2 Statements and News DENTAL TRIBUNE Austrian Edition · Nr. 1+2/2014 · 29. Januar 2014 Alles bleibt, wie es war Jürgen Pischel spricht Klartext E in neuer Gesundheits - m i n i s t e r sollte kommen, aber Oberösterreichs Rote beharrten auf Stöger, einen Er- satz-Regierungsposten für die Region gab es nicht, also hieß es nolens volens, der große Macher war er nicht, so viel verkehrt gemacht hat er auch nicht, also macht er weiter. Bürgern und Zahnärzten hatte er noch vor der Wahl ein Geschenk ver- sprochen, von dem schon aufgrund der dubiosen Finanzierungsquelle klar war, dass nach der Wahl daraus nichts wird. Was hat Rauchen mit Kieferfehl- stellungen bei Kindern zu tun, hieß es, die Tabaksteuer braucht der finanz - marode Staat in vollen Zügen. Wo kä- men wir mit „Zwecksteuern“ noch hin? Zucker und Karies, dann eben Rauchen und Lunge oder Skisteuer und Bein- bruch-Zuschuss fürs Krankenhaus. Stöger hofft, was sonst sollte er sagen, noch vor 2018 – dann gibt es ihn wahrscheinlich als Minister nicht mehr – auf die „Einführung der Gratis- Zahnspange“, aber dann nur noch für „medizinisch wichtige Fälle“. Erreicht hat Stöger mit seiner Vision bisher nur das Gegenteil. Viele Eltern von möglichen KFO-Patienten haben die Behandlung Ende letzten Jahres in der Hoffnung auf die „Gratis- Zahnspange“ verschoben. Da wurden Katastrophenmeldungen von 40 Pro- zent Umsatzeinbrüchen in der KFO verkündet. Alles eine klassische Polit- posse. Wie geht es mit der notwendigen Generalrevision der Kassenversorgung insgesamt weiter, hin zu einer, die den Anspruch, eine moderne Zahnheil- kunde leisten zu können, erfüllen kann? Nichts wird passieren, wie in den letzten Jahrzehnten auch. Da ist gar nichts an Fortschritten zu erwarten. Ja, es stellt sich sogar die Frage, ob das nicht vielen, vor allem gar nicht wenigen Funktionären, nicht ganz unrecht ist. Infos zum Autor Auf der einen Seite ist der große Aufreger der Kassenentzug mit 72 Jahren, was viele Zahnärzte, vor allem bald Betroffene als „Frechheit“ und „Unding“ empfinden. Auf der anderen Seite schrillen in einzel- nen Gebieten die Alarmglocken, weil Kassensitze immer öfter nicht mehr zu besetzen sind. Das nicht nur in schwa- chen und entlegenen Gebieten, sondern, weil der Kassenvertrag „einfach keinen Reiz mehr hat“. So kann es passieren, dass immer mehr freie Kassensitze durch Zwangsabgabe nicht mehr zu besetzen sein werden. Ja, der Patient ist für die gute Zahnarztordination das Maß der Dinge, nicht der Kassenkatalog. Die neuen Freiheiten, in die sich die Zahnärzte begeben, müssen aber auch Folgen in einer Modernisierung des Berufsrechtes zeitigen. Stichworte: Ordinationsgemeinschaft, örtlich und überörtlich, Gemeinschafts- ordinationen, Anstellung von Zahnärz- ten, Jobsharing in der Kassenvertretung, Übergabesysteme, Spezialisierungen und und und. Aber da beginnen sich, vor- sichtig gesprochen, erste Liberalisie- rungstendenzen im verfassten Berufs- stand abzuzeichnen. Die Rahmenbedin- gungen in der Zahnmedizin müssen sich wie in anderen freien Berufen öffnen. Übrigens: Einen kleinen Lichtblick gibt es. Ein Zahnarzt, Dr. Andreas Karls- böck, Wien, wurde in eine wichtige Position im politisch-parlamentarischen Geschäft „gewählt“. Er ist neuer Vorsitzender im Wissenschaftsausschuss des National - rates und wartet auf Anregungen, wie er Fortschritte in der Zahnmedizin durch politische Initiativrechte aus seinem Amt heraus voranbringen kann. Sonst alles Gute weiterhin, positiv bleibt zu bemerken, dass, wer als Zahn- arzt mit seinen Patienten auf seine Or di - nationsleistung setzt, auch 2014 Erfolg haben wird, toi, toi, toi, Ihr J. Pischel IMPRESSUM Verlag OEMUS MEDIA AG,Holbeinstr. 