10 Implant Tribune DENTAL TRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2011 · 15. April 2011 ➟ Knochenmarkaspirat (BMAC, Bone Marrow Aspirat Concentrat) liegen auch Thrombozyten vor. Diese enthalten Wachstumsfaktoren wie VEGF (Vasoendothelialer Wachs- tumsfaktor) und PDGF (Platelet- derived Wachstumsfaktor).19 Die Thrombozyten setzen diese Faktoren besonders beim Koagulationsprozess frei. Daher ist bei der Anwendung von BMAC auf eine gute Gerinnung rungsprozess des Knochenmarkes erfolgen, sodass die OP-Zeit nicht verlängert wird. Das Koagel stabili- siert zusätzlich das Biomaterial und verleiht ihm eine anwenderfreundli- che Konsistenz. In den vorliegenden Tierversuchen und in der FICOLL-Gruppe der Pi- lotstudie wurde die Thrombinkom- ponente des Fibrinklebers Tissue Col (Baxter, Heidelberg) zur Fixierung der Zellen auf dem Bioamterial ver- wendet. Die kommerzielle Throm- USA) gewonnen wurde. Durch die feste Konistenz, welche die Tissue Col-Thrombinkomponente verur- sachte, konnten die Biomaterialpar- tikel in der FICOLL-Gruppe nicht so dicht gepackt werden wie in der BMAC-Gruppe. Dies zeigt sich auch in der histomorphometrischen Aus- wertung.21 Hier wurde in der BMAC- Gruppe signifikant (p = 0,019) 12,2 % (90 %-Konfidenzintervall: 4,32 % bis 20 %) mehr Biomaterial und sig- nifikant (p 0,01) 17,4 % (90 %-Kon- Volumen Links Rechts Gelb – Linker Sinus Blau – Rechter Sinus Grün – Linkes Transplantat Rot – Rechtes Transplantat Sinus Volumen [ml] Augmentat Volumen [ml] 13.7 5.5 11.4 2.8 Histologie Links Rechts Abb. 3.1: „Initial Area under Curve“ nach sechzig Sekunden steht für den Grad der Vaskularisation im Transplantat. Die Gefäßbildung nimmt in beiden Kieferhöhlen kontinuierlich zu. „Total Brain“ steht für die Werte im gesamten Kopfbereich. Das Abflachen der Kurve bedeutet, dass dort im Gegensatz zu dem augmentierten Bereich die Vaskularisation gleichbleibt. – Abb. 3.2: „ktrans“ zu „ktrans“ ist eine komplexe mathe- matische Funktion von Blutfluss, Gefäßoberfläche und -permeabilität. Die Werte steigen in dem Maß, in dem neue, unreife Gefäße gebildet werden. Das Ansteigen und Abflachen der Werte im Bereich des gesamten Kopfes (total brain) sind mit der postoperativen Umorganisation der Weichgewebe zu vereinbaren. – Abb. 3.3: „ve“ stellt das Kontrastmittelvolumen im extrazellulären und extravasalen Raum dar. Das Ansteigen der Kurven deutet auf eine verbesserte Blutversorgung im eingebrachten Biomaterial hin. zu achten, die durch Zugabe von Thrombin erreicht werden kann. Das Thrombin kann, wie hier in der klini- schen Anwendung geschehen, als autologes Material aus venösem Blut hergestellt werden. Dieser Vorgang kann zeitgleich mit dem Konzentrie- binkomponente führt zu einer feste- ren Konsistenz des Zellkonzentrat- Biomaterial-Gemisches als bei der Verwendung von autologem Throm- bin, das mit dem Thrombin-Kit aus dem BMAC-Set (Harvest Technolo- gies Corporation, Plymouth, MA, fidenzintervall: -27,2 % bis -7,48 %) weniger Bindegewebsraum als in der FICOLL-Gruppe bei ähnlicher Kno- chenneubildung gefunden. Diese ist ebenfalls vergleichbar mit der Kno- chenneubildung, die in den Tierver- suchen mit der FICOLL-Methode ANZEIGE SESSION 1 OF THE 5th GROUP STARTS ON MAY 5, 2011 (cid:146)(cid:55)(cid:43)(cid:40)(cid:49)(cid:54)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:42)(cid:53)(cid:40)(cid:40)(cid:38)(cid:40) A series of advanced seminars certified by the European