• Titel

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  • Editorial: Auf dem Weg zu einer integrierten Prothetik

    Rolf Zucker

    Die Ansprüche von Patienten an prothetische Versorgungen wachsen seit Jahren. Sie wollen keine Abstriche bei Funktion oder Ästhetik machen – mit Recht. Denn hier liegt eine ganze Menge Lebensqualität. Gerade bei älteren Menschen wird dies deutlich: Sie bleiben heute länger fit, gesund und oft auch aktiv – wer will da schon Druckschmerzen oder Farbabweichungen an den dritten Zähnen hinnehmen?...

  • Inhalt

    Redaktion

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  • Mehr als die Addition von Tagen und Jahren: Sein Leben als Meisterwerk gestalten

    Marc M. Galal

    Laboralltag Es trat die Fee an die Wiege und prophezeite dem Kind ein langes, glückliches Leben – ein Wunsch, der sich ganz ohne Zutun des Beschenkten erfüllte. Im realen Leben laufen die Dinge etwas anders. Ein erfolgreiches, gelungenes Leben wird auch einem Zahntechniker heutzutage nicht mehr von der guten Fee in die Wiege gelegt, es will vielmehr erarbeitet sein. Viele dafür benötige Gaben schlummern in uns. Doch ist es die Aufgabe eines jeden Einzelnen, diese zu wecken, weiterzuentwickeln und individuell einzusetzen. Werden die persönlichen Kompetenzen ganz bewusst 
zur Gestaltung des eigenen Lebens eingesetzt – genauso wie man die fachlichen Fähigkeiten im Dentallabor einbringt –,
ist die Chance groß, dass dieses zu einem Meisterwerk wird.

  • Der Preis ist heiß!

    Hans J. Schmid

    „Ihr Kostenvoranschlag ist viel zu hoch! So viel haben wir nicht erwartet! Das kann sich der Patient nicht leisten! Geht es nicht ein bisschen weniger? Der Chef bittet in diesem Fall, so weit wie möglich runterzugehen. Das ist viel teurer als das andere Labor!“ Solche und ähnliche Aussagen trifft den Laborbesitzer in Mark und Bein. Von Kopfschütteln, über Unverständnis bis zur Existenzangst ist jetzt die ganze Bandbreite gegeben. Wie reagieren Sie nun darauf? Ändern Sie Ihren Preis? Fühlen Sie sich stark genug für eine Konfrontation oder gehen Sie auf Kuschelkurs? Geht Ihnen das Herz auf Grundeis oder wischen Sie das Problem wie Krümel vom Tisch?

  • Produktiver arbeiten, Gewinne erhöhen – Wie geht das?

    Hans-Gerd Hebinck

    Die Steigerung der Produktivität ist und bleibt der Schlüssel für Gewinnverbesserungen im Dentallabor. Digitale Technologien sollen dabei helfen, wirtschaftlicher zu arbeiten. Doch trotz Investitionen in CAD/CAM-Technologien haben sich die Betriebsergebnisse in einigen Fällen nicht immer verbessert. Wie sieht es bei Ihnen aus?

  • Sehen, Erkennen, Umsetzen: Die optische Farbanalyse und deren Umsetzung in Verblendkeramik

    Bastian Wagner

    Die Vielfalt an Keramiksortimenten bietet Zahntechnikern die Möglichkeit, natürliche lichtdynamische Effekte zu reproduzieren. Allerdings ist das Erkennen der optischen Eigenschaften sowie deren Umsetzung eine Herausforderung, die nur mit viel Geduld und Wissen gemeistert werden kann.

  •  Verschraubte Implantatrestauration im zahnlosen Kiefer

    Dr. Octavian Fagaras, Milos Miladinov

    Bei der Verblendung eines Zirkoniumoxidgerüstes sind manuelle Kunstfertigkeit und material-
technisches Know-how gefragt. Denn die fachgerechte Anwendung der Materialien ist bestimmend für den schluss­-­­­endlichen Erfolg. Das folgende Arbeitsprotokoll für die Fertigstellung eines gefrästen Zirkoniumoxidgerüstes zeigt dies anschaulich auf.

  • Komet Dental

  • Effektivitätssteigerung mit dem 3-D-Druck

    ZTM Pano Athanasiou

    Die Möglichkeiten, die dem Dentallabor mit einem eigenen 3-D-Drucker geboten werden, sind vielfältig. Ein Vorteil ist die erhöhte Effektivität gegenüber herkömmlichen Verfahrensweisen. ZTM Pano Athanasiou beschreibt das in seinem Labor primäre Einsatzgebiet für den 3-D-Drucker fab-13 (Dentona): Die Fertigung eines Modellgussgerüstes.

  • Ivoclar Vivadent GmbH

  • Im Fokus

    Redaktion

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  • ADT 2016: Individualität, Kreativität, Präzision

    Carolin Gersin

    Traditionell an Fronleichnam trafen sich auch in diesem Jahr 700 Zahnärzte und Zahntechniker zur Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie e.V. (ADT). Zum 45. Mal fand der Kongress des Vereines bereits statt, zum zweiten Mal in der K3N-Stadthalle in Nürtingen. In mehr als 20 Vorträgen sowie vier Workshops und Live-Demos beschäftigten sich die Referenten von Donnerstag bis Samstag mit den Schwerpunktthemen „Digitales Handwerk: Individualität, Kreativität, Präzision“ sowie „Digitaltechnologie auf Zähnen und Implantaten“.

  • Kurs Verblendkeramiken: „Eine neue Dimension mit Lithiumdisilikat“

    ZTM Michael Brüsch

    Leichte Verarbeitbarkeit, eine hohe Ästhetik auch bei geringen Schichtstärken und nicht zuletzt gute Langzeitprognosen: Die Vorzüge von Lithiumdisilikat als Gerüstwerkstoff sind vielfältig. Daher hat der Materialspezialist GC mit GC Initial LiSi seine erste Verblendkeramik speziell für Lithiumdisilikatgerüste entwickelt. ZTM Michael Brüsch empfing in Dortmund Anwender der ersten Stunde zur GC-Fortbildung „Erleben Sie eine neue Dimension mit Lithiumdisilikat“. Die Teilnehmer erhielten theoretische und praktische Einblicke in die Möglichkeiten von GC Initial LiSi und da­rüber hinaus interessante Tipps und Tricks zur Arbeit mit Verblendkeramiken.

  • Funktion von Kopf bis Fuß: Fortbildungswochende auf der Wartburg

    Redaktion

    Dental Balance veranstaltet am 16. und 17. September 2016 die dritten „Funktionstage interdisziplinär“ und lädt Zahnärzte und Zahntechniker nach Eisenach ein. Im Romantikhotel auf der Wartburg werden erfahrene Referenten aus verschiedenen medizinischen Fachgebieten sprechen. Sie stellen in aufeinander abgestimmten Ausführungen dar, warum die interdisziplinäre Zusammenarbeit ein wichtiger Bestandteil einer zeitgemäßen Zahnmedizin ist. Wie bei den vorangegangenen „Funktionstagen“ werden praxisbezogene Vorträge und darauf abgestimmte Workshops eine optimale Wissensvermittlung ermöglichen.

  • Tag der offenen Tür bricht alle Rekorde

    Redaktion

    Der Tag der offenen Tür, den die MICHAEL FLUSSFISCH GmbH alle zwei Jahre in ihrem Dentalforum in Hamburg-Bahrenfeld veranstaltet, entwickelt sich zum echten Publikumsmagneten. Zur dritten Veranstaltung dieser Art fanden sich am 4. Juni 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein – mehr denn je, und keineswegs nur aus Norddeutschland. Wieder war es die anregende Mischung aus fachlicher Weiterbildung und Erfahrungsaustausch, die den Erfolg ausmachte.

  • Team-Kongress unter Freunden zwischen Lichtkunst und Industriekultur

    Marion Güntzel

    Inspirierend und motivierend im Team: Circa 120 Zahntechniker und einige Zahnärzte erlebten Mitte 
April ein mitreißendes Miteinander im Landschaftspark Nord in Duisburg. Nach den großen Erfolgen der beiden Get-
together-Events 2013 und 2014 begeisterte auch das „3. Get-together unter Freunden“ von Creation Willi Geller Deutsch-
land. Das Kolloquium bot sechs sensationelle Vorträge in der spektakulären Kulisse der Gebläsehalle. Vincent Fehmer, Jürgen Mehrhof, Walter Gebhard, Stefan Picha mit Dr. Martin Gollner sowie Björn Roland und Simon Schömer referierten zwischen stählernen Pumprohren und Turbinen und wurden dabei von Hans-Joachim Lotz, Zahntechniker und Moderator mit Leidenschaft, begleitet.

  • ABO Service

  • Open Day: Strategien für den langfristigen Erfolg

    Olivia Besten

    Das zahntechnische Handwerk verändert sich aufgrund des Strukturwandels derzeit grundlegend. ­Laborinhaber stehen vor der Frage, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um unter den vorherrschenden Bedingungen langfristig erfolgreich zu bleiben. Konkrete Hinweise, welche Veränderungen im kommenden Jahrzehnt zu erwarten sind und wie diesen zu begegnen ist, erhielten mehr als 100 Besucher des Technologiezentrums millhouse am 11. Juni 2016.

  • Interview:  „Ein Schritt zu mehr Lebensqualität für den Patienten“

    Prof. Dr. Dr. h. c. Andrej M. Kielbassa im Gespräch

    Wenn der „Zahn der Zeit“ die Lebensqualität der (älteren) Patienten beeinträchtigt, stellt sich die Frage nach prothetischen Lösungen, die den Ansprüchen an Funktionalität, Ästhetik und Kostenaufwand nachkommen. Moderner, LOCATOR-getragener Zahnersatz kann dies in hohem Maße bewerkstelligen. Doch Versorgungen mit herausnehmbaren, implantatgestützten Lösungen stellen an Behandler wie auch an Patienten besondere Anforderungen: Um einen lang-
anhaltenden Tragekomfort zu gewährleisten, bedarf es hier wie auch bei den natürlichen Zähnen einer angemessenen (Mund-)Hygiene. In dieser Hinsicht ist der neue LOCATOR R-TxTM ein kleiner Schritt für den Behandler, kann aber einen großen Schritt für den Patienten hin zu mehr Lebensqualität bedeuten. Prof. Dr. Dr. h. c. Andrej M. Kielbassa zum neuen LOCATOR R-Tx von Zest Anchors im Interview.

  • Interview: Neue Erkenntnisse aus einem In-vitro-Test

    Dr. Maria Menini (Universität Genua, Italien) im Interview

    Untersuchungsergebnisse im Kausimulator zur Kraftübertragung auf den simulierten periimplantären Knochen zeigen, dass Kronen aus einem relativ elastischen Werkstoff wie der Hybridkeramik VITA ENAMIC gegenüber Kronen aus dem vergleichsweise steifen Zirkondioxid rund 70 Prozent der Kraft reduzieren bzw. absorbieren können. Frau Dr. Maria Menini (Universität Genua, Italien) berichtet im folgenden Interview über ihre Erkenntnisse aus einer Testreihe.

  • Produkte

    Redaktion

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  • 46. Internationaler Jahreskongress der DGZI