29 04229 Leipzig, Deutschland Tel.: +49 341 48474-0 Fax: +49 341 48474-290 kontakt@oemus-media.de www.oemus.com Verleger Torsten R. Oemus Verlagsleitung Ingolf Döbbecke Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller Chefredaktion Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (ji) V.i.S.d.P. isbaner@oemus-media.de Redaktionsleitung Jeannette Enders (je), M.A. j.enders@oemus-media.de Redaktion Marina Schreiber (ms) m.schreiber@oemus-media.de Produktionsleitung Gernot Meyer meyer@oemus-media.de Anzeigendisposition Marius Mezger m.mezger@oemus-media.de Bob Schliebe b.schliebe@oemus-media.de Lysann Reichardt l.reichardt@oemus-media.de Korrespondent Gesundheitspolitik Jürgen Pischel (jp) info@dp-uni.ac.at Layout/Satz Matteo Arena, Franziska Dachsel Projektleitung/Verkauf Nadine Naumann n.naumann@oemus-media.de Lektorat Hans Motschmann h.motschmann@oemus-media.de Erscheinungsweise Dental Tribune Austrian Edition erscheint 2014 mit 12 Ausgaben (2 Doppelausgaben 1+2 und 7+8), es gilt die Preis- liste Nr. 5 vom 1.1.2014. Es gelten die AGB. Druckerei Dierichs Druck+Media GmbH, Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel, Deutschland Verlags- und Urheberrecht Dental Tribune Austrian Edition ist ein eigenständiges redaktionelles Publikationsorgan der OEMUS MEDIA AG. Die Zeitschrift und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Nachdruck, auch aus- zugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Bei Einsendungen an die Redaktion wird das Einverständnis zur vollen oder auszugsweisen Veröffentlichung vorausgesetzt, sofern nichts anderes vermerkt ist. Mit Einsendung des Manuskriptes geht das Recht zur Veröffentlichung als auch die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nach- druckrechten in deutscher oder fremder Sprache, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken zur Herstellung von Sonderdrucken und Fotokopien an den Verlag über. Für un verlangt eingesandte Bücher und Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden. Mit anderen als den redaktionseigenen Signa oder mit Verfassernamen ge- kennzeichnete Beiträge geben die Auffassung der Verfasser wieder, welche der Meinung der Redaktion nicht zu entsprechen braucht. Der Autor des Beitrages trägt die Verantwortung. Gekennzeichnete Sonderteile und Anzei- gen befinden sich außerhalb der Verantwortung der Redaktion. Für Verbands-, Unternehmens- und Marktinforma- tionen kann keine Gewähr übernommen werden. Eine Haftung für Folgen aus unrichtigen oder fehlerhaften Dar- stellungen wird in jedem Falle ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Leipzig, Deutschland. Forschungspreis Vollkeramik Auszeichnung geht nach Innsbruck – an Priv.-Doz. DDr. Ulrike Stephanie Beier. FRANKFURT AM MAIN – Der „For- schungspreis Vollkeramik“ 2013 der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG Ke - ramik) ging an Priv.-Doz. DDr. Ulrike Stephanie Beier von der Uni- versität Innsbruck. Ausgezeichnet wurde sie für die Studie „Einfluss des Präparationsdesigns auf den Lang- zeiterfolg keramischer Veneers“. Der Preis wurde auf dem 13. Keramik- symposium verliehen, das Ende November 2013, zusammen mit dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI), in Frankfurt am Main stattfand. Frau Dr. Beier wurde nun zum zweiten Mal der Forschungspreis Vollkeramik zuerkannt; im Jahr 2011 erhielt sie diese Ehrung als paritä - tische Anerkennung, zu- sammen mit Dr. Markus Priv.