaus ist zu sagen, dass Konstruk- tionsmängel, Designfehler und der Einsatz ungeeigneter Biozide (Wasserstoffperoxid) in Dentaleinheiten den hygienischen und norm- konformen Betrieb gem. MPG und RKI für Betreiber grundsätzlich unmöglich machen. Doch auch einige Hundert Euro, investiert in
WASSERHYGIENE Jährliche Kosten für Wasserhygienemittel: 1.200 EUR Intensiventkeimung bei zwei von fünf Einheiten: Materialkorrosion (chemisch oder biofilminduziert): 950 EUR 1.300 EUR Jährliche Wasserproben (rechtlich verwertbar, da akkreditiert): 550 EUR VE-Wasser-Bereitstellung für Steri und Thermo 300 EUR Reparaturkosten für verstopfte Hand- und Winkelstücke: 900 EUR Jährliche Kostenersparnisse GESAMT: 5.200 EUR Allein durch den Einsatz eines SAFEWATER Systems in einer Praxis mit fünf Behandlungseinheiten können beispiels- weise jährlich bis zu 5.200 EUR eingespart werden. Über einen Zeitraum von zehn Jahren können sich so über 50.000 EUR an Kostenersparnissen zugunsten der Praxis ergeben. jährliche Wasserproben, können sich als ver- branntes Geld erweisen, wenn beim Vorgang selbst grundlegende Normen missachtet wer- den und so die erwünschte Rechtssicherheit bei der Dokumentation verloren geht. Hier hilft nur Expertenwissen, das, wie sich in den letzten Jahren herausgestellt hat, oft nicht ein- mal bei auswertenden Laboren vorausgesetzt werden kann. Entsprechend besteht die Tat - sache, dass Bezirksregierungen, Gewerbeauf- sichtsämter und Gesundheitsämter den Nach- weis verlangen, dass Einheiten ordnungsge- mäß aufbereitet, beprobt (DIN EN ISO 19458) und gem. MPG und Trinkwasserverordnung betrieben werden. Fehlende Wasserproben werden nachverlangt, Einheiten ohne Siche- rungseinrichtung zeitnah geschlossen. Fehlinvestitionen im Bereich des Sterilisa- tionsraumes, darunter teures und teilweise nicht normkonformes Validierungsmaterial für die ebenfalls mit Wasser betriebenen Auf- bereitungsprozesse, lassen sich oftmals erst im intensiven Beratungsgespräch mit dem Hy gieneexperten offenlegen. Hier können Hunderte von Euro pro Jahr eingespart wer- den, wenn derartiges Material beim Entwick- ler und Hersteller erworben wird, der die Normenkompetenz auf seiner Seite hat. EN 1717 (integrierter freier Auslauf) verfügen, müssen nicht zwangsläufig durch neuere Mo- delle ersetzt werden. Wie sieht hier eine kos- tengünstige Alternative aus, die gerade weni- ger finanzstarke Praxen vor der Investition in eine neue Einheit zu Kosten in Höhe eines Fahr- zeugs der gehobenen Mittelklasse bewahrt? Bestehende Ressourcen nutzen Die Lösung Alte, aber hochwertige Dentaleinheiten, wie die Siemens M1 oder KaVo-Einheiten, die über keine durch die Trinkwasserverordnung ge- forderte Sicherungseinrichtung gemäß DIN Durch effizientes Management von Ressourcen lassen sich in der zahnmedizinischen Einrich- tung egal welcher Größe – auch bei zunächst bestehenden Defiziten – sowohl die gelten- Abb. 2 und 3: Biofilm in dentaler Behand- lungseinheit. den Rechtsnormen einhalten als auch Kosten sparen. Beispielsweise, wenn es darum geht, alte Behandlungseinheiten konform mit der Trinkwasserverordnung zu betreiben. Mit geeigneten technischen Möglichkeiten im Bereich von unter 1.000 EUR lässt es sich so vermeiden, gut 40.000 EUR für eine neue