  • NSK Europe GmbH

ISSN 1617-5085 · F 47376 · www.oemus.com · Preis: 5,– EUR | sFr 8,– zzgl. MwSt. · 19. Jahrgang · Juni 2016 3 / 16 3 6 1 0 2 i n u J · R O B A L T F A H C S T R W K N H C E T N H A Z L W Z I I Prothetik AB SEITE 18 WIRTSCHAFT – SEITE 6 Mehr als die Addition von Tagen und Jahren: Sein Leben als Meisterwerk gestalten TECHNIK – SEITE 22 Verschraubte Implantat- restauration im zahnlosen Kiefer VERANSTALTUNG – SEITE 38 ADT 2016: Individualität, Kreativität, Präzision
Full Denture System Digitale Totalprothetik nach zahntechnischer Logik – präzise, individuell, ästhetisch. K.H. Körholz im Live-Interview „ Mich überzeugt Ceramill FDS, weil es bei aller Innovation den Patienten stets in den Mittelpunkt rückt.“ Karl-Heinz Körholz | www.trigodent.de SEHEN & ERLEBEN CAD/CAM INFOTAGE 30.06. Magdeburg 05.07. Essen 06.07. Ulm Anmeldung und weitere Termine: +49 7231 957-143 Amann Girrbach AG | Fon +49 7231 957-100 Fon International: +43 5523 62333-390 www.amanngirrbach.com G S T E RNL A B O R A A M A NNG I R R B A H C
E D I T O R I A L Rolf Zucker Auf dem Weg zu einer integrierten Prothetik Die Ansprüche von Patienten an pro- thetische Versorgungen wachsen seit Jahren. Sie wollen keine Abstriche bei Funktion oder Ästhetik machen – mit Recht. Denn hier liegt eine ganze Menge Lebensqualität. Gerade bei älteren Menschen wird dies deutlich: Sie bleiben heute länger fit, gesund und oft auch aktiv – wer will da schon Druckschmerzen oder Farbabwei- chungen an den dritten Zähnen hin- nehmen? Aber nicht nur die Patienten haben sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Auch aufseiten der Zahn- ärzte, Zahntechniker und Dentalher- steller wurden die Karten neu ge- mischt. In welche Richtung sich der Markt bewegt, zeigt sich, wenn man bei Workshops, Hands-on-Kursen, Vorträgen oder Symposien, z. B. zu Implantatprothetik oder prothetischen Versorgungen von CMD-Patienten, einen Blick auf die Teilnehmerliste wirft: Immer öfter kommen zu den Veranstaltungen sowohl Zahnärzte als auch Zahntechniker, nicht selten sogar als Behandlerteam. Sie informie- ren sich nicht nur über die medizini- schen oder technischen Neuerungen in ihren Fachgebieten, sondern tau- schen sich auch intensiv aus, um ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Der Grund liegt auf der Hand: Arbei- ten Zahnmediziner und -techniker enger zusammen, erreichen sie schneller bessere Versorgungsergeb- nisse. Durch den optimalen Workflow steigern sie also nicht nur ihre Effi- zienz, sondern auch ihre Qualität – und damit ihre Marktfähigkeit, ihre Reputation, kurzum: ihren wirtschaft- lichen Erfolg. Gerade vor dem Hin- tergrund des scharfen Wettbewerbs im Dentalmarkt ein nachvollziehbares Ziel. Das gewachsene Vertrauen und die kontinuierliche Optimierung der Zu- sammenarbeit zwischen Kollegen mit einer ausgeprägten prothetischen Ex- pertise sind definitiv eine starke Er- folgsbasis. Um den Workflow zusätz- lich zu verbessern, müssen aber auch dentale Materialien, Maschinen und Softwarelösungen stärker aufeinander abgestimmt werden. Nur die konse- quente Integration aller im protheti- schen Vorsorgungsprozess genutzten Einzellösungen führt zum optimalen Gesamtergebnis – davon profitieren Zahntechniker, Zahnärzte und Patien- ten gleichermaßen. Die technologischen Möglichkeiten dafür sind in den letzten Jahren stark gewachsen – die Digitalisierung im Dentalmarkt treibt die Entwicklung einer „integrierten Prothetik“ voran. Im Verbund sorgen neue dentale High- tech-Materialien, die dazu passenden Maschinen und Schnittstellen zur ent- sprechenden CAD/CAM-Software für beste und rentable Ergebnisse. Hier sind die Hersteller gefragt: Sie müssen solche neuen Lösungsan- gebote für die digitale Fertigung im Labor kontinuierlich weiterentwickeln, z. B. Fräsmaschinen oder aufbauende Verfahren wie 3-D-Druck. Auch ihre bewährten, am Markt etablierten Materialien müssen sie auf den Prüf- stand stellen, um diese sinnvoll in den digitalen Workflow einzubinden. Zudem sollten sie die Anwender in der Handhabung solcher moder- ner Systemlösungen schulen und im Labor- bzw. Praxisalltag verbindlich unterstützen. Services müssen den neuen Bedürfnissen von Zahntech- nikern und -ärzten entsprechend angepasst werden. Nur so können Labore und Praxen entlastet werden und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. INFORM ATION Rolf Zucker Vertriebsleiter Prothetik bei Heraeus Kulzer Heraeus Kulzer GmbH Grüner Weg 11 63450 Hanau Tel.: 0800 4372522 www.heraeus-kulzer.de Infos zum Unternehmen ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 3
WIRTSCHAFT L ABOR ALLTAG 6 Mehr als die Addition von Tagen und Jahren: 10 Der Preis ist heiß 14 Produktiver arbeiten, Gewinne erhöhen – Wie geht das? Sein Leben als Meisterwerk gestalten TECHNIK PROTHETIK 18 Sehen, Erkennen, Umsetzen: Die optische Farbanalyse 22 Verschraubte Implantatrestauration im zahnlosen Kiefer 28 Effektivitätssteigerung mit dem 3-D-Druck und deren Umsetzung in Verblendkeramik FIRMENNEWS 32 Fokus VER ANSTALTUNGEN 38 ADT 2016: Individualität, Kreativität, Präzision 40 Kurs Verblendkeramiken: „Eine neue Dimension mit 42 Funktion von Kopf bis Fuß: Fortbildungswochenende auf 43 Tag der offenen Tür bricht alle Rekorde 44 Team-Kongress unter Freunden zwischen Lichtkunst 48 Open Day: Strategien für den langfristigen Erfolg und Industriekultur Lithiumdisilikat“ der Wartburg INTERVIEW 50 52 Neue Erkenntnisse aus einem In-vitro-Test „Ein Schritt zu mehr Lebensqualität für den Patienten“ PRODUK TE 56 Produkte RUBRIKEN Editorial 3 Impressum 4 I N H A L T Verlagsanschrift OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Verleger Verlagsleitung Projekt-/Anzeigenleitung Stefan Reichardt Produktionsleitung Gernot Meyer Anzeigendisposition Marius Mezger Bob Schliebe Abonnement Andreas Grasse Art Direction Alexander Jahn Grafik Frank Jahr Nora Sommer Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) Redaktionsleitung Georg Isbaner Redaktion Carolin Gersin Lektorat Frank Sperling Druckerei Impressum Tel. 0341 48474-0 Fax 0341 48474-290 kontakt@oemus-media.de Torsten R. Oemus Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Tel. 0341 48474-222 reichardt@oemus-media.de Tel. 0341 48474-520 meyer@oemus-media.de Tel. 0341 48474-127 m.mezger@oemus-media.de Tel. 0341 48474-124 b.schliebe@oemus-media.de Tel. 0341 48474-200 grasse@oemus-media.de Tel. 0341 48474-139 a.jahn@oemus-media.de Tel. 0341 48474-254 f.jahr@oemus-media.de Tel. 0341 48474-117 n.sommer@oemus-media.de Tel. 0341 48474-321 isbaner@oemus-media.de Tel. 0341 48474-123 g.isbaner@oemus-media.de Tel. 0341 48474-129 c.gersin@oemus-media.de Tel. 0341 48474-125 f.sperling@oemus-media.de Löhnert Druck Handelsstraße 12 04420 Markranstädt Erscheinungsweise: ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor erscheint 2016 mit 6 Aus gaben, es gilt die Preis- liste Nr. 19 vom 1.1. 2016. Es gelten die AGB. Verlags- und Urheberrecht: Die Zeitschrift und die enthaltenen Bei träge und Ab bildungen sind urheber- rechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt besonders für Vervielfältigungen, Über setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bear- beitung in elektronischen Systemen. Nach druck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentli- chung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes gehen das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für unverlangt eingesandte Bücher und Manu s kripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfas- sernamen gekennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, die der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Verfasser dieses Beitrages trägt die Verantwortung. Gekenn- zeichnete Sonderteile und Anzeigen befinden sich außerhalb der Veran t wortung der Redaktion. Für Ver- bands-, Unternehmens- und Mark t informationen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Darstellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichts- stand ist Leipzig. Bezugspreis: Einzelheft 5,00 Euro ab Verlag zzgl. gesetzl. MwSt. Jahresabonnement im Inland 36,00 Euro ab Verlag inkl. gesetzl. MwSt. und Versandkosten. Kündigung des Abonnements ist schriftlich 6 Wochen vor Ende des Bezugszeitraums möglich. Abonnementgelder werden jährlich im Vo raus in Rechnung gestellt. Der Abonnent kann seine Abonnementbestellung innerhalb von 2 Wochen nach Absenden der Bestellung schriftlich bei der Abonnementverwaltung widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die recht- zeitige Absendung des Widerrufs (Datum des Poststempels). Das Abonnement ver längert sich zu den jeweils gül tigen Bestimmungen um ein Jahr, wenn es nicht 6 Wochen vor Jahres ende gekündigt wurde. ISSN 1617-5085 · F 47376 · www.oemus.com · Preis: 5,– EUR | sFr 8,– zzgl. MwSt. · 19. Jahrgang · Juni 2016 3 / 16 Candulor AG Mit freundlicher Unterstützung des Schweizer Prothetik- Spezialisten CANDULOR AG. Prothetik AB SEITE 18 WIRTSCHAFT – SEITE 6 Mehr als die Addition von Tagen und Jahren: Sein Leben als Meisterwerk gestalten TECHNIK – SEITE 22 Verschraubte Implantat- restauration im zahnlosen Kiefer VERANSTALTUNG – SEITE 38 ADT 2016: Individualität, Kreativität, Präzision Diese Ausgabe als E-Paper auf www.zwp-online.info/publikationen 4 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
Setting benchmarks Der neue Zirkonoxid-Standard für Farbsicherheit: True Color Technology Cercon ht setzt mit der True Color Technology einen neuen Zirkonoxid-Standard hinsichtlich der Reproduktion der klassischen Vita Farben. Mit unserem jahrzehntelangen Know-how in der keramischen Farbgebung, unseren speziell ausgewählten Farbpigmenten und unseren eigenen Misch- und Farbrezepturen bietet Cercon ht ein Höchstmaß an Farbsicherheit. Und das für fast alle gängigen offenen Fräsmaschinen. Sie möchten mehr erfahren? Rufen Sie uns an: Kunden-Service-Center Telefon: 0180 / 23 24 555 www.degudent.de
W I R T S C H A F T Marc M. Galal Mehr als die Addition von Tagen und Jahren: Sein Leben als Meisterwerk gestalten LABORALLTAG Es trat die Fee an die Wiege und prophezeite dem Kind ein langes, glückliches Leben – ein Wunsch, der sich ganz ohne Zutun des Beschenkten erfüllte. Im realen Leben laufen die Dinge etwas anders. Ein erfolgreiches, gelungenes Leben wird auch einem Zahntechniker heutzutage nicht mehr von der guten Fee in die Wiege gelegt, es will vielmehr erarbeitet sein. Viele dafür benötige Gaben schlummern in uns. Doch ist es die Aufgabe eines jeden Einzelnen, diese zu wecken, weiterzuentwickeln und individuell einzusetzen. Werden die persönlichen Kompetenzen ganz bewusst zur Gestaltung des eigenen Lebens eingesetzt – genauso wie man die fachlichen Fähigkeiten im Dentallabor einbringt –, ist die Chance groß, dass dieses zu einem Meisterwerk wird. Sprechen wir von einem Meisterwerk, stellen sich schnell (Klang-)Bilder dazu ein: Michelangelos David, da Vinci’s Mona Lisa, Ravels Boléro oder Vivaldis Die vier Jahreszeiten. Da gibt es nicht mehr zu verbessern. Die Künstler haben etwas Einzigartiges erschaffen und dafür all ihr Können, all ihre Mög- lichkeiten eingesetzt. Ihre Visionen wur- den in diesen unvergänglichen Meister- werken Realität. Dafür müssen wir zunächst unsere Talente erkennen, weiterentwickeln und vervollkommnen. Ohne Übung geht das nicht. Auch eine gewisse Disziplin wird vonnöten sein. Zu sehr liegt es in der menschlichen Natur, sich lieber zu- frieden zurückzulehnen, als immer wie- der nach Neuem Ausschau zu halten und seinen Horizont zu erweitern – was unter Umständen mit Mühsal verbun- den ist. Eine Mühsal, die kein heraus- ragender Künstler je gescheut hat! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen Sein Meisterwerk leben Das Wort Meisterwerk sagt es schon aus: Es handelt sich nicht um eines Anfängers Versuch. Ein langer Prozess des Lernens und Experimentierens, des Entwickelns und Verbesserns ging voraus. Viele Erfahrungen mussten ge- sammelt werden, bis eine lange Ar- beitsphase des Künstlers mit einem Meisterwerk zur Vollendung gelangte. Nicht anders verhält es sich mit unse- rem Leben. Je nach Voraussetzungen und Umfeld, wird jede persönliche Kar- riere in der Zahntechnik von Anfang an von höchst unterschiedlichen Faktoren geprägt und auch verschieden verlau- fen. Doch liegt es an uns, ob uns dies genügt, wir womöglich resigniert auf der Stelle treten oder ob wir uns aktiv in unsere Zukunft einbringen. Indem wir Ziele formulieren und versuchen Visionen zu verwirklichen, können wir unser Leben – privat wie berufl ich – nach unseren Vorstellungen gestalten. Meisterwerke in der Kunst sind nicht zuletzt deshalb so einmalig, weil sie in einer ganz besonderen Beziehung zu ihrem Erschaffer stehen. Diese schufen ihre Werke ja nicht einfach so neben- bei, sondern sie verfolgten ein ganz besonderes Ziel und setzten dafür zur Verfügung stehende Mittel auch ganz gezielt ein. Erst das Crescendo macht Ravels Tanz mit seiner sich ständig wie- derholenden Melodie zu dem berühm- ten „Boléro“. Jede Profession verfügt über ihre eigenen Werkzeuge. Was für den Komponisten das Notenpapier, für den Maler Leinwand und Pinsel dar- stellen, ist für den Zahntechniker z. B. der virtuose Umgang mit Materialien ebenso wie mit Zahnärzten sowie Patienten und deren Bedürfnissen. Um diese zu erkennen und zu befrie- digen, benötigt er ebenso Leidenschaft wie ein Künstler. Hat er diese nicht oder macht er keinen Gebrauch davon, wird m o c . k c o t s r e t t u h S / e t i h W e l l i m a h C © : o t o F 8 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
EINFACHER. STÄRKER. BESSER. Wir präsentieren die nächste Generation von LOCATOR : Das LOCATOR R-Tx™ Removable Attachment System kombiniert optimiertes Design und vereinfachtes System mit der widerstandsfähigen DuraTec™ Beschichtung. DuraTec Beschichtung aus Titancarbonitrid ist ästhetisch, härter und abrasionsfester. Industriestandardisierter .050“/1,25mm* Sechskant- Schraubmechanismus. Duale Retention für eine bessere Verankerung und schmalere, koronale Form für ein bequemeres Einsetzen. 50 % höhere Schwenkkapazität mit bis zu 60˚ zwischen Implantaten. Praktische All-in-one- Verpackung. Optimierte Formgebung für erhöhte Widerstandsfähigkeit undanodisiertes Pink für eine bessere Ästhetik. Erleben Sie mit dem LOCATOR R-Tx™ Removable Attachment System die nächste Generation schon heute! Besuchen Sie uns online unter ZESTANCHORS.COM/RTX, rufen Sie uns an unter +1.800.262.2310 oder kontaktieren Sie Ihren Implantathersteller für weitere Informationen. JETZT erhältlich für alle führenden Implantatsysteme. *Ausgenommen Systeme, die einen .048“ Sechskant-Schraubmechanismus verwenden. Bitte kontaktieren Sie Ihren Implantatanbieter für weitere Informationen. ©2016 ZEST Anchors LLC. All rights reserved. ZEST and LOCATOR are registered trademarks and DuraTec, LOCATOR R-Tx and R-Tx are trademarks of ZEST IP Holdings, LLC.
W I R T S C H A F T er allenfalls mittelmäßige Erfolge er- zielen. Mancher mag damit zufrieden sein. Eine persönliche Weiterentwick- lung jedoch wird nur sehr unwahr- scheinlich damit einhergehen. Die eigenen Kompetenzen systematisch einzusetzen, ist ein hervorragendes Gestaltungsmittel – nicht nur für be- stimmte Etappen im Beruf, sondern genauso für das gesamte Lebensum- feld. Das persönliche Wachsen wird davon entscheidend beeinflusst. Gut Ding will Weile haben Ein weiterer Faktor liegt in der Zeit. Nicht alles wird im ersten Anlauf ge- lingen. Doch die Ressource Zeit gibt uns die Möglichkeit, Dinge zu wie- derholen, im zweiten Anlauf vielleicht besser zu machen oder manchmal ganz einfach laufen zu lassen. Das bedeutet keines- wegs, etwas einfach los und sich selbst zu überlas- sen, weil man es womöglich leid ist. Etwas laufen lassen, kann auch hei- ßen, dass man beobachtet, wie es sich ohne Zutun entwickelt, um dann am entscheidenden Punkt einzugrei- fen oder das Ergebnis zu akzeptieren. Denn bei aller geforderten Eigeninitia- tive wäre es vermessen zu denken, alles läge in der eigenen Hand. Zuviel Aktivität kann zu Hektik und Unruhe führen, die vom eigentlichen Ziel ablenken. Eine Phase intensiver Betriebsamkeit im Dentallabor wie im privaten Umfeld darf getrost auch einmal etwas langsamer ausklingen. In der Kunst sind Ruhe und Bewegung, Spannung und Entspannung Stilmittel. Liegen die Gegensätze im Gleichge- wicht wirkt das Ergebnis wohlausge- wogen, lebendig und ausdrucksstark, so wie der David des Michelangelo. Motivation von innen und außen Ein Meisterwerk zu kreieren oder das eigene Leben zu einem Meis- terwerk zu machen, beides ist kein einfaches Unterfangen – weder für Künstler noch für Lebenskünstler. Zeitgenössische Bildende Künstler ver- kommen leicht zum Bittsteller, weil ihre Arbeit nicht die nötige Anerken- nung erfährt. Ein Schicksal, das auch viele Zahntechniker nur zu gut kennen, deren Lorbeeren für den erbrachten handwerklichen Erfolg oft die Zahn- ärzte ernten. Kommen Zweifel auf, ob es noch der richtige Weg ist und ob das Meisterwerk überhaupt voll- bracht werden kann, sollte man sich auf sein ursprüngliches „Warum“ be- sinnen. Jeder hatte am Anfang seiner Berufslaufbahn einmal einen Grund, den Beruf des Zahntechnikers zu er- greifen. Wer sich seinen Sinn, sein „Warum“ wieder bewusst macht, findet auch die Energie, das Meisterwerk zu voll- enden. Die Teilnahme an einem Per- sönlichkeitstrainings sind dabei für viele ein guter Anstoß, wie auch für den viel- fach ausgezeichneten Salemer Künst- ler und Maestro d’Arte Georg Cornelius Freundorfner. Er beschränkt sich nicht darauf, Skulpturen zu schaffen, son- dern diese auch über seine Galerie aktiv dem Publikum zugänglich zu machen, um so sein Leben 8 8 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
(www.studiobyblos.com/frgr/) zu einem Meisterwerk zu gestalten. „Die geballte Motivation, die Auswirkun- gen der fabelhaften Energieströme beim Seminar von Marc M. Galal sind für mich ein Ausdruck höchster Kultur. Ich bin kein Bittsteller mehr. Ich fühle mich aktuell als Anbieter gehobener Qualitäten“, so der Kunsttherapeut und ‚Botschafter der Kultur in der Welt’, Georg Cornelius Freundorfner. Sein Leben zu einem Meisterwerk machen, heißt, es zu verstehen, zu gestalten und mit Sinn zu erfüllen. Dann ist es mehr als die Aneinanderreihung von Tagen und Jahren. INFORM ATION Marc M. Galal Lyoner Straße 44–48 60528 Frankfurt am Main Tel.: 069 74093270 info@marcgalal.com www.marcgalal.com Infos zum Autor I E G E Z N A Die neue Dental-Fräseinheit Zwei neue Dental-Fertigungseinheiten, die Ihren Wünschen entsprechen! Die neue Nassschleifeinheit Ganz gleich, ob Sie auf der Suche nach einer geeigneten Fräseinheit für die Nass- oder die Trockenbearbeitung dentaler Werksto(cid:2) e sind – oder vielleicht sogar beides wünschen: Roland DG bietet Ihnen mit seinen beiden einzigartigen neuen Geräten die optimale Lösung. www.rolandeasyshape.com medical@rolanddg.de m o c . k c o t s r e t t u h S / y o R Q E © : o t o F
W I R T S C H A F T Hans J. Schmid Der Preis ist heiß! LABORALLTAG „Ihr Kostenvoranschlag ist viel zu hoch! So viel haben wir nicht erwartet! Das kann sich der Patient nicht leisten! Geht es nicht ein bisschen weniger? Der Chef bittet in diesem Fall, so weit wie möglich runterzugehen. Das ist viel teurer als das andere Labor!“ Solche und ähnliche Aussagen trifft den Laborbesitzer in Mark und Bein. Von Kopfschütteln, über Unverständnis bis zur Existenzangst ist jetzt die ganze Bandbreite gegeben. Wie reagieren Sie nun darauf? Ändern Sie Ihren Preis? Fühlen Sie sich stark genug für eine Konfrontation oder gehen Sie auf Kuschelkurs? Geht Ihnen das Herz auf Grundeis oder wischen Sie das Problem wie Krümel vom Tisch? Die erste Information für Sie: Sie sind immer zu teuer! Sie können Ihre Preise so gering wie möglich machen, trotz- dem sind Sie zu teuer. Selbst wenn Sie Ihre Arbeit verschenken, werden Ihre Kunden nicht zufrieden sein. Eine psychologische Studie zeigte hier ein- deutige Ergebnisse: Kunden wurden hochpreisige Produkte angeboten – zu Anfang zu 150 Prozent des realen Preises. Über diesen beklagten sich die Kunden. Im Anschluss wurde der Preis auf 50 Prozent gesenkt, trotz- dem beschwerten sich die Kunden noch immer über den Preis. Und auch mit 25 Prozent des realen Preises waren die Kunden unzufrieden. Mit größter Ablehnung reagieren die Kun- den, wenn etwas verschenkt wird. Sofort beginnt die Suche nach dem Hasenfuß. „Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen! Wo ist hier der Haken?“ – Menschen haben die An- gewohnheit, alles zu hinterfragen. Wir sind trainierte „Nein-Tierchen“. Im Schnitt wird ein Konsument täglich mit 650 Kaufentscheidungen konfron- tiert, d. h. man entscheidet sich etwa 640 bis 650 Mal pro Tag für „Nein“. Dies ist nicht in jedem Fall einfach. Doch nach einigen Jahren Training ist man bereits geübt darin. Einem Menschen ein bedingungsloses „Ja“ abzuver- langen, ist sehr schwer. Denn bei einem Preis direkt „Ja“ zu sagen, verbietet der Intellekt. In unserer Gesellschafft ist es üblich, nachzufragen. Ein Kunde wird niemals sagen: „Schade, dass das Produkt XY nur 2.400 Euro kostet, ich hätte lieber 4.400 Euro bezahlt.“ Somit werden Sie den Rest Ihres Lebens mit dem Spiel um den Preis leben müssen. Das Wort „Spiel“ wurde an dieser Stelle bewusst gewählt, denn wer die Situa- tion als „Kampf“ ansieht, geht mit der falschen Einstellung in den Ring. Sie müssen jetzt ganz stark sein! Auf der einen Seite werden wir ständig mit Angeboten überhäuft, die nichts mit der Realität zu tun haben und unsere Wahrnehmung unbewusst ma- nipulieren. Ein Beispiel ist der Autokauf. Werbe- spots suggerieren, dass es Wagen XY bereits zum Preis von 17.000 Euro zu m o c . k c o t s r e t t u h S / N y k c u L © : n o i t a r t s u l l I 10 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
