2 Statements and News DENTAL TRIBUNE Austrian Edition · Nr. 11/2013 · 6. November 2013 Nach der Wahl – alles bleibt, wie es war Jürgen Pischel spricht Klartext Nicht nur im Far- benspiel der Regierung, Schwarz-Rot, ändert sich äußerst wenig außer ein paar neuen Gesichtern. Auch von der Politik, die die Österreicher in den nächsten Jahren zu erwarten haben, ist nichts Neues zu erhoffen, schon gar nicht in der Ge - sundheitspolitik. Selbst der Stöger’sche Gesundheitsschlager zur Wahlkampf- Animation, Raucher sollen ab 2015 Zahnspangen für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, die sie vom Zahnarzt er- halten haben, mit 150 Millionen Steuer- abgabe finanzieren, war schon obsolet, bevor Gesundheitsminister Stöger damit verbunden sein eigenes Begehren – „ich will doch Minister bleiben“ – so richtig an den Mann bringen konnte. Ob Stöger oder ein anderer Ge- sundheitsminister, ob das Ressort in das „Soziale“ integriert wird – das Wort ist Synonym für eine zu erwartende sozia- listisch geprägte Gesundheitspolitik- Strategie – bleibt einerlei, besonders für die Zahnärzteschaft und ihren medizi- nischen Versorgungsbereich. Wie wenig Interesse von allen Seiten an der Ge- sundheitspolitik gezeigt wird, offenbart auch das Fiasko um die Kampagne „Österreich in der ZahnSteinzeit“, die ohne Wirkung geblieben ist. Dies ange- fangen von der Bevölkerung, die, außer dass sie Beiträge für das Versorgungsge- schehen leisten muss, ohne Einfluss auf die Kassenstrategien ist. Die Politiker gebärden sich allein als ideenlose Spar- kommissare, wie die Funktionäre der Leistungserbringer sich vor allem auf Widerstand konzentrieren. Soll Österreich aus der ZahnStein- zeit, sicher deutlich manifestiert im weit- gehend gültigen Kassenvertrag von 1957, herauskommen, muss nicht nur die Politik, sondern auch die Zahnärzte- Funktionärschaft initiativ werden. Sie darf nicht weiter nach dem Motto han- deln, „wir beklagen den Zustand laut- hals, sind aber darüber ganz zufrieden, Infos zum Autor tun zu können, was wir wollen, um auch so gut über die Runden zu kommen“. „Es ist Zeit, dass sich etwas ändert“, hieß es in den Kampag- nen-Prospekten, ja wirklich, aber da zu muss man auch Mut haben, etwas än- dern zu wollen. Dafür gibt es viele The- men, die einer Lösung harren und in denen die Politik nicht bremsen wird. Wenige Beispiele: Anstellung von Zahn- ärzten,Praxisgemeinschaften/Gemein- schaftspraxen, selbst überörtlich, allein schon, um die Berufsfähigkeit von Frauen in der Koordination von Familie und Beruf sichern zu können oder aber auch der zunehmend notwendigen Koope ration von Spezialisierungen einen Rahmen zu schaffen. Man muss auch einmal den Mut haben, als Interessensvertreter zur Si- cherung der eigenen Glaubwürdigkeit etwas von der eigenen Klientel zu fordern. Stichwort: „Leitfaden für Hy- giene“ der ÖZÄK als, so im Vorwort, „Anleitung für die moderne Führung einer Zahnarztordination“. Hygiene- Experten – wirkliche Fachleute, z. B. aus der mehrfach zitierten deutschen Hy- gienebehörde „Robert Koch-Institut“, sehen darin einen Rückfall in die Hygie- nestandards von Zahnarztpraxen des letzten Jahrhunderts. Ist das der Grund, dass der Hygieneleitfaden bisher weder in der ÖZZ noch in einzelnen Landes- kammermedien veröffentlich wurde? Ein kleines Beispiel der Divergenz, auf der einen Seite Missstände richti - gerweise zu beklagen, aber sich zu ver- weigern, selbst zu modernen und ziel- führenden Leistungen beizutragen. Vor allem dann, wenn sie, wie gesagt, zu Anforderungen an die eigene Klientel führen. Also, mehr Mut zu den Heraus - forderungen unserer Zeit, nicht immer nur von der Politik gefordert, sondern von uns angeboten, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG,Holbeinstr. 29 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Jeannette Enders (je), M.A. j.enders@oemus-media.de Redaktion Marina Schreiber (ms) m.schreiber@oemus-media.de Korrespondent Gesundheitspolitik Jürgen Pischel (jp) info@dp-uni.ac.at Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Marius Mezger m.mezger@oemus-media.de Bob Schliebe b.schliebe@oemus-media.de Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Layout/Satz Matteo Arena, Franziska Dachsel Projektleitung/Verkauf Nadine Naumann n.naumann@oemus-media.de Lektorat Hans Motschmann h.motschmann@oemus-media.de Erscheinungsweise Dental Tribune Austrian Edition erscheint 2013 mit 12 Ausgaben (2 Doppelausgaben 1+2 und 7+8), es gilt die Preis- liste Nr. 4 vom 1.1.2013. Es gelten die AGB. Druckerei Dierichs Druck+Media GmbH, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel, Deutschland Verlags- und Urheberrecht Dental Tribune Austrian Edition ist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der OEMUS MEDIA AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch