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gewebes führen im apikalen Bereich der Zahnwurzel zu einer Entzündungs- reaktion und unbehandelt, bzw. nicht schnell genug behandelt, zu einer ent- zündlich bedingten Knochenresorp- tion. Das Ziel unserer Behandlung ist daher die primäre Entfernung des zer- fallenen Pulpagewebes und die best- mögliche Dekontamination des Wur- zelkanalsystems, um eine vollständige Regeneration des periapikalen Gewe- bes zur erzielen. Schwierigkeiten be- reiten hier vor allem die Makro- und Mikroanatomie des Wurzelkanalsys- tems und der Grad der bakteriellen Besiedlung: Die Komplexität des Wurzelkanalsys- tems (Makroanatomie) ist durch die uns zur Verfügung stehenden, bildge- benden Verfahren (Röntgen, CT, DVT) nur sehr schwer bzw. gar nicht dar- zustellen. Unter Berücksichtigung der Strahlendosis war und ist das Klein- röntgenbild wohl der Standard. Hier zeigen, wenn überhaupt zu erkennen, die Wurzelkanäle in der Regel einen geradlinigen Verlauf, eventuell vor- handene laterale Kanäle mit zusätz- lichen Foramina, blind endende Kanal- abzweigungen und das komplexe api- kale Delta sind in der Regel nicht bzw. nur sehr schwer zu erkennen. Doch gerade diese Komplexität bietet ideale Nischen für eine persistierende bakte- rielle Infektion des gesamten Kanal- systems mit Ausbreitung in den peri- apikalen Bereich. Ein weiteres, „ideales“ Keimreservoir findet sich in den Den- tintubulis (Mikroanatomie), die ebenso bakteriell infiltriert werden. Somit gilt also Folgendes: „Das gesamte Wurzel- dentin wird zum perfekten Inkubator, in welchem sich Bakterien der körper- eigenen Abwehr idealerweise entzie- hen können.“ Endodontische Mischinfektionen Im infizierten Wurzelkanalsystem fin- det sich nur ein kleines Keimspektrum, wobei nur wenige Bakterien wie Pseu- domonas und Enterococcus in der Lage sind, als Monoinfektion zu überleben. In der Regel handelt es sich bei einer endodontischen Infektion um eine Mischinfektion mit acht oder mehr grampositiven und gramnegativen Kei- men, wobei die anaeroben Keime über- wiegen. „Es wird vermutet, dass eine Korrelation zwischen dem Ausmaß einer periapikalen Läsion und der An- zahl von Bakterienstämmen und der einzelnen Bakterien innerhalb des Wurzelkanals besteht. Zähne mit gro- ßenperiapikalenLäsionenweisendem- nach mehr Bakterienarten und eine hö- here Bakteriendichte innerhalb ihrer Wurzelkanäle auf als Zähne mit kleinen periapikalen Veränderungen.“ Außerdem können „Milieuveränderun- gen des Wurzelkanals das Zusammen- spiel der einzelnen Bakterienarten empfindlich beeinflussen“ und „So fin- det sich in bereits anbehandelten bzw. erfolglos behandelten Zähnen eine völ- lig andere Keimzusammensetzung als bei frischen Infektionen. Es herrschen vor allem Keime vor, die sich gegenüber den Wurzelkanalspülflüssigkeiten bzw. den bakteriziden Wurzelkanaleinlagen als resistent erweisen. Es handelt sich dabei vorwiegend um grampositive Keime (Kokken), die auch als Mono- infektionen überleben können.“ Verschiedene Studien zeigen, dass in therapieresistenten oder revidierten Zähnen einer der am häufigsten iso- lierten Keime der grampositive, fakul- tativ anaerobe Enterococcus faecalis ist. Dieser extrem widerstandsfä- hige, wachstumsstarke und gegen- über antibakteriellen Wirkstoffen re- sistente Keim überlebt gerade in sol- chen Umgebungen, wo andere Keime schon keine Überlebenschance mehr haben, und macht daher in den oben beschriebenen Fällen einen Großteil der vorhandenen Bakterien aus. Antibakterielle Spüllösung Neben der Darstellung und Aufberei- tung des Kanalsystems und der damit verbundenen Entfernung des infizier- ten Pulpagewebes erfolgt die Desinfek- tion des selbigen mittels antibakteriel- len Spüllösungen. Das Ziel ist neben der Keimabtötung die Entfernung des vor allem aus Detinspänen und Resten des Pulpagewebes bestehenden Smear- layers und die Auflösung anorganischer 54 ZWP 7+8/2014 Abb. 4 Abb. 5 Abb. 6 Der laserunterstützten Endodontie sind kaum Grenzen gesetzt. Egal ob akuter oder chronischer apikaler Prozess, gangränöse Pulpitis, periapika- ler Abzess mit oder ohne entzündlicher Resorption, therapieresistente Zähne oder auch teilweise sklerosierte Kanäle, durch die hohe Eindring- tiefe der bakteriziden Laserstrahlen ist in vielen Fällen trotzdem noch eine schnelle Schmerzfreiheit und ein nachhaltiger Therapieerfolg zu erzielen! Abb. 4: Zustand prä Revision. – Abb. 5: Zustand post Wurzelkanalfüllung. – Abb. 6: Zustand fünf Jahre post Wurzelkanalfüllung.

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