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W I R T S C H A F T „Kein Mensch auf der Welt kauft einen Preis, alle kaufen Vorteile. Der Preis wird immer durch die Vorteile ausgeglichen oder übertroffen.“ kaufen gibt. Möchte man jedoch den größten Motor und eine umfangreiche Ausstattung, kann der Preis locker bei 45.000 Euro landen. Selbst der Durch- schnittspreis liegt bei 30.000 Euro. Ein weiteres Beispiel sind Schiffsreisen. Eine Woche Mittelmeerkreuzfahrt wird für weniger als 500 Euro angeboten, in einer Innenkabine. Früher wurden in diesen Kabinen – tief im Rumpf, weit unter der Wasseroberfläche, direkt am riesigen Dieselaggregat – die Mechani- ker des Schiffes untergebracht. Möchte man also eine Kajüte mit Fenster, ge- staltet sich der Preis ganz anders. Auf diese Weise werden Konsumenten mit der Preislüge ihr ganzes Leben be- einflusst. Die Zahlen, die man im Kopf hat, haben häufig nichts mit der Rea- lität zu tun. All das sind Angebote und Preise „von der Stange“. Doch wie verhält es sich bei individuellen und persönlich für eine Person angefertigten Produkten? Die unglaubliche Welt der Einzelstückanfertigung Ein Motorrad von der Stange ist für unter 20.000 Euro zu bekommen. Möchte man jedoch etwas einzigar- tiges, ändert sich der Preis erheblich. Ein fränkischer Ingenieur wollte sein eigenes Motorrad bauen. Von der Idee bis zur Zulassung dauerte es mehr als fünf Jahre und die Investition für die Münch Mammut lag bei etwa sechs Millionen Euro. Im Verhältnis dafür sind Ihre kleinen Sonderanferti- gungen, die pro the tische Versorgung, geradezu ein Schnäppchen. Ein Auto oder Motorrad kostet immens viel, dafür dass es von der Stange ist, wird häufig nur am Wochenende betrieben, erzeugt viele laufende Kosten und ist nach zehn Jahren meist aussortiert. Ihr Produkt, der Zahnersatz, ist einzig- artig, wird täglich mehrere Tausend Mal benutzt, hält häufig mehr als 20 Jahre, und das ohne großen Wartungsauf- wand. Doch wenn ein Dokument be- reits den Titel „Kostenvoranschlag“ trägt, verhindert dies bereits von An- fang an den Erfolg. Alles kostet Geld. Jeder denkt bei „Kosten“ sofort daran, wie er diese reduzieren kann. Im Kreise von Psychologen kursiert der Witz, dass in Deutschland der Spartrieb höher sei als der Fortpflan- zungstrieb. Als zweiter Teil des Wortes „Kosten- voranschlag“ findet man „Anschlag“ – wobei Panik bereits vorprogrammiert ist, denn der Anschlag zielt auf den eigenen Geldbeutel ab. Die schöne Welt der Kommunikation hat so viele angenehme motivierende Worte, die das Unterbewusstsein eines Menschen umschmeicheln, sogar be- tören, doch Kosten und Anschlag ge- hören nicht dazu. Wofür steht Ihr guter Name? Welcher Preis ist richtig für meine Pro- dukte? Dies lässt sich schnell an der Preiswaage erkennen. Kein Mensch auf der Welt kauft einen Preis, alle kaufen Vorteile. Der Preis wird immer durch die Vorteile ausgeglichen oder übertroffen. Dann kommt ein Vertrag zustande. Kann der Kunde genügend Vorteile nennen, ist der Preis nebensächlich. Werden wenige Vorteile geboten, geht jede Verhandlung ausschließlich über den Preis. Als Bitte an Sie: Werden Sie Profi im Kommunizieren von Vorteilen, dann ist der Preis nicht relevant. Ertappen Sie sich öfter bei der Preisdiskussion, so fehlen Ihnen Argumente oder die entsprechende Kommunikation hierfür. Benötigen Sie Argumente oder die passende Kommunikation, dann mel- den Sie sich gern bei Hans J. Schmid. Wenn Sie mehr Vorteile nennen kön- nen als nötig, können Sie Ihre Preise erhöhen. INFORM ATION Hans J. Schmid Benzstraße 4 97209 Veitshöchheim Tel.: 0931 2076262 service@arbeitsspass.com www.arbeitsspass.com Infos zum Autor m o c . k c o t s r e t t u h S / N y k c u L © : n o i t a r t s u l l I 12 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
W I R T S C H A F T Hans-Gerd Hebinck Produktiver arbeiten, Gewinne erhöhen – Wie geht das? LABORALLTAG Die Steigerung der Produktivität ist und bleibt der Schlüssel für Gewinnverbesserungen im Dentallabor. Digitale Technologien sollen dabei helfen, wirtschaftlicher zu arbeiten. Doch trotz Investitionen in CAD/CAM-Technologien haben sich die Betriebsergebnisse in einigen Fällen nicht immer verbessert. Wie sieht es bei Ihnen aus? Wie überprüfen Sie Ihre Produktivität mithilfe von Kennzahlen? Investitionen in digitale Technologien rechnen sich dann, wenn auch die Produktivität steigt. Mit nur zwei Kennzahlen zur Produk- tivität prüfen Sie die Situation in Ihrem Dentallabor und leiten Maßnahmen für Verbesserungen ein: 1. Langfristige Produktivitäts- entwicklung mit Umsatz- faktoren prüfen Umsatzfaktor = Umsatzerlöse : Perso- nalkosten Techniker Sind Sie mit Ihrem Dentallabor ins- gesamt auf Kurs? Rechnen sich die getätigten Investitionen? Für diese Analyse eignet sich die Arbeit mit Umsatzfaktoren über längere Zeit- räume. Es zeigt sich, ob Lohnsteige- rungen durch eine Erhöhung des Um- satzes kompensiert werden konnten. Da weitere Lohnsteigerungen in den nächsten Jahren wahrscheinlich sind, lässt sich so auch prognostizieren, welcher Umsatzzuwachs notwendig wird, um eine kontinuierliche Ergebnis- entwicklung zu ermöglichen. Welche ungefähren Richtwerte sind dabei günstig? Der Umsatzfaktor für das Gesamt- labor sollte nicht unter 2,5 fallen. Ein Umsatzfaktor von 3 und mehr ist ideal. Natürlich wirken sich auch an- dere Faktoren, wie die Fixkosten, auf das Ergebnis aus – durchaus unter- schiedlich für das einzelne Dentallabor. Deshalb werden für die Bemessung einer leistungsbezogenen Vergütung von Technikern reine Umsatzfaktoren heute eher selten verwendet. 2. Produktivität über den Faktor Arbeitszeit messen Umsatz je Stunde = Umsatz : Arbeits- zeit Der Faktor Arbeitszeit ist und bleibt die wichtigste Stellschraube im Den- 14 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 m o c . k c o t s r e t t u h S / e b s s o p g n h t y r e v e © i l i : o t o F
W I R T S C H A F T I E G E Z N A (meist tallabor. Die Kennzahl: Umsatz je Stunde sollte regelmäßig über einen längeren Zeitraum betrachtet werden. Für die Ermittlung der Produktivität werden die Netto-Werte von Umsatz (ohne Materialumsatz) und Arbeitszeit angesetzt. Die Netto-Arbeitszeit um- fasst die tatsächlichen Anwesenheits- stunden des Technikers je Monat). Für die Auswertung können die Daten aus unterschiedlichen EDV- Programmen über eine Excel-Tabelle zusammengetragen werden. DATEXT- Anwender haben die Möglichkeit, die Daten direkt aus dem Programm heraus auszuwerten, was Zeit spart und Übertragungsfehler verhindert. Wer noch mehr machen möchte und Zeitwerte für die unterschiedlichen Arbeitsschritte hinterlegt hat, kann sogar die Soll-Zeiten mit den Ist-Zeiten der Techniker abgleichen. Gegenüber- gestellt wird, was theoretisch in der Arbeitszeit im optimalen Fall geleistet werden hätte können und was tat- sächlich geleistet wurde. Auf diesem kaufmännischen Niveau sind – Stand heute – allerdings bisher nur sehr wenige Dentallabore in Deutschland. Hier liegt noch Potenzial. Wie steigern Sie die Mitarbeiterproduktivität durch ein Prämienlohnsystem? Prämienlohnsysteme schaffen Anreize für den Techniker: Dazu messen sie, ob vereinbarte Ziele erreicht wurden, für die ein höherer Lohn über die Prä- mie gezahlt wird. Der Techniker passt sein Arbeitsverhalten an die Auftrags- lage an. Dieser sparsame Umgang mit der Zeit bringt für Sie als Arbeitgeber Vorteile, die Sie extra belohnen. Beide Seiten profitieren. Bevor Sie ein Prämienlohnsystem in Ihrem Dentallabor einführen, sollten Sie sicherstellen, dass alle Mitarbeiter mit im Boot sind. Prüfen Sie also Ihre individuelle Situation genau. Zu über- legen ist auch, ob die Prämie für die Leistung des einzelnen Mitarbeiters oder die der Gruppe (Teambetrach- tung) gezahlt wird. Letzteres könnte egoistisches Verhalten bei der Auf- tragsverteilung verhindern. Auch bei der Höhe des Prämienanteils gibt es natürlich erhebliche Gestaltungsspiel- räume. In deutschen Dentallaboren sind in der betrieblichen Praxis unter- schiedlichste Rechenmodelle anzu- treffen. Häufig erfolgt ein Zu- oder Abschlag: Dies hängt beispielsweise davon ab, welche Art der Arbeit der Techniker ausführt. Auch spielt eine Rolle, welche Umsatzmöglichkeiten grundsätzlich vorliegen, weil Abrech- nungspositionen für die ausgeführten Arbeiten eher höher oder niedriger sind. Um die Akzeptanz unter den Mitarbei- tern zu fördern, bewährt es sich, die Rechenmethoden nicht zu kompliziert zu gestalten. Durch den zunehmen- den Einsatz digitaler Verfahren haben sich in den letzten Jahren Abläufe und Produktionsketten verändert, so- dass auch eine Überprüfung beste- hender Prämienmodelle sinnvoll ist. Für jedes Prämienmodell gilt grund- sätzlich: Der einzelne Mitarbeiter möchte seine Berechnungsgrößen für die Prämie zu Recht leicht nachvoll- ziehen können. Damit der Erfolg auch eintritt, darf die Laborleitung ein Prä- mienlohnsystem nie allein als Con- trolling-Instrument sehen. Stattdessen sollte es zusätzlich als ein Baustein zur Team- und Persönlichkeitsentwick- lung verstanden werden. Dafür ist eine gute und regelmäßige Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbei- tern notwendig. Modelle zum Prämienlohn sind somit nur in solchen Dentallaboren eine sinn- volle Methode, in denen die Laborlei- tung über Führungskompetenzen ver- fügt und diese anwendet. Es besteht die Möglichkeit, dass eine Beratung zur Einführung oder Überprüfung von Prämienlohnsystemen durch erfahrene Berater mit einer ausgewiesenen Zerti- fizierung durch öffentliche Mittel geför- dert wird. Im Zuge der Beratung kann der Berater die Einführung des Prä- mienlohnsystems durch die Mode- ration im Team aktiv begleiten und so die Laborleitung entlasten. Durch die vertrauensvolle Moderation können Widerstände oder Ängste im Team zu Beginn geklärt werden, damit die gut gemeinte Maßnahme als positiv wahr- genommen wird. Unter welchen Voraussetzungen sichert Ihr Dentallabor langfristig eine positive Gewinnentwick- lung? Für den Weg in eine Zukunft mit guten Gewinnen im Dentallabor sind zwei Szenarien möglich: Szenario 1: Die Laborleitung erwartet konstante oder zurückgehende Um- satzerlöse Prettau® Bridge im Oberkiefer auf 6 Implantaten Zirkonzahn Worldwide – T +39 0474 066 680 Zirkonzahn Deutschland – T +49 7961 933990 www.zirkonzahn.com
Bei dieser Entwicklung sind Ein spa- rungen im Personalbereich notwendig. Eine Möglichkeit kann sein, dass die Mitarbeiter, die in den Ruhestand gehen, nicht durch neue Techniker ersetzt werden. Beispielsweise könnte sich ein Dentallabor mit heute 15 Tech- nikern auf diese Weise innerhalb von fünf Jahren auf zehn bis zwölf Tech- niker verkleinern. Ziel muss es sein, dass die verbleibenden Techniker den gleichen Umsatz erwirtschaften können – konstante Preise vorausgesetzt, denn ansonsten müsste die abgesetzte Produktionsmenge steigen. Diese Produktivitätssteigerung kann ge- lingen, wenn der vermehrte Einsatz von digitalen Verfahren mit einer guten Pro- duktionsplanung und einem effektiven Arbeitszeitverhalten kombiniert wird. ANZEIGE dental innovators to the world Unsere Fabulous Four Unsere Fabulous Four ARGEN Dental GmbH · Düsseldorf Telefon 0211 355965-0 · argen.de 16 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 Produktivitätssteigerung kann gelingen, wenn der vermehrte Einsatz von digitalen Verfahren mit einer guten Produktionsplanung und einem effek- tiven Arbeitszeitverhalten kombiniert wird. Szenario 2: Die Laborleitung erwartet steigende Umsatzerlöse Fazit Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Produktivität lohnt sich für jedes Dentallabor. Der sorg- same Umgang mit der Arbeitszeit erhöht den Gewinn. Investitionen in digitale Technologien rechnen sich dann, wenn auch die Produktivität steigt. Von einer steigenden Produk- tivität profitieren sowohl Arbeitgeber als auch Arbeit nehmer – heute und in der Zukunft. INFORM ATION Dipl.-Betriebsw. Hans-Gerd Hebinck Metzer Weg 13 59494 Soest Tel.: 0172 2745444 info@godt-hebinck.de www.godt-hebinck.de Infos zum Autor Bei dieser Entwicklung bleibt die Zahl der Techniker konstant. Dem Dental- labor gelingt es durch die gleichen Maßnahmen zur Produktivitätsstei- gerung wie bei Szenario 1, kontinuier- lich mehr Umsatz zu erwirtschaften. Beide Szenarien sind vereinfacht dar- gestellt, zeigen aber klar auf, dass nur über diesen Weg auch Lohnerhöhun- gen möglich sind. Bei beiden Entwick- lungsszenarien kann die Laborleitung durch gute Gewinnent wicklungen ei-nen Teil der höheren Wertschöpfung in Form von Lohnerhöhungen an die Techniker weitergeben. Im Ergebnis profitieren sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer von der Produkti- vitätssteigerung. Zur Bindung und Findung von guten Zahntechnikern wird es in den nächs- ten Jahren immer wichtiger sein, dass ein Dentallabor gute Löhne zahlen kann. Der Wettbewerb der Dental- labore untereinander wird sich vom Preiskampf hin zu einem Wettbewerb um gute Fachkräfte verlagern. – Nicht zuletzt dadurch, dass mit Praxis- laboren und der Industrie weitere Marktteilnehmer um die knappe Res- source der gut ausgebildeten Zahn- techniker werben. m o c . k c o t s r e t t u h S / e k h c s e n K t r e b o R © : o t o F
HOCHLEISTUNGS- POLYMER DIE ALTERNATIVE ZU METALL JUVORA Dental Discs: (cid:116)(cid:1)(cid:36)(cid:34)(cid:37)(cid:16)(cid:36)(cid:34)(cid:46) Technologie für höchste Präzision (cid:116)(cid:1)(cid:46)(cid:70)(cid:85)(cid:66)(cid:77)(cid:77)(cid:71)(cid:83)(cid:70)(cid:74)(cid:70)(cid:1)(cid:45)(cid:218)(cid:84)(cid:86)(cid:79)(cid:72) (cid:116)(cid:1)(cid:34)(cid:86)(cid:84)(cid:72)(cid:70)(cid:91)(cid:70)(cid:74)(cid:68)(cid:73)(cid:79)(cid:70)(cid:85)(cid:1)(cid:67)(cid:70)(cid:74)(cid:1) (cid:49)(cid:70)(cid:83)(cid:71)(cid:80)(cid:83)(cid:78)(cid:66)(cid:79)(cid:68)(cid:70)(cid:1)(cid:86)(cid:79)(cid:69)(cid:1) Komfort Entdecken Sie mehr und gestalten zukünftig Zahnprothetik gemeinsam mit uns. www.juvoradental.com/insights
T E C H N I K Abb.: Individuelle Farbmusterproben für das Keramiksystem IPS e.max Ceram. Bastian Wagner Sehen, Erkennen, Umsetzen: Die optische Farbanalyse und deren Umsetzung in Verblendkeramik PROTHETIK Die Vielfalt an Keramiksortimenten bietet Zahntechnikern die Möglichkeit, natürliche lichtdynamische Effekte zu reproduzieren. Allerdings ist das Erkennen der optischen Eigenschaften sowie deren Umsetzung eine Herausforderung, die nur mit viel Geduld und Wissen gemeistert werden kann. Jeder Patientenfall verlangt von allen Beteiligten – Patient, Zahnarzt und Zahntechniker – die volle Aufmerksam- keit für die feinen Details der gesamten komplexen Arbeit. Die Aufgabe des Zahntechnikers ist es, prothetische Ver- sorgungen zu fertigen, die eine lange Lebensdauer aufweisen und durch funktionale, biologische sowie ästheti- sche Perfektion auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen des Patienten abgestimmt sind. Mit dem Fortschritt der Technologien und Mate- rialien hat sich in den vergangenen Jah- ren das Berufsbild des Zahntechnikers enorm verändert. Eines stellt uns jedoch immer noch oft vor eine große Heraus- forderung: Die Natur in ihrer Vollendung zu kopieren und eine orale Harmonie herzustellen. Insbesondere bei der Her- stellung von Frontzahnrestaurationen sind hierfür Konsequenz und Disziplin erforderlich. Soll eine ästhetisch anspre- chende Rekonstruktion hergestellt werden, muss der Zahntechniker die Wechselwirkung von Zahnform, Ober- flächentextur, Funktion sowie die Einwir- kung von Phonetik und Farbe kennen. Diese Parameter bilden die Grundlage. Mit viel Leidenschaft für das eigene Tun, dem notwendigen Feingefühl und Fach- wissen lassen sich natürliche Erschei- nungen gut imitieren. Es ist jedoch häu- fig mühselig und bedarf einiger Geduld, denn manchmal begleiten mehrere Anläufe den Weg zum gewünschten Resultat. Für ein harmonisches, ästhe- tisches Lächeln im Ergebnis ist die Kommunikation zwischen dem Patien- ten und dem Zahntechniker essenziell. Die Erwartungen des Patienten müssen klar und verständlich an alle Beteilig- ten kommuniziert und die Wünsche im Team ausgearbeitet werden. Dieser Artikel widmet sich der Farbnahme und der Farbreproduktion mit dem Verblendkeramiksystem IPS e.max Ceram. Anhand eines Patientenfalles wird die Reproduktion eines Front- zahnes dargestellt. Lichtoptische Eigenschaften natürlicher Zähne Für die Beurteilung der natürlichen Zahnfarbe müssen drei Farbeigen- schaften berücksichtigt werden: der Farbton (Hue), die Farbhelligkeit (Value) und die Farbsättigung (Chroma). Der Farbton ist die offensichtlichste Eigen- schaft einer Farbe. Die Farbhelligkeit bestimmt, wie hell oder dunkel eine Farbe ist. Die Farbsättigung beschreibt die Reinheit einer Farbe. Hohe Aufmerk- samkeit sollte der Farbhelligkeit gewid- met werden. Wenn das Value einer Res- 18 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
T E C H N I K I E G E Z N A tauration nicht ideal an die natürliche Bezahnung angepasst ist, können selbst feinste Abweichungen innerhalb der normalen Sprechdistanz vom Ge- genüber wahrgenommen werden.2 dene Farbmusterstäbchen auf einem Foto festzuhalten. Somit ergibt sich ein Vergleichswert. Hierfür eignet sich ein Farbmuster mit der Farbhelligkeit des zu rekonstruierenden Grundsätzlich ist es wichtig, die drei licht- optischen Eigenschaften zu verstehen und mit dem verwendeten Keramiksystem individuell auf die Situation abzustimmen. Grundsätze der Farbwahl Zur Farbwahl wird idealerweise ein Farb- ring verwendet, der sich im Farbton wie folgt darstellt: A = Orange B = Gelb/Orange C = Grau/Orange D = Braun/Orange Damit die Farbanalyse nicht durch aus- getrocknete natürliche Zahnsubstanz beeinträchtigt wird, sollte die Zahnfarbe vor Beginn der restaurativen Behand- lung bestimmt werden. Für die Bestim- mung von Farbton, Farbsättigung und Farbhelligkeit sind individuell angefer- tigte Farbmusterproben des jeweiligen Keramiksortimentes hilfreich (Abb. 1). Die Keramikmassen werden so abge- stimmt, dass die komplexen Farben und Merkmale der natürlichen Zähne besser beurteilt werden können. Die Farbe der Gingiva oder andere Einflüsse aus der Umgebung beeinflussen die Farbbestimmung. So kann zum Beispiel der Hintergrund bei der Farbwahl die Farbsättigung und den empfundenen Farbton verändern. Um eine Fehlinter- pretation zu vermeiden, ist es sinnvoll, die dunkle Mundhöhle mit einer farb- neutralen Graukarte abzudecken. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die einzelnen Farbmuster unter Simultan- und Sukzessivkontrasten durch einen gingivafarbenen Halter (Gumy, SHOFU, Deutschland) anzuwenden. Die Muster befinden sich somit immer exakt vor dem natürlichen Hintergrund. Das Farb- muster des Gumy steht in vier Farben zur Verfügung. Wird die Farbe eines Zahnes bestimmt, muss das Farbmus- ter im Gumy auf die Gingiva abgestimmt werden. Für die Grundfarbtonbestim- mung empfiehlt es sich, drei verschie- Zahnes sowie eines mit etwas weniger und eines mit etwas mehr Value. Bei der präoperativen Farbanalyse sollten zudem wichtige Informationen zur Aus- wahl der geeigneten Materialien evaluiert werden. Fotografische Dokumentation der Farbbestimmung Zusätzlich zur Farbwahl ist eine exakte Fotodokumentation unabdingbar. Der fotografische Farbvergleich der natürli- chen Zahnfarbe mit den korrespondie- renden Farbtabs liefert wichtige Infor- mationen. Grundsätzlich bieten die Digitalfotografien dem Behandlungs- team ein unersetzliches Kommunikati- onsinstrument und sollten einen festen im Behandlungsablauf haben.1 Platz Beim Fotografieren sind folgende Vorge- hensweisen zu beachten. Die Farbprobe sowie der natürliche Zahn müssen paral- lel zur Sensorebene der Kamera stehen und die gleiche Lichtmenge wie die Blitzquelle erhalten. Die durch die Foto- dokumentation gewonnenen Farbinfor- mationen sowie die anatomisch-mor- phologischen Charakteristika können nun am Bildschirm analysiert werden. Um verfälschte Informationen zu vermei- den, sollte der Monitor mithilfe einer Ka- librierungsspinne perfekt eingestellt wer- den. Durch den Einsatz einer Graukarte beim Fotografieren bleiben bei abwei- chenden Kamerawerten alle Farbinfor- mationen mittels Weißabgleich mit dem Bildbearbeitungsprogramm (zum Bei- spiel Adobe Photoshop Lightroom) er- halten. Informationen gehen nicht mehr verloren oder werden nicht verfälscht. Werden die digitalen Fotografien mit dem Bildbearbeitungsprogramm zusätzlich in ein Schwarz-Weiß-Bild umgewandelt, lassen sich Oberflächentextur und Un- PRETTAU® ZIRKON - Hoch transluzentes und biokompatibles Zirkon für Einzelkronen bis hin zu großen Brücken (vollanatomische Strukturen oder reduzierte Strukturen zum Verblenden mit Keramik) - Spezielle Einfärbetechnik für ein sehr natürliches, ästhetisches Farbergebnis - Hohe Biegefestigkeit: 1200 MPa - Besonders alterungsbeständig; Keine Veränderung der Biegefestigkeit nach 10-jähriger Kaubelastung (University of Pennsylvania) Zirkonzahn Worldwide – T +39 0474 066 680 Zirkonzahn Deutschland – T +49 7961 933990 www.zirkonzahn.com
I E G E Z N A T E C H N I K „Harte Fakten statt leere Versprechungen!“ ZTM Jan Jenning Leitung Support und Schulungen Abb. 2 Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Abb. 2: Rekonstruktion des Zahnes 11. Farbbestimmung der Ausgangssituation. Abb. 3: Farbauswahl mit gingivafarbenem Halter für die Farbstäbchen. Abb. 4: Farbbestimmung der internen Strukturen. Abb. 5: Auswahl der individuellen Opalmassen mit selbst hergestellten Farbmustertaps. Abb. 6: Die fertige Restauration des Zahnes 11 in situ. terschiede in der Helligkeit gut dar- stellen. Um Abweichungen sowie in- terne Charakteristika besser zu ver - an schaulichen, sollten der Kontrast- regler auf „Maximum“ und der Regler „Lichter“ auf „Minimum“ gestellt werden. So werden alle Details optimal veran- schaulicht. Die gesammelten Informa- tionen werden in ein Farbdiagramm übertragen, mit den zu verwendenden Keramikmaterialien abgeglichen und ein Schichtkonzept wird erstellt. Die nachfolgende Kasuistik zeigt eine mögliche Vorgehensweise bei der Um- setzung der evaluierten Zahnfarbe. Patientenfall Anhand des hier vorgestellten Pa- tientenfalles mit der Rekonstruktion von Zahn 11 wird deutlich, wie die beschriebene Farb analyse umgesetzt werden kann. Die präoperative Farb- analyse zeigte am benachbarten Zahn 21 einen sehr hohen Helligkeits- wert im zervikalen Bereich sowie im Körper bereich (Abb. 2 und 3). Im natür- lichen Zahn befanden sich opalisie - r ende/transparente Randleisten und Schneideanteile. Die Mamelonstruktur wies ein sehr hohes Value und ein leicht gelbliches Chroma auf (Abb. 4 und 5). Als Grundfarbton wurde eine BL3 ermit- telt. Um den Helligkeitswert der IPS e.max Ceram-Keramik zu erhöhen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Aufgrund des hohen Value-Wertes wurde in diesem Fall der Helligkeits- wert der Dentin B1-Keramikmasse mit der sehr fluoreszierenden MM light-Keramikmasse aus dem IPS e.max-Sortiment erhöht. Als Träger- material diente der MO1-Pressroh- ling (Abb. 6). Das Gerüst wurde im Washbrand mit MM light überzogen und anschließend gebrannt (Abb. 7). Beim ersten Dentinbrand wurde das Gerüst gleichmäßig mit Dentin B1 und MM light überschichtet. Der Be- reich zu den Randleisten mit hohem Value-Anteil wurde zudem mittels Deep Dentin B1 und MM light im Verhältnis 4:1 überschichtet (Abb. 8). Nun konnte die Zahnform mit Dentin BL3 komplettiert werden (Abb. 9). Das bietet Ihnen das Technologiezentrum millhouse: - 31 qualifizierte Mitarbeiter - 7 industrielle Fräseinheiten - 1 hoch automatisierter Workflow - 100 % Gespür für Ihre Belange 20
