2 Statements & News DENTAL TRIBUNE Austrian Edition · Nr. 4/2012 · 4. April 2012 Freie Berufe – europaweite Liberalisierung Jürgen Pischel spricht Klartext Europa plant für die Frei - en Berufe, so auch die Zahn- ärzte, weitreichende Liberalisierungen in der gegenseitigen Berufsanerken- nung, der grenzüberschreitenden Zu- lassung und Berufsausübung. Natür- lich laufen die Zwangsverbände der Freien Berufe, so auch der Zahnärzte, Sturm, denn jede Liberalisierung läuft ihren Eigenregulierungsinteressen zu- wider. Zum Beispiel soll das „Her- kunftsprinzip“ eingeführt werden, wo- nach Freiberufler bei grenzüberschrei- tender Leistungserbringung in weiten Bereichen den Standards und Regelun- gen ihres Herkunftslandes unterwor- fen sind. Die Kontrollmöglichkeiten der Aufnahmemitgliedsstaaten werden deutlich eingeschränkt. Parallel soll die grenzüberschreitende Leistungser- bringung durch sogenannte Europäi- sche Berufsausweise erleichtert wer- den, die eine Genehmigungsfiktion für die Anerkennung im Aufnahmemit- gliedstaat auslösen kann. Ein Berufsan- gehöriger könnte damit auch ohne eine ausdrückliche Genehmigung zur Leis- tungserbringung berechtigt werden. Die Mitgliedsstaaten, so auch Deutsch- land, und die Berufsorganisationen, so Kammern, würden gezwungen, ihr na- tionales, meist einengendes und regu- lierendes Recht liberal anzupassen. Mit einem klaren Wort, Macht verlieren. Noch spannender ist, dass die EU- Behörden die berufsrechtliche Auf- sicht den Kammern streitig machen und neuen Gremien übertragen wol- len, in denen die Berufsangehörigen eine Minderheit sind, ja eventuell der Kammer-Mitgliedszwang insgesamt beseitigt werden könnte. „Berufsver- bände“ sollen dann nur noch einge- schränkt und weisungsabhängig von den Mitgliedsstaaten einige ihnen weiterhin obliegenden Tätigkeiten ausüben dürfen. Einzelne Mitgliedsstaaten wollen noch weiter gehen. Zahlreiche Gebüh- renordnungen sollen abgeschafft wer- den. Was täten die ZÄKs ohne Über- wachungsrechte für beschränkende Berufsrechtsdirigismen. Ein „Freier Beruf“ zu sein, dieses Dogma steht bei den Körperschaften als Ziel ihrer Politik ganz obenan, heißt für den Angehörigen des Standes auch „Freiheiten“ zu sichern. Dies nicht nur im medizinischen Verantwortungsbe- reich als Zahnarzt, sondern auch in der Organisation der eigenen Berufsaus- übung. So in der Frage, ob ich alleine in einer Praxis als Arzt arbeiten möchte oder einen, ja mehrere Partner aufneh- men, ob ich eine Kollegin, einen Kolle- gen anstellen möchte oder selbst – so zur besseren Organisation der Heraus- forderungen von Beruf und Familie als Zahnarzt – als Angestellter arbeiten möchte. Auch geht es um die Chancen, mit Kollegen überörtliche Partner- schaften zu gründen, mit entsprechen- den Kooperationen Identitäten für die Erbringung eines besonderen Leis- tungskataloges schaffen zu können. Das alles und einiges mehr gibt es bei europäischen Nachbarn und die EU schafft rechtlich immer mehr Möglich- keiten einer breiten Vielfalt der Berufs- ausübungsorganisation. Warum nicht auch in Österreich, nach dem Motto, mehr Raum für den „freien Beruf “, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel IMPRESSUM Verlag Oemus Media AG,Holbeinstraße 29 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. 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Druckerei Dierichs Druck + Media GmbH, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel, Deutschland Verlags- und Urheberrecht Dental Tribune Austrian Edition ist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der Oemus Media AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch aus- zugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach- druckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für un verlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen ge- kennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzei- gen befinden sich außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinforma- tionen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Dar- stellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig. in der E-Paper-Version der Alle mit Symbolen gekennzeichneten Beiträge sind jeweiligen Publikation auf www.zwp-online.info mit weiterführenden Informationen vernetzt. Dental Tribune Designpreis 2012 Nutzen Sie die Chance für den Titel „Österreichs schönste Ordination“! Einsendeschluss: 1. Juli 2012. fektiv garantiert sein. Auch dem ge- samten Ordinationsteam soll die Ein- richtung ein angenehmes und ent- spanntes Arbeiten erlauben. Schließ- lich verbringen Sie am Arbeitsplatz die meiste Zeit des Tages. bis zum 1. Juli 2012 um den Dental Tribune Designpreis 2012! In Ihren Bewerbungsunterlagen sollten die Eckdaten der Ordination, Angaben zum Architekten, zur Ordinations- philosophie, ein Grundriss der Ordi- Designpreis 2 0 1 2 Stichtag: 1. Juli 2012 Österreichs schönste Ordination nation sowie die freigegebenen Bilder als Ausdruck und in digitaler Form enthalten sein. Unser Tipp: Damit Ihre moderne, ideenreiche oder außergewöhnliche Ordination opti- mal zur Geltung kommt, empfehlen wir Ihnen professionelle Aufnahmen vom Fotografen. Detallierte Infor- mationen finden Sie auf der Website www.zwp-online.info DT OEMUS MEDIA AG Redaktion Dental Tribune Austria Stichwort: „DT Designpreis 2012“ Holbeinstr. 