2 Congress DENTAL TRIBUNE Swiss Edition · Nr. 7/2012 · 6. Juli 2012 ÁFortsetzung von Seite 1: Weltkongress führt Implantologen „back to the roots“ Überlebensraten der ersten Implan- tate lagen nur bei ungefähr 50 Pro- zent. Die anfängliche Skepsis der schwedischen Zahnärzte liess sich schwedischer Zahnärzte und der erste implantologische Kongress in Süd- schweden statt. Das Kernthema die- ser Zusammenkunft war die Mikro- zirkulation um Implantate. 1981 lag der histologische Nachweis der Osseo - Die Ausstellung wurde als Quelle der Inspiration gestaltet, die Themeninseln durch angedeutete Wasserläufe verbunden. aber mit steigenden Erfolgsraten in eine positive Haltung ändern, in den 1970ern fand die Osseointegration Einzug in den Behandlungsplan IMPRESSUM Erscheint im Verlag Eschmann Medien AG Wiesentalstrasse 20/PF CH-9242 Oberuzwil Tel.: +41 71 951 99 04 Fax: +41 71 951 99 06 www.dental-tribune.ch Verlagsleitung/Koordination Susanne Eschmann s.eschmann@eschmann-medien.ch Abonnements Claire Joss c.joss@eschmann-medien.ch Chefredaktion Johannes Eschmann j.eschmann@eschmann-medien.ch Redaktion Kristin Urban k.urban@eschmann-medien.ch Layout Matthias Abicht m.abicht@dental-tribune.com Fachkorrektorat Ingrid und Hans Motschmann motschmann@oemus-media.de Dental Tribune Swiss Edition erscheint in Li- zenz und mit Genehmigung der Dental Tri- bune International GmbH. Dental Tribune ist eine Marke der Dental Tribune International GmbH. Die Zeitung und die enthaltenen Bei- träge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustim- mung des Verlages und der Dental Tribune International GmbH unzulässig und strafbar. Copyright Dental Tribune International GmbH Jahresabonnement 51,– CHF inkl. MwSt. und Versandkosten Freie Mitarbeit Dr. med. dent. Frederic Hermann, Geprüfter Experte der Implantologie DGOI, Diplomate des ICOI Dr. med. dent. SSO Bendicht Scheidegger-Ziörjen med. dent. Roman Wieland Medizinischer Berater: Dr. med. H. U. Jelitto Über unverlangt eingesandte Manuskripte und Leserbriefe, Fotos und Zeichnungen freuen wir uns, können dafür aber dennoch keine Haftung übernehmen. Einsender erklä- ren sich damit einverstanden, dass die Redak- tion Leserbriefe kürzen darf, wenn dadurch deren Sinn nicht entstellt wird. Die Beiträge in der Rubrik „Industry News“ basieren auf den Angaben der Hersteller. Für deren Inhalt kann keine Gewähr oder Haftung übernommen werden. Die Inhalte von Anzei- gen oder gekennzeichneten Sonderteilen be- finden sich ausserhalb der Verantwortung der Redaktion. integration vor und die Anwendung von Implantaten verbreitete sich weltweit erfolgreich. Heute werden global zwei Millionen Implantate pro Jahr gesetzt und es ist eine Erfolgsrate von über 95 Prozent über einen Beob- achtungszeitraum von zehn Jahren wissenschaftlich nachgewiesen. Die Erfolgsgeschichte der oralen Implantologie liegt also nicht im Dunkeln und ein genauer Blick in die Vergangenheit soll uns neben Stu- dien helfen, besser zu verstehen, wie sie im Detail funktionieren. Biomechanik als Schlüssel zum Erfolg Voraussetzung für ein solches Lernen ist die evidenzbasierte Vorge- hensweise der Implantatindustrie. Astra Tech ist in diesem Zusammen- hang von Beginn der Firmenge- schichte im Jahr 1987 an ein seriöser Partner für die Zahnärzteschaft. Ne- ben den 2’000 verschiedenen Implan- ÁFortsetzung von Seite 1: Neue Führung, neuer Name … Mit Ihrem Ausscheiden Jahres geht eine Zäsur einher. Der Name des De- pots ändert sich und mit Michael Fluri tritt eine neue Generation an. Gehen Sie leichten Herzens oder schwingt ein bisschen Wehmut mit? R. F.: Ja, ich hätte schon noch gerne die Umstrukturierung in die- sen schwierigen Zeiten begleitet. Aber jetzt war die Chance gegeben, mit Michael Fluri meine Nachfolge zu re- geln, und so haben Ueli Breitschmid und ich meine Frühpensionierung auf Ende dieses Jahres vereinbart. Michael Fluri, der sich schon seit ein paar Monaten einarbeitet, wird Ende September offiziell meine Aufgaben übernehmen. Damit ist eine flies- sende