T E C H N I K Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 10 Abb. 11 Abb. 12 Abb. 12 Abb. 13 Abb. 13 Abb. 14 Abb. 15 Abb.7: Das Kronengerüst IPS e.max Press (MO1-Rohling) vor dem Washbrand. Abb. 8: Washbrand und Charakterisierung mit MM light vor dem Brand. Abb. 9: Das Kro- nengerüst wurde mit Dentin B1 und MM light überschichtet und zu den Randleisten hin mit Deep Dentin sowie MM light (Verhältnis 4:1) aufgebaut. Abb. 10: Komplettie- rung der internen Struktur mit Dentin BL3. Abb. 11: Aufbauen der Mamelonstruktur mit einem Gemisch aus MM light und Essence-Massen. Abb. 12: Komplettierung des Schneidetellers mit Opalmassen. Abb. 13: Das Ergebnis nach dem ersten Brand. Abb. 14: Kontrolle der Oberflächentextur. Abb. 15: Fertige Arbeit nach dem Glanzbrand. Ein Cut-back im inzsalen Bereich und an den Randleisten diente dazu, Platz für die Effektmassen zu schaffen. Für die Mamelonstruktur wurde vor dem Schichten die Masse MM light mit Essence Lemon und White gemischt, bis das ideale Mischungsverhältnis gefunden war, und anschließend eine Brennprobe vorgenommen. Die exakt abgestimmte Mischung konnte nun auf den Schneide- zahnteller aufgetragen (Abb. 10) und die Randleisten konnten mit OE1 aufgebaut werden. Zur Kom- plettierung des inzi salen Plateaus erfolgte eine Wechselschichtung mit OE2 und OE3 (Abb. 11). An- schließend wurde der Halo-Effekt mit Incisal Edge am Inzisalsaum bis zum Approximalbereich imitiert und die Krone gebrannt (Abb. 12). Beim zweiten Brand erfolgten ge- ringe Form korrekturen. Für ein na- türliches Er scheinungsbild wurde die Ober flächen struktur auf die Keramik übertragen und mit dem Glanzbrand ver edelt (Abb. 13 bis 15). Fazit Das breite Spektrum eines modernen Keramiksortimentes bietet jedem Kera- miker die Möglichkeit, vielseitige licht- dynamische Effekte zu reproduzieren. Das Erkennen sowie Umsetzen der Zahnfarbe wird jedoch immer eine große Herausforderung bleiben. Des- halb sind das Verständnis der Farben- lehre und die intensive Auseinander- setzung mit dem eigenen Keramik - sortiment unverzichtbar. Obwohl die materialtechnischen Voraussetzungen für eine natürliche Restauration vor- handen sind, muss jeder Zahntechni- ker seine Fähigkeiten selbst schulen und weiterentwickeln. Die Heraus- forderung der Farbrekonstruktion wird dennoch bei jedem Patientenfall immer eine neue sein. Im Herbst 2015 hat Ivoclar Vivadent Schichtmassen mit er- höhtem Helligkeitswert, die IPS e.max Ceram Power Dentin- und Schneide- massen, eingeführt. Sie eignen sich ideal fur die Verblendung transluzen- t erer Gerüststrukturen, die weniger Licht reflektieren. Für Patientenfalle mit sehr hoher Helligkeit, wie dem hier vorgestellten, können in Kombi- nation mit den Powermassen auch auf opakeren Gerüsten mit weniger individuellem Aufwand Restauratio- nen mit dem geforderten Helligkeits- wert realisiert werden. Literatur auf Anfrage bei der Redaktion INFORM ATION Bastian Wagner Zahnarztpraxis Dr. Markus Regensburger Effnerstraße 39a 81925 München wagner.zahntechnik@gmail.com Infos zum Autor ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 21
T E C H N I K Dr. Octavian Fagaras, Milos Miladinov Verschraubte Implantatrestauration im zahnlosen Kiefer PROTHETIK Bei der Verblendung eines Zirkoniumoxidgerüstes sind manuelle Kunstfertigkeit und material- technisches Know-how gefragt. Denn die fachgerechte Anwendung der Materialien ist bestimmend für den schluss - endlichen Erfolg. Das folgende Arbeitsprotokoll für die Fertigstellung eines gefrästen Zirkoniumoxidgerüstes zeigt dies anschaulich auf. Eine verschraubte und damit bedingt abnehmbare Restauration ist für die implantatprothetische Therapie des zahnlosen Oberkiefers ein bewährtes Konzept. Als Gerüstmaterial kann zum Beispiel Zirkoniumoxid ein langlebiges Ergebnis unterstützen. Moderne Zirko- niumoxide wie Zenostar® T (Wieland Dental) und innovative keramische Verblendsysteme (IPS e.max® Ceram, Ivoclar Vivadent) ermöglichen es, der prothetischen Versorgung auf efizien- tem Weg ein natürliches Farbspiel zu verleihen. Grundsätzlich gilt Zirkonium- oxid als ein anspruchsvolles Material, das fachgerechter Anwendung bedarf. Einleitung zum Patientenfall Geplant war eine implantatgestützte, verschraubte Brücke im zahnlosen Oberkiefer. Basierend auf einer geziel- ten Rückwärtsplanung wurden im Kiefer des Patienten sechs Implantate inse- riert. Nach der Einheilung waren die Im- plantate im sichtbaren Bereich mit Abut- ments für die transversale Verschrau- bung versehen worden. Im Bereich der Molaren sollte die deinitive Brückenver- sorgung okklusal verschraubt werden. Wichtige Parameter bei der Gerüstherstellung Als Basis für die CAD/CAM-gestützte Herstellung (ZENOTEC, Wieland Dental) des Zirkoniumoxidgerüstes diente ein Set-up der geplanten Restauration, das nach der Digitalisierung in der Designsoftware wie ein Cut-back reduziert wurde. Somit konnten aus- reichende Platzverhältnisse für die Verblendung geschaffen werden. Zur Kontrolle wurde die digitale Kon- struktion zunächst in Wachs gefräst, um die Passung und die Präzision zu prüfen (Abb. 1). Es folgte das Fräsen des Gerüstes aus der Zenostar T-Disc. Bei der Ge- rüstherstellung galt es zu bedenken, dass Sinterdrops für die okklusale Abstützung der Restauration wäh- rend des Sinterns in einem Zenotec- Sinterofen zu einem verzugsarmen Sinterergebnis führen. Die Restaura- tion sollte dabei nicht von der okklu- salen Sinterzunge abgetrennt werden (Abb. 2). Unerwünschte Sinterverzüge können auf diese Weise vermieden werden. Der Sinterprozess erfolgte im kom- pakten Hochtemperatur-Sinterofen ZENOTEC Fire P1, der mit vorinstal- lierten Programmen ausgeliefert wird. Die freie Programmierbarkeit des Sinterofens erlaubt auch die Nut- zung anderer Sinterprogramme. Wir wählten das sogenannte „Long-Pro- gramm“. Für ein exaktes Ergebnis wird dabei eine möglichst lange Auf- wärm- und Abkühlperiode eingestellt. Achtung: Die Sinterzeit sollte nach Möglichkeit nicht verkürzt werden. Nach dem Sintern präsentierte sich das Gerüst mit der gewünschten Passgenauigkeit. Die Restauration war durch die okklusal positionierten Sin- terdrops optimal abgestützt (Abb. 3). Die Titanhülsen für die Verschrau- bungen ließen sich problemlos in das Gerüst einfügen (Abb. 4 und 5). Das empfohlene Sinterprogramm: • 0 – 900 °C für 1 h 20 min (400 °C/h) • Haltezeit 900 °C für 30 min • 900 – 1.450 °C für 2 h 45 min (200 °C/h) • 1.450 °C für 2 h 30 min • Abkühlung 600 °C/h von 1.450 auf 900 °C • 900 – 300 °C für 1 h 12 min Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Abb. 1: In Wachs gefräste Konstruktion zur Kontrolle der Passung. Abb. 2: Das Gerüst wurde in Zirkoniumoxid (Zenostar) umgesetzt. Abb. 3: Sinterung des Gerüstes. Kleine Sinterdrops am Gerüst stützen die Restauration beim Sintern ab. 22 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
T E C H N I K I E G E Z N A Abb. 4 Abb. 5 Abb. 4: Passungskontrolle der Titanhülsen nach dem Sintern. Abb. 5: Gegenüberstellung der Wachs- konstruktion und des gesinterten Gerüstes. Vorbereitung für die Verblendung resultiert Für die nächsten Arbeitsschritte waren zusätzlich zu handwerklichem Ge- schick das Wissen um die Brennpara- meter der Materialien und die Ofen- einstellungen wichtig. Nur so kann eine ausgeglichene Temperaturverteilung in der Verbundzone zwischen Gerüst und Verblendung gewährleistet werden. Dies wiederum in einem optimalen Verbund sowie einer gleich- mäßigen Schrumpfung der Schicht- keramik. Ein langsames Abkühlen der Restauration verhindert die Gefahr von Spannungen in der gebrannten Res- tauration, wodurch das Risiko von Ab- platzungen minimiert wird. Ein exakt passendes Ergebnis rechtfertigt die lange Brenndauer. Achtung: Die Programme müssen vor dem ZirLiner-Brand (IPS e.max Ceram ZirLiner) entsprechend abgeändert werden: • lange Vorheizzeit • lange Abkühlzeit Keramiksystem und Gerüst Das von uns bevorzugte Verblendmate- rial (IPS e.max Ceram) besteht aus niedrigschmelzendem Nano-Fluorapa- tit. Das Material weist eine dem natür- lichen Zahn nachempfundene Kristall- struktur auf und ermöglicht eine gezielt einstellbare Kombination aus Translu- zenz, Helligkeit und Opaleszenz. Das Gerüst (Zenostar T) bietet die ideale Basis für die keramische Verblendung. Aufgrund des gezielten Cut-backs ist ein efizientes Verblenden möglich. Durch die verkleinerte Zahnform wird eine gleichbleibende Schichtstärke der Verblendkeramik gewährleistet. Dies begünstigt die gleichmäßige Durchwär- mung der Schichtkeramik beim Brennen der Verblendung. Für die Verblendung der prothetischen Gingiva favorisieren wir IPS e.max Ceram Gingiva-Massen und erarbeiten damit natürlich wirkende Zahnleischanteile. Die Massen werden ähnlich wie die Dentin- und Schneide- massen aufgetragen und gebrannt. Liner-Brand Im ersten Schritt erfolgte ein ZirLiner- Brand mit IPS e.max Ceram ZirLiner, der mehrere Funktionen hat. Einerseits wird durch das Aufbringen des Zir- Liners ein optimaler Verbund zwischen Verblendung und Gerüst erreicht. An- dererseits wird der Restauration aus der Tiefe heraus Farbe und Fluores- zenz verliehen. Von einem Weglassen des ZirLiners wird abgeraten, da da- raus die Gefahr von Rissen und Ab- platzung resultiert. Vor dem Auftra- gen des ZirLiners muss das Gerüst schmutz- und staubfrei sein. Jedwede Kontamination ist zu vermeiden. Der IPS e.max Ceram Liner sollte das Gerüst komplett abdecken; wir bevor- zugen es, das Material in unregelmäßi- gen Schichtstärken aufzutragen. Nach einem kurzen Antrocknen erfolgt dann der Brennvorgang (Abb. 6). Die Ofeneinstellung ist zu modiizieren: Starttemp. Trockenzeit 403 °C 8 min Haltezeit 1 min bei 250 °C Temp.-Anstieg Endtemp. 25 °C/min 960 °C Vakuum 450 °C – 959 °C 1 THE PRETTAU® BRIDGE ART DER EINFÄRBEKURS Alle Techniken zum Einfärben, Verblenden und Bemalen von Prettau® Zirkon Zirkonzahn Worldwide – T +39 0474 066 680 Zirkonzahn Deutschland – T +49 7961 933990 www.zirkonzahn.com
T E C H N I K Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Abb. 6: Das mit IPS e.max Ceram ZirLiner für die Verblendung gebrannte Gerüst. Abb. 7: Vorbereitungen für den Washbrand. Sowohl die Gingiva- als auch die Zahnbereiche wurden mit den entsprechenden Massen abgedeckt. Abb. 8: Auswahl der gewünschten Dentinmassen (IPS e.max Ceram). Abb. 9: Das für die erste Schichtung vorbereitete Gerüst. Washbrand Aufgrund der geringen Wärmeleitfähig- keit von Zirkoniumoxid ist der Wash- brand unverzichtbar. Die Verblendkera- mik sintert ganz gezielt auf die Gerüst- oberl äche und es wird ein homogener Verbund zum gebrannten ZirLiner er- reicht. Zunächst erfolgt der Washbrand im Bereich der roten Ästhetik. Die Res- tauration wird auf dem Brenngutträger platziert und gebrannt (Abb. 7). Danach wird ein Washbrand mit IPS e.max Ceram Transpa Clear vorgenommen. Individuelle Verblendung der weißen Ästhetik Als Grundzahnfarbe verwendeten wir bei der vorgestellten Restauration A2. Um ein möglichst charakteristisches und individuelles Ergebnis zu erzielen, individualisierten wir die Keramikmas- sen und arbeiteten unter anderem mit Deep Dentin, Impulsmassen, In- tensivmassen und Opal-Effektmassen (Abb. 8). Auf das optimal vorbereitete Gerüst (Abb. 9) trugen wir die Keramik entsprechend dem Schichtschema auf. Empfohlenes Programm brand: für Wash- Empfohlenes Brennprogramm für den ersten Dentinbrand: Starttemp. Trockenzeit Starttemp. Trockenzeit 403 °C 8 min 403 °C 8 min Haltezeit Haltezeit 1 min bei 250 °C 1 min bei 250 °C Temp.-Anstieg Endtemp. Temp.-Anstieg Endtemp. 25 °C/min 750 °C 25 °C/min 750 °C Vakuum 450 °C – 749 °C Vakuum 2 450 °C – 749 °C 3 Zum Anmischen von IPS e.max Ceram verwendeten wir Build-up- Liquids. Wir arbeiteten uns so nahe wie möglich an die dei nitive Zahnform heran (Abb. 10 und 11) und brannten anschließend die Restauration (siehe Tab. 3). Nach dem Brand wurde die Brü- cke überarbeitet und gereinigt. Dieser Schritt erfolgt idealerweise mit Ultraschall im Wasserbad oder mittels Dampfstrahler. Danach wurde die Form mit Keramik kom- plettiert und ein zweiter Dentin- brand vorgenommen. Die Brenn- parameter orientierten sich an dem ersten Dentinbrand. Individuelle Verblendung der roten Ästhetik Für die naturnahe Gestaltung der prothetischen Gingiva stehen 13 IPS e.max Ceram-Farben zur Ver- fügung. Mit dieser Vielfalt gelingt es beinahe spielend, eine individu- elle Gingivagestaltung zu erarbei- ten. Um die richtige Auswahl zu treffen, leistet der zum System gehörende Farbschlüssel hilfreiche Dienste. 24 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
T E C H N I K Die naturnahe Reproduktion orientiert sich an den anatomischen Grundlagen. Bei- spielsweise schichten wir den Bereich der keratinisierten Gingiva mit einer hellrosa Masse, da hier die Durchblutung naturge- mäß weniger stark ist. Hingegen wird der mukogingivale Bereich mit intensiveren Massen imitiert (Abb. 12). Mit etwas Ge- schick erarbeiten wir ein dreidimensiona- les Gingivadesign und brennen die Brü- cke. Erneut werden die Brennparameter angepasst und die Temperatur wird etwas nach unten korrigiert. Auch im vorgestell- ten Fall gingen wir in dieser Weise vor. Für den zweiten Gingivabrand wurde die Form vervollständigt und die Ofen- temperatur erneut um 5 °C gesenkt (Abb. 13). Nach diesem Brand manifes- tierte sich die Restauration dreidimen- sional und sehr natürlich. Die Zähne hatten eine schöne Farbtiefe und eine warme Transluzenz. Fertigstellung Beim Ausarbeiten der Restauration lag die volle Aufmerksamkeit auf Tex- tur und Morphologie. Durch den har- monischen Wechsel von erhabenen und tief liegenden Bereichen ließen wir natürlich wirkende Rel exionen ent- stehen. Neben den Leisten und Wöl- bungen ist die Wirkung feiner Struktu- ren nicht zu unterschätzen (Mikro- struktur). Absichtlich haben wir des- halb leichte Unregelmäßigkeiten eingebracht und so eine gewisse Lebendigkeit imitiert. Abschließend wurde die Restauration gummiert und mit einem Glanzbrand (ohne Glasurmasse) fertiggestellt. Den gewünschten Glanzgrad erreichten wir durch eine manuelle Politur (Abb. 14 und 15). Empfohlenes Brennprogramm für den ersten Gingivabrand: Empfohlenes Brennprogramm für den Glanzbrand: Starttemp. Trockenzeit Starttemp. Trockenzeit 403 °C 8 min 403 °C 6 min Haltezeit Haltezeit 1 min bei 250 °C 1 min bei 450 °C Abb. 10a Abb. 10b Temp.-Anstieg Endtemp. Temp.-Anstieg Endtemp. 25 °C/min 745 °C 60 °C/min 725 °C Abb. 11a Vakuum 450 °C – 744 °C Vakuum 4 450 °C – 724 °C 5 Abb. 10a und b: Schichtung der Keramik entspre- chend dem defi nierten Schichtschema. Abb. 11a und b: Das Gerüst vor und nach dem ersten Den- tinbrand. ANZEIGE I Tagesaktuell I Übersichtlich I Crossmedial ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 25
T E C H N I K Abb. 15 Abb. 16 Abb. 12a und b: Verblendung der prothetischen Gingiva. Es wurde ein drei- dimensionales Design erarbeitet und mit verschiedenfarbigen Massen agiert. Abb. 13a und b: Situation nach dem ersten Gingivabrand. Abb.14: Die Res- tauration nach der abschließenden manuellen Politur. Abb.15: Die auf den Implantaten verschraubte Restauration. Abb.16: Mit dem Ergebnis sehr zu- friedener Patient. Fazit Neben dem handwerklichen Geschick und den optimalen Materialien sind in der Zahntechnik das Wissen um die Werk- stoffkunde und die materialspeziischen Besonderheiten zu beachten. Insbesondere bei komplexen Restaurationen auf einem Zirkoniumoxidgerüst ist die fachgerechte Anwendung ein wesentliches Erfolgskriterium. Im vorgestellten Fall gelang es, das Gerüst (Zenostar T) und die keramische Verblendung (IPS e.max Ceram) so harmonieren zu lassen, dass ein leben- diges Farbenspiel entstand. Aufgrund der exakt gewählten Brennparameter sind keine Abplatzungen oder Spätsprünge zu erwarten. INFORM ATION Dr. Octavian Fagaras Soseaua Nordului Nr. 62, Sector 1 014104 Bukarest, Rumänien office@indent.ro Milos Miladinov Str. Ardealului Nr. 77 300154 Timis¸ oara, Rumänien dentaltech@dentaltech.ro www.dentaltech.ro Ivoclar Vivadent Infos zum Unternehmen Abb. 11b Abb. 12a Abb. 12b Abb. 13a Abb. 13b Abb. 14 26 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
Das Kunststück von CeraFusion. Diff undieren statt Polieren. CeraFusion ist eine echte Komet-Innovation für Ihr Labor. Das Langzeitschutz für Material und Antagonist garantiert. Die zeit- Kunststück: Einfach und schnell aufgesprüht, diffundiert das trans- aufwendige Politur und die Glasur entfallen, es ist keine Nacharbeit parente Lithiumsilikat beim Brennvorgang in die ZrO2 Restauration. notwendig. Ein Kunststück von CeraFusion, das Ihre tägliche Arbeit Das Ergebnis ist ein optimaler Haftverbund, der zuverlässigen deutlich effizienter macht. 1 V 2 7 7 3 1 4 · 6 1 0 2 / 3 0 © www.kometdental.de
T E C H N I K ZTM Pano Athanasiou Effektivitätssteigerung mit dem 3-D-Druck PROTHETIK Die Möglichkeiten, die dem Dentallabor mit einem eigenen 3-D-Drucker geboten werden, sind vielfältig. Ein Vorteil ist die erhöhte Effektivität gegenüber herkömmlichen Verfahrensweisen. ZTM Pano Athanasiou beschreibt das in seinem Labor primäre Einsatzgebiet für den 3-D-Drucker fab-13 (Dentona): Die Fertigung eines Modellgussgerüstes. Grafische Übersicht: Der 3-D-Druck trägt zur Effektivitätssteigerung in der Modellgusstechnik bei. Grundsätzlich ist die CAD/CAM-ge- stützte Fertigung in unserem Laboralltag seit vielen Jahren fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Die Frästechnologie lässt uns Indikationen und Materialien umset- zen, die bis dato nicht möglich waren. Wir erreichen eine Passungs- und Mate- rialqualität, die mit der industriellen Ferti- gung vergleichbar ist. Mit dem 3-D-Druck wird uns nun eine Technologie an die Hand gegeben, die bisherige Verfahren sinnvoll ergänzt. Wir arbeiten seit circa einem Jahr mit dem 3-D-Drucker fab-13 (Dentona). Das primäre Einsatzgebiet ist bei uns die Modellgusstechnik. Der Drucker ist hier eine wertvolle Bereiche- rung geworden. Zusätzlich zu verbes- serten Ergebnisqualitäten und der er- höhten Effizienz konnten wir mit dem 3-D-Drucker dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Die Modellgusstechnik zählt zu einem Bereich, der bei Zahn- technikern in der Regel wenig populär ist. Die attraktive Möglichkeit, den Mo- dellguss mit Unterstützung digitaler Technologien herstellen zu können, hat in unserem Labor ein hohes Engage- ment bei den digital affinen Technikern ausgelöst. Das ist aus unternehmeri- scher Sicht ein wichtiger Parameter. Ein weiterer großer Vorteil ist die signifikante Effektivitätssteigerung. Der digitale Weg zum Modellgussgerüst Der Modellguss gehört in unserem Labor zu einer häufigen Indikation. Viele herausnehmbare Versorgungen werden über die Doppelkronentechnik (zum Beispiel Einstückguss) realisiert. Aber auch der herkömmliche Klam- mermodellguss wird nach wie vor oft angefertigt. Für beide Varianten ist der 3-D-Druck eine enorme Arbeits- erleichterung. Mehr als 90 Prozent der Modellgussgerüste werden mithilfe des Druckers hergestellt. Pro Woche sind das 20 bis 25 Gerüste. Das Gerüst wird Abb. 1a Abb. 1b 28 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
T E C H N I K Abb. 2a Abb. 2b Abb. 1a und b: Ein- bis zweimal pro Woche werden alle Modellgussgerüste „eingesammelt“ und kons truiert. Beispiel einer CAD-Konstruktion für einen Ober- kiefer. Abb. 2a und b: Beispiel einer anderen CAD-Konstruktion. digital modelliert, in einem ausbrennfähigen Kunststoff ge- druckt und über das Gussverfahren in die gewünschte Legie- rung übertragen. Vorgehen Ein- bis zweimal pro Woche werden alle Patienten- arbeiten im Labor „eingesammelt“, für die ein Modellgussge- rüst gefertigt werden soll. Zunächst wird die Gerüstdimension auf dem Modell skizziert. Hierbei orientieren wir uns an den bekannten Vorgaben und den in der Zahntechnik seit Jahren bewährten Para metern. Danach werden grobe Unterschnitte ausge blockt und das Modell über den Laborscanner digitali- siert. Das in der CAD-Software (3Shape) integrierte Tool für die Modellgusstechnik ermöglicht nun ein vergleichsweise einfa- ches Vorgehen. Ausblocken, virtuelle Konstruktion mit „präfa- brizierten“ Elementen, Feinbearbeitung des Designs – ähnlich wie mit Wachs kann in der Software das Gerüst „modelliert“ werden. Achtung: Oft neigt man dazu, das Gerüst in der Soft- ware zu grazil zu gestalten. Es bedarf etwas Training, um eine Balance zwischen ausreichender Stabilität und wenig Nach- arbeit zu erreichen. Das Basiswissen des Zahntechnikers vor- ausgesetzt, kann innerhalb von 20 bis 30 Minuten ein adäqua- tes Gerüstdesign erarbeitet werden. Die STL-Daten der Kon- struktion werden an den Drucker übertragen und das Gerüst im entsprechenden Material (ausbrennfähiges Harz) ge- druckt. Die Arbeitsschritte nach dem Druck beschränken sich auf ein Minimum. Innerhalb weniger Minuten erfolgt die Passungskontrolle auf dem Modell. Das gedruckte Kunst- stoffgerüst wird auf das Modell gesetzt. Je nach Bedarf kann Material an- oder abgetragen werden. Bei einer Dop- pelkronenprothese werden die Sekundärteile herkömmlich in Wachs modelliert und anschließend mit dem gedruck- ten Kunststoffgerüst verbunden. Jetzt kann das Gerüst zum Guss vorbereitet werden. Zum Anstiften arbeiten wir mit Wachsdrähten gewohnter Konfigu- ration. Wenn gewünscht, können bei der CAD-Konstruktion auch passgenaue Gusskanäle „modelliert“ und mit dem Ge- rüst gedruckt werden. Anstiften, Einbetten, Vorwärmen und Gießen folgen dem bekannten Vorgehen. Je nach Dimension können bis zu vier Gerüste pro Muffel gegossen werden. Das Aufpassen und Ausarbeiten nach dem Gießen sind vergleichs- weise unkompliziert, da bereits in Kunststoff die ideale Form und Passung erarbeitet worden ist. Wir haben in unserem Ar- beitsalltag bislang kaum einen bis gar keinen Verzug des Kunststoffgerüstes festgestellt, sodass die Passungsqualität des gegossenen Gerüstes hervorragend ist. Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 3: Die STL-Daten (Konstruktion) werden in die Druckersoftware gespeist. Hier drucken wir sechs Gerüste in einem Arbeitsgang. Druckdauer circa zwei bis drei Stunden. Abb. 4: Bauplattform nach Entnahme der gedruckten Objekte. Abb. 5: Der fab-13 (Dentona) ist speziell für die Ansprüche im Dentallabor konzipiert. Das offene System verarbeitet alle STL-Datensätze. ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 29