aus- zugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach- druckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für un verlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen ge- kennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzei- gen befinden sich außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinforma- tionen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Dar- stellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig, Deutschland. Prof. Dr. Heiner Weber – neuer DGZI-Präsident Urgestein der Deutschen Implantologie übernimmt das höchste Amt. BERLIN – Im Vorfeld ihres 43. Inter- nationalen Jahreskongresses in Ber- lin wählte die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Implantologie (DGZI) am 3. Oktober 2013 einen neuen Präsidenten. Prof. Dr. Heiner Weber, Ärztlicher Direktor der Tü- binger Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, wurde einstimmig in das höchste Amt der traditionsreichen Fach gesellschaft gewählt. Gleichzei- tig dankte die Mitgliederversamm- „43. Internationaler Jahreskongress der DGZI“ [Bildergalerie] Neuer DGZI-Präsident Prof. Dr. Heiner Weber. lung dem scheidenden Präsidenten, Prof. Dr. Dr. Frank Palm, Konstanz, für die geleistete Arbeit. „Ich bin stolz und dankbar, dieser Fachgesellschaft vorzustehen!“, mit diesen Begrüßungsworten wandte sich der neue DGZI-Präsident Prof. Dr. Weber an die über 450 Teilneh mer der 43. Jahrestagung der DGZI aus 18 Nationen, darunter auch Gruppen befreundeter Fachgesellschaften aus Japan, den USA und Arabien. „Aus der Praxis für die Praxis“ lautet das Hauptziel der DGZI und bildete den Wegweiser für den Inter - nationalen Kongress. Ob kollegialer Austausch zum „All-on-four“- Konzept, Podiumsdiskussionen oder Theorie- und Demonstrationskurse – Referenten aus aller Welt stellten den aktuellen Wissensstand im Fachgebiet Implantologie für die Praxis vor. DT Quelle: ZWP online Amalgam mit EU-Zertifikat Füllungen sind weiterhin Kassenleistung in Österreich. BRÜSSEL – Eine „vergleichsweise geringe Gesundheitsgefährdung“ attestierte der wissenschaftliche Ausschuss für Gesundheits- und Umweltrisiken, das Scientific Com- mittee on Health and Environment Risks (SCHER), ein Beratungsgre- mium der Europäischen Kommis- sion in seiner Stellungnahme zu den Gesundheitsauswirkungen von Amalgam. Damit werden die Ergebnisse einer ähnlichen Studie von 2008 be- stätigt. Mehr Daten wünschen sich die Experten allerdings zu alterna - tiven Füllmaterialien, insbesondere sehen sie bei Bisphenol A-haltigen Produkten besonderen Forschungs- bedarf. Damit kann, so Experten, in Österreich die soziale Grundver- sorgung weiterhin ohne Bedenken mit Amalgamfüllungen als wichtige Kassenleistung erfolgen. DT ANZEIGE Der beste Freund der Praxis CS 9000 3D Weitere Informationen: 00800 45677654, europedental@carestream.com oder www.carestreamdental.de © Carestream Health, Inc., 2013. FREUND- SCHAFTSPREIS JETZT NUR € 39(cid:15)999(cid:1) zzgl. MwSt. European Year Against Pain 2013–2014 Chronische orofaziale Schmerzen sind weltweit ein großes und unterschätztes Gesundheitsproblem. FLORENZ (je) – „Obwohl akute Schmerzen häufig sehr gut behandelt werden, bleibt das Problem chronischer Schmerzen nach wie vor unterschätzt, oft unbehandelt und es hat hohe ge - sellschaftliche Kosten. In der EU sind chronische Schmerzen für mehr als 500 Krankenstandstage verantwortlich, das kostet die europäischen Volkswirt- schaften mehr als 34 Milliarden Euro im Jahr. Und trotzdem werden nur zwei Prozent der Betroffenen von einem Schmerzspezialisten behandelt, 33 Pro- zent der chronischen Schmerzpatienten werden überhaupt nicht behandelt“, betonte Dr. Chris Wells (Liverpool), President Elect der Europäischen Schmerzföderation EFIC. Im Rahmen des Kongresses Pain in Europe VIII, der vom 9. bis 12. Oktober 2013 in Florenz stattfand, startete die EFIC das Europäische Jahr gegen den Schmerz (European Year Against Pain, EYAP) 2013 bis 2014. Chroni- sche orofaziale Schmerzen sind weltweit ein großes Gesundheitspro- blem. Rund 20 Prozent der erwach - senen Bevölkerung in der EU leiden an chronischen Schmerzen. Die zweit - häufigste Ursache für orofaziale Schmerzen nach Zahnschmerzen sind Kieferschmerzen (Kiefergelenksdys- funktion, TMD), mit einer geschätzten Prävalenz von fünf bis zehn Prozent. Im Europäischen Jahr gegen oro - faziale Schmerzen soll die Öffentlich - keit über die Formen von Schmerzen aufgeklärt und über Behandlungsmög- lichkeiten informiert werden. DT Infos: www.efic.org Editorische Notiz Schreibweise männlich/weiblich Wir bitten um Verständnis, dass – aus Gründen der Lesbarkeit – auf eine durchgängige Nennung der männli - chen und weiblichen Bezeichnungen verzichtet wurde. Selbstverständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Männer und Frauen. Die Redaktion