Übergabe gewährleistet. Was waren die Gründe für den Na- menswechsel? Michael Fluri: Der Wechsel von Healthco-Breitschmid zu Curaden Dentaldepot ist ein Teil der Neustruk- turierung der Breitschmid-Unter- nehmen. Die bisherige Healthco- Breitschmid und die Zeta-Laborplus firmieren neu unter dem Dach der Curaden AG als Curaden Dental - depot. Die neuen Strukturen stärken taten von ca. 600 Herstellern weltweit, betreiben aber leider nur etwa eine Handvoll Firmen einen wissenschaftlichen Hin - tergrund und aktive Forschung. Aber ohne Forschung und einen stetigen Drang nach Verbesse- rung kann kein tieferes Ver- ständnis der Osseointegration erreicht werden. Niemand an- deres als Stig Hansson, der tech- nische Pate von Astra Tech, kann darüber besser referieren: In sei- nem Vortrag „Biomechanik – ein Teil unseres Lebens“ ging es um Kräfte, die auf unsere Körper einwirken, und wie Zellen über biochemische Signale darauf reagieren und eine funktio- nelle Anpassung des Knochengewe- bes erwirken. Darauf beruht die Basis der Knochenphysiologie und somit auch der Schlüssel zum Verständnis der erfolgreichen und belastbaren In- tegration von Implantaten. Wichtige Grössen sind Kraftgrössen, -richtun- gen, -häufigkeiten und auch das Ver- hältnis von Kraft und (Eigen-)Ge- wicht des Knochens. Übertragen auf dentale Implantate heisst das, dass die wichtigste Eigenschaft zum Erfolg bedeutet, dass es Kräfte auffangen und in den Knochen ableiten muss. Diese Kräfte wiederum bewirken eine funktionelle Anpassung des Kno- chens, der das Implantat umgibt. Implantate von Astra Tech erweisen mit ihrem „BioManagement Com- plex™“ dem Anspruch auf Verständ- nis und Konzept für die orale Implan- tologie einen hohen Tribut: mit der ersten angerauten Oberfläche auf dem Markt (TiOblast™), die mittler- weile in Zusammenhang mit der Flu- oridbehandlung als OsseoSpeed™ Teil des Konzeptes ist. Des Weiteren bietet Astra Tech mit dem Mikroge- winde MicroThread™ an der Im- plantatschulter eine optimale Kraft- verteilung und eine Verringerung der Belastungsspitzen. Das spezielle Abutment-Design Conical Seal De- sign™ und deren Abutment-Implan- tat-Verbindung bewirkt eine tief ins Implantat abgeleitete Kraftübertra- die Gruppe, in der die an deren Breit- schmid-Unternehmen ebenfalls mit dem Namensteil Curaden im Markt auftreten. Der Familienname tritt in den Hintergrund. Was können Sie zur Strategie sagen, was wird sich ändern? Wo liegt der Fokus? M. F.:Vertrauen, Kompetenz, Be- ziehungen: Zahnmedizin bleibt für mich ein „People Business“. Aber, wir sind nicht bloss „Gerätehändler“. Zahnärzten und Zahntechnikern langfristig das Marktumfeld zu si- chern ist unser Auftrag. Facility Ma- nagement für die Praxis, Weiterbil- dung des Praxispersonals, Software- und IT-Dienstleistungen, Finanzbe- ratung, 3-D-CAD/CAM, E-Shop und E-Learning sind die Aufgaben für die Zukunft. Wohin geht die Entwicklung? Stich- wörter: Spezialisierung, Demogra- fie, Patientenverhalten? M. F.: Neben der Erwartung des Patienten an eine hochstehende Be- handlung steht vermehrt der Patient als Kunde im Fokus. Sprich, der Pa- tient bzw. Kunde ist kritischer, ver- langt z.B. öfters eine Offerte und be- urteilt die Zahnarztpraxis aufgrund Prof. Jan Lindhe, Schweden. gung und reduziert das Phänomen der „Microleakage“ auf ein Mini- mum. Letztes Highlight im System ist die „Connective Contur™“: Das ein- gebaute Platformswitch. Es führt zu einer voluminöseren bindegewebi- gen Anhaftung des Weichgewebes und damit zu einem besseren Schutz des marginalen Knochens an der Im- plantatschulter. Wenn auch Lindhe anhand von Literatur belegen konnte, dass wir mithilfe von Implan- taten nicht generell Knochen erhal- ten können, so können wir es doch in der mesio-distalen, nicht aber in der bukko-oralen Dimension. All diese Designspezialitäten sind in ihren Vorteilen wissenschaftlich belegt. Ohne eine evidenzbasierte Zahnmedizin praktizieren wir „trial and error“ – wie Michael Norton, UK, in seinem Vortrag so schön mit einem Zitat von Leonardo Da Vinci umschreibt: „Wer die Praxis ohne Theorie betreibt, ist wie ein Seemann, der ohne Steuer und ohne Kompass nie weiss, wo er ankommen wird.