T E C H N I K Abb. 5 Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 5: In wenigen Minuten auf das Modell aufgepasst. Das gedruckte Gerüst. Abb. 6: Diese präzise Passung der gedruckten Basis ist perfekte Grundlage für die Umsetzung in die Legierung. Abb. 7: Ein Modellgussgerüst nach dem Abtrennen der Gusskanäle. Abb. 8: Ein Modellgussgerüst nach dem Glänzen. Zeitaufwand Die Zeit bis zum eigentlichen Guss des Gerüstes ist stark reduziert. Es müssen zum Beispiel keine Silikonduplierform und kein Einbettmassemodell mehr gefertigt werden. Die eigentliche CAD- Konstruktion nimmt zwischen 20 und 30 Minuten in Anspruch. Da mehrere Modellgussgerüste mit einem Mal ge- druckt und später gegossen werden können, ist die effektive Arbeitszeit pro Gerüst weitaus geringer als im kon- ventionellen Vorgehen. Im 3-D-Drucker fab-13 können etwa acht Gerüste mit einem Druckprozess realisiert werden. Die Dauer beträgt zwei bis drei Stun- den. Sollen mehr als acht Gerüste umgesetzt werden, kann der Druck mit einer weiteren Ebene erfolgen – etwa 14 Gerüste werden in circa acht Stunden gedruckt. Diese Möglichkeit nutzen wir gern, um über Nacht zu dru- cken. Am Abend wird der Drucker be- stückt und am nächsten Morgen stehen 14 Kunststoffgerüste zum Guss bereit. Materialaufwand Mit dem beschriebenen Vorgehen können wir auf das Einbettmasse- modell ebenso verzichten wie auf die Silikon- duplierform. Im Gegensatz dazu verbrauchen wir den Kunststoff für den 3-D-Drucker. Pro Gerüst werden etwa 2 bis 3 Gramm Druck- material benötigt. 1 Liter kostet bei Dentona 289,00 EUR. Der Material- einsatz für ein Modellgussgerüst be- läuft sich somit auf circa 0,87 EUR, zzgl. Legierung. Der Drucker Das Verfahren des 3-D-Drucks ist in der Zahntechnik seit Jahren etab- liert, zum Beispiel die Stereolithogra- fie und das Selective Laser Melting. Allerdings waren diese Verfahren bis- lang eher Bestandteil der industriel- len Fertigung. Die Einführung von 3-D-Drucksystemen für den Einsatz im Dentallabor haben wir aufmerk- sam verfolgt und uns zeitnah für ein eigenes System entschieden. Der fab-13 von Dentona arbeitet nach dem DLP-Verfahren (Digital Light Processing). Ein Beamer belichtet während des Druckprozesses den photoaktiven Kunststoff und härtet ihn so aus. Mit den von Dentona ent- wickelten Materialien können ver- schiedene Indikationen umgesetzt werden. Fazit Betrachten wir die vielen Arbeitsschritte in der konventionellen Fertigungskette bis zum Modellgussgerüst, wird deut- lich, woraus die Effizienzsteigerung mit dem 3-D-Druckverfahren resultiert. Bei- spielsweise wird kein Einbettmassemo- dell mehr benötigt. Auch das Duplieren entfällt. Die Konstruktion ist innerhalb weniger Minuten fertiggestellt. Wir haben im digitalen Vorgehen eine neue Chance für uns entdeckt. Modellguss- gerüste werden wesentlich zügiger und präziser realisiert. Mit dieser erheblichen Effizienzsteigerung hat sich der 3-D-Drucker fab-13 innerhalb kurzer Zeit amortisiert. Mit dem Einstieg in die 3-D-Drucktechnologie haben wir einen zukunftsweisenden Schritt genommen. INFORM ATION ZTM Pano Athanasiou Crossmill GmbH Ludwigstraße 16 42853 Remscheid Tel.: 02191 29977 info@crossmill.de www.crossmill.net Infos zum Autor 30 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
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F I R M E N N E W S F O K U S Integration Aus Wieland Dental wird Ivoclar Vivadent Das Unternehmen Wieland Dental wurde vor drei Jahren von Ivoclar Vivadent erworben. Im Zuge der Eingliederung wird nun auch in Deutschland das Produktportfolio als Angebot von Ivoclar Vivadent vermarktet. Die Integration soll bis Ende 2016 abgeschlossen sein. Wieland Dental, mit Sitz in Pforzheim, gehört zu den führenden An- bietern von digitalen Systemlösungen für Dentallabore. Anfang 2013 wurde das Unternehmen von Ivoclar Vivadent übernommen. Im Sinne einer Bündelung der zahntechnischen Kompetenz wird künftig das Wieland-Produktportfolio in Deutschland ebenfalls von Ivoclar Viva- dent vermarktet. Die bewährten Produkte und der gewohnte Service werden auch in Zukunft angeboten. „Wir sehen diesen Schritt als Fortsetzung unserer Strategie, Wieland Dental voll und ganz zu integrieren und Synergien sinnvoll zu nutzen“, Fachdental-Messen Wegweiser in Richtung Zukunft Kontinuierlicher Wissensaustausch sowie Fortbildungen werden noch wichtiger, um künftige Investitionsentscheidungen treffen zu können und einen efi zienten analogen und digitalen Workl ow zu gewährleis- ten. Die Besucher der Fachdental in Leipzig und Stuttgart erhalten auf den beiden Messen einen kompakten Überblick über alle wichtigen Produkte, aktuelle Innovationen und Branchenthemen. Mehr als 200 Aussteller sind sowohl am 23. und 24. September 2016 in Leipzig als auch am 21. und 22. Oktober 2016 in Stuttgart auf kurzen Wegen er- reichbar und bilden mit ihrem umfassenden Marktüberblick die Basis für zwei erfolgreiche Messetage. Digitale Prozesse gestalten Im Mittelpunkt der Dentalmessen stehen Produkte und Innovationen für Zahnärzteschaft, Zahntechniker und Praxispersonal sowie ein wichtiger Themenkomplex, der die Zahnärzteschaft derzeit besonders bewegt: begründet Robert Ganley, CEO, die Entscheidung. Am Standort Pforzheim wird festgehalten und der Unternehmenssitz weiterhin für die globale Marktbearbeitung genutzt und ausgebaut. Infos zum Unternehmen Ivoclar Vivadent GmbH Tel.: 07961 889-0 www.ivoclarvivadent.de „Digitaler Workl ow – vom Scan bis zum Zahnersatz“. Der digitale Workl ow bietet zahlreiche neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Behandler und Techniker. Die Implementierung der Technologien führt zu efi zienteren Prozessabläufen, einer erhöhten Sicherheit aufgrund der kontinuierlichen Überwachung und zu kürzeren Lieferzeiten sowie einer erhöhten Fertigungsqualität. Im Forum des Dental Tribune Study Clubs haben Besucher die Möglichkeit, sich über Themen wie neue CAD/CAM-Materialien, alternative Möglichkeiten für Praxis und Labor sowie den Mehrwert, welchen digitale Technologien für Patienten und Behandler bieten können, zu informieren. Darüber hinaus bieten die beiden Messen mit einem zertii zierten Fortbildungsprogramm und weiteren Sonderthemen wie „Hygiene in Praxis und Labor“, „Zahn- erhaltung – Prophylaxe, Reinigung und Therapie“ und dem „Marktplatz der Ideen“ praktische Tipps für die tägliche Arbeit und Orientierung zu innovativen Trends. Rückenwind durch starke Partner Das Erfolgskonzept der Fachdental-Messen beruht auf der Einbindung aller Marktteilnehmer und generiert damit ein breites Angebot – von zahnmedizinischen Geräten über Labortechnik, Instrumente, Praxis- und Laboreinrichtungen bis hin zur Praxisverwaltung – für ihre Besu- cher. Dies wird im Rahmen der Veranstaltung in Leipzig von starken Partnern wie der Zahnärztekammer Sachsen und den Dentaldepots aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen getragen. Für die Fachdental Südwest besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Dentaldepots und weiteren Partnern wie der Zahnärztekammer Baden-Württemberg und der Zahntechniker-Innung Württemberg. Quelle: Messe Stuttgart 32 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
F I R M E N N E W S F O K U S Ausschreibung 10. CANDULOR KunstZahnWerk Wettbewerb 2017 Seit 1999 wird der CANDULOR KunstZahnWerk Wettbewerb mit großem Erfolg durchgeführt. Zahntechniker aus der ganzen Welt stellen sich regelmäßig zur Internationalen Den tal- Schau (IDS) der abnehm- baren Prothetik. Die Teil- nehmer haben so eine Plattform, um ihr Können einem breiteren Publikum vorzustellen. Für die zehnte Ausgabe des KunstZahnWerk Wett- bewerbs ist CANDULOR erneut eine Kooperation mit der Firma CAMLOG eingegangen, um den Wettbewerb zur IDS 2017 in Köln wieder spannend zu gestalten. Die Herausforderung ist es, eine Kombination mit einer schleimhautgetragenen Totalprothese im Unterkiefer und einer implantatgetragenen Versorgung im Ober- kiefer zu fertigen. Eine zusätzliche Besonderheit: Die Teilnehmer ent- scheiden, welche Aufstellmethode sie nutzen und zeigen möchten. Nach der verbindlichen Anmeldung liefert CANDULOR den Teil- nehmern kostenlos die detaillierten Angaben zum kompletten Pa tientenfall sowie die passenden Gipsmodelle und Prothesenzähne (Composite NFC). Implantatteile der Firma CAMLOG werden eben- Unternehmensoptimierung CTO-Position neu geschaffen Seit 1. Juni 2016 ist Yohannes Woldegergis Chief Technical Oficer (CTO) bei millhouse. Damit übernimmt er die Verant- wortung für die Bereiche Produktion und Entwicklung im Techno- logiezentrum. Die Position des CTO wurde von Geschäftsführer ZTM Sören Hohlbein neu geschaffen, um das innovative Potenzial des Unternehmens im Bereich der CAD/CAM-Fertigung noch weiter auszubauen. Der Maschinenbautechniker Yohannes Woldegergis blickt auf eine langjährige Erfahrung in der Dentalbranche zurück. In den vergangenen 15 Jahren war er in der Forschung und Entwicklung von Heraeus Kulzer tätig, zehn davon im CAD/CAM-Bereich. Zu- letzt widmete er sich als Leiter Prozesstechnik der konsequenten Weiterentwicklung bestehender und Integration neuer Fertigungs- technologien. Die dort erworbenen Kenntnisse wird er bei millhouse einbringen, um die Produkt- und Prozessentwicklung weiter voranzutreiben. Dabei werden soft- und hardwareseitige Innovationen getestet und in die Produktion integriert, derzeitige Abläufe weiter opti- miert etc. Kunden des Technologiezentrums werden demnach schon bald von kürzeren Entwicklungszeiten sowie einer noch breiteren Angebotspalette proitieren. Yohannes Woldegergis sieht der Zukunft mit Spannung entgegen: „Ich habe bereits einen ersten Einblick in die Abläufe bei mill- house erhalten und freue mich auf die enge Zusammenarbeit mit einem hoch motivierten Team, dessen Kompetenz ich sinnvoll er- gänzen kann. Gemeinsam wird es uns möglich sein, künftig noch zielgerichteter auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen.“ falls im Paket mitgeliefert. Zu gewinnen gibt es für den Erstplatzierten einen Barscheck im Wert von 1.500 Euro, 1.000 Euro für Platz 2 und für den dritten Platz 500 Euro. Einsende schluss ist der 28. September 2016. Die Preisverleihung indet am Freitag, dem 24. März 2017, anlässlich der CANDULOR Pressekon- ferenz zur IDS in Köln statt. Alle eingesandten Arbeiten werden außer- dem am CANDULOR Messe stand ausgestellt. Detaillierte Informationen sind unter www.candulor.com/kunstzahn- werk oder telefonisch erhältlich. CANDULOR freut sich auf rege Teil- nahme. CANDULOR AG Tel.: +41 44 8059000 www.candulor.com Ein starkes Team: CTO Yohannes Woldegergis und CEO ZTM Sören Hohlbein. Infos zum Unternehmen millhouse GmbH Tel. 06122 6004 www.millhouse.de ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 33
F I R M E N N E W S F O K U S Dienstjubiläum Ein Vierteljahrhundert im Dienst der Zahntechnik Vielseitig engagiert, fortschrittlich orientiert und dabei stets begeis- terungsfähig: Ingo Scholten feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Dienstjubiläum bei der SHOFU Dental GmbH in Ratingen. Seit dem 1. April 1991 ist der gelernte Zahntechnikermeister in der deutschen Niederlassung des japanischen Dentalherstellers tätig – mit kontinu- ierlich wachsendem Aufgaben- und Verantwortungsbereich. Hat er sich am Anfang nur um den damals stark zunehmenden Keramikbe- reich des Unternehmens gekümmert, ist er heute als Senior-Manager mit fast 40 Jahren Erfahrung in der Dentalbranche für alle Labor- produkte von SHOFU verantwortlich – von rotierenden Instrumenten, über Keramik- und Kompositsysteme bis hin zu modernen CAD/ CAM-Materialien und Kunststoffzähnen. Nach seiner Ausbildung als Zahntechniker und Ablegung der Meisterprüfung 1987 arbeitete er zunächst als Abteilungsleiter in einem renommierten Duisburger Dentallabor und später in einem süddeutschen Dentalunternehmen. Bei SHOFU kümmerte er sich dann zunächst um den Auf- und Ausbau der Keramikabteilung; er erstellte Produktinformationen, gab Schulungen und Hands-on- Kurse für Zahntechniker und war auch für die Messe- und Presse- betreuung zuständig. Mit der Ausweitung der Laborproduktpalette übernahm der Vertriebs- und Marketingproi immer mehr Aufgaben in der Firma. Seit April 2015 ist Scholten Produkt-, Projekt- und Senior-Manager bei SHOFU. In dieser Funktion zeichnet der 55-Jährige für die Ver- kaufskonzeption, -strategie und deren operative Umsetzung für alle zahntechnischen Produkte des deutschen Tochterunternehmens der SHOFU Inc. verantwortlich. Scholten: „Gerade diese Vielseitigkeit liebe ich an meinem Beruf; jedes Jahr habe ich ein neues Projekt auf dem Tisch!“ Und welches ist sein Lieblingsprodukt der vergangenen 25 Jahre? „Das neueste Produkt ist auch immer mein liebstes“, erklärt er, obwohl Cera- mage UP, an dessen Markteinführung er stark beteiligt war, schon etwas ganz Besonderes für ihn sei: „Wir hatten noch kein Produkt, das so schnell und so positiv vom Markt aufgenommen wurde. Dieses positive Kundenfeedback motiviert mich jeden Tag aufs Neue.“ „Ingo Scholten ist in unserem Unternehmen bekannt als treibende Kraft für neue Projekte und Ideen und damit auch maßgeblich am Erfolg, u. a. der Vintage-Keramiksysteme, der Veracia-Prothesen- zähne sowie unserer lichthärtenden Verblendkunststoffe Solidex und Ceramage beteiligt“, sagt Martin Hesselmann, europäischer Geschäftsführer von SHOFU Dental. Er lobt vor allem das persön- liche Engagement des Managers: „Bei allem, was er tut, ist er mit viel Herzblut und fachlichem Know-how, aber auch mit einem un- erschöplichen Optimismus dabei. So verwundert es nicht, dass er seit nunmehr einem Vierteljahrhundert sowohl bei Mitarbeitern, Verbänden, Key Opinion Leadern als auch Kunden als kompetenter Gesprächspartner geschätzt wird.“ Infos zum Unternehmen „Das neueste Produkt ist auch immer mein liebstes“ Nach wie vor hält er mit Begeisterung Vorträge auf Kongressen, gibt © Klemens Ortmeyer Workshops im In- und Ausland und ist Autor diverser Fachbeiträge. SHOFU Dental GmbH Tel.: 02102 8664-0 www.shofu.de 34 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
F I R M E N N E W S F O K U S Workshop-Reihe Fortbildungskonzepte mit System Zahntechnische Weiterbildungen von DeguDent sind seit Jahren ein Schlüssel zum Erfolg. Das garantiert auch die neu konzipierte Work- shop-Reihe DeguConsult, die mit einem Feuerwerk von Schulungs- angeboten jedem Anspruch an beruliche Fortbildungen gerecht wird. Hochqualiizierte technische Berater vermitteln dort modernes Wissen rund um nahezu alle prothetischen Themen. Damit jeder Laborpartner rasch das für ihn optimale Angebot aus der großen Workshop-Palette inden kann, steht jetzt mit der kostenfreien DeguConsult Weiterbil- dungs-App ein zielgenaues Navigationstool für Smartphone und Tablet zur Verfügung, mit dessen Hilfe sich Zahntechniker orientieren und überdies auch gleich anmelden können. Die DeguConsult-App zeigt übersichtlich das gesamte Kursangebot von DeguDent: Mit Abrechnungstipps, Kursen zur Keramikschichtung (bei- spielsweise Kiss), Workshops, etwa zum Trockenfräsen von verschiede- nen Materialien mit aktueller CAM-Software (beispielsweise Brain CAM), bis zu Seminaren zu modernen Farbgebungsverfahren (bei- spielsweise True Color Technology) wird interessierten Zahntechnikern neuestes Fachwissen in konzentrierter Form geboten. Hochkarätige Referenten stehen in verschiedenen Städten bundesweit zur Verfügung. Aktualisierte Informationen dazu bietet die DeguConsult-App und zeigt mit einer „Verfügbarkeitsampel“ sogar an, ob im jeweiligen Kurs noch Plätze frei sind. Ein weiteres Feature ist die aktuelle Slideshow am oberen Bildschirmrand der App: Sie verweist zusätz- lich auf besondere Veranstaltungen. Über das Kursprogramm hinaus können zahntechnische Labore alternativ auch „ihren“ Personal Trainer buchen, der die gewünschte Fortbildung im eigenen Betrieb durchführt. Dabei ist die Investition in eine solche individuelle DeguConsult Schulungsmaßnahme abso- lut überschaubar und lohnt sich gleich mehrfach. QR-Code zum Laden der Fortbildungs-App für iPhones QR-Code zum Laden der Fortbildungs-App für Smart- phones mit Android-System DeguDent Tel.: 06181 5950 www.degudent.de Vortragsreihe zur Funktionsdiagnostik Aus der Okklusion herauskommen Funktion ist das A und O: ZTM Martin Mormann und ZA Dr. Thomas Körner brachten in ihrem praxisnahen Vortrag „Funktionsdiagnostik in der Prothetik – zahnärztliche und zahntechnische Zusammen- arbeit in der Herstellung von funktionellem Zahnersatz“ am 22. April in Düsseldorf anschauliche Beispiele mit. Sie zeigten, wie die Cranio- mandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, diagnostiziert wird und stellten Besonderheiten bei der prothetischen Versorgung vor. Patienten kommen manchmal mit Rücken- und Kopfschmerzen oder gar depressiven Verstimmungen in die Praxis. Wenn diese Beschwerden und andere Leitsymptome, insbesondere Abrasionen der Zähne, Schmerzen, Knack- und Reibegeräusche sowie Bewegungsein- schränkungen zusammenkommen, sollten Zahnärzte hellhörig werden. „Um Funktionsstörungen zu erkennen, müssen wir manch- mal auch um die Ecke denken“, so Dr. Körner. Die Referenten demonstrierten anhand mehrerer Patientenfälle den kompletten Behandlungsprozess, von der axiograischen Vermes- sung, über die Modellanalyse, Sofort- und Langzeitprovisorien bis hin zur deinitven Eingliederung. So hatte sich eine jüngere Frau alle 28 Zähne abradiert. Auf Basis der letzten CMD-Schiene erstellte Mormann ein Wax-up. So war das Behandlungsergebnis, also die Endposition und die Zahnform, bereits auf den Modellen sichtbar – auch für die Patientin. Duplikat modell und Tiefziehfolien dienten zum einen der Kontrolle beim Beschleifen der Zähne, zum anderen als Form für ein Sofortprovisorium. Nach ungefähr einer Woche erhielt die Patientin das Langzeitprovisorium, welches dem Behandler die Möglichkeit bot, die korrekte Okklusion am Patienten funktionell zu überprüfen und längerfristig zu testen. Als die Position stimmte, wurde die endgültige Versorgung segmentweise eingegliedert, so- dass die Provisorien auch während der Abformung für Halt sorgten. Besonderes Augenmerk legt ZTM Martin Mormann bei prothetischen Versorgungen auf funktionelle Kaulächen, die eine optimale Kau- funktion und Abstützung sowie die Prävention einer CMD sicher- stellen. Um aus der starren Okklusion einem zu sehr verschlüsselten Biss herauszuinden, sind lache Kaulächen im Seitenzahnbereich ohne Balancekontakte hilfreich. Eine strenge Verschlüsselung ist nicht notwendig. „Wir haben nur ungefähr 30 – 60 Minuten Zahn- kontakt am Tag, wir müssen aus der Okklusion herauskommen“, so Mormann. Der Seitenzahn Pala Idealis, den er gemeinsam mit Heraeus Kulzer entwickelt hat, gebe Patienten mit seiner reduzierten Höckerneigung mehr Freiräume für eine ausgewogene Zentrik. Heraeus Kulzer GmbH Tel.: 0800 43723368 www.heraeus-kulzer.de Infos zum Unternehmen ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 35
F I R M E N N E W S F O K U S 3. Straumann Forum Zahntechnik „Technik, Team & Tradition“ Mal statti ndende Forum Zahntechnik in Wolfsburg. Die fortschritts- orientierte Umgebung der Automobilbranche bietet den passenden Rahmen für das eintägige Programm. Renommierte Referenten be- leuchten aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Perspek- tive die Herausforderungen des Berufsfelds. Themen sind unter anderem das Zusammenspiel zwischen Intraoralscan, digitaler Im - plantatplanung und CAD-Software, das Spannungsfeld zwischen ökonomischer laborinterner und -externer Fertigung von Zahnersatz sowie digitale Aufwachstechniken. Florian König ist weithin bekannt als TV-Moderator und Formel 1-Experte. Er beleuchtet in seinem Vor- trag die erfolgreiche Teamarbeit in der Boxengasse und gibt Einbli- cke hinter die Kulissen eines Spitzensports. Im Anschluss an das ofi zielle Programm sind die Teilnehmer zu einer Führung durch die Autostadt eingeladen. Am Abend besteht im Rahmen der phæno- menalen Nacht die Möglichkeit zum Austausch in entspannter Atmo- sphäre. Das phæno Wolfsburg bietet dafür den architektonisch be- eindruckenden Rahmen. Bis zum 31. Juli 2016 proi tieren Sie von einer ermäßigten Teilnahme- gebühr. Anmeldung unter www.straumann.de/forum. Über die Straumann Foren Die Straumann Foren bieten ein Kongresserlebnis der Extra- klasse. Dieses Format ist nicht nur eine moderne Plattform zur Wissensvermittlung, sondern bietet auch die Möglichkeit zum fachlichen und kollegialen Austausch. Innovationen und evidenz- basierte Lösungskonzepte aus den Bereichen Chirurgie, Prothetik und Biomaterialien sowie aus der digitalen Welt werden von re- nommierten Referenten vorgestellt. Infos zum Unternehmen Die Entwicklungen in der Zahntechnik in Kombination mit der außer- gewöhnlichen Kulisse des VW Werks Wolfsburg – das ist das 3. Straumann Forum Zahntechnik am 23. September 2016. Neuheiten der digitalen Zahntechnik in Abgrenzung und Ergänzung zu bewährten analogen Konzepten bestimmen das bereits zum dritten Straumann GmbH Tel.: 0761 4501-480 www.straumann.de/forum 36 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