Einheit auszugeben – auch um Ressourcen zu schonen und Gutes zu erhalten. Deutliche Reduktionen im Bereich der laufen- den Kosten, beispielsweise für die Bereitstel- lung von VE-Wasser für Steri und Thermo - desinfektor, lassen sich durch die Verwen- dung von BLUE SAFETY-Equipment und einer durch BLUE SAFETY vor Ort durchgeführten Beratung erzielen.3 BLUE SAFETY [Infos zum Unternehmen] Wenn es um den abgesicher- ten (Weiter-)Betrieb von Den- taleinheiten und Kostenein- sparung geht, helfen die Ex- perten von BLUE SAFETY gern weiter. kontakt BLUE SAFETY GmbH Siemensstraße 57 48153 Münster Tel.: 0800 25837233 hello@bluesafety.com www.bluesafety.com 10/2015 ZWP spezial 23
NEWS Implantatschulterdesign in Close Up-Reihe vorgestellt BEGO Implant Systems stellt ab sofort die dritte Ausgabe seiner wissenschaftlichen Journalreihe Close Up vor, die sich dem Thema „Das Schulterdesign. Maschinierte versus mikrostrukturierte Implantatschulter – Was ist besser?“ widmet. Mit dem Close Up- Konzept verfolgt BEGO Implant Systems das Ziel, aktuelle Aspekte und Erkenntnisse aus dem wissenschaftlichen Umfeld einzelner Therapiekonzepte genauer zu beleuchten und gleichzeitig Materialien aus dem Be- reich der dentalen Implantologie vorzu- stellen. Eigens hierfür wurde der „Close Up – The Open Access“-Bereich im Wissen- schaftsportal der neuen übergreifenden BEGO-Homepage eingerichtet. Die bei- den bisherigen Ausgaben zu den The- men „Barrieremembranen“ und „Periim- plantitis“ sind mit großem Interesse auf- genommen worden. In der nun neuen Ausgabe erörtert Dr. Tim Fienitz (Unikli- nik Köln) anhand von aktuellen Studien das Design der Implantatschulter und geht da bei im Besonderen auf dessen Oberflächen beschaffenheit und Mikro- architektur ein, die wiederum einen Ef- fekt auf die Plaqueakkumulation und das Infektionsrisiko haben. Jeder Patient bringt unterschiedliche Voraussetzun- gen für eine implantologische Behand- lung mit, dem bei der Wahl des Implan- tatsystems Rechnung getragen werden muss. Daher sollte dem Behandler die Mög- lichkeit gegeben werden, die geeigneten Implan tateigenschaften patientenbezo gen zu wählen. „Die BEGO Implant Systems bie- tet den Anwendern zwei unterschiedliche Implantattypen mit integriertem Platform- Switch an: Die BEGO Semados RS-Line ist mit einer maschinierten Schulter ausgestattet, wohingegen die RSX-Line eine Mikrostruk- turierung bis zur prothetischen Schnittstelle hat“, sagt Dr. Nina Chuchracky, Direktor des Produktmanagements bei BEGO Implant Systems. Die Close Up-Reihe des Bremer Unternehmens fasst, je nach Themenwahl, die Hauptaussagen diverser Studien zu- sammen und bereitet die se anschaulich auf, um dem Anwender einen umfassenden Überblick der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu verschaffen. BEGO [Infos zum Unternehmen] BEGO Implant Systems GmbH & Co. KG Tel.: 0421 2028-246 www.bego-implantology.com Eckhard Franz Preis für dentale Innovationen Der zweite Platz des erstmals an- lässlich der IDS 2015 vergebenen „Eckhard Franz Preises für dentale Innovationen“ geht für die NeoGen™ Membran an die Neoss GmbH aus Köln. Die Auszeichnung löste im gan- zen Unternehmen große Freude aus. „Es ist uns eine große Ehre und er- füllt uns mit Stolz, dass unsere