“ Oder: „Die menschliche Scharfsin- nigkeit wird nie eine schönere, einfa- chere oder direktere Erfindung kon- struieren als die Natur, weil in deren Schöpfungen nichts fehlt und nichts überflüssig ist.“ Technologie in der Implantologie Zurück in die Gegenwart holte hingegen Prof. Dr. Christoph Häm- merle, ZZM Zürich, das Auditorium mit seinem Vortrag, wie die Techno- von Softfaktoren, wie Öffnungszei- ten, Freundlichkeit am Empfang, Er- reichbarkeit der Praxis, kurze Warte- zeiten sowie Beratung und Kommu- nikation des Zahnarztes. Über diese Softfaktoren kann sich der Patient einfach eine Meinung bilden, hinge- gen ist ihm die Beurteilung der ei- gentlichen zahnärztlichen Leistung meistens nicht möglich. Immer mehr Frauen studieren Zahnmedizin. Dies wirkt sich aus auf die Funktionsweise und Abläufe einer Zahnarztpraxis. Zum Beispiel wird es vermehrt Teilzeitarbeitsmodelle ge- ben. Auch werden sich, vor allem in urbanen Zentren, multidisziplinäre Praxisgemeinschaften etablieren. Ich beobachte zwei Entwicklun- gen: Erstens, eine – auch von der In- dustrie geförderte – hin zur „High- tech-Zahnmedizin“ mit computer - gestützter Implantologie, CAD/ CAM-Verfahren inklusive digitalem Abdruck, Laserzahnmedizin und dem Einsatz körperverträglicher Materialien wie Zirkonoxid. Zweitens, die minimalinvasive Zahnmedizin und die Endodontie gewinnen wieder an Bedeutung. Die Verwendung von Lupenbrillen und Mikroskopen sind heute schon oft eine Selbstverständlichkeit. logie unser Leben in der Implantolo- gie verändert. Natürlich steht dies ganz im Zeichen der Computerent- wicklung. Dies hat Auswirkungen, die uns CAD/CAM-Technologien er- möglicht oder uns den Zugang zu schier unendlicher Information, dem Internet, gibt. Darüber hinaus steht uns mit dem Internet auch die schnellste und billigste Kommunika- tionsplattform zur Verfügung. Es ist Navigation, 3-D-Diagnose, Planung und Dokumentation möglich gewor- den, ebenso virtuelle Trainings. Er sieht uns nicht weit von Operationen mittels Robotern entfernt, und es gibt subtraktive wie additive Fertigungs- möglichkeiten. Aus der Tatsache, dass sich Prozessorleistung alle zwei Jahre verdoppelt, schliesst Hämmerle, dass wir sehr schnell weitere Fortschritte erleben werden. Er sieht dies bereits jetzt in seinen Vorlesungen, wo kein Student mehr mit Stift und Papier vor ihm sitzt, sondern mit Laptop. Ein anderes anschauliches Bei- spiel gibt er mit Küchen: Stellen Sie sich für einen Moment die Küche Dr. Michael Norton, UK. Ihrer Grossmutter vor, dann Ihre ei- gene, und dann die der Zukunft! Lyndon Cooper, USA, wies in sei- nem Referat darauf hin, dass sich aber nicht nur die Zahnmedizin verän- dert, sondern auch ihre Patienten: Es sind nicht mehr nur die älteren Pa- tienten, die mit Implantaten versorgt werden. Es gibt auch viele jüngere Pa- tienten, die mit komplexen Situatio- nen aufwarten und uns vor Heraus- forderungen stellen, deren Behand- lungsergebnisse noch viele Jahr- Wie reagierten die Kunden und Liefe- ranten an der DENTAL BERN 2012 auf das neue Erscheinungsbild und die neue Unternehmensstruktur? M. F.: An der DENTAL BERN präsentierten wir auch optisch die neue Struktur und die neuen Marken. Der Auftritt war überzeugend, die Reaktionen positiv. Wir sind über- zeugt, dass die Dentalprofis die Vor- teile erkennen und den neuen Weg mit uns gehen werden: Zum Vorteil der Praxen und Labore, der Mitarbei- ter und schlussendlich der Patienten. Lieber Roger Frei, Ihnen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt; lieber Michael Fluri, Ihnen einen er - folg reichen Start und eine gute Zu- kunft mit dem Curaden Dentalde- pot, zum Wohle der Dentalprofis. DT Das Gespräch führte Johannes Eschmann, Dental Tribune Schweiz. Kontakt Curaden Dentaldepot Gratis-Telefon – Praxis: 0800 55 06 10 Gratis-Telefon – Labor: 0800 33 68 25 www.curaden-dentaldepot.ch