I E G E Z N A Aktuelle Broschüre Hygiene im Dentallabor Der Verband Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI) hat inner- halb der Arbeitsgruppe „Hygiene- und Desinfektionskosten im gewerblichen Dentallabor“ eine umfangreiche Informationsschrift erarbeitet und jüngst veröffentlicht. Faszinierend, spannend, abwechslungsreich – diese Attribute ste- hen nicht an primärer Stelle, wenn es um die „Hygiene im Dental- labor“ geht. Aber: Das Thema ist hochbrisant und betrifft jeden Zahntechniker. Zahntechnik gilt nicht ohne Grund als gefahren- geneigtes Gesundheitshandwerk, das Medizinprodukte als Sonder- anfertigungen für Patienten hergestellt. Der professionelle Gesund- heitsschutz für Mitarbeiter im Dentallabor und bei der Schnittstelle zu den Mitarbeitern der Zahnarztpraxis hat daher große Bedeutung. Hygienemaßnahmen – Kompakt und übersichtlich Hochwertige prothetische Restaurationen gehen einher mit dem Ein halten von Hygienestandards. Zur Produktqualität gesellt sich die Sicherheit: Sicherheit während der gesamten Prozesskette im Labor. Sicherheit an der Schnittstelle zur Zahnarztpraxis. Die ge- setzlichen Vorschriften und Verordnungen – insbesondere zum Schutz vor Infektionsgefahren – sind vielfältig und anspruchsvoll. Zahntechnische Labore sollten sich regelmäßig einen aktuellen Überblick über die Gesetzeslage verschaffen. In einer aktuellen Infor- mationsschrift hat eine Arbeitsgruppe des VDZI geltende Vorschriften und Gesetze in übersichtlicher Form zusammengefasst. Die Bro- schüre mit dem Titel „Gesundheitsschutz durch Hygiene im zahn- technischen Labor“ stellt detaillierte Richt linien, Ver ordnungen und Hygienemaßnahmen vor. Die exempla rische Beschreibung des Des- infektionsablaufes und Beispiele dazu, welche Materialien und Werk- stücke wie desini ziert werden, geben einen hohen Bezug zum Laboralltag – von der Bruchreparatur, über die Teleskopprothese bis zur Implantatbrücke. Zusätzlich sind Berechnungen zu den anfallen- den Hygienekosten im Labor dargestellt. Unterteilt in den Investitions- bedarf, die Sachkosten und Personalkosten eines kleinen Dental- labors machen die Beispiel rechnungen deutlich: Gesundheitsschutz ist auch ein Kostenfaktor. Die Broschüre ist mit ihrer klaren Struk- Die Broschüre ist mit ihrer klaren tur und dem hochwertigen, aktuellen tur und dem hochwertigen, aktuellen tur und dem hochwertigen, aktuellen tur Inhalt eine wertvolle Hilfe und Ergän- Inhalt eine wertvolle Hilfe und Ergän- zung im Laboralltag. Mitglieder der zung im Laboralltag. Mitglieder der Innungen im VDZI erhalten die Hygi- Innungen im VDZI erhalten die Hygi- ene-Broschüre kostenfrei von ihrer ene-Broschüre kostenfrei von ihrer Zahntechniker-Innung zur Verfü- Zahntechniker-Innung zur Verfü- gung gestellt. Der reguläre Preis gung gestellt. Der reguläre Preis für alle weiteren Interessenten be- für alle weiteren Interessenten be- trägt 14,95 €(cid:29)zzgl. gesetzl. MwSt. trägt 14,95 und Versandkosten. Die 52 und Versandkosten. Die 52 Seiten um fassende Broschüre Seiten um fassende Broschüre kann bei der Wirtschafts ge- kann bei der Wirtschafts ge- sellschaft des VDZI gerne te- lefonisch über 069 6655860 oder per E-Mail an service@ vdzi.de unter Angabe der Bestellnummer 301 ange fordert werden. Bestellnummer 301 ange fordert werden. VDZI Tel.: 069 665586-0 www.vdzi.de VERTRAUEN DURCH KOMPETENZ 21. – 22. OKTOBER 2016 MESSE STUTTGART Besuchen auch Sie die wichtigste Fachmesse für Zahnmedizin und Zahntechnik in Süddeutschland. 2016 mit den Top-Themen: • Digitaler Worklow – vom Scan bis zum Zahnersatz • Hygiene in Praxis und Labor • Zahnerhaltung – Prophylaxe, Reinigung und Therapie Partner: www.fachdental-suedwest.de Eintrittskarten- Gutscheine erhalten Sie bei Ihrem Dental-Depot!
Abb.1 Carolin Gersin ADT 2016: Individualität, Kreativität, Präzision VERANSTALTUNG Traditionell an Fronleichnam trafen sich auch in diesem Jahr 700 Zahnärzte und Zahntechniker zur Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie e.V. (ADT). Zum 45. Mal fand der Kongress des Vereines bereits statt, zum zweiten Mal in der K3N-Stadthalle in Nürtingen. In mehr als 20 Vorträgen sowie vier Workshops und Live-Demos beschäftigten sich die Referenten von Donnerstag bis Samstag mit den Schwerpunktthemen „Digitales Handwerk: Individualität, Kreativität, Präzision“ sowie „Digitaltechnologie auf Zähnen und Implantaten“. Abb.2 Abb. 1: 700 Teilnehmer waren in diesem Jahr nach Nürtingen gekommen. Abb. 2: Prof. Dr. Jürgen M. Setz eröffnete den Kongress zur 45. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dentale Technologie e.V. (ADT). Abb. 3: K3N-Stadthalle in Nürtingen. Abb. 4: Kollegialer Austausch am Stand der Firma Ivoclar Vivadent. Abb. 5: ZTM Annette von Hajmasy. Abb. 6: ZTM Uwe Gehringer. Abb. 7: ZTM Otmar Siegele. 38 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 Die Tagung setzte sich zum einen mit computergestützten Verfahren ausein- ander, thematisierte zum anderen auch innovative Materialien, wie zum Beispiel Zirkonoxid und PEEK, im digitalen dentalen Workflow. Zudem nahmen das „analoge“ Handwerk und manuelle Fertigkeiten einen großen Stellenwert der drei Kongresstage ein. Am Donnerstagmorgen begann die 45. Jahrestagung traditionell mit einen Workshop-Highlight: Die Teilnehmer konnten die Versorgung eines Patien- ten mit einer individuellen Aufstellung von Totalprothesen live miterleben, be- vor das Kongressprogramm um 14 Uhr im großen Saal der Nürtinger Stadt- halle offiziell startete. Prof. Dr. Jürgen M. Setz, 1. Vorsitzender der ADT, be- grüßte die Teilnehmer zur Tagung. Der Eröffnungsvortrag von Berthold Reusch beleuchtete gleich zu Beginn das kreative Zusammenspiel von Hand- werk und digitalen Prozessen. ZT Klaus Dittmann zeigte im Folgenden Modell- gussarbeiten aus seinem täglichen Laboralltag. Der Frage „Digilog – Wo sind Schnittstellen zwischen analog und digital?“ ging ZTM Michael Zangl nach und demonstrierte, welche Vor- teile die digitale Dentalfotografie für die Farbnahme bietet. „Vom Scan zur Restauration – verläss- lich und vorhersagbar?“ mit Fokus auf die Genauigkeit der Präparationslinien war am Freitag Thema von Priv.-Doz. Dr. Jan-Frederik Güth, während ZTM Otmar Siegele Standardfälle im digita- len Laboralltag vorstellte. Die Zahnmedizin – Eine ärztliche Kunst Der „besondere“ Vortrag wurde in die- sem Jahr von Prof. Dr. med. Giovanni Maio, M.A. Phil., gehalten, der unter dem Titel „Warum die Zahnmedizin eine ärztliche Kunst ist“ auf großen Zu- spruch im Podium stieß. Er appellierte an das große Ziel der Zahnheilkunde: Ein Vertrauensverhältnis zum Patienten in einer Notsituation aufzubauen und
einem anderen Menschen zu helfen. Eine Neuheit war in diesem Jahr die am Freitagnachmittag stattfindende Podiumsdiskussion zum Thema „Quali- fizierter Nachwuchs mit beruflichen Er- folgschancen auch noch in 20 Jahren“. Welche Zukunft das dentale Handwerk hat, wurde von Dr. Karsten Kamm, Ste- ven Lange, B.Sc., ZTM Jens Diedrich, ZTM Ingo Weber und ZTM Johannes Sorg diskutiert. Vorstand neu gewählt Anlässlich der Mitgliederversammlung am Freitagabend stand außerdem die Neuwahl der ADT-Vertreter auf der Agenda. Als Präsident wird künftig Prof. Dr. Daniel Edelhoff, LMU Mün- chen, fungieren, mit Priv.-Doz. Dr. Jan-Frederik Güth als Stellvertreter. Nach wie vor Vizepräsident bzw. stellvertretender Vizepräsident bleiben ZTM Wolfgang Weisser bzw. ZTM Rainer Gläser. Zu den besten Vorträgen wählten die Teilnehmer auf Platz 1 „Zahntechnik heute und in Zukunft – mit Begeiste- rung ans Werk“ (ZTM Daniel Seebald und ZTM Jan Berger), auf Platz 2 „Das neue hochtransluzente und cubic zirco- nia 5Y-TZP im Vergleich zum 3Y-TZP Zirkon“ (Uwe Greitens) und auf den drit- ten Platz „Ein Mensch und eine zentri- sche Kieferrelation?“ (Dr. Marco Tinius und ZTM Christian Wagner). Begleitet wurde die Tagung, wie ge- wohnt, von einer umfangreichen In- dustrieausstellung. An 45 Ständen F I R M E N N E W S Abb. 3 konnten sich die Teilnehmer umfas- send über Neuheiten informieren. Auch der kollegiale Austausch kam nicht zu kurz: Am Donnerstagabend bot das Get-together die Möglichkeit, mit In- dustrie und Kollegen in den Dialog zu treten, und auch der ADT-Festabend am Freitag im Schlachthofbräu Nürtin- gen lud zum Austausch ein. Vom 15. bis 17. Juni 2017 wird die 46. Jahrestagung der ADT mit den Schwerpunktthemen „3-D-Druck und mehr“, „Herausnehmbarer Zahnersatz digital möglich?“ und „Erfolg durch Planung im Team“ wieder in der Stadthalle Nürtingen stattfinden. Abb. 5 Abb. 6 Abb. 4 Abb. 7 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 39
ZTM Michael Brüsch Kurs Verblendkeramiken: „Eine neue Dimension mit Lithiumdisilikat“ VERANSTALTUNG Leichte Verarbeitbarkeit, eine hohe Ästhetik auch bei geringen Schichtstärken und nicht zuletzt gute Langzeitprognosen: Die Vorzüge von Lithiumdisilikat als Gerüstwerkstoff sind vielfältig. Daher hat der Materialspezialist GC mit GC Initial LiSi seine erste Verblendkeramik speziell für Lithiumdisilikatgerüste entwickelt. ZTM Michael Brüsch empfing in Dortmund Anwender der ersten Stunde zur GC-Fortbildung „Erleben Sie eine neue Dimension mit Lithiumdisilikat“. Die Teilnehmer erhielten theoretische und praktische Einblicke in die Möglichkeiten von GC Initial LiSi und da rüber hinaus interessante Tipps und Tricks zur Arbeit mit Verblendkeramiken. „Tue Gutes und sprich darüber.“ ZTM Michael Brüsch möchte seine Kollegen stets an seinem Wissen teilhaben lassen. Ihm ist aber auch der aktive Austausch der Zahntechniker im Ge- spräch sehr wichtig: „Eine bewusst ge- förderte Diskussion bringt meist einen großen Fundus an Tipps und Tricks zu- tage“, erklärt der ZTM aus Düsseldorf. Weiterbildung sei aufgrund der Kom- plexität der Prozesse im Labor mittler- weile unerlässlicher Bestandteil des zahntech nischen Alltags. Lithiumdisili- katgerüste stellen beispielsweise be- sondere Anforderungen sowohl an die verwendete Verblendkeramik als auch an den Techniker. Seine Erfahrungen im Umgang mit den Materialien gebe er daher gern an interessierte Kollegen weiter. Schließlich war er federführend an der Entwicklung der neuen Ver- blendkeramik GC Initial LiSi beteiligt. Natürlich erhalte man so einen Wis- sens vorsprung über das Verhalten des Materials, so Brüsch. In seinen Kursen versuche er daher, anderen Zahntech- nikern in entspannter Atmosphäre einen möglichst großen Fundus an Wissen zu vermitteln, um eventuell auftretenden Anwendungsfehlern vor- zubeugen und das Potenzial des Werkstoffes voll auszuschöpfen. Lithiumdisilikat als Gerüst werkstoff „Den größten Vorteil der Lithiumdisi- likatkeramik als Gerüstwerkstoff sehe ich in den verschiedenen Transparenz- abstufungen und dem damit einher- gehenden Chamäleon-Effekt des Ma- Abb.oben: Michael Brüsch zeigt die Oberflächen- gestaltung. Abb. links: Die Teilnehmer des Kurses.
F I R M E N N E W S terials“, ZTM Nicola Küppenbender (Mönchengladbach) war direkt angetan von den ästhetischen Möglichkeiten des Gerüstwerkstoffes Lithiumdisilikat. Sie hält es für unerlässlich, theo retisch angeeignetes Wissen durch praxis- orientierte Weiterbildungen zu ergän- zen. Veranstaltungen wie der Kurs mit ZTM Brüsch seien hierfür eine gute Gelegenheit. Zudem ließen sich die Gerüste direkt im Labor ohne hohen Kostenaufwand herstellen, führte Küp- penbender weiter aus. Die größte Herausforderung für den Techniker sei hierbei die Einhaltung der geforderten Mindeststärken. Auch ZT Hans-Jürgen Fröhlich (Kottenheim) ist von Lithium- disilikat begeistert – gerade in Bezug auf Ästhetik und Haltbarkeit sei es ein sehr gutes Material. Die Teilnehmer waren sich über die Zukunftsträchtigkeit des Gerüstmate- rials einig. Vor allem aus ästhetischer Sicht und mit seiner präzisen und ein- fachen Handhabung könne es punkten. Gleichzeitig weise der Werkstoff eine hohe Langzeitstabilität auf. Dem konnte Kursleiter Brüsch nur zustimmen: Die Achillesferse bei Lithiumdisilikat sei für ihn persönlich jedoch bisher die ästhetische Aufbereitung bzw. Finali- sierung der Gerüste mit den jeweiligen Verblend- und Kolorierungsmaterialen gewesen. Hier spiele die Verblendkera- mik GC Initial LiSi ihre Stärken aus. Sein Know-how im Umgang mit der neusten Verblendkeramik aus dem Hause GC und das Wissen über ihre Material- eigenschaften wolle Brüsch daher mit Interessierten teilen und gleichzeitig Opti- mierungspotenziale in der täglichen Ar- beit mit der Verblendkeramik aufzeigen. Verblendkeramik speziell für Lithiumdisilikat Bei Verblendkeramiken sei es beson- ders wichtig, vergleichsweise einfach und schnell ästhetisch ansprechende Ergebnisse zu erhalten, erklärte ZTM Andreas Pospiech (Dortmund) im Rah- men der Veranstaltung. Die Kursbe- schreibung habe direkt sein Interesse geweckt; wurde hier doch mit GC Initial LiSi eine speziell für Lithiumdisilikat - gerüste entwickelte Keramikmasse angekündigt. ZTM Brüsch sieht in die- ser punktgenauen Ausrichtung einen Schlüssel für die überzeugende Per- formance des Materials. Es biete eine außergewöhnliche Ästhetik, kräftige Farben und verfüge über einmalige Handling-Eigenschaften sowie ein sehr Abb. oben: Malfarbenauftrag mit der Lustre Paste LF – der breite WAK-Wert erlaubt das Arbeiten mit fast allen Keramikarten. Abb. rechts: Hans-Jürgen Fröhlich bei der Umsetzung des Schichtkonzeptes. gutes Brennverhalten. Ein Novum sei, dass der Anwender – ausgehend von einem der Basis-Sets – sehr komfor- tabel und kosteneffektiv ein auf sich zu- geschnittenes Sortiment individuell zu- sammenstellen könne. Zudem sei die Arbeit mit der neuen Verblendkeramik schnell zu erlernen, da sich GC Initial LiSi bestmöglich an dem bewährten Handling des GC Initial-Konzeptes orien- tiere, so Brüsch weiter. Auch die Kursteil nehmer konnten bereits von praktischen Erfahrungswerten aus dem Labor berichten. Da ZTM Küppen- bender das GC Initial-Konzept bereits verwende, habe sie es als sehr ange- nehm empfunden, dass keine Umge- wöhnung hinsichtlich der Bezeichnung der einzelnen Massen und der Schich- tung notwendig war. Auch ZT Fröhlich ist nach den ersten Monaten sehr zufrieden mit GC Initial LiSi. Licht- optische Eigenschaften, Helligkeitswerte und Brennergebnisse seien allesamt so, wie er sie sich vorgestellt habe. Ästhetisch biete GC Initial LiSi viele Möglichkeiten – auch bei geringen Schichtstärken. Zum Beispiel könne eine sehr gute Tiefenwirkung erzielt werden, indem man eine transluzente Masse unter die Schneidekante lege, wodurch sehr viel Licht in den Zahn gelange. Stetig steigende Anforderungen Für ZTM Brüsch ist bei seinen Veran- staltungen vor allem die Praxistauglich- keit der vermittelten Information wichtig. Über die Wichtigkeit von praxisnahen Kursen waren sich auch die Teilnehmer einig. Über die Anwendung von GC Initial LiSi hinaus habe man nützliche Informationen zur Optimierung von Lithiumdisilikatgerüsten erhalten. Um auf dem aktuellen Stand zu bleiben und seine Kompetenzen stetig zu erweitern, seien Fortbildungsveranstaltungen wie der Kurs mit Herrn Brüsch unerlässlich, so die Teilnehmer. Denn die Anforde- rungen an die Zahntechnik steigen ste- tig. Mittlerweile sei der Zahntechniker digitaler Prozessbegleiter, Handwerker und Künstler in einer Person, so Brüsch. Eine besondere Herausforderung sei es, die manuellen und digitalen Ferti- gungsprozesse perfekt aufeinander abzustimmen, ergänzte ZTM Küppen- bender. Daher sei es wichtig, die ho- hen Qualitätsansprüche zu halten und regelmäßig in Fort bildungen über den Tellerrand hinauszuschauen. INFORM ATION ZTM Michael Brüsch MB Dentaltechnik Schanzenstraße 20 40549 Düsseldorf GC Germany GmbH Seifgrundstraße 2 61348 Bad Homburg Tel.: 06172 99596-0 info@germany.gceurope.com www.germany.gceurope.com Infos zum Unternehmen ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 41
F I R M E N N E W S Funktion von Kopf bis Fuß: Funktion von Kopf bis Fuß: Fortbildungswochende auf der Wartburg VERANSTALTUNG Dental Balance veranstaltet am 16. und 17. September 2016 die dritten Dental Balance veranstaltet am 16. und 17. September 2016 die dritten „Funktionstage interdisziplinär“ und lädt Zahnärzte und Zahntechniker nach Eisenach ein. Im „Funktionstage interdisziplinär“ und lädt Zahnärzte und Zahntechniker nach Eisenach ein. Im Romantikhotel auf der Wartburg werden erfahrene Referenten aus verschiedenen medizini- Romantikhotel auf der Wartburg werden erfahrene Referenten aus verschiedenen medizini- schen Fachgebieten sprechen. Sie stellen in aufeinander abgestimmten Ausführungen dar, schen Fachgebieten sprechen. Sie stellen in aufeinander abgestimmten Ausführungen dar, warum die interdisziplinäre Zusammenarbeit ein wichtiger Bestandteil einer zeitgemäßen Zahn- warum die interdisziplinäre Zusammenarbeit ein wichtiger Bestandteil einer zeitgemäßen Zahn- medizin ist. Wie bei den vorangegangenen „Funktionstagen“ werden praxisbezogene Vorträge medizin ist. Wie bei den vorangegangenen „Funktionstagen“ werden praxisbezogene Vorträge und darauf abgestimmte Workshops eine optimale Wissensvermittlung ermöglichen. und darauf abgestimmte Workshops eine optimale Wissensvermittlung ermöglichen. Die Zahnärztin Dr. Dorothe Beckert (Dresden) stellt ihr funktionsorientiertes Konzept vor. In ihren Ausführungen widmet sie die Aufmerksamkeit insbe- sondere der Diagnostik und Planung einer prothetischen Therapie. Dr. Dr. Alexandra Bodmann (Schongau) stellt ihren kieferorthopädischen Arbeitsan- satz vor, und Sportbiologe/Sportthera- peut Dr. Stephan Gutschow (Potsdam) zeigt, wie eng die Anatomie der Kie- fergelenke mit dem skelettalen Körper zusammenhängt. Welchen Einfl uss die Okklusion auf die Körperhaltung hat, kann auch der Osteopath und Podo- Ätiologe Wolfgang Tatzel (Winsen) an- schaulich vermitteln. Aus universitärer Sicht spricht OA Dr. Thomas Klinke (Greifswald) über funktionstherapeu- tische Therapien. ZTM Stefan Schunke (Forchheim) beleuchtet zahntechnische Aspekte. Ein Vortrag der Schmerzthe- rapeutin Dipl.-Psych. Hilde A. Urnauer (Berlin) komplettiert das gewissenhaft ausgewählte Vortragsprogramm. An- lehnend an die Vorträge vom Freitag werden am Samstag optional vertie- fende Intensiv-Workshops angeboten und Praxis sowie Theorie vereint. Auf der Suche nach der optimalen Therapie ist bei vielen Patientenfällen die Abstimmung von verschiedenen medizinischen Fachbereichen unab- dingbar. Auf dem Kongress „Funktions- tage interdisziplinär“ wird darge- stellt, wie die enge Interaktion erfolgreich gelebt und dem Patien - ten ganzheitlich geholfen werden kann. Moderiert wird der Kongress von ZT Martin Hauck (Berlin). Das 5-Sterne-Hotel auf der historischen Wartburg rundet die Veranstaltung ab – informativ, praxisre- levant und eindrucksvol- les Ambiente! Nähere Informationen wie die Anmeldeformalitäten zum dritten Kongress „Funktionstage interdis ziplinär“ am 16. und 17. Sep- tember 2016 können unter info@ dental-balance.eu angefragt werden. INFORM ATION Dental Balance Mangerstraße 21 14467 Potsdam Tel.: 0331 887140-70 info@dental-balance.eu www.dental-balance.eu
F I R M E N N E W S Tag der offenen Tür bricht alle Rekorde VERANSTALTUNGEN Der Tag der offenen Tür, den die MICHAEL FLUSSFISCH GmbH alle zwei Jahre in ihrem Dentalforum in Hamburg-Bahrenfeld veranstaltet, entwickelt sich zum echten Publikumsmagneten. Zur dritten Veranstaltung dieser Art fanden sich am 4. Juni 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein – mehr denn je, und keineswegs nur aus Norddeutschland. Wieder war es die anregende Mischung aus fachlicher Weiterbildung und Erfahrungsaustausch, die den Erfolg ausmachte. Unternehmenschefin Michaela Fluss- fisch hatte Kunden und Kooperations- partner eingeladen, um ihnen die viel- fältigen und innovativen Aktionsfelder ihres Unternehmens vorzustellen. Über das umfangreiche Leistungsangebot informierten Flussfisch-Mitarbeiter im oberen Stockwerk des Firmensitzes an verschiedenen Ständen. Insbesondere das neue, komplett überarbeitete Flussfisch-Kundenportal, das am Mon- tag nach dem Tag der offenen Tür offi- ziell freigeschaltet wurde, stieß auf gro- ßes Interesse. Lasersintern und Modellguss Seit 2008 ist Flussfisch bereits auf dem Gebiet der Lasersinter-Fertigung aktiv und hat dieses innovative Verfahren über die Jahre kontinuierlich perfektio- niert. ZT Jan Reisenberg, Leiter des Laser - zentrums von Flussfisch, ließ die Besu- cher in eine der Maschinen blicken, wo der Laserstrahl Schicht für Schicht komplexe Gerüste aus CoCr-Pulver aufbaute, zeigte die verschiedenen Ein- satzmöglichkeiten und gab Tipps für die Weiterverarbeitung. ZTM Anja Boie stellte Modellguss vor, den Flussfisch inzwischen ebenfalls im Lasersinter- Verfahren herstellt und vom 1. Juli an regulär anbieten wird. An der Hausmesse waren auch lang- jährige Flussfisch-Partner wie GC Ger- many, 3Shape, Roland Easy Shape, Smile Line, Metoxit, GERL. und Dekema beteiligt und präsentierten Produktneuheiten. Dies lohnte sich für die Besucher gleich mehrfach, weil viele Firmen attraktive Angebote zum Mit- nehmen parat hielten. ZTM Christian Rothe aus Berlin zeigte in einem Hands- on-Workshop außerdem Tipps und Tricks zur Verarbeitung von GC-Kera- miken. Hochkarätiges Vortragsprogramm Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wur- den alle vier Vorträge jeweils zweimal hintereinander gehalten und waren immer bis auf den letzten Platz besetzt. Für diejenigen Zuhörer, die gerade „frei“ hatten, bestand Gelegenheit, sich in der Zwischenzeit zu stärken und Erfahrun- gen auszutauschen. Souverän dirigierte Michaela Flussfisch den gesamten Ab- lauf und sorgte so dafür, dass alles im vorgesehenen Zeitrahmen blieb. Den Auftakt machte ZTM Christian Rothe, der in seinem von GC gesponsor- ten Vortrag ästhetische Lösungen im digitalen Prozess vorstellte. Ludwig Schultheiss vom Lasersintermaschinen- Hersteller EOS zeigte anschließend die neuesten Möglichkeiten der additiven Fertigung, also des Lasersinter-Herstel- lungsprozesses, auf. Andreas Höflsauer von 3Shape präsentierte die Scanner- familie seines Unternehmens und infor- mierte über das Software-Update 2016. Über den Einsatz von lasergesintertem Modellguss in der Laborpraxis berichte- ten ZTM Isabell Wiestler und ZTM Marcus Meier von der Firma Straumann. Flussfisch hat das Produktionsverfahren hierfür selbst weiterentwickelt und arbei- tet mit Straumann als Beta-Tester zu- sammen. Flussfisch bleibt verlässlicher Partner „Unser Informationsangebot beim Tag der offenen Tür kam wieder prima an“, freut sich Michaela Flussfisch. „Wir merken, dass neutrale und objektive Beratung von unseren Kunden sehr ge- schätzt wird. Insofern bin ich froh, dass wir uns vor fünf Jahren für die Unabhän- gigkeit entschieden und unser eigenes Produktsortiment aufgebaut haben. Die jüngsten Übernahmeaktivitäten auf dem Dentalmarkt zeigen deutlich, dass es Flussfisch heute sonst nicht mehr als eigenständigen Anbieter geben würde. Unsere Kunden können sich darauf ver- lassen, dass wir auch weiterhin ihr ver- lässlicher Partner bleiben werden. Mit der vierten Generation der Flussfisch- Unternehmerfamilie darf durchaus ge- rechnet werden!“ INFORM ATION MICH A EL FLUSSFISCH GmbH Friesenweg 7 22763 Hamburg Tel.: 040 860766 info@flussfisch-dental.de www.flussfisch-dental.de ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 43
F I R M E N N E W S Marion Güntzel Team-Kongress unter Freunden zwischen Lichtkunst und Industriekultur VERANSTALTUNG Inspirierend und motivierend im Team: Circa 120 Zahntechniker und einige Zahnärzte erlebten Mitte April ein mitreißendes Miteinander im Landschaftspark Nord in Duisburg. Nach den großen Erfolgen der beiden Get- together-Events 2013 und 2014 begeisterte auch das „3. Get-together unter Freunden“ von Creation Willi Geller Deutsch- land. Das Kolloquium bot sechs sensationelle Vorträge in der spektakulären Kulisse der Gebläsehalle. Vincent Fehmer, Jürgen Mehrhof, Walter Gebhard, Stefan Picha mit Dr. Martin Gollner sowie Björn Roland und Simon Schömer referierten zwischen stählernen Pumprohren und Turbinen und wurden dabei von Hans-Joachim Lotz, Zahntechniker und Modera- tor mit Leidenschaft, begleitet. Nach der Begrüßung durch die Ge- schäftsführerin von Creation Willi Geller Deutschland, Annette Mildner, und einer kurzen Einstimmung von Hans-Joachim Lotz eröffnete Björn Roland den Kongress. Der Zahntech- nikermeister aus Klein-Winternheim zeigte in Duisburg ein Potpourri unter- schiedlich gelöster Patientenfälle und erläuterte dabei, was sich allein inner- halb von acht Jahren bei der Implantat- planung geändert hat. Was ihn zu Höchstleistungen antreibt? Roland: „Die Überzeugung, dass Qua- lität nur in einem eingespielten Kom- petenzteam entstehen kann. Wenn die Vorarbeit und die Chemie stimmen, ist es egal, ob der Zahnarzt um die Ecke oder im Ausland sitzt.“ So arbeitet der Zahntechniker seit vie- len Jahren mit Behandlern unter an- derem in Dänemark und in der Türkei zusammen. Sein Fazit: „Meine Erfah- rung zeigt, dass man das Thema Aus- landszahnersatz auch durchaus um- drehen kann.“ Auch für Walter Gebhard, der laut Mo- derator Lotz „eigentlich schon immer da war“, ist der transdisziplinäre An- satz der Schlüssel zum Erfolg. Er ging in Duisburg der Frage nach, inwieweit sich ein Techniker in den Behand- lungsprozess einbringen sollte. An- hand diverser Fallbeispiele erläuterte der Oraldesigner aus Zürich, wie Zahntechniker im direkten Patienten- 44 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