Association of Implantologists (BDIZ-EDI) and the University of Cologne INTERNATIONAL FACULTY: Markus B. Hürzeler, Dr.med.dent., dentist, periodontist, Munich Dietmar Weng, Dr.med.dent., dentist, dental technician, specialist implantology, Starnberg Peter A. Ehrl, Dr.med. Dr.med.dent, dentist, oral surgeon, specialist implantology, Berlin Detlef Hildebrand, Dr.med.dent., dentist, dental technician, specialist implantology, Berlin Klaus U. Benner, Prof. (Munich), Dr.med., anatomist, pathologist, Munich Katja Nelson, DDS, PhD, maxillofacial surgeon, Charité (Berlin) GREEK FACULTY: Dr. George Goumenos, DDS, MS, DrOdont, Periodontist Dr. Spyros Karatzas, DDS, MS, DMD, Periodontist Dr. Stratis Papazoglou DDS, MS, PhD, Assistant Professor University of Athens, Greece Dr. Stavros Pelekanos Dr.Med. Dent, Assistant Professor of Prosthodontics, University of Athens, Greece Dr. Nikos Raptis DDS, Prosthodontist Dr. Ioannis Fakitsas DDS, DrOdont, Maxillofacial Surgeon SPONSORS: A comprehensive program in Implan- tology, designed to cover all the cur- rent aspects of the modern Implan- tology from the treatment planning till the insertion of the implants and their prosthetic restoration. During the educational program, par- ticipants will present cases out of their practice – placing implants their selves - in power point format. All sessions are conducted in English. PERIOD 2011 Location: Athens - Berlin Total duration of the lessons: 16 days of clinical education. The implants from A to Z: Surgery, Prosthetics, Management of Soft and Hard Tissues, Treatment of Complex Cases, Manage- ment of Implant Practice, Live Surgeries, Hands on Workshops P r o g r a m F e e 8 . 1 0 0 € LIMITED NUMBER OF PARTICIPANTS (cid:54)(cid:72)(cid:86)(cid:86)(cid:76)(cid:82)(cid:81)(cid:3)(cid:44)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:48)(cid:68)(cid:92)(cid:3)(cid:24)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:27)(cid:15)(cid:3)(cid:21)(cid:19)(cid:20)(cid:20)(cid:3)(cid:146)(cid:87)(cid:75)(cid:72)(cid:81)(cid:86) with DR. PETER EHRL and Greek Faculty (cid:54)(cid:72)(cid:86)(cid:86)(cid:76)(cid:82)(cid:81)(cid:3)(cid:44)(cid:155)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:45)(cid:88)(cid:79)(cid:92)(cid:3)(cid:26)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:20)(cid:19)(cid:15)(cid:3)(cid:21)(cid:19)(cid:20)(cid:20)(cid:3)(cid:146)(cid:87)(cid:75)(cid:72)(cid:81)(cid:86) with DR. MARKUS B. HÜRZELER and Greek Faculty (cid:54)(cid:72)(cid:86)(cid:86)(cid:76)(cid:82)(cid:81)(cid:3)(cid:44)(cid:155)(cid:155)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:50)(cid:70)(cid:87)(cid:82)(cid:69)(cid:72)(cid:85)(cid:3)(cid:21)(cid:19)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:21)(cid:22)(cid:15)(cid:3)(cid:21)(cid:19)(cid:20)(cid:20)(cid:3)(cid:146)(cid:87)(cid:75)(cid:72)(cid:81)(cid:86) with DR. DIETMAR WENG and Greek Faculty Session(cid:3)(cid:44)(cid:57)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:39)(cid:72)(cid:70)(cid:72)(cid:80)(cid:69)(cid:72)(cid:85)(cid:3)(cid:27)(cid:3)(cid:16)(cid:3)(cid:20)(cid:20)(cid:15)(cid:3)(cid:21)(cid:19)(cid:20)(cid:20)(cid:3)Berlin with DRS. PETER EHRL, DETLEF HILDEBRAND, KLAUS U. BENNER & KATJA NELSON For Registration & More Info: Contact Person in Athens: Mrs. Lito Christophilopoulou (cid:168)(cid:72)(cid:79)(cid:29) +30 210 21 32 084 | +30 210 22 22 637 Fax.: +30 210 22 22 785 E-mail: lito@omnipress.gr website: