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Meine Vorbehalte gegen Wald- und Holzinvestments kennen Sie ja schon aus verschiedenen Artikeln. Der weitaus größte Teil der angebotenen Investitionen dürfte nach meiner Einschätzung nur die Taschen von Initiatoren und Vermittlern füllen und hat für die den Vorteil, dass die Investoren das erst nach langer, langer Zeit auch bemerken, denn so schnell wachsen die Bäume ja nicht …

44 ZWP 7+8/2014 FINANZEN / TIPP Zwei Loser und einWinner Wolfgang Spang Meine Vorbehalte gegen Wald- und Holzinvestments kennen Sie ja schon aus verschiedenen Artikeln. Der weitaus größte Teil der angebo- tenen Investitionen dürfte nach meiner Einschätzung nur die Taschen von Initiatoren und Vermittlern füllen und hat für die den Vorteil, dass die Investoren das erst nach langer, langer Zeit auch bemerken, denn so schnell wachsen die Bäume ja nicht … Wald- und Holzinvestments werden vielfach von Anlegern gezeichnet, die glauben, dass sie ihr Geld sehr rentierlich (geworben wird häufig mit Renditen im zweistelligen Bereich) und vor allem ökologisch sinn- voll und nachhaltig anlegen. Interessant fand ich deshalb die Ergebnisse einer vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Studie der beiden Stiftungen Global Nature Fund und Oro Verde: Als erstes fiel mir auf, dass nicht einmal ein Viertel der Anbieter die Fragebögen für die Studie bereitwillig und vollständig be- antwortete. „[…] Die weiteren Unternehmen verwiesen auf die öffentlich verfügbaren Broschüren und/oder gaben an, wegen Arbeitsüberlastung nicht weiter antworten zu können. Einige Anbieter zeigten sich grund- sätzlich nicht zur Kooperation bereit. Die Anzahl der Anbieter, die Interesse an einer weiterführenden Zusammenarbeit im Rahmen von Fallstudien zeigten, war sehr gering“ (Wald-Investments Artenreichtum oder Rendite, 2014). Wahrscheinlich gibt es gute Gründe dafür, dass diese Anbieter ihre Angebote nicht so genau betrachtet haben wollten, denn das Ergebnis der Studie bestätigt im Grunde alle meine Bedenken gegen diese Art von Investment. „Die Mehrheit der untersuchten Wald-Investments werden ihrer ökologischen Verantwortung nicht gerecht und berücksichtigen nur unzureichend die Auswirkungen auf die dort lebende Bevölkerung“, weil fast immer Monokulturen von nicht heimischen Bäumen angelegt wer- den anstelle von artenreichen Naturwäldern heimischer Baumarten. Auch der wirtschaftliche Aspekt überzeugt nicht. Entgegen der Annahme vieler Investoren, dass sie in eine sichere Anlage investieren (die Pro- spekte der Anbieter lassen leicht diesen Eindruck entstehen) kommt die Studie zum Ergebnis: „Insgesamt sind Wald-Investments für Anleger mit großen Unsicherheiten und hohen Risiken behaftet.“ Das bestätigt meine früheren Recherchen, die alle ergaben, dass die echten Renditen von Wald im besten Fall immer noch weit weg sind von den zweistelligen Werbeaussagen vieler Anbieter. Es mag sein, dass bei der Vielzahl der An- gebote doch das eine oder andere brauchbare dabei ist, aber das aus- findig zu machen erfordert sehr viel Zeit und forstwirtschaftliches Fach- wissen. Ich hab’s nicht und ich vermute, die meisten Zahnärzte kennen sich im Mund ihrer Patienten aus und haben von Forstwirtschaft soviel Ahnung wie der Blinde von der Farbe. Wald-Investments fallen für mich deshalb weiter in die Kategorie „(hoher) Verlust sehr wahrscheinlich“. Wenn die meisten Wald-Investments von Geburt an