kontakt eine individuelle Rekonstruk- tion erarbeiten können – losgelöst vom Modell und in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit. Sein Erfolgsrezept: Dem Patienten zu- hören, mindestens zwei Minuten lang, ohne selbst etwas zu sagen. Diese di- rekte Auseinandersetzung bringe zwar ein gehöriges Maß an Verantwortung mit sich, es gäbe jedoch keine Soft- ware, die eine individuelle Ästhetik lösen könne. Gebhard: „Bei aller Digi- talisierung – der Patient ist nicht virtuell. Biologische Probleme lassen sich nicht rein mathematisch lösen.“ Schömer: „Betet nicht die Asche an, schürt euer Feuer!“ Nach der Mittagspause ging es mit einem besonderen Kurzvortrag weiter: Simon Schömer vom Niederrhein, 23 Jahre jung und seit 1.095 Tagen Zahntech- niker mit Leidenschaft, sprach über sei- nen Werdegang: „Nach meiner Ausbil- dung wusste ich immer noch nicht, wie Zähne aussehen; ich habe Harry- Potter-Blitze in die Oberflächen geritzt, ohne zu wissen, warum. Ich wollte Antworten!“ Die fand er unter anderem im japanischen Osaka Ceramic Training Center, wo er die Kunst des Zähne- schnitzens erlernt hat. Seitdem schnitzt Schömer immer wieder Zähne aus Gipsblöcken heraus, „denn das hilft mir, die Form natürlicher Zähne zu analysieren, mich besser zu konzen- trieren und mit Licht zu arbeiten.“ F I R M E N N E W S Abb. oben: Das Referententeam mit Annette Mildner. Abb. unten: In der Kulisse der Gebläsehalle in Duisburg fand der diesjährige Team-Kongress statt. Sein Abschlussapell: „Gebt eure Be- geisterung und eure Leidenschaft wei- ter! Schürt euer inneres Feuer und betet nicht die Asche an!“ – Tosender Ap- plaus im Publikum. Auch der Mo- derator war beeindruckt und entließ Schömer mit den Worten: „Wenn junge Leute mit so viel Liebe an die Sache herangehen, sehe ich der zahntechnischen Zukunft mit Freude entgegen.“ Auch der nachfolgende Redner, Vin- cent Fehmer, war sichtlich ergriffen: „So viele Emotionen auf einem Haufen, das gibt schwitzige Hände.“ In seinem Vortrag „Minimalinvasive Zahnmedizin: Fluch oder Segen für die Zahntechnik?“ ging es um alte Maximen und neue Methoden und um biologische Indikationen und Limitationen. Fehmer: „Früher haben wir Kronen und Brücken hergestellt, heute ergänzen wir Rekonstruktio- nen.“ Der leitende Zahntechnikermeis- ter an der CUMD Genf präsentierte diverse Veneer-Fälle und stellte den Teilnehmern einen Entscheidungsbaum zur Auswahl des im jeweiligen Fall indizierten Materials und Präparations- typs vor. Ob klassische, zirkuläre oder okklusale Veneers: Je weniger präparierte Zahn- substanz, desto besser, so der Oral- designer. Gerade jungen Patienten sollte eine langfristig orientierte Ver- sorgung angeboten werden: „Ein Overlay lässt sich ersetzen, eine Prä- paration ist nicht reversibel!“ ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 45
F I R M E N N E W S Das eingespielte Team zeigte gemein- sam gelöste Fälle und diskutierte dabei lebhaft über phonetische, ästhetische und funktionelle Aspekte – ein mitrei- ßender Team-Vortrag! Alles in allem zeigte das 3. Get-together von Creation einmal mehr, wie wichtig das Miteinander im Team für den pro- thetischen Erfolg ist. Unter der enga- gierten Moderation von Hans-Joachim Lotz gaben großartige Teamplayer per- sönliche Einblicke in die ästhetische Zahnkunst, die nur gemeinsam indi- viduell gelingen kann. Viel Applaus vom sichtlich begeisterten Publikum für so viel Leidenschaft, Authentizität und Enthusiasmus. Abb. oben: Der Kongress wurde zum fachlichen Austausch genutzt. Abb. unten: Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. INFORM ATION Creation Willi Geller Deutschland GmbH Harkortstraße 2 58339 Breckerfeld Tel.: 02338 801900 office@creation-willigeller.de www.creation-willigeller.de Infos zur Autorin nikation im Team diskutierten. In einem kurzen Dialog zeigten sie, dass ver- meintlich klare Aussagen beim anderen unklar ankommen können. Picha: „Bevor man sich missversteht, sollte man lieber nachfragen.“ Für ein bes- seres Verständnis fährt der Zahntech- niker drei- bis viermal im Monat zu seinem fränkischen Teamkollegen, dem der direkte Austausch ebenfalls sehr wichtig ist: „Ich möchte das Vertrauen des Patienten nicht verlieren, dafür brauche ich den Zahntechniker.“ Mehrhof: „Zahntechniker haben viel mehr zu bieten!“ Als nächster Referent betrat Jürgen Mehrhof, „der Daniel Düsentrieb der Zahntechnik“ (Lotz) die Bühne. Der Berliner Oraldesigner, der mit Oral- chirurgin Prof. Dr. Katja Nelson ein er- folgreiches Team für komplexe Implan- tatversorgungen bildet, erklärte: „Wir Zahntechniker sind nicht nur Dienst- leister, wir haben viel mehr zu bieten! Nur der intensive Austausch zwischen Zahntechniker und Behandler macht den entscheidenden Unterschied für den langfristigen Erfolg aus.“ Anhand technisch perfekt ausge- führter Patientenfälle zeigte Mehrhof grundlegende Aspekte der Planung und Umsetzung von Implantatversor- gungen. Ihm zur Seite stand der „virtu- elle Franz“, mit dem er die Fälle durch- spielte, um für die jeweilige Situation die ideale Implantatposition („Weniger Implantate sind manchmal mehr!“) zu finden. Um glatte Übergänge bei festsitzen- den Implantatversorgungen zu erhal- ten, bevorzugt er individuelle, recht- eckig geformte Abutments, denn so könnten Mundhygiene und Tragekom- fort erhöht werden. Und der Schluss- kommentar von Franz? „Digital ist gar nicht so schlecht.“ Einen krönenden Schlusspunkt setz- ten Zahntechnikermeister Stefan Picha (Fürth) und Oralchirurg Dr. Martin Goll- ner (Bayreuth), die in ihrem Vortrag „Tut Ein Anderer Machen – oder was bedeutet Teamarbeit?!“ über Kommu- 46 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
ABOSERVICE Frischer Wind für Ihr Labor Bestellung auch online möglich unter: www.oemus.com/abo Bestellformular ABOSERVICE || Per Post oder per Fax versenden! JA, ich möchte die Informationsvorteile nutzen und sichere mir folgende Publikation(en) bequem im preisgünstigen Abonnement: Andreas Grasse | E-Mail: grasse@oemus-media.de  ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor 6-mal 36,00 €* Fax: 0341 48474-290  digital dentistry 4-mal 44,00 €*  ZT Zahntechnik Zeitung 11-mal 55,00 €* Zeitschrift jährliche Erscheinung Preis * Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. und Versandkosten (Preise für Ausland auf Anfrage). OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Name, Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort Telefon/E-Mail Unterschrift Widerrufsbelehrung: Den Auftrag kann ich ohne Begründung innerhalb von 14 Tagen ab Bestellung bei der OEMUS MEDIA AG, Holbeinstr. 29, 04229 Leipzig schriftlich widerrufen. Rechtzeitige Absendung genügt. Das Abonnement verlängert sich automatisch um 1 Jahr, wenn es nicht fristgemäß spätestens 6 Wochen vor Ablauf des Bezugszeitraumes schriftlich gekündigt wird. ZWL 3/16 Datum/Unterschrift
F I R M E N N E W S Olivia Besten Open Day: Strategien für den langfristigen Erfolg VERANSTALTUNG Das zahntechnische Handwerk verändert sich aufgrund des Strukturwandels derzeit grundlegend. Laborinhaber stehen vor der Frage, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um unter den vorherrschenden Bedingungen langfristig erfolgreich zu bleiben. Konkrete Hinweise, welche Veränderungen im kommenden Jahrzehnt zu erwarten sind und wie diesen zu begegnen ist, erhielten mehr als 100 Besucher des Technologiezentrums millhouse am 11. Juni 2016. Dies wird es Zahnärzten ermöglichen, wenig komplexe Versorgungen in Zukunft selbst zu designen, während Zahntechniker für aufwendigere Kon- struktionen verantwortlich sein werden. Zu einer verbesserten Organisation in der Praxis kann laut ZTM Rolf Herr- mann die Organisationssoftware HydraWin (Hydra Dental) beitragen. Diese wurde speziell für zahntechni- sche Labore entwickelt, um Arbeitsauf- träge zu erfassen und deren Bearbei- tung zu planen. Nach Eingabe eines Auftrags generiert die Software auto- matisch sowohl ein Arbeitsblatt mit einer Auflistung der zu erledigenden Aufgaben inklusive zeitlicher Planung als auch einen Kostenvoranschlag sowie schließlich eine Rechnung. Zu den weiteren Funktionen zählen die übersichtliche Arbeitseinteilung und -zuweisung, die Materialverwaltung und eine detaillierte statistische Aus- wertung der erzielten Erlöse. Auslaufmodell Dentallabor? Mit diesem Thema beschäftigte sich Dipl.-Betriebswirt Werner Weidhüner, der sicher ist, dass auch in 30 Jahren noch Bedarf an qualifizierten Zahn- technikern besteht. Allerdings steht das Handwerk vor der Herausforde- rung, dass die Inlandsproduktion von Zahnersatz stagniert. Wer Wachstum erzielen will, tut dies demnach auf Kosten anderer Anbieter. Zu diesen gehören in Deutschland Praxislabore (Marktanteil: 30 Prozent) sowie aus- ländische Anbieter. Von vielen gewerb- lichen Laboren unbemerkt steigt deren Marktanteil stetig – er liegt derzeit ebenfalls bei rund 30 Prozent. Wer diesem Trend entgegensteuern und Anteile zurückgewinnen möchte, sollte eine differenzierte Preisgestaltung in Abb. 1 Soft- und Hardware im Fokus In die Vortragssession am Vormittag startete ZTM Andreas Höflsauer (3Shape) mit einer Präsentation über die neuen Funktionen des 3Shape Dental System 2016. Dabei gab der Referent einen Ausblick auf kommende Trends, zu denen ihm zufolge der lang erwartete Einzug der Intraoralscanner in die Praxis gehört. Zudem ist zu be- obachten, dass die Anwendung von CAD-Software zur Konstruktion von Zahnersatz aufgrund intuitiver Bedie- nung sowie eines hohen Automatisie- rungsgrades immer einfacher wird. Abb. 2 Abb. 1 48 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
F I R M E N N E W S Abb. 3 Abb. 1: millhouse-Geschäftsführer ZTM Sören Hohlbein mit den Referenten Axel Thüne, Dipl.-Betriebswirt Werner Weidhüner, ZTM Rolf Herrmann und ZTM Andreas Höflsauer sowie CTO Yohannes Woldegergis. Abb. 2: Demonstration neuer Software-Funktionen durch ZTM Jan Jenning. Abb. 3: Die 80 Teil- nehmer freuten sich über Tipps zur Positionierung im Markt, Unternehmensoptimierung und Neukundengewinnung. Abb. 4: Teilnehmer im Gespräch mit dem Referenten Axel Thüne. Erwägung ziehen. Dabei ist es möglich, bestimmte Leistungen auf dem Preis- niveau von Auslandszahnersatz anzu- bieten, sofern diese von den beste- henden höherpreisigen Leistungen klar abzugrenzen sind. Die Spielräume zur differenzierten Preisgestaltung ergeben sich unter anderem durch Einsatz von CAD/ CAM-Technologien. Sie ermöglichen eine Senkung der Produktions- kosten, sofern die richtige Investi- tionsentscheidung getroffen wird. Für viele kleinere Labore bedeutet dies das Outsourcing des Produktions- schritts anstelle der Anschaffung einer kostenintensiven Maschine, deren Auslastung nicht sichergestellt werden kann. Zusätzlich ist die Pro- duktivität im Unternehmen durch die Optimierung der Arbeitsorganisation etc. zu fördern. Als Orientierung für die Positionierung im Markt kann ein Benchmarking dienen. Lust statt Frust Eine positive Arbeitseinstellung ist für Axel Thüne Grundlage zum Erfolg, der seiner Ansicht nach durch Kreativität und die Differenzierung des eigenen Betriebs von der Masse und nicht durch Benchmarking erzielt wird. Der Kommunikationstrainer und Coach rief die Teilnehmer dazu auf, sich anzie- hend zu machen. Dies gelingt nur dann, wenn ein Unternehmer hinter- fragt, was ihn antreibt und was er aus- strahlt. Mit diesem Wissen kann er qualifizierte Mitarbeiter finden und Kun- den ansprechen, die zu ihm passen. Bei der Neukundengewinnung ist es wichtig, die Besonderheiten des Unter- tränken im Freien als auch im Rah- men der begleitenden Industrieaus- stellung statt. INFORM ATION millhouse GmbH Johannes-Gutenberg-Straße 7 65719 Hofheim am Taunus Tel. 06122 6004 info@millhouse.de www.millhouse.de Infos zum Firmenprofil nehmens vorzustellen. Mit bestehen- den Kunden sollte regelmäßig ein Ge- spräch über die gemeinsame Zukunft geführt werden, in dem Optimierungs- bedarf zu identifizieren ist und neue Ziele zu setzen sind. Neben der inten- siven Kommunikation sind für den Referenten insbesondere ein positives Bild von den eigenen Kunden und gegenseitiges Vertrauen wichtig für die gemeinsame Basis, die eine langfristig erfolgreiche Zusammenarbeit ermög- licht. Networking Im Anschluss an die Vorträge nutz- ten Referenten, Teilnehmer und Ver- treter der Industrie die Gelegenheit des fachlichen Austauschs. Dieser fand sowohl bei Speisen und Ge- Abb. 4 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 49
F I R M E N N E W S „Ein Schritt zu mehr Lebensqualität für den Patienten“ INTERVIEW Wenn der „Zahn der Zeit“ die Lebensqualität der (älteren) Patienten beeinträchtigt, stellt sich die Frage nach prothetischen Lösungen, die den Ansprüchen an Funktionalität, Ästhetik und Kostenaufwand nachkommen. Moderner, LOCATOR-getragener Zahnersatz kann dies in hohem Maße bewerkstelligen. Doch Versorgungen mit herausnehmbaren, implantatgestützten Lösungen stellen an Behandler wie auch an Patienten besondere Anforderungen: Um einen lang- anhaltenden Tragekomfort zu gewährleisten, bedarf es hier wie auch bei den natürlichen Zähnen einer angemessenen (Mund-)Hygiene. In dieser Hinsicht ist der neue LOCATOR R-TxTM ein kleiner Schritt für den Behandler, kann aber einen großen Schritt für den Patienten hin zu mehr Lebensqualität bedeuten. Prof. Dr. Dr. h. c. Andrej M. Kielbassa zum neuen LOCATOR R-Tx von Zest Anchors im Interview. Abbeiß- und Kauapparates, dessen Funktionalität bis ins hohe Alter er- halten werden will. Gerade für ältere Patienten stellt die Ernährung in Ge- sellschaft beispielsweise einen we- sentlichen Bestandteil des täglichen Ablaufs dar. Doch selbst trotz vor- Das Feld der Seniorenzahnheil- kunde erfordert zweifelsohne be- sondere Aufmerksamkeit und muss bereits in der zahnmedizinischen Ausbildung fest verankert werden. Es setzt generelles Wissen um die Alterungsprozesse und Aspekte „Die neue Generation LOCATOR R-Tx bietet ein überarbeitetes Design des Abutments, welches duale Bindungsfunktionen mit sich bringt und durch seine kegelförmige Form das Einsetzen und Ausrichten der Prothese erleichtert.“ handener prothetischer Versorgung ist bei älteren Patienten die Kau- fähigkeit oft eingeschränkt. Da diese Patientengruppe im Zuge des de- mografischen Wandels wächst, sind Lösungen gefragt, die auch mit steigendem Alter die Lebensqualität wahren. Sollen diese Lösungen nicht „im Wasserglas landen“, kann eine implantatgetragene Versorgung in vielen Fällen die Kaufähigkeit der Betroffenen optimieren. implantatprothetische Be- Eine handlung bringt gerade bei älte- ren Patienten besondere Heraus- forderungen mit sich. Können Sie diese näher erläutern? wie Multimorbidität, Mundtrocken- heit oder Ernährungsgewohnheiten voraus. Kommt es zu einer im- plantologischen Therapie, ist einiges mehr zu beachten. Um hierbei den Anforderungen an ein sicheres chi- rurgisches Vorgehen zu entsprechen, müssen physiologische Alterungs- prozesse des Knochengewebes einbezogen werden, da es – unter anderem aufgrund der reduzierten Belastungen – diversen Anpas- sungsprozessen unterworfen ist. Insgesamt betrachtet sollte sich die prothetische Versorgung in Bezug auf Handhabung und Reinigung des Zahnersatzes als wenig belas tend für die älteren Patienten gestalten, Herr Professor Kielbassa, was be- deutet für Sie „dentale“ Lebens- qualität? Schöne und gesunde Zähne gelten in unserer heutigen Gesellschaft nicht nur als Statussymbol, son- dern auch als wichtiger Faktor für eine akzeptable Lebensqualität. Zähne und Lächeln bestimmen zum einen Aussehen und Attraktivität eines Menschen maßgeblich mit und stehen für Gesundheit und Vitali- tät. Zum anderen sind sie Teil eines 50 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
F I R M E N N E W S gleichzeitig aber ein hohes Maß an Funktionalität, Halt und Lang- lebigkeit bieten. Der Kommunikation kommt hierbei eine beson- dere Rolle zu: Da das Altern von einer Reduktion des Seh- oder Hörvermögens sowie der kognitiven und motorischen Fähigkeiten begleitet wird – all dies kann die Therapiefähigkeit von der Planung bis hin zur Nachsorge beeinträchtigen – müssen sich Behandler und Behandlung den Bedürfnissen der Patienten anpassen. Welche Vorteile bietet hierbei die Verankerung herausnehmbarer, implantatgetragener Pro- thesen mit dem neuen LOCATOR R-Tx? Zahnlose Kieferbereiche unterliegen auf- grund der angesprochenen fehlenden physiologischen Belastungen durch die natürlichen Zähne einem kontinu- ierlichen Knochenabbau, was das Er- reichen eines opti malen Prothesenhalts komplizierter gestalten kann. Die Verwen- dung des LOCATOR- Systems kann diese Komplikationen abmildern. Empfohlen wird die Platzierung von mindestens zwei bis vier mit LOCATOR-Abutments ausgestatteten Implan- taten, um für einen stabilen Halt der Prothese zu sorgen und um eine adäquate Kaufunktion wie- derherzustellen. Die neue Generation LOCATOR R-Tx kombiniert die Vorzüge des bekannten LOCA- TOR-Systems mit zahlreichen funktionellen Verbes- serungen und sollte unter anderem den Tragekomfort steigern. Erwähnenswert ist das überarbeitete Design des Abutments, welches duale Bindungsfunktionen mit sich bringt und durch seine kegelförmige Form das Ein- setzen und Ausrichten der Prothese erleichtert. Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt ist die wirtschaftliche Komponente. Zwar besitzt beispiels- weise auch die festsitzende Versorgung einen gewissen Charme, da diese beispielsweise im Oberkiefer gaumenfrei ge- staltet werden kann. Allerdings sind Indikationsstellung sowie Knochensituation hier besonders zu beachten und es werden mehrere Pfeiler benötigt – für den Patienten ist dies nicht zuletzt eine ökonomische Frage. Auch eine teleskopgetragene Lösung ist gegenüber der LOCATOR-Versorgung um ein Mehrfaches kostenintensiver. Dies ist insofern relevant, da auch viele der zunehmend älteren Patienten mehr und mehr wirtschaftliche Aspekte in ihre Überlegungen einbeziehen. Gegenüber der Totalprothese liegen die Vorteile auf der Hand: Implantatgetra- gene Versorgungen bieten nicht nur einen festeren Halt des Zahn ersatzes, sondern durch den Verzicht auf Haftcreme auch hygienische (und nicht zuletzt wirtschaftliche) Vorteile. Vor dem Hintergrund dieser Aspekte stellt die LOCATOR-getragene Versorgung eine attraktive Option für viele heutige und zukünf- tige Pa tienten dar – mit Vorteilen gerade für bereits betagte Patienten. Parallel zum Patienten „altert“ auch sein Zahnersatz. Wie können Prothesenträger einen bestmöglichen Trage- komfort und lange Haltbarkeit sicherstellen? Hierzu bedarf es wie auch bei den natürlichen Zähnen einer angemessenen Mund- bzw. Prothesenhygiene, die durch den Patien- ten selbst oder durch zu unterweisende Angehörige oder Pflegende gewährleis- tet sein muss. Generell bringt hier eine herausnehmbare, LOCATOR- getragene Lösung hygienische Vorteile mit sich. Doch auch im Vergleich zu alternativen Versor- gungsformen punktet das System, da die Herausnahme und Reinigung von Stegen bei- spielsweise erhöhte Herausforderungen gerade für ältere, mobilitätseingeschränkte Patienten mit sich bringt. Beim neuen LOCATOR R-Tx könnte sich die genannte duale Bindungs- funktion als vorteilhaft für die Hygiene erweisen, da das Fehlen eines inneren Halteelements im Abut- ment die Ansammlung von Plaque- und Nahrungs- resten reduziert und einen korrekten Sitz gewährleis- tet. Diese Aspekte sollten in der tagtäglichen Praxis wie auch in der universitären Ausbildung besondere Beachtung finden. In dieser Hinsicht ist die nächste Generation ein kleiner Schritt für den Behandler, kann aber gerade für ältere Patienten einen großen Schritt hin zu mehr Lebensqualität bedeuten. INFORM ATION Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Andrej M. Kielbassa Direktor des Zentrums für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie Danube Private University Steiner Landstraße 124 3500 Krems-Stein, Österreich Tel.: +43 676 842419320 Andrej.Kielbassa@DP-Uni.ac.at www.danube-private-university.at Infos zur Person ANZEIGE ISSN 1617-5085 · F 47376 · www.oemus.com · Preis: 5,– EUR | sFr 8,– zzgl. MwSt. · 19. Jahrgang · Juni 2016 3 / 16 Werden Sie Autor für ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor Kontakt: Carolin Gersin Tel.: 0341 48474-129 c.gersin@oemus-media.de Prothetik AB SEITE 18 WIRTSCHAFT – SEITE 6 Mehr als die Addition von Tagen und Jahren: Sein Leben als Meisterwerk gestalten TECHNIK – SEITE 22 Verschraubte Implantat- restauration im zahnlosen Kiefer VERANSTALTUNG – SEITE 38 ADT 2016: Individualität, Kreativität, Präzision ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 51