www.omnipress.gr, www.omnicongresses.gr Dunkel Magenta – Neuer Knochen Hell Magenta – Biomaterial Blau – Markraum Paraosanlin – Azur II-Färbung Neuer Knochen [%] Biomaterial [%] Markraum [%] Tabelle 1 erreicht wurde.15,18 Ein aus neu gebil- detem Knochen und Biomaterial zusammengesetzter höherer Hart- gewebsanteil in der BMAC-Gruppe bedeutet, dass unter Anwendung der autologen Thrombinkomponente ein kompakterer Knochenaufbau er- zielt werden kann. „Cross-Over-Design“-Studie In einer randomisierten, kontrollier- ten Studie im „Cross-Over-Design“ wurde bei zwölf Patienten/-innen eine beidseitige Sinusbodenaugmen- tation durchgeführt.22 Auf der einen Seite wurde BMAC-BBM und auf der anderen Seite AB-BBM verwendet. Dabei zeigte sich nach 3,8 (± 0,2) Monaten auf der BAMC-BBM-Seite mit 17,7% (± 7,3%) signifikant (p = 0,01) mehr neuer Knochen als auf der AB-BBM-Seite (12,2 % ± 6,6 %). In einer Fallstudie bei einer Patientin mit kompromittierter Knochenheilung wurde BMAC dem autologen Knochen zugesetzt, um das Regenerationspotenzial bei der Unterkieferrekonstruktion positiv zu beeinflussen.23 In der Onkologie wird das dynami- sche kontrastmittelverstärkte MRT (DCE-MRI) zum Monitoring der Tu- morangiogenese in der Therapie- überwachung eingesetzt. Es konnte an einer Patientin mit dem DCE-MRI repetitiv und non-invasiv die Inte- gration von Biomaterialien im Ver- lauf der Zeit beurteilt werden, d.h. 11, 25, 53 und 104 Tage nach dem Sinus- lift.24 Es war möglich, die Daten für jede Oberkieferseite und jeden Zeit- punkt getrennt zu bestimmen. Bei der Insertion dentaler Implantate drei Monate nach der Augmentation wurden Biopsien entnommen, die histomorphometrisch ausgewertet wurden. Hohe DCE-Parameter für Vaskularisation des Augmentates gingen mit einer hohen Knochen- neubildung in den Biopsien einher (Abb. 3 und Tab. 1). Schlussfolgerung Die Punktion des Knochenmarkes ist im Rahmen von kieferchirurgischen Operationen durchführbar. Die As- piration von Knochenmark ist eine 11.3 25.5 63.2 13 32.9 54.1 einfache Methode zur Gewinnung von mononukleären Zellen, darunter auch mesenchymalen Stammzellen. Diese können mit dem BMAC-Ver- fahren einfach und ohne Zelllabor „chair-side“, das bedeutet im OP, fünffach konzentriert werden. Auto- loges Thrombin kann ebenfalls „chair-side“ aus venösem Blut aufbe- reitet werden. Das mit mesenchyma- len Stammzellen vitalisierte Bioma- terial kann vom Operateur in ge- wohnter Weise, d.h. wie autologer Knochen, im Sinuslift verarbeitet werden. Die Knochenneubildung ist bei der Verwendung von konzentiertem Knochenmark in Kombination mit Biomaterial vergleichbar mit der in Transplantaten aus autologem Kno- chen und Biomaterial. Sie ist schnel- ler als bei der Verwendung von Bio- material alleine. Stammzellen aus konzentriertem Knochenmark kön- nen auch für die rekonstruktive Chir- urgie eingesetzt werden. Für eine Ausweitung der Indikation sind wei- tere Studien notwendig. Das mit dy- namischen Kontrastmittel verstärkte MRT (DCR-MRI) ist zur klinischen, repetitiven Untersuchung von Bio- materialien im Patienten geeignet. IT Die Literaturliste ist auf www.dental- tribune.at unter Specialities nachzu- lesen. Kontakt DDr. Sebastian Sauerbier Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Universitätsklinikum Freiburg Hugstetter Str. 55 79106 Freiburg im Breisgau Deutschland Tel.: +49 761 270-47010 sebastian.sauerbier@uniklinik- freiburg.de www.uniklinik-freiburg.de