For- schungs- und Entwicklungsarbeit auch neben der eigentlichen Implan- tologie diese Anerkennung erfährt“, so Neoss Marketing Manager Rainer Woyna. Die Jury begründet die Ver- gabe wie folgt: Es handelt sich nicht nur um eine weitere Membran, son- dern um eine neue Generation nicht resorbierbarer titanverstärkter Mem- branen. Diese verbindet in neuer Art und Weise die Gewebeinteraktion von expan- diertem PTFE mit erhöhter Barrierefunktion 24 ZWP spezial 10/2015 bran verfügt über eine dichte Tex - tur, welche die Interaktion mit dem Weichgewebe fördert. Dies verleiht der Membran Stabilität und bildet eine Barriere, sodass das Risiko einer Infektion bei Membranfreilegung mi- nimiert wird. Die mittlere Schicht be- steht aus einem widerstandsfähigen Titannetz, welches eine starke und leicht formbare Verstärkung bildet, die während der gesamten Heilungs- phase ihre Form behält. Es lässt sich leicht in jede gewünschte Form brin- gen. Kombiniert ergeben die Schich- ten eine Membran, die einfach zu handhaben ist und die Augmenta- tionsstelle vorhersagbar schützt. Marketing Manager Rainer Woyna bei der Preisverleihung durch die Chef - redakteurin des dental:spiegel Brigitte Franz in Köln. von verdichtetem PTFE. Die Membran ist aus drei Schichten aufgebaut. Die äußere, weich gewebefreundliche Seite der Mem- Neoss GmbH Tel.: 0221 55405-322 www.neoss.de
DGZI startet eigenen Newsletter Nach dem Motto „Implantologie aus der Wissenschaft in die Praxis“ bietet die Deut- sche Gesellschaft für Zahnärztliche Implan- tologie (DGZI) seit Jahrzehnten ein breites HERSTELLERINFO · PRODUKTE geplante Aktivitäten der ältes - ten implantologischen Fachge- sellschaft in Europa. Der Newslet- ter ist kostenlos und für das Lesen auf Smartphones und Tablets op- timiert. Anmeldungen zum News- letter sind unter www.dgzi.de möglich. DGZI – Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie e.V. Tel.: 0211 16970-77 www.dgzi.de DGZI [Newsletter ] Spektrum an Informationsange- boten und Fortbildungsprogram- men für implantologisch tätige Zahnärzte und Dentallabore. Um sich weiterhin über aktuelle The- men und Angebote der Fachgesellschaft schnell und einfach informieren zu können, steht ab sofort der elektro- nische DGZI-Newsletter zur Verfü- gung. Dieser berichtet über Fortbil- dungsmöglichkeiten für DGZI-Mit- glieder sowie neueste und zukünftig Anwenderbroschüre zu effektivem Alveolenmanagement Knochenersatzmaterialien werden heute in der Zahnmedizin, Orthopädie und Traumatologie genutzt, um unfall- oder krankheits- bedingte Knochendefekte zu behandeln. Das synthetische Kno- chenaufbaumaterial CERASORB® von curasan unterstützt hierbei den Aufbau des patienten- eigenen Knochens. Das neue CERASORB® FOAM ist seit Kurzem in einem speziell für die Alveo- lardefektfüllung optimierten Zuschnitt erhält- lich. Dieser kann sowohl bei intakter als auch defekter Alveole eingesetzt werden. Die hoch- poröse, leicht formbare Keramik-Kollagen- Kombination wird nach und nach vollständig abgebaut, durch autologen Knochen ersetzt und schafft so die erforderliche Stabilität für eine spätere Implantatversorgung. Damit gehört die oftmals unvermeidliche Atrophie des Alveolarknochens nach Zahnextraktio- nen der Vergangenheit an und teure wie