Loser-Investments sind, dann ist das Produkt einer „Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung“ nach meiner Einschätzung mit Sicherheit ein Loser-Produkt. Schon allein das Konstrukt einer Stiftung, die Gold verkauft und einen festen Rück- nahmepreis „nach Ablauf der Vertragslaufzeit“ garantiert, sorgt dafür, dassbeimiralleWarnlampenaufRotgehenundhektischzublinkenbe- ginnen. Wenn dann noch Sparpläne ab 25 EUR(!) monatlich angeboten werden und keinerlei Kosten und Gebühren anfallen sollen, dann kann das nur ein Karnevalsscherz sein. Dafür spricht auch, dass für „die Über- wachung und Qualitätskontrolle“ u.a. „das Finanzamt (Mittelverwen- dung, Goldbestand, Bilanzansätze etc.)“ zuständig sein soll. Wer bei die- ser edlen Stiftung Geld anlegen will, der kann genauso gut seinen Grill mit 100 EUR-Scheinen befeuern. Mögen die Stiftungsmacher von sich glauben, dass diese merkwürdige Stiftung „sich zunehmend zu einem der bedeutendsten Groß- und Zwischenhändler auf dem Edelmetall- markt“ entwickelt. Ich glaube, dass sie sich eher zu einem der nächsten Anlagebetrugsfälle entwickelt. Nach diesen zwei Losern stelle ich Ihnen vor der Sommerpause noch ei- nen potenziellen Winner der nächsten Jahre vor, den ich gerade genauer beobachte: Den ProfitlichSchmidlin Fonds UI, gemanagt von Marc Pro- fitlich und Nicolas Schmidlin. Beide Youngster in der Fondsmanager Szene mit einem „Investment-Club-Track-record“ seit 2009, der beacht- lich ist. Seit letztem Jahr bringen die beiden ihre Anlageexpertise in einen neu aufgelegten Mischfonds ein. „Wie groß Marc Profitlich und Nicolas Schmidlin die Worte ‚Absolute Return‘ und ‚Risiko-Diversifizierung‘ schreiben, wird schon mit dem ersten Blick auf ihre im Fonds verfolgte Strategie deutlich. So sind beispielsweise die Aktieninvestments des Mischfonds in zwei unterschiedliche Teilbereiche untergliedert: zum einen in eine langfristig orientierte Strategie, die sich auf die signifi- kante Unterbewertung (Value) einzelner attraktiver Unternehmen stützt und mit Sicherheitsmargen arbeitet, zum anderen in eher opportunisti- sche, vergleichsweise kurz- bis mittelfristige Investments, mit denen man sich marktunabhängige Chancen erschließen will. Beispielhaft seien hier Kapitalerhöhungen, Spin-offs, Übernahmen und Aktien- Rückkaufprogramme genannt“ (Fonds im Visier 4/2014). Sowohl der testierte mehrjährige Track-Record im privaten Investment Club als auch die Performance des im letzten Jahr aufgelegten Fonds sind sehr vielversprechend. „Hier geht wieder ein junges Management an den Start, das uns in mancherlei Hinsicht an Boutiquen wie SQUAD Capital oder GANÉ erinnert. Angesichts unserer Einschätzung, dass in nächster Zeit aktives Mana- gement mit guter Technik-Titelselektion wichtiger wird als ‚den Markt kaufen‘, nehmen wir den ProfitlichSchmidlin Fonds UI in den Kreis der empfehlenswerten Mischfonds auf“ (FondsScout 05/2014). Ein Kauf des Fonds dürfte lohnend sein und Fondsgesellschaft und An- leger dürften zu den „Winnern“ gehören. Bleibt der Fonds in den nächs- ten Monaten auf der Spur, dann werde ich ihn mit Sicherheit ins Depot nehmen. Eine ausführlichere Besprechung des Fonds wird folgen. ECONOMIA Vermögensberatungs- und Beteiligungs-GmbH Wolfgang Spang Alexanderstraße 139, 70180 Stuttgart Tel.: 0711 6571929 info@economia-s.de www.economia-vermoegensberatung.de WolfgangSpang InfoszumAutor Foto:©LilKar

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