F I R M E N N E W S Neue Erkenntnisse aus einem In-vitro-Test INTERVIEW Untersuchungsergebnisse im Kausimulator zur Kraftübertragung auf den simulierten periimplantären Knochen zeigen, dass Kronen aus einem relativ elastischen Werkstoff wie der Hybridkeramik VITA ENAMIC gegenüber Kronen aus dem vergleichsweise steifen Zirkondioxid rund 70 Prozent der Kraft reduzieren bzw. absorbieren können. Frau Dr. Maria Menini (Universität Genua, Italien) berichtet im folgenden Interview über ihre Erkenntnisse aus einer Testreihe. Frau Dr. Menini, welche Ergebnis- se haben Sie für Hybridkeramik im Vergleich zu Zirkondioxid und Glaskeramik bezüglich der Fähig- keit, Kaukräfte zu absorbieren, ermittelt? In den Untersuchungen, die unser For- scherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Paolo Pera durchführte, hatte das eingesetzte Restaurationsmaterial einen wesentlichen Einfluss auf die Übertragung von Kaukräften auf den simulierten periimplantären Knochen. Durch den Einsatz elastischer Werk- stoffe ließ sich die gemessene Last- übertragung reduzieren. Insbeson- dere die Hybridkeramik zeigte im Vergleich zu Zirkondioxid und Glas- keramik ein stoßdämpfendes Verhal- ten. Auf die Knochen-Implantat-Grenz- fläche übertragene Kräfte wurden dadurch reduziert. Warum verfügen relativ elastische Werkstoffe wie VITA ENAMIC über eine bessere Fähigkeit, Kaukräfte zu absorbieren, als zum Beispiel traditionelle Glas- oder Oxidkera- miken? Elastische Materialien absorbieren Kaukräfte, indem sie sich unter Belas- tung verformen – ähnlich einer Mat- ratze, auf die man springt. Steifere Werkstoffe wie Zirkondioxid bieten diese Eigenschaft hingegen nicht, so- dass auf sie einwirkende Kräfte direkt auf darunter liegende Strukturen – zum Beispiel Implantat und Knochen – übertragen werden. Dabei gilt laut dem Hookeschem Gesetz: Je steifer das Material, das heißt, je höher der Elas- tizitätsmodul, desto geringer die Ver- formung unter Belastung und desto höher die Kraftübertragung sowie um- gekehrt. Welche Risiken können bei implan- tatgetragenem Zahnersatz aus einer relativ direkten und steifen Verbindung zwischen Knochen und Implantat resultieren? Anders als natürliche Zähne sind Im- plantate nach der Osseointegration fest im Knochen verankert. Dadurch erfolgt bei Belastung des Implantats eine direkte Kraftübertragung in den periimplantären Knochen. Bei physio- logischer Belastung des osseointe- grierten Implantats passt sich die Kno- chensubstanz zwar an, aber eine starke Überbelastung kann zu Kno- chenfrakturen, Knochenabbau und technischen Komplikationen führen. Demnach erscheint es wichtig, eine kontrollierte Krafteinwirkung auf den Knochen zu gewährleisten. Ergebnisse des In-vitro-Tests: Dargestellt wird die Fähigkeit unterschiedlicher Restaurationsmaterialien zur Kaukraftabsorption im Vergleich zu Zirkondioxid. Quelle: Universität Genua, Abteilung für festsitzen- den und implantatprothetischen Zahnersatz, Dr. Maria Menini et al., Genua, Italien; 01/2015. Hinweis: Testbericht veröffentlicht in Technisch- Wissenschaftliche Dokumentation VITA ENAMIC, VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen, Deutschland. 52 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016
I E G E Z N A Dr. Maria Menini von der Universität Genua, Italien. Können elastische Restaurationsmaterialien auf- grund ihrer Fähigkeit, Kaukräfte zu absorbieren, diese Risiken bei Implantatversorgungen mög- licherweise minimieren? Ergebnisse aus In-vitro-Studien bestätigen, dass dies möglich ist, klinische Daten liegen jedoch bis- lang nicht vor. Nach unseren Tests im Kau simulator werden durch den Einsatz von Hybridkeramik, Kompo- sit und Acrylkunststoff im Vergleich zu Zir kondioxid rund 70 bis 95 Prozent der auf die Implantat- Knochen- Grenzfläche einwirkenden Kräfte reduziert. Diese Er- kenntnisse sollten bei der Wahl des Restaurations- materials Berücksichtigung finden, insbesondere in Fällen, in denen die Belastung zu minimieren ist, zum Beispiel bei der Sofortversorgung. Bei welchen weiteren klinischen Indikationen kann der Einsatz von Restaurationsmaterialien mit „kraft- absorbierenden“ Eigenschaften besonders sinnvoll sein, und warum? Sinnvoll ist der Einsatz elastischer Werkstoffe immer dann, wenn eine Reduktion der okklusalen Belastung anzustreben ist. Dies gilt sowohl für Versorgungen auf Implantaten wie auch auf natürlicher Zahnsubstanz, beispielsweise bei Patienten mit Parafunktionen. Welche biomechanischen Effekte der Einsatz relativ steifer Restaurationsmaterialien wie etwa Keramiken auf das Kausystem hat, wurde bislang nicht untersucht. Durch Materialien mit Polymeranteil und zahnähnlichen Eigenschaften könnten jedoch mögliche negative Effekte vermieden werden. Frau Dr. Menini, vielen Dank für das interessante Gespräch. INFORM ATION VITA Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG Spitalgasse 3 79713 Bad Säckingen Tel.: 07761 5620 info@vita-zahnfabrik.com www.vita-zahnfabrik.com 49 €* I Grundlagenartikel I Fallbeispiele I Marktübersichten I Produktinformationen * Preis versteht sich zzgl. MwSt. und Versandkosten. Entsiegelte Ware ist vom Umtausch ausgeschlossen. Jetzt bequem online bestellen www.oemus-shop.de Jetzt bestellen! t 0341 48474-290 F x two Bitte senden Sie mir das aktuelle Jahrbuch Digitale Dentale Technologien 2016 zum Preis von 49 €* zu. Jahrbuch Digitale Dentale Technologien 2016 : ___ Exemplar(e) Vorname PLZ/Ort Fax Name Straße Telefon E-Mail Unterschrift Infos zum Unternehmen Laborstempel/Rechnungsadresse OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-0 Fax: 0341 48474-290 grasse@oemus-media.de ZWL 3/16
P R O D U K T E H E R S T E L L E R I N F O R M A T I O N E N Werkzeuge Neue Fräser für thermoplastische Hochleistungskunststoffe Infos zum Unternehmen Abb. links: Verschleifen der Presskanäle bzw. Haltestifte an einem PEEK-Gerüst. Abb. rechts: Behutsame Nacharbeit der Kroneninnenläche. Zahntechniker arbeiten mit einer großen Ma- terialvielfalt, die regelmäßig um innovative Werkstoffe ergänzt wird. Dazu gehören zum Beispiel Hochleistungskunststoffe wie PEEK. Um hier immer den richtigen „Schliff“ zu haben, erweitert Komet seine Werkzeug- palette um die PK-Verzahnung. Die neue PK-Verzahnung ist speziell für die Bearbeitung von thermoplastischen Hoch- leistungskunststoffen – zum Beispiel PEEK (Polyetheretherketon) – entwickelt worden. Damit bringen Zahntechniker die Restaura- tion schnell und sicher in die gewünschte Form. Die schnittfreudige Kreuzverzahnung sorgt mit ihrem Querhieb für einen optimalen Materialabtrag, ohne dabei zu Verschmieren. Die bearbeiteten Oberlächen sind glatt und lassen sich ohne viel Nacharbeit auspolie- ren. Das spart Zeit und Geld. Die neue PK-Verzahnung ist ab sofort erhält- lich. Komet bietet die rotierenden Werkzeuge in allen gängigen Geometrien an. So ist für jedes Gerüst aus thermoplastischem Hoch- leistungskunststoff der optimale „Schliff“ ge- währleistet. Komet Dental Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG Tel.: 05261 701-700 www.kometdental.de i . r e d w n o i t k a d e R Mehrteilige Abutments Adapter für unterschiedliche Implantatsysteme i i l i r e d g n u n e M e d t h c n n e g e p s d n u r e i Die neuen Zirkonzahn Multi Unit Abutments ohne Verdrehsicherung eig- nen sich speziell für mehrgliedrige Restaurationen (mind. zwei Elemente). Dadurch, dass sie an die verschiedenen Implantatsysteme angepasst sind und die Anschlüsse für die Überkonstruktion vereinheit- licht wurden, kann die Überkonstruktion direkt oder durch die zusätzliche Verwendung einer Titanbasis problemlos mit unterschiedlichen Im- plantaten verschraubt werden. Ein weiterer Vorteil des von Zirkonzahn standardisierten Anschlusses ist, dass in Verbindung mit diesen neuen Abutments auch die darauf aufbauenden Komponenten (Titanbasen, Scanmarker, White Scanmarker, Laboranalog, Transferabutment) auf einen Anschluss reduziert werden. Die Zirkonzahn Multi Unit Abutments bieten auch für sehr komplizierte Fälle eine optimale Lösung, da sie in fünf Gingivahöhen erhältlich und dank ihrer konischen Anschlussgeome- trie (30°) sehr gut für divergierende Implantatstellungen geeignet sind. Außerdem wurden sie einteilig konzipiert um das Eindringen von Bakte- 54 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 rien zu vermeiden. Für erhöhte Biokompatibilität und zur Reduzierung der Grauwerte sind sie auch aus vergoldetem Titan erhältlich. Zur Verschraubung im Implantat können die Zirkonzahn Multi Unit Abut- ments am neuen Zirkonzahn MUA Driver ixiert werden. Dadurch wird vermieden, dass das Abutment herunterfällt und der Patient es ver- schluckt. Mit dem Zirkonzahn Screw Driver hingegen, kann die Überkon- struktion problemlos auf dem Zirkonzahn Multi Unit Abutment ver- schraubt werden. Er ist in drei verschiedenen Längen (short, medium, long) erhältlich. Infos zum Unternehmen Zirkonzahn Worldwide Tel.: 07961 933990 • www.zirkonzahn.com l l e t s r e H r e d n e b a g n A n e d f u a n e r e s a b e g ä r t i e B i e s e D i
Luftturbinensystem LED-Licht integriert PRESTO AQUA LUX, die schmierungsfreie Luftturbine mit Was- serkühlung und LED-Licht von NSK, eignet sich besonders gut für Arbeiten mit Keramiken auf Zirkoniumbasis. Die LED-Lichtquelle erzeugt Licht in Tageslichtqualität, das angenehm für das Auge ist, echte Farben zeigt und kein Detail verbirgt. Dabei kann die Beleuchtungsstärke individuell angepasst werden. Dies trägt dazu bei, Relektionen zu vermeiden, und ist vor allem von Vorteil, wenn eine große Bandbreite an Materialien bearbeitet wird. Die Wasserkühlung verringert die Hitze entwicklung an dem zu bear- beitenden Material. Dies verhindert Mikrosprünge und reduziert die Streuung von Schleifstaub signi ikant. Diese Labor turbine bietet durch eine stufenlose Regulierung von Sprayluft und Spraywasser je nach Material und Vorlieben die für jede Anwendung idealen Kühl- und Arbeits be dingungen. Der einzig- artige Staubschutzmechanismus des frei drehbaren, geräusch- armen und vibrationsfrei laufenden Handstücks verhindert das Eindringen von Schleifstaub in die Lager und ist somit ein Garant für eine lange Lebensdauer. Infos zum Unternehmen NSK Europe GmbH Tel.: 06196 77606-0 www.nsk-europe.de Infos zum Unternehmen Prothetik Hoher Patientenkomfort durch knochenähnliches Gerüstmaterial Durch die JUVORA Dental Disc lassen sich Zahnersatz, Kronen und Brücken fer tigen, die sich die Technologien und Materialien des 21. Jahrhunderts zunutze machen und im Resultat den Patientenkomfort deutlich erhöhen. So bewerteten 96 Prozent der befragten Patien- ten JUVORA-Zahnersatz hinsichtlich des Trage- komforts im Mund als überragend.* Die Dental Disc besteht zu 100 Prozent aus dem Poly - mer- Biomaterial PEEK-OPTIMA® von Invibio Biomaterial Solutions, das die digitale Herstel- lung von zuverlässigem, metallfreiem Zahn- ersatz im CAD/CAM-Verfahren – und damit von präzisen und indi viduell angepassten Lösungen – ermöglicht. Das implantierbare Polymer (PEEK ist die Abkürzung für Poly- etheretherketon, einem Hochleistungskunststoff aus der PAEK- Familie) wird seit über 15 Jahren klinisch eingesetzt und wird in mehr als fünf Mil- lionen Implantaten und über eine breite Anwen- dungspalette hinweg verwendet. Im Dental - bereich kann PEEK-OPTIMA® als JUVORA Dental Disc für die CAD/CAM-Fertigung von herausnehmbaren Pro thesengerüsten und im- plantatgetragenen Suprastrukturen, anterioren und posterioren Zahnkronen sowie posterioren dreigliedrigen Brücken mit maximal einem Zwischen- glied verwendet werden. Grund dafür sind die beson- deren mechanischen wie chemischen Eigenschaften des Biomaterials. Sie tragen während des Kauens dazu bei, auftretende Belastungen/ Stöße und Kräfte, im Vergleich zu Metallen, deutlich besser abzudämpfen. Dies wird durch das Elastizitätsmodul des Materials (etwa 26-mal niedriger als Titan) ermöglicht und kann so auch bei Bruxis- mus/Parafunktion helfen. Die Fertigung im CAD/ CAM-Verfahren führt zu digitaler Genauigkeit und exakter Passform. Gleichzeitig ist der Pro- zess für die Dentallabore automatisiert, repro- duzierbar und efizient. Darüber hinaus entfallen traditionelle, sich auf die Materialeigenschaften negativ auswirkende Herstellungsmethoden wie Aufschmelzen und Metallguss. Durch die Her- stellung mittels CAD/CAM-Technik wird eine gleichbleibende Qualität ermöglicht. Die JUVORA Dental Disc lässt sich, in den meisten Fällen ohne zusätzliche Anpassung der vorhan- denen CAD/CAM-Infrastruktur, im Nass- und Trockenverfahren fräsen. Arbeitsintensive Schritte wie bei anderen herkömmlichen Fer- tigungsmethoden (z. B. Goldguss/Titan oder NEM-Guss) entfallen dadurch. So werden Inves- titionskosten bei der Herstellung von Implantat- versorgungen oder herausnehmbarem Zahner- satz im eigenen Labor effektiv niedrig gehalten. Die Dental Disc ist über das JUVORA Partner- netzwerk erhältlich. * 33 Patientenbewertungen zwischen Juli und August 2013. JUVOR A Ltd. Tel.: +44 1253 897555 www.juvoradental.com ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 55 i . r e d w n o i t k a d e R i i r e d g n u n e M e d t h c n n e g e p s d n u r e i i l l l e t s r e H r e d n e b a g n A n e d f u a n e r e s a b e g ä r t i e B i e s e D i
P R O D U K T E H E R S T E L L E R I N F O R M A T I O N E N Fräseinheit Kleines Format, große Leistung Die im Herbst 2015 eingeführte DWX-51D ist das Ergebnis einer konsequenten Weiterentwicklung der erfolgreichen Dental-Fräsein- heit DWX-50, die weltweit tausendfach zum Einsatz kommt. Sie zeichnet sich insbe- sondere durch ihre geringe Stelll äche von 49,5 x 66 cm aus, die eine mühelose In- tegration in jedes zahntechnische Labor und Fräszentrum ermöglicht. Aufgrund der einfachen Bedienung eignet sie sich auch für CAD/CAM-Einsteiger. Entwickelt wurde die Fräseinheit für die Trockenbearbeitung von Werkstoffen wie Zirkoniumdioxid, Komposit, PEEK, PMMA, Wachs und Gips. Dank dieser Materialvielfalt und der Möglichkeit der 5-Achs-Simultanbearbeitung lassen sich nicht nur Einzelzahnrestauratio- nen, Brücken und Abutments problem- los fertigen, sondern auch komplexe Geometrien (z. B. Modelle) realisieren. Zu der neuen Ausstattung der Maschine gehört ein C-förmiger Rohlingshalter für das vereinfachte Einspannen von Ronden sowie Adaptern für Rohlinge in Blockform ebenso wie ein optimiertes virtuelles Bedienfeld (V-Panel). Die Qualität der Fräseinheit wird u. a. durch eine massivere Bauweise sowie die Führung der Spindel über ein Kugelge- winde positiv beeinl usst, die für einen be- sonders ruhigen Lauf der Maschine sorgt. Schließlich sorgt das optimierte Ab- saugsystem für einen sauberen Maschi- neninnenraum und leistet damit ebenfalls einen Beitrag zu höchster Qualität und Präzision. Damit steht Zahntechnikern eine leistungsfähige und kompakte Fräs- einheit zu einem erschwinglichen Preis zur Verfügung. Roland DG Deutschland GmbH Tel.: 02154 8877-95 www.rolanddg.de Farbpalette Sortimentserweiterung eröffnet neue Möglichkeiten Bearbeitung unter ionisierter Druckluft Bei der Bearbeitung von Kunststoffen, wie beispielsweise dem PMMA-Mate- rial Telio CAD for Zenotec, entstehen statisch geladene Partikel, die wäh- rend bzw. nach dem Fräsvorgang nur schlecht abgesaugt werden kön- nen. Das innovative Ionisationskon- zept der Fräsmaschine Zenotec select ion schafft hier Abhilfe: Es neutralisiert statisch geladene Partikel, indem speziell auf Werkzeug und Material ausgerichtete Düsen ionisierte Druckluft während des Bearbeitungsprozesses zuführen. Telio® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Ivoclar Vivadent AG. Zenotec® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Wieland Dental + Technik GmbH. Wieland Dental + Technik GmbH & Co. KG Tel.: 07231 370570-0 www.Wieland-dental.de Ab sofort ergänzen die Farben B3, C2 und D2 die Farbpalette von Telio CAD for Zenotec. Damit bietet Wieland Dental insgesamt neun verschiedene Farben in jeweils drei unter- schiedlichen Disc-Stärken an. Mit dieser Sortimentserweiterung bietet der Hersteller mehr Auswahl bei der Herstellung tempo- rärer Restaurationen. Neue transparente Disc Ebenfalls neu in der Telio CAD for Zenotec- Familie ist Telio CAD for Zenotec clear. Familie ist Telio CAD for Zenotec clear. Parafunktionen wie Bruxismus, Kiefergelenk- probleme oder kraniomandibuläre Dysfunk- tionen können mit speziell gefertigten okklusionsgetragenen Schienen individuell therapiert werden. Ihre maßgeschneiderte Form bewirkt eine Entlastung der Zähne sowie des Kiefergelenks, die Kaumuskulatur wird entspannt. Telio CAD for Zenotec clear eignet sich für die Herstellung sowohl the- rapeutischer Schienen als auch von Posi- tionierungs-, Stabilisierungs- sowie Relaxie- rungsschienen. ANZEIGE 56 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 i . r e d w n o i t k a d e R i i r e d g n u n e M e d t h c n n e g e p s d n u r e i i l l l e t s r e H r e d n e b a g n A n e d f u a n e r e s a b e g ä r t i e B i e s e D i
P R O D U K T E H E R S T E L L E R I N F O R M A T I O N E N Schleifer Zirkonoxidgerüste effi zient bearbeiten Ästhetisch zahnfarbene Restaurationen lie- gen im Trend. Der für Gerüste verwendete Werkstoff Zirkonoxid ist mit herkömmlichen Diamantschleifern aufgrund seiner hohen Festigkeit nur schwer zerspanbar. An Zir- konoxidgerüsten sind im Dentallabor oftmals vor dem Verblenden abschließende Korrek- turen nötig, um z. B. die Passgenauigkeit auf dem Meistermodell zu optimieren. Hierfür bietet Busch die neuen ZIRAMANT- Schleifer mit FG-Schaft zum Einsatz in der Laborturbine mit Wasserkühlung an. Sie verfügen über eine spezielle, auf Zirkonoxid abgestimmte Diamantierung. Vorzüge sind die bessere Abtragsleistung und die höhere Standzeit gegenüber herkömmlichen Dia- mantschleifern. ZIRAMANT-Schleifer sind in fünf verschiedenen, praxisgerechten Instru- mentenformen und zwei unterschiedlichen Körnungen lieferbar. BUSCH & CO. GmbH & Co. KG Tel.: 02263 86-0 www.busch.eu 3-D-Drucksystem Einfaches Handling, Effi zienz und hohe Bauqualität Neben Materialien für Arbeitsmodelle und individuelle Funktionslöffel gibt es ein Harz zur Herstellung von klar transparenten Schienen, wie beispielsweise Aufbissschie- nen und Bohrschablonen. Dieses Material ist biokompatibel und hart-elastisch. Anhand der Bauplattform von 75 x 125 mm lassen sich Objekte bis zu einer Höhe von 10 cm erstellen. Darauf können Schicht- stärken von 25 bis 100 µm realisiert und zwölf Schienen oder sieben bis zu zehn Zahnkränze generiert werden. Eine hohe Oberl ächenqualität gewährleistet der Beamer mit UV-Strahlung (385 nm). Als Bindeglied zwischen CAD-Software und 3-D-Printer wurde die Software UNYK für das IMPRIMO® 90 System entwickelt. Über UNYK lassen sich Baujobs anlegen, vor- bereiten, überwachen und verwalten. Zum Beispiel lassen sich Supportstrukturen ge- nerieren. Vordei nierte Funktionen unter- stützen den Anwender bei der Vorbereitung, Verwaltung und Durchführung der Baujobs. Im eingebauten System- speicher kann der gesamte Bau- auftrag gespeichert werden. Nach dem Transfer der Daten ist keine Computerverbindung mehr not- wendig. Das Tray für das Druckermaterial ist für die Mehrfachverwendung konzipiert. Außerdem ist es durch die Clipfunktion schnell zu reinigen und auszutauschen. Weitere Materialien für Modellguss- und andere Anwendungen sind im Test. SCHEU-DENTAL GmbH Tel.: 02374 9288-0 www.scheu-dental.com Infos zum Unternehmen i . r e d w n o i t k a d e R i i r e d g n u n e M e d t h c n n e g e p s d n u r e i l i l l e t s r e H r e d n e b a g n A n e d f u a n e r e s a b e g ä r t i e B i e s e D i Produktvideo ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 57
P R O D U K T E H E R S T E L L E R I N F O R M A T I O N E N Schienenreinigung Frisch in die Ferien Sommerzeit – Reisezeit: Damit die schönste Zeit des Jahres auch für Träger von Zahnschienen und Sportmundschützern möglichst unbeschwert verläuft, sollten Reinigungstabletten wie zum Bei- spiel MaxiFresh™ mit in die Reiseapotheke wandern. Denn Bakterien, die Eintrübungen und Verfärbungen der Schiene verursachen können, machen leider keine Ferien. Die Vorteile einer Reinigung mit Sprudeltabletten gegenüber dem Putzen mit Bürste und Zahncreme liegen auf der Hand. Sie sind material- schonend, weil sie nicht mit Schleifstoffen reinigen. Sie reinigen quasi „von selbst“: Tablette in ein Gefäß mit Leitungswasser geben, Schiene dazu, fertig. Zudem sind sie speziell für die Rei- nigung hochwertiger Dentalprodukte entwickelt worden. Bei täg- licher Reinigung wird die Lebensdauer dieser Produkte erhöht und eine dauerhaft einwandfreie Hygiene und Funktion gewähr- leistet. MaxiFresh™ ist in Apotheken erhältlich. Infos zum Unternehmen Dreve Dentamid GmbH Tel.: 02303 8807-40 www.docsnorenix.de CAD/CAM-System Trockenfräsen von Hybridkeramikblöcken in HD-Qualität Die Trockenbearbeitung kann mit allen Ceramill Motion-Generationen sowie die Ceramill Mikro erfolgen und wird mit hochpräzisen HD-Frässtrategien umgesetzt. Feinste Fissuren und morphologische Detailausprägungen können somit direkt und ohne manuelle Nach- arbeit maschinenseitig realisiert werden. Kunden mit einer Ceramill Motion 2 mit Nassschleiffunktion eröffnen sich damit zukünftig zwei Bearbeitungswege für keramikverstärkte Kompositblöcke. Eigens für die Trockenbearbeitung entwickelte Frässtrategien sowie vier neue diamantbeschichtete Fräser sorgen für hochpräzise Fräsergebnisse. Der Ceramill CAD/CAM-Fräser „Roto DMB DC“ ist in den Durch- messern 2,5 mm, 1,0 mm, 0,6 mm und 0,3 mm verfügbar. Für den maschinenseitigen Fräsprozess wird lediglich ein Adapter für den klassischen Ceramill Material 71er-Werkstückhalter benö- tigt. Ausgestattet mit drei Steckplätzen, wird der Adapter in den 71er-Werkstückhalter eingeschraubt und anschließend wie gewohnt in Betrieb genommen. Für Materialien mit Sirona-Halter wird ein zusätzlicher Adapter benötigt. In einem ersten Schritt sind seitens Amann Girrbach SHOFU Block HC (mit AG-Halter) und GC CERASMART® sowie Yamakin KZR-CAD HR2 Block (beide mit CEREC®-Halter) für die Trockenbearbeitung freige- geben. Weitere Materialien bei nden sich in Validierung. Amann Girrbach AG Tel.: 07231 957-100 • Tel. int.: +43 5523 62333-105 www.amanngirrbach.com 58 ZWL Zahntechnik Wirtschaft Labor – 3/2016 m o c . k c o t s r e t t u h S / o d u t s k c o t s - g © i I : E G E Z N A o t o F i . r e d w n o i t k a d e R i i l i r e d g n u n e M e d t h c n n e g e p s d n u r e i l l e t s r e H r e d n e b a g n A n e d f u a n e r e s a b e g ä r t i e B i e s e D i
Internationaler Jahreskongress der DGZI 30. Septemberund 1. Oktober 2016 München|The Westin Grand München Begrenzte Plätze und Hotelkontingente! Wie viel Ästhetik braucht die Implantologie? Wissenschaftliche Leiter: Prof. Dr. Herbert Deppe Prof. (CAI) Dr. Roland Hille Goldsponsor Silbersponsor Bronzesponsor FAXANTWORT | +49 341 48474-290 Praxis-/Laborstempel Bitte senden Sie mir das Programm zum 46. Internationalen Jahreskongress der DGZI am 30. September und 1. Oktober 2016 in München zu. dgzi-jahreskongress.de ZWL 3/16
BESONDERES WERKZEUG FÜR BESONDERE HÄNDE Zuverlässigkeit, die von Zahntechnikern weltweit geschätzt wird. Präzise Kontrolle für höchstes Feingefühl und alle Kraftreserven, um Visionen in Realität zu verwandeln. . n e t l a h e b r o v n e g n u r e d n Ä . 6 1 0 2 i n u J . 0 3 s b g i t l ü g e s e r P e i i l l A . t S w M . s e g . l g z z e s e r P e i l l A * Bürstenloser Hochleistungs-Mikromotor Schmierungsfreie Laborturbine mit LED 2 Handstücke und 4 Steuergeräte frei kombinierbar als PRESTO AQUA II auch ohne Licht erhältlich TEL.: +49 (0)6196 77606-0 E-MAIL: info@nsk-europe.de WEB: www.nsk-europe.de FAX: +49 (0)6196 77606-29