komplizierte Folgebehandlungen dieses un- erwünschten Effekts lassen sich meist durch direkte regenerative Maßnahmen zum Kno- chenaufbau verhindern. So entsteht als sinn- volle Ergänzung eines alltäglichen Eingriffs durch intelligentes Alveolenmanagement mit CERASORB® FOAM für Patient und Praxis ein eindeutiger und nachhaltiger Mehr- wert. Die curasan AG hat verschiedene GOZ-Berechnungsbei- spiele in einer handlichen Anwenderbroschüre zu diesem spe- ziellen Thema aufgeführt. Die Broschüre und weitere In formationen können per Mail an cerasorb@curasan.de oder unter Tel.: 06027 40900-0 angefordert werden. [Infos zum Unternehmen] curasan Antriebseinheit zur Bearbeitung von organischem Gewebe Die neue Kraft in der Knochenchirurgie heißt Piezomed. Das Ge- rät von W&H legt dem Chirurgen alle Vorteile innovativer Ultra- schalltechnologie in die Hand: Hoch frequente Mikrovibrationen ermöglichen Schnitte von großer Prä- zision. Sie sorgen zudem durch den sogenannten Kavi tations effekt für ein nahezu blutfreies Operationsfeld. So- bald ein Instrument eingesetzt wird, erkennt Piezomed es automatisch und ordnet ihm die richtige Leistungs- gruppe zu. Dadurch wird nicht nur die Bedienung vereinfacht, sondern auch die Gefahr einer Überlastung der Instrumente verringert und ihre Le- bensdauer erhöht. Mit einem Sorti- ment von 24 innovativen Instrumen- ten wird für jede Anwendung das rich- tige Exemplar geboten. Eine neue, spezielle Verzahnung sorgt für einen präzisen Schnitt mit wenig Knochen- verlust bei der Knochenblockentnah - me und spart zudem noch Zeit. Eben- falls im Sortiment enthalten ist eine neue Knochensäge, die durch eine extrem hohe Schneidleistung überzeugt. Effizientes und zeit- sparendes Arbeiten wird ermöglicht. Bei allen 24 Instrumenten wird eine optimale Kühlung des Ins truments und des zu bearbei- tenden Hart gewebes gewährleistet. W&H [Infos zum Unternehmen] curasan AG Tel.: 06027 40900-0 www.curasan.de W&H Deutschland GmbH Tel.: 08682 8967-0 www.wh.com Die Beiträge in dieser Rubrik basieren auf den Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider. 10/2015 ZWP spezial 25
PRODUKTE · HERSTELLERINFO Optimaler Knochenaufbau und sichere Wundheilung Als Teil des neuen SYMBIOS-Portfolios führt DENTSPLY Implants zwei Neuheiten vor: das biphasische Knochenaufbaumaterial und die Collagen Membrane SR. Beide Neuentwicklungen erhöhen den Erfolg von Implantattherapien, indem sie das einfache und sichere Augmentieren nochmals verbessern. Das SYMBIOS Biphasische Knochenaufbaumaterial (Bone Graft Material, BGM) ist ein resor- bierbares, anorganisches Knochen- aufbaumaterial in Granulatform, das aus Rotalgen gewonnen wird. Die chemische Zusammensetzung des interkonnektierenden, porösen Produkts ist mit der des mensch- lichen Knochens vergleichbar. Es besteht zu 20 Prozent aus Hydro- xylapatit und zu 80 Prozent aus ␤-Trikalziumphosphat. Aufgrund des hohen Anteils an Trikalzium- phosphat wird es deutlich schnel- ler resorbiert als reines Hydro - xylapatit. Je nach Umfang des Defekts kann zwischen zwei Korn- größen gewählt werden: Wäh - rend die Korngröße 0,2 mm bis 1,0 mm für das Augmentieren kleiner Defekte eingesetzt wird, ist die Korngröße 1,0 mm bis 2,0 mm für das Augmentieren lateraler Defekte