29 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-133 j.enders@oemus-media.de www.zwp-online.info WIEN – Form, Funktionalität und Wohlfühlambiente: Das sind die Kri- terien für Ordinationsinhaber und Architekten für die Verleihung des Titels „Österreichs schönste Ordina- tion“. Dieser besondere Preis soll ver- geben werden, um dem zunehmen- den Trend gerecht zu werden, eine Ordination nicht nur funktionell und technisch auf den neuesten Stand zu bringen, sondern sich im täglichen Wettbewerb auch durch be- sondere Raum- und Designlösungen abzuheben. In einer angenehmen Atmo- sphäre fühlen sich Patienten schnel- ler wohl, haben Vertrauen und kom- men gerne wieder. Auf der anderen Seite müssen durch eine logische Raumaufteilung alle notwendigen Organisationsabläufe der täglichen Ordinationsarbeit sinnvoll und ef- ANZEIGE Spezielle Materialien, Formen, Farben und Licht- effekte sowie ein stim- miges Ordinationser- scheinungsbild – es gibt unzählige Möglichkeiten, indivi- duelle Ideen und Konzepte zu entwi- ckeln und umzusetzen. Wenn auch Sie Ihre Ordination von der besten Seite präsentieren wollen, nutzen Sie die Chance und bewerben Sie sich Nie wieder Kabelsalat! KODAK RVG 6500 Sensor jetzt mit Wi-Fi-Technologie Weitere Infos unter: www.carestreamdental.com Tel. +49 (0)711 20707306 © Carestream Health, Inc., 2012. Aufwertung der Krankenkassen mit mehr Staat Spitals- und niedergelassener Bereich sollten gemeinsam geplant und finanziert werden. BONN/KREMS (jp) – Die Indus- triellenvereinigung (IV) will in einem Positionspapier zur Gesundheitsre- form die Spitäler und den nieder- gelassenen Bereich von Ärzten und Zahnärzten gemeinsam geplant und allein von den Krankenkassen finan- ziert sehen. Außerdem unterstützt man bei der Industriellenvereinigung die For- derungen von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) nach einem bundeseinheitlichen Spitalsgesetz, was zur Folge hätte, dass die derzeit zehn vorhandenen abgeschafft wer- den müssten. Die Planung im Ge- sundheitswesen soll länderüber- greifend verbindlich nach einem „ob- jektiv festgestellten Bedarf “ erfolgen. Das bedeutet, dass das gesamte Ge- sundheitswesen aus der Sozialversi- cherung heraus besteuert wird, dies aufgrund ihrer Finanzhoheit und die Länder im Spitalsbereich entmachtet würden. Als Gründe für ihre Forderungen zur Gesundheitsreform nennt die In- dustriellenvereinigung die Kosten- entwicklung. Österreich gab 2010 11 Prozent des Bruttoinlandspro- duktes für die Gesundheit aus und damit mehr als der OECD-Schnitt (9,2 %). Dennoch liege die „gesunde Lebenserwartung“ mit 58 Jahren nur im Durchschnitt. Insgesamt strebt die Industriel- lenvereinigung an, die Ausgaben im Gesundheitswesen um bis zu 2 Pro- zent des Bruttoinlandsproduktes zu kürzen, was Einsparungen bei den Leistungserbringern von 3,5 Mrd. EUR bedeuten würde. DT (cid:31) Fortsetzung von Seite 1 Sebastian Barth zitierte einen Kommilitonen: „Wer nach der Vorle- sung bei Prof. Sperr nicht wusste, wie jeder einzelne Zahn aus jeglicher Per- spektive aussieht, der konnte nach der Grundschule wohl auch nicht sei- nen eigenen Namen buchstabieren“, und erklärte weiter, „... dass es den DPU-Studienanfängern bereits bei der ersten Professor-Sperr-Begeg- nung klar war, dass man mit ihm eine Ikone der Zahnmedizin an der Seite habe, die die Studierenden zielsicher und kompetent zu einer neuen Gene- ration von Zahnmedizinern ausbil- den würde.“ „Deshalb darf unsere Universität Sie nicht vollkommen verlieren“, be- tonte Rektor Müßig. „Wir brauchen auch in Zukunft – vielleicht mit wachsender Zahl der Mitarbeiter mehr denn je – Ihre Erfahrung, Ihren Rat und Ihre Unterstützung. Wir Professor Sperr mit den Fachschafts- und Studiengruppensprechern Marlene Schmidinger und Sebastian Barth. freuen uns deshalb ganz besonders, dass Sie unsere Bitte angenommen haben, Sie zum Ehrensenator der DPU ernennen zu dürfen. Somit bleibt uns Ihr Beitrag erhalten und dennoch können Sie zusammen mit Ihrer reizenden Gattin den Dingen nachgehen, die Sie beide fast ein Le- ben lang aus beruflichen Gründen aufgeschoben haben.“ DT