-Doz. DDr. Ulrike Stephanie Beier Zaruba, Universität Zü- rich. Der nächste For- schungspreis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wird im Rahmen des Keramik-Symposiums 2014 verliehen. Arbeiten werden bis zum 28. Fe- bruar 2014 entgegenge- nommen. DT www.ag-keramik.eu ÁFortsetzung von Seite 1 „ISMI“ über 20 Jahren Liegezeit im Men- schen zur Verfügung gestellt. Seine Arbeit konnte nicht weitergeführt werden, da – bedingt durch die Wirt- schaftskrise in Japan – der damalige Sponsor, KODAK, keine finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stellte. Dr. Ulrich Volz griff dann das Thema im Jahr 2000 wieder auf, da die schwerkranken Patienten seiner umweltmedizinischen Klinik und die dort ar bei - tenden Ärzte, Dr. Joachim Mutter und Dr. Johannes Nau- mann (früher Umweltmedizin Infos zur Fachgesellschaft Universität Freiburg), hartnäckig metallfreie Implantate verlangten. Dr. Volz hat in den letzten 13 Jahren selbst über 8.000 Zirkonoxid-Im - plantate gesetzt und den Trend zur metallfreien Implantologie mit ge- prägt. Heute ist Zirkon oxid als Implantatmaterial anerkannt, St a - bilität, Osseointegration und pro - thetische Mög lichkeiten sind zu - nehmend mit Titan auf einer Stufe zu sehen. Die Nachfrage nach dem hochästhetischen, unglaublich ge we be freund li - chen, antiallergenen und metallfreien Material Zirkon - oxid steigt auf Pa tientenseite von Jahr zu Jahr. Dies vor allem auch unter dem Einfluss der jährlich zunehmenden Unverträglichkeiten auf Titan, welche durch den groß - flächigen Einsatz von Titan oxid in Kosmetika und Medi kamenten ver - ursacht wird. Markt kenner schätzen den zu erwartenden Anteil an Zirkon oxid-Im plan ta ten in den kom men den Jahren auf mindestens zehn Prozent, eher 25 Prozent ein. Kontakt und Informationen: International Society of Metal-Free Implantology e.V. (ISMI) office@ismi.me ÁFortsetzung von Seite 1 „6. Swiss Biomaterial Days“ Neben wirkungen der Behandlung reduzieren können. Prof. Dr. Ashish Kakar und Dr. Antonio Flichy werden darstellen, wie sie Sofortim planta - tionen durchführen, um die Anzahl chirurgischer Eingriffe zu vermin- dern. Außerdem wird Prof. Dr. Else Marie Pinholt einen Vortrag halten, in dem das periimplantär entste- hende Gewebe nach Augmentation mit Knochenersatzmaterialien be- schrieben wird. Minimalinvasive Konzepte soll- ten zudem auch neue oder neu entdeckte chirurgische Ansätze ein- beziehen, die die Chance bieten, invasivere Techniken zu ergänzen oder zu ersetzen. Dr. Dr. Karl-Heinz Heuckmann und Prof. Kakar werden darstellen, wie subperiostale Aug- mentation zum Aufbau des zahn - losen Kieferkamms dienen kann. Oft sind die am wenigsten invasiven An- sätze solche, die ohne Chirurgie aus- kommen. Priv.-Doz. Dr. José Gonzales wird zeigen, welche nichtchirurgischen Ansätze in aktuellen parodontolo - gischen Behandlungskonzepten für Patienten mit Allgemeinerkrankun- gen enthalten sind. Die 6. Swiss Biomaterial Days haben den Anspruch, sich vom Main- stream abzuheben, bei dem man oft den Eindruck des „Mehr ist Mehr“ gewinnt. Die Organisatorin des Kon- gresses, die SUNSTAR Degradable Solution AG, freut sich auf Ihr Kommen. Anmeldung unter: OEMUS MEDIA AG Tel.: +49 341 48474-308 event@oemus-media.de Editorische Notiz Schreibweise männlich/weiblich Wir bitten um Verständnis, dass – aus Gründen der Lesbarkeit – auf eine durchgängige Nennung der männlichen und weiblichen Bezeichnungen ver- zichtet wurde. Selbstverständlich beziehen sich alle Texte in gleicher Weise auf Männer und Frauen. Die Redaktion ÁFortsetzung von Seite 1 „Zahnmuseum Linz“ im Narrenturm, Wien, sowie das Apo- thekenmuseum im Schloss Pragstein, Mauthausen. Neben nunmehr acht kompletten Ordinationseinrichtungen, Röntgen- geräten, Kieferorthopädie von anno dazumal und Implantaten mit Aug- mentationsmaterialien können die Be- sucher jetzt die „neueste Mit arbeiterin“ bewundern: eine lebensgroße Puppe in einer alten originalen Festtracht einer Schwesternschülerin aus dem AKH Linz mit kessem Häubchen. DT www.zahnmuseum-linz.at Quelle: Linzer Museum für Geschichte der Zahnheilkunde und Zahntechnik