und bei Sinusbodenelevation ideal. Die Applikation gelingt leicht, und eine Mischung des Granulats mit Patientenblut, unter Zugabe autologer Knochenchips, verbessert die Einheilung. Das biphasi- sche Knochenaufbaumaterial ist ideal bei parodontalen oder peri- implantären Defekten, Extraktionsalveolen und Sinusbodeneleva- tionen. Um eine optimale Geweberegeneration zu erzielen, sollte ein Augmentat mit einer Membran abgedeckt werden. Optimal da - für ist die neue SYMBIOS Collagen Membrane SR, die vollständig resorbiert wird und daher später nicht entfernt werden muss. Die Kollagengewebematrix wird aus hochreinen bovinen Achillesseh- nen (Typ 1) gewonnen und erfüllt während der Resorptionszeit von 26 bis 38 Wochen eine Barrierefunktion für den Knochenaufbau. Die Struktur der Fasermatrix ermöglicht die Gewebeintegration und verhindert gleichzeitig das Eindringen von Bakterien und Epithel- zellen. Die Collagen Membrane SR ist in drei verschiedenen Größen (30 x 40 mm, 20 x 30 mm, 15 x 20 mm) erhältlich. Durch die einzig artige Faserausrichtung verfügt sie über eine hohe Reiß- und Zugfestig- keit, die eine rissfreie Fixierung mit Nähten oder Nägeln erlaubt. Die Membran ist steif genug für eine einfache Platzierung, gleichzeitig flexibel genug für die exakte Abdeckung des Kieferkamms. Die An- wendung erfolgt trocken oder hydratisiert. Die SYMBIOS Collagen Membrane SR unterstützt die Wundheilung nach dentalchirurgi- schen Eingriffen rund um Implantate, Knochendefekte oder Kiefer- kammrekonstruktionen. DENTSPLY Implants [Infos zum Unternehmen] DENTSPLY Implants Tel.: 0621 4302-006 www.dentsplyimplants.de Die Beiträge in dieser Rubrik basieren auf den Angaben der Hersteller und spiegeln nicht immer die Meinung der Redaktion wider. IMPRESSUM Verlagsanschrift OEMUS MEDIA AG, Holbeinstraße 29, 04229 Leipzig, Tel.: 0341 48474-0, Fax: 0341 48474-290, kontakt@oemus-media.de Ein Supplement von Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Tel.: 0341 48474-321 isbaner@oemus-media.de Redaktion Antje Isbaner Katja Mannteufel Tel.: 0341 48474-120 Tel.: 0341 48474-326 a.isbaner@oemus-media.de k.mannteufel@oemus-media.de Anzeigenleitung Stefan Thieme Tel.: 0341 48474-224 s.thieme@oemus-media.de Grafik/Satz Josephine Ritter Tel.: 0341 48474-144 j.ritter@oemus-media.de Druck Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel 26 ZWP spezial 10/2015
Erleben Sie den Unterschied! creos™ ist einfach in der Handhabung und verlässlich in der Funktion. Die natürliche Barrieremembran lässt sich dank ihrer hohen Reißfestigkeit hervorragend in Form bringen. Das einfache Handling reduziert die Behandlungszeit und gewährleistet die sichere Abdeckung der Knochendefekte. creos eignet sich für Verfahren der gesteuerten Knochen- (GBR) sowie Geweberegeneration (GTR). – bioresorbierbare Kollagenmembran – unterstützt das Wachstum osteogener Zellen – deutlich verlängerte Barrierefunktion – exzellente Gewebekompatibilität – erhältlich in drei verschiedenen Größen: 15 x 20 mm, 25 x 30 mm und 30 x 40 mm DEMO-Video creos.com Das operative Handling ist unvergleichbar einfach. Kontaktieren Sie uns unter 0221 599 85–590 und Sie erhalten Ihre persönliche Testmembran. Überzeugen Sie sich selbst! Sie